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Herzen - frisch entflammt: Heimat-Heidi 45 – Heimatroman
Herzen - frisch entflammt: Heimat-Heidi 45 – Heimatroman
Herzen - frisch entflammt: Heimat-Heidi 45 – Heimatroman
eBook106 Seiten1 Stunde

Herzen - frisch entflammt: Heimat-Heidi 45 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

»Bitt' schön, Bub«, Franz Lammers zeigte in Richtung einer Bank, die gleich an der Straße stand. Dabei ging sein Atem sehr schwer und auf seiner Stirn standen feine kleine Schweißperlen. »Da bleibst stehen und wir steigen aus. Da stand früher, zu meiner Zeit schon, eine Bank und ich bin immer gern da gesessen. Aufs Oberallgäu hat man von da einen schönen Blick.« Christian Lammers setzte den Blinker, bog nach links ab, stellte seinen Wagen auf den kleinen Parkplatz hinter der Bank, schaltete den Motor seines Wagens aus, und sah seinen Vater dann ein wenig beunruhigt an. »Hast wieder Probleme mit der Luft?« fragte er schließlich. Sein Vater nickte. »Spürst auch dein Herz wieder?« Christian sah seinen Vater fragend an. Der schüttelte mit dem Kopf. »Das Trügerische bei meiner Krankheit ist ja, daß ich sie nur sekundär' spür'. Ich hab' also keine Herzschmerzen, aber daß ich keine Luft bekomm', kommt vom Herzen.« »Du wirst ja bald operiert«, sagte Christian, »diese Reise hier in deine alte Heimat, vielleicht hättest sie ja verschieben sollen bis nach der Operation.« Da atmete Franz Lammers tief durch. »Was ich jetzt sag', Bub, das sag' ich nur dir, und sonst niemandem. Ich hab' schon mal Angst, daß es kein Nachher mehr gibt für mich.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Okt. 2020
ISBN9783740967093
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    Buchvorschau

    Herzen - frisch entflammt - Stefanie Valentin

    Heimat-Heidi

    – 45 –

    Herzen - frisch entflammt

    Christian und Gundi – wiederholt sich das Schicksal?

    Stefanie Valentin

    »Bitt’ schön, Bub«, Franz Lammers zeigte in Richtung einer Bank, die gleich an der Straße stand. Dabei ging sein Atem sehr schwer und auf seiner Stirn standen feine kleine Schweißperlen. »Da bleibst stehen und wir steigen aus. Da stand früher, zu meiner Zeit schon, eine Bank und ich bin immer gern da gesessen. Aufs Oberallgäu hat man von da einen schönen Blick.«

    Christian Lammers setzte den Blinker, bog nach links ab, stellte seinen Wagen auf den kleinen Parkplatz hinter der Bank, schaltete den Motor seines Wagens aus, und sah seinen Vater dann ein wenig beunruhigt an.

    »Hast wieder Probleme mit der Luft?« fragte er schließlich.

    Sein Vater nickte.

    »Spürst auch dein Herz wieder?« Christian sah seinen Vater fragend an.

    Der schüttelte mit dem Kopf. »Das Trügerische bei meiner Krankheit ist ja, daß ich sie nur sekundär’ spür’. Ich hab’ also keine Herzschmerzen, aber daß ich keine Luft bekomm’, kommt vom Herzen.«

    »Du wirst ja bald operiert«, sagte Christian, »diese Reise hier in deine alte Heimat, vielleicht hättest sie ja verschieben sollen bis nach der Operation.«

    Da atmete Franz Lammers tief durch. »Was ich jetzt sag’, Bub, das sag’ ich nur dir, und sonst niemandem. Ich hab’ schon mal Angst, daß es kein Nachher mehr gibt für mich. Daß ich die Operation net überleb’.«

    »Red doch net so«, erwiderte Christian, »du darfst net so negativ denken, das haben dir die Ärzte doch gesagt. Positiv denken ist angesagt, das weißt du doch.«

    Dann stieg Christian aus dem Wagen und öffnete seinem Vater die Beifahrertür. Der nickte dankbar, gab seinem Sohn die Hand und ließ sich aus dem Wagen helfen.

    »Oje, oje«, murmelte er, als er schließlich neben dem Wagen stand, »heut’ ist gar net viel los mit mir.«

    »Komm, ich helf’ dir, daß du dich ein bisserl niedersetzen kannst«, sagte Christian, »es ist tatsächlich wunderschön hier, ich hab’ gar net gewußt, daß das Allgäu derart hohe Berge hat.« Dann zeigte er nach Südwesten.

    Franz Lammers lächelte. »Du bist vielleicht gut. Sicher hat das Allgäu hohe Berge. Aber wo du hinzeigst, das ist schon kein Allgäu mehr, das ist schon das Kleinwalsertal. Und die schneebedeckten Berge da unten«, er zeigte nach Süden, »das ist schon Tirol, da gibt’s gleich mehrere Dreitausender.«

    Inzwischen saßen beide auf der Bank und Franz Lammers erklärte seinem Sohn, was sie sahen.

    Franz Lammers war inzwischen achtundsechzig Jahre alt, und er hatte das Allgäu vor genau vierzig Jahren verlassen. Noch ein einziges Mal war er dagewesen, aber nur für einen Tag, als er zur Beisetzung seines Großvaters gekommen war.

    Franz hatte das Allgäu wegen mehrerer Gründe gleichzeitig verlassen. Einmal hatte man ihm in Stuttgart eine sehr gute Stelle angeboten, eine vergleichbare Position hatte es im Allgäu weit und breit nicht gegeben, und zum zweiten hatte sich die Marei damals endgültig für den Wainer Hans entschieden, was schließlich den Ausschlag gegeben hatte, daß Franz schon zwei Wochen später das Allgäu, mehr oder weniger, sang- und klanglos, verlassen hatte.

    Seine Eltern waren nach dem Tod des Großvaters zu ihm nach Stuttgart gezogen, wo Franz inzwischen eine sehr nette Frau kennengelernt und sich in sie verliebt hatte. Er hatte viele Jahre glücklich mit der Leni zusammengelebt, bis sie ganz plötzlich verstorben war.

    Franz hatte einen Sohn, Christian, dem er schon seit dem Tod seiner Mutter die Reise ins Allgäu versprochen hatte. Schon jahrelang hatten sie die Reise nicht mehr erwähnt, bis vor wenigen Wochen, bei einer eingehenden Untersuchung festgestellt wurde, daß er sich einer Operation der Herzkranzgefäße würde unterziehen müssen.

    »Bub«, hatte Franz vor zwei Wochen gesagt, »jetzt mußt du mir den Wunsch erfüllen.«

    »Welchen Wunsch?« hatte Christian wissen wollen.

    »Das, was ich dir mal versprochen hatte«, hatte seines Vaters Antwort gelautet, »eine Reise in meine alte Heimat.«

    »Da drüben«, Franz zeigte nach Südwesten, »net so weit hinten darfst schauen, da wo der spitze Felskogel aus dem Waldgürtel in den Himmel ragt, da ist der Bergerhof. Da bin ich früher ein- und ausgegangen. Hoffentlich haben die noch Zimmer für uns.«

    Christian atmete tief durch. »Hoffentlich gibt’s den Bergerhof noch.«

    »Also, den gibt’s garantiert noch«, widersprach sein Vater sofort, »das wär’ ja noch schöner…!«

    Christian lächelte. Das eben war wieder seines Vaters ursprüngliche Art gewesen. Dinge, die er in seinem Leben nicht hatte akzeptieren wollen, die hatte er nicht akzeptiert. Im Berufsleben war er damit durchgekommen, er hatte sich vom einfachen Angestellten der Firma zum leitenden Angestellten, schließlich zum Gesellschafter hochgearbeitet.

    Seit sieben Jahren gehörte die Firma Franz Lammers, der inzwischen die Leitung Christian übergeben hatte, der nach seinem Betriebswirtschaftsstudium zuerst als Geschäftsführer in die Firma eingestiegen war.

    Zum ersten Mal hatte Franz beim überaus plötzlichen Tod seiner Frau erfahren, was es hieß, keinen Einfluß auf die Dinge zu haben.

    Er hatte an ihrem Grab gestanden und begriff nicht, daß es das Grab seiner Frau war.

    Erst allmählich war ihm bewußt geworden, daß sein Lebensweg nicht mehr immer nur nach oben zeigte, sondern daß auch er nicht unverwüstlich war.

    »Meinst nicht?« fragte Christian, »daß es ein bisserl leichtsinnig war, einfach aufs Geratewohl loszufahren, und nicht von zu Hause aus Zimmer zu buchen?«

    Sein Vater nickte. »Sicher war’s leichtsinnig. Aber ich hab’s halt so gewollt. Ich wollt’ an Ort und Stelle sehen, wo ich mich wieder zu Hause fühl’. Und das kann man net vorhersagen, das muß man spüren.«

    »Dann laß uns in diesen Bergerhof fahren«, sagte Christian, