Vom See verschlungen?: Heimat-Heidi 13 – Heimatroman
()
Über dieses E-Book
Als der Wellner-Hansi aus dem Bergerhof kam, blieb er einen Moment stehen, sah mißmutig drein, schüttelte schließlich den Kopf und ging dann zu seinem Wagen, der gleich vorne auf dem Parkplatz stand. Er stieg ein, schlug die Tür hinter sich ins Schloß und startete den Motor. Doch dann schaltete er die Zündung aus und verließ den Wagen wieder. Er ging zurück zum Eingang des allseits beliebten Gasthauses im Oberallgäu, wo er noch mal kurz stehenblieb. »Extrem unfreundliche Madeln bedürfen extremer Maßnahmen«, murmelte er vor sich hin. »Wollen wir doch mal schauen, wie die Eli reagiert, wenn's mich nimmer gibt.« Er grinste. »Ich würd' zu gern ihr Gesicht sehen, wenn sie erfährt, daß es mich erwischt hat.« Der Hansi war der Sohn des Wellner-Bauern aus Balding. Der Hof lag hoch am Berg, man konnte ihn von weither sehen, und man hatte von dort eine einmalig schöne Sicht über das Oberallgäu bis nach Tirol hinein. Der Hansi war ein fescher Bursch mit dunkelblonden Haaren, er war groß und schlank gebaut. Bei seinen Spezln war er sehr beliebt, vor allem, weil er ständig einen Schmäh auf den Lippen hatte, und wenn es möglich war, verulkte er jeden, der ihm irgendwie in die Nähe kam. Das tat der Hansi aber stets auf eine nette Art, vor allem schonte er sich selbst nie, und wenn ihn mal einer zum besten hielt, dann war er nie eingeschnappt, sondern lachte als erster kräftig mit. Seit er jedoch vor einigen Monaten die Graner-Eli kennengelernt hatte, war er nicht mehr ganz so lustig wie früher, denn er hatte sich in sie verliebt, was die Eli lediglich mit einem Schulterzucken registriert hatte. »Was kann ich dafür, wenn sich einer in mich verschaut«, hatte sie gesagt. »Wer sich aufs Eis begibt, der muß damit rechnen, daß es bricht.« Die Eli war eine außergewöhnlich fesche Dirn. Sie hatte braune Haare, wunderschöne Augen, die zwar schon so manchen Burschen freundlich angeschaut hatten, aber wenn der dann meinte, bei ihr leichtes Spiel zu haben, hatte sie alle kurzerhand abblitzen lassen.
Ähnlich wie Vom See verschlungen?
Titel in dieser Serie (73)
Abenteuer am Geierstein: Heimat-Heidi 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe auf Wanderschaft geht: Heimat-Heidi 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMizzis Erbschaft sorgt für Wirbel: Heimat-Heidi 3 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVertrauen gegen Vertrauen: Heimat-Heidi 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu sollst doch mein Herzerl sein!: Heimat-Heidi 11 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGregor – heftig umworben!: Heimat-Heidi 7 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFalsche Träume: Heimat-Heidi 5 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom See verschlungen?: Heimat-Heidi 13 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzensadel: Heimat-Heidi 10 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeinen Michl halt ich fest: Heimat-Heidi 9 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer alte Senn – Vertrieben aus Undank: Heimat-Heidi 4 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schnelle Linda: Heimat-Heidi 8 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ganz spezieller Gast: Heimat-Heidi 24 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer bist du eigentlich?: Heimat-Heidi 28 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zurück in mein Leben!: Heimat-Heidi 22 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Klugheit des Herzens: Heimat-Heidi 14 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wäre ich nur ohne dich?: Heimat-Heidi 15 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaub mit Hindernissen: Heimat-Heidi 18 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin irrer Typ: Heimat-Heidi 26 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeidi befragt ihr Herz: Heimat-Heidi 17 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomanze im Café Mozart: Heimat-Heidi 25 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fremde und der Holzknecht: Heimat-Heidi 34 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin weiblicher Hallodri: Heimat-Heidi 21 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchenk mir doch dein Vertrauen: Heimat-Heidi 27 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie stolze Vroni: Heimat-Heidi 20 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz für Schüchterne: Heimat-Heidi 23 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzen - frisch entflammt: Heimat-Heidi 45 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Drei, die fest zusammenhalten!: Heimat-Heidi 55 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer junge Grantler: Heimat-Heidi 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie stolze Vroni: Heimat-Heidi 20 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKein Glück für Elisa an Weihnachten?: Der kleine Fürst 292 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsglocken für Ole und Erika!: Toni der Hüttenwirt (ab 301) 312 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKummer für die Höll-Kathi: Heimat-Heidi 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr kam als Fremder: Der Arzt vom Tegernsee 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer schüchterne Andi: Heimat-Heidi 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Adriana?: Der kleine Fürst 304 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKommt Mami bald wieder?: Sophienlust Bestseller 24 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg, den ich wählte: Dr. Norden Gold 70 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie blonde Ausnahme: und andere Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSabine will nicht ins Kinderheim: Sophienlust Bestseller 94 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn es um das Leben eines Kindes geht: Dr. Norden 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRescue Me: Bis in alle Ewigkeit: Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fremde und der Holzknecht: Heimat-Heidi 34 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSabine will nicht ins Kinderheim: Sophienlust 232 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsglocken für Ole und Erika!: Toni der Hüttenwirt 312 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 201 – Arztroman: Die Jugendliebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg, den ich wählte: Familie Dr. Norden 768 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOperation Maulwurf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie AllerFrauen: Weihnachtsmarkt in Hobo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe auf Wanderschaft geht: Heimat-Heidi 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn ein Bär Gezähmt Wird: Deutsche Lion's Pride, #11 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich läuten die Hochzeitsglocken: Toni der Hüttenwirt Extra 20 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKALLE KANINCHEN UND HELLA HASENKNOPF: Ein tierischer Gedichteband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs begann in der Kapelle: Heimat-Heidi 58 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu darfst ihn nicht heiraten!: Der kleine Fürst 311 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLass dir helfen!: Dr. Norden 65 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWege der Liebe: Toni der Hüttenwirt 281 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Verführung wie in 1001 Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenn ich will nur dich: Für Immer, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToskanische Liebesmelodie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Spanisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Ärzte zum Verlieben Band 9: Verliebt in den Arzt aus Italien / Zu spät für das Glück? / Dr. Knight - retten Sie mein Herz / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hilfe: Könige der Linwood-Akademie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Braut des italienischen Milliardärs Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Ihre Vergeltung: Milliardär Liebesromane: Ein Leuchtturm im Sturm, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeliehenes Glück Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Rules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geliebte des griechischen Reeders Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Vom See verschlungen?
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Vom See verschlungen? - Stefanie Valentin
Leseprobe:
Bill Regan in Not!
LeseprobeBrenda Duffy stand auf. Sie warf ihrem Mann einen vernichtenden Blick zu und schüttelte den Kopf. »Mein lieber Pat, ich dachte, du wolltest reden? Hat dich der Mut verlassen?« »Nein, mich hat keineswegs der Mut verlassen. Mich zerreißt es innerlich. Ich habe Bill geschworen, niemandem etwas zu erzählen. Er hat Angst. Ja, ich gestehe, mir ist es auch nicht wohl dabei. Zu viele Cottages in Culraid sind abgebrannt. Alle sagen, es kann nur Brandstiftung gewesen sein.« »Unser Haus mit dem Pub ist eines der ältesten Häuser im Dorf. Es war immer im Besitz der Duffys. Ich habe meinem Großvater und meinem Vater vor ihrem Tod geschworen, dass ich alles tun werde, es für künftige Generationen zu erhalten.« Brenda rollte die Augen. »Pat Duffy, höre mit der alten Geschichte auf! Wenn es so weitergeht mit Culraid, dann steht viel mehr auf dem Spiel. Dann wird es nichts Altes und Schönes mehr geben. Dem Himmel sei Dank, dass Cameron aus Schottland herübergekommen ist. Er ist der Einzige, der hier wieder Ordnung schaffen kann.
Heimat-Heidi
– 13 –
Vom See verschlungen?
Auf der Suche nach dem Wellner-Hansi
Stefanie Valentin
Als der Wellner-Hansi aus dem Bergerhof kam, blieb er einen Moment stehen, sah mißmutig drein, schüttelte schließlich den Kopf und ging dann zu seinem Wagen, der gleich vorne auf dem Parkplatz stand. Er stieg ein, schlug die Tür hinter sich ins Schloß und startete den Motor. Doch dann schaltete er die Zündung aus und verließ den Wagen wieder.
Er ging zurück zum Eingang des allseits beliebten Gasthauses im Oberallgäu, wo er noch mal kurz stehenblieb.
»Extrem unfreundliche Madeln bedürfen extremer Maßnahmen«, murmelte er vor sich hin. »Wollen wir doch mal schauen, wie die Eli reagiert, wenn’s mich nimmer gibt.« Er grinste. »Ich würd’ zu gern ihr Gesicht sehen, wenn sie erfährt, daß es mich erwischt hat.«
Der Hansi war der Sohn des Wellner-Bauern aus Balding. Der Hof lag hoch am Berg, man konnte ihn von weither sehen, und man hatte von dort eine einmalig schöne Sicht über das Oberallgäu bis nach Tirol hinein.
Der Hansi war ein fescher Bursch mit dunkelblonden Haaren, er war groß und schlank gebaut. Bei seinen Spezln war er sehr beliebt, vor allem, weil er ständig einen Schmäh auf den Lippen hatte, und wenn es möglich war, verulkte er jeden, der ihm irgendwie in die Nähe kam.
Das tat der Hansi aber stets auf eine nette Art, vor allem schonte er sich selbst nie, und wenn ihn mal einer zum besten hielt, dann war er nie eingeschnappt, sondern lachte als erster kräftig mit.
Seit er jedoch vor einigen Monaten die Graner-Eli kennengelernt hatte, war er nicht mehr ganz so lustig wie früher, denn er hatte sich in sie verliebt, was die Eli lediglich mit einem Schulterzucken registriert hatte.
»Was kann ich dafür, wenn sich einer in mich verschaut«, hatte sie gesagt. »Wer sich aufs Eis begibt, der muß damit rechnen, daß es bricht.«
Die Eli war eine außergewöhnlich fesche Dirn. Sie hatte braune Haare, wunderschöne Augen, die zwar schon so manchen Burschen freundlich angeschaut hatten, aber wenn der dann meinte, bei ihr leichtes Spiel zu haben, hatte sie alle kurzerhand abblitzen lassen.
»Dem Hansi wird’s net anders gehen als allen anderen auch«, hatte die Wegener-Franzi gesagt, als der Hansi damit begann, der Eli schöne Augen zu machen. »Die Eli ist zwar echt fesch, aber sie hat kein Herz net. Sie läßt keinen an sich heran, warum weiß der Himmel. Vielleicht meint sie ja, sie wär’ was Besseres.«
Die Eli hieß mit ganzem Namen Elisabeth Anding und stammte aus Hinterjoch, ihr Zuhause war ganz in der Nähe des Bergerhofs.
»Hast es mitbekommen?« fragte die Bergerhof-Luise, als sie in die Küche kam, »der Wellner-Hansi war schon gegangen, jetzt ist er wieder zurückgekommen.«
»Ist das was Besonderes?« erwiderte die Bergerhof-Heidi. Sie war Luises Schwiegertochter und bis vor knapp zehn Jahren mit deren Sohn verheiratet gewesen, der damals beim Holzschlägern umgekommen war.
»Also du bist vielleicht gut.« Luise schüttelte den Kopf und lachte dann kurz auf. »Zu meiner Zeit hätt’s das jedenfalls net gegeben.«
»Ach? Das ist ja interessant.« Heidi lachte. »Wenn wer also wen gewollt hat, dann hat der zustimmen müssen?«
»Schmarrn«, erwiderte Luise. »Aber wenn wer wen net gewollt hat, dann hat er oder sie den- oder diejenige net gleich beleidigt. Also das hat’s net gegeben.«
»Also beleidigen tut die Eli die Burschen grad net«, verteidigte Heidi das junge Mädchen aus der Nachbarschaft.
»Das seh’ ich anders«, entgegnete ihre Schwiegermutter, »oder wie würdest du es nennen, wenn sie zum Hansi sagt, er soll sich schleichen. Das kann man auch netter sagen.«
Die Bergerhof-Heidi lachte. »Schon, aber eine Beleidigung ist es sicher net.«
»Wieso kann sie net einfach sagen: Du, Hansi, ich find’ dich nett, aber mehr ist momentan net drin?« Luise zuckte mit den Schultern.
»Und wenn sie ihn nicht nett findet?« Heidi zuckte mit den Schultern. »Das soll’s ja geben.«
Da lachte die Luise. »Den Hansi und net nett finden. Das ist ja ganz was Neues. Den Hansi finden alle nett.«
»Die Eli halt nicht.« Die Berger-Heidi zuckte mit den Schultern. »Da machst du nix. Man kann niemand zwingen, sich in wen zu verlieben. Wie oft das schief gegangen ist, weißt du ja selbst. Zwei müssen sich finden, ganz wie es ihnen paßt, alles andere ist ein Schmarrn.«
»Dann findest du die Elisabeth wohl noch nett?« Luise sah Heidi fragend an.
Die nickte. »Ja, tu’ ich. Ich find’ sie sogar sehr nett. Sie ist selbstbewußt und hat einen Charme, den die Burschen mögen. Nicht umsonst werden die Burschen ihr so hinterhersteigen.«
»Der Hansi hat auch Chancen«, verteidigte Luise den Wellner Hans. »Und zwar bei den nettesten Madeln.«
»Nur bei der Anding-Eli net.« Heidi lachte. »Tja, so ist das Leben.«
»Was hast eigentlich an dem Madel für einen Narren gefressen?« Luise schüttelte den Kopf. »Ich versteh’ das net.«
»Ich mag halt nicht, wenn alle auf einem Menschen herumhacken«, erwiderte die fesche Wirtin. »Und das tun sie. Alle finden nicht gut, daß die Eli den Wellner-Hansi nicht will. Na und? Das
gibt’s jeden Tag hundertfach.«
»Aber net extrem.« Luise machte inzwischen ein trotziges Gesicht.
»Wir werden die Sach’ net lösen«, erwiderte die Bergerhof-Heidi. »Laß die beiden tun, was sie mögen, dann liegst jedenfalls net falsch. Was zueinander gehört, das kommt schon zueinander.«
Da lachte die Luise kurz auf. »Ja, eigentlich schon. Es sei denn, man ist in der Seel’ schon biestig.«
*
Der Wellner-Hansi lebte fast allein auf dem Hof, seine Eltern waren schon zeitig verstorben, und außer einer in Mittenwald verheirateten Schwester hatte er keinerlei Verwandte.
Seinen Haushalt hielt ihm die Gretl in Ordnung. Sie war vor zwanzig Jahren, als der Hansi sieben Jahre alt gewesen war, auf den Hof gekommen und seitdem war sie da.
Momentan hatte der Hansi aber Besuch.
»Du spinnst!« Werner Zeissner zeigte Hansi den Vogel.