Wer bist du eigentlich?: Heimat-Heidi 28 – Heimatroman
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»Hast schon gehört, daß der Rendelhof versteigert werden soll?« Luise Berger sah ihre Schwiegertochter fragend an. Die saß in ihrem kleinen Büro über Abrechnungen, stutzte und sagte: »Komisch, gestern ist die Rendelhoferin doch noch da gewesen. Da hat sie nix von einer Versteigerung gesagt.« Da lachte Luise kurz auf. »Die wird auch nix sagen. Der ist's doch nur recht, wenn sie den Hof aufgeben.« »Bist du sicher?« Heidi sah auf die Uhr, fuhr den PC herunter, dann schaltete sie ihn aus und stand auf. »Ich muß nach Oberstdorf, soll ich etwas mitbringen?« Luise dachte kurz nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich muß morgen oder übermorgen selbst hinunter, da kann ich mir besorgen, was ich brauche.« »Nehmen wir einmal an, daß die Anni froh ist, wenn der Hof versteigert wird«, sagte Heidi, »wo wollen sie denn hin? Das meiste dessen, was die Versteigerung bringen wird, wird für die Schulden draufgehen. Und jetzt wohnen immerhin fünf Personen auf dem Hof.« Luise zuckte mit den Schultern. »Ich hab' keine Ahnung. Den Großvater wird ein Heim aufnehmen, die Anni und ihr Mann müssen sich irgendwo neu orientieren und der Maxl und die Maren werden sich eigene Familien schaffen.« »Das hört sich alles gut an«
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Buchvorschau
Wer bist du eigentlich? - Stefanie Valentin
Heimat-Heidi
– 28 –
Wer bist du eigentlich?
Bei dir fühle ich mich geborgen?
Stefanie Valentin
»Hast schon gehört, daß der Rendelhof versteigert werden soll?« Luise Berger sah ihre Schwiegertochter fragend an.
Die saß in ihrem kleinen Büro über Abrechnungen, stutzte und sagte: »Komisch, gestern ist die Rendelhoferin doch noch da gewesen. Da hat sie nix von einer Versteigerung gesagt.«
Da lachte Luise kurz auf. »Die wird auch nix sagen. Der ist’s doch nur recht, wenn sie den Hof aufgeben.«
»Bist du sicher?« Heidi sah auf die Uhr, fuhr den PC herunter, dann schaltete sie ihn aus und stand auf. »Ich muß nach Oberstdorf, soll ich etwas mitbringen?«
Luise dachte kurz nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich muß morgen oder übermorgen selbst hinunter, da kann ich mir besorgen, was ich brauche.«
»Nehmen wir einmal an, daß die Anni froh ist, wenn der Hof versteigert wird«, sagte Heidi, »wo wollen sie denn hin? Das meiste dessen, was die Versteigerung bringen wird, wird für die Schulden draufgehen. Und jetzt wohnen immerhin fünf Personen auf dem Hof.«
Luise zuckte mit den Schultern. »Ich hab’ keine Ahnung. Den Großvater wird ein Heim aufnehmen, die Anni und ihr Mann müssen sich irgendwo neu orientieren und der Maxl und die Maren werden sich eigene Familien schaffen.«
»Das hört sich alles gut an«, sagte Heidi, »aber ob’s so einfach enden wird, ist die Frage? Vor allem die Maren ist ja total gern auf dem Hof.«
»Der Maxl auch«, fügte Luise hinzu, »auch wenn der Hof wirklich versteigert werden würd’, würd’ der Maxl da in der Gegend bleiben. Der ist fest mit dem Oberallgäu verwurzelt.«
»Da werden sich schon einige was ausrechnen«, sagte Heidi, »dein Spezl, der Vorderegger-Franz, sicher auch. Der sucht doch schon seit Jahren ein Domizil abseits seines Fremdenverkehrsimperiums in Balding.«
Luise nickte. »Da gibt’s aber noch mehr, die sich den Hof unter den Nagel reißen wollen. Aber mit wollen allein ist’s net getan, nachher wird ihn eh ein Städter bekommen, der über das nötige Kleingeld verfügt.«
Heidi sah auf die Uhr. »Du, ich muß mich tummeln, später reden wir dann weiter.«
Luise nickte, ging in die Küche und begann mit den Vorbereitungen für das Mittagessen. Nicht viel später kam die Gerti zu ihr in die Küche.
»Drinnen in der alten Gaststub’ ist wer, der möcht’ die Heidi sprechen«, sagte sie. Gerti war die langjährige Bedienung des Bergerhofes.
»Die Heidi ist net da«, antwortete Luise, »die ist nach Oberstdorf gefahren. Wer ist es denn?«
Gerti zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, ich kenn’ ihn net. Wenn du hingehen willst, er sitzt am hinteren Fenster. Er hat dunkle Haare und trägt eine dunkel gemusterte Krawatte.«
Da wischte Luise sich die Hände ab und ging in die alte Gaststube.
Den von Gerti beschriebenen Gast zu finden war gar nicht schwer. Sie ging zu ihm an den Tisch und sagte: »Grüß Gott, ich bin da die Seniorchefin. Meine Schwiegertochter ist net da, vielleicht kann ich Ihnen ja weiterhelfen.«
Der gut gekleidete Fremde stand auf, gab Luise seine Karte, die ihn als Vertreter einer Bank auswies.
»Mein Name ist Prätorius«, sagte er, »Albert Prätorius, ich komme im Auftrag meiner Bank. Wir beabsichtigen unsere Immobilienobjekte zukünftig nicht mehr ausschließlich in unserem Haus anzubieten, sondern da, wo sich unsere Immobilien befinden, nämlich in der ländlichen Gegend selbst. Das heißt, ich bin bei Ihnen, um zu erfahren, ob wir zum Beispiel diese Gaststube oder einen kleinen Saal in entsprechendem Ambiente, an einem bestimmten Termin, möglicherweise drei oder vier mal im Jahr, exklusiv für uns haben können?«
Luise war erstaunt, wenn sie es sich auch nicht anmerken ließ. Da der Vertreter der Bank aufgestanden war, bat sie ihn wieder Platz zu nehmen, fragte, was sie ihm zu trinken anbieten dürfe und holte dann die Getränke.
»Ohne meiner Schwiegertochter vorgreifen zu wollen«, sagte Luise, »denke ich, daß wir Ihnen die Räumlichkeiten anbieten können.« Dann erinnerte sie sich, worüber sie am Morgen mit Heidi gesprochen hatte. »Gehört der Rendelhof auch zu den Objekten, die Sie veräußern wollen?«
»Der Rendelhof…?« Prätorius sah Luise fragend an.
Die nickte und zeigte auf die gegenüberliegende Bergseite.
»Der Rendelhof liegt dahinter in dem Nachbartal«, sagte sie, »ich hab’ gehört, er soll versteigert werden.«
Der Vertreter der Bank lächelte. »Sie werden verstehen, daß ich Ihnen diesbezüglich keine Auskunft geben kann, Diskretion ist eine unserer Geschäftsgrundlagen.«
»Geht es, wenn Sie unsere
Räumlichkeiten benötigen, um Versteigerungen von Immobilien oder um Informationsveranstaltungen?« Luise sah Prätorius fragend an.
»Sowohl als auch«, antwortete der. Dann lächelte er wieder. »Ich sehe, daß Sie eine kompetente Gesprächspartnerin sind. Wann kann ich mit Ihrer Antwort rechnen?«
»Gehen Sie davon aus, daß Sie über die entsprechenden Räume verfügen können«, antwortete Luise, »allerdings müssen wir gut eine Woche vorher wissen, daß Sie kommen.«
»Das ist kein Problem«, sagte Prätorius. »Wie verbleiben wir jetzt?«
»Meine Schwiegertochter wird Sie spätestens morgen anrufen«, antwortete Luise.
»Es war sehr nett, Ihre Bekanntschaft zu machen, gnädige Frau«, sagte Prätorius, wobei er sehr freundlich lächelte.
»Lassen S’ die gnädige Frau ruhig weg«, sagte Luise, »ich bin die Berger-Luise, und daran soll sich auch nix ändern…!«
*
Dr. Peter Ingauer kam an jenem Vormittag aus Stuttgart ins Allgäu. Er war zeitig aufgebrochen, hatte einen Geschäftstermin in Kempten, den zweiten in Oberstdorf. Der Oberstdorfer Geschäftspartner fragte dann, ob Peter Ingauer nicht zum Abendessen bleiben wolle und lud ihn in den Bergerhof ein.
Peter zögerte, sah auf die Uhr, doch dann nickte er und sagte zu.
»Aber dann muß dieser Bergerhof schon etwas zu bieten haben«, sagte er. »Hat er das?«
»Die Gaststätte verbindet Altes und Neues«, antwortete der Geschäftspartner Ulrich Schmid, »sie hat ein ausgesprochen angenehmes Ambiente, und die Seniorchefin versteht sich auf das Kochen.«
Peter Ingauer lächelte. »Und die Juniorchefin?«
»Ist eine ausgesprochen aparte Frau«, antwortete Schmid. »Ich kenn’ die Heidi seit ihrer Kindheit, denn wir sind einige Jahre zusammen in die Schule gegangen.«
Daraufhin nickte Peter Ingauer. »Gut, gehen wir heute abend also in diesen Bergerhof. Ich hoffe für Sie, daß es sich lohnt.«
»Ich glaube, daß es Ihnen gefallen wird«, antwortete Schmid. »Stammen Sie nicht auch vom Land?«
»Ja, aus dem Ammergau«, erwiderte Peter Ingauer, »ich kann mich aber nur mehr schwach daran erinnern. Ich war, als wir nach Stuttgart gezogen sind, gerade einmal neun Jahre alt.«
»Wie gefällt Ihnen das Allgäu?« wollte Schmid daraufhin wissen.
Peter Ingauer lachte kurz auf. »Sie sind gut, ich habe mich nach dem Studium und meiner Promotionszeit ausschließlich um den Aufbau der Firma gekümmert. Was um mich herum passiert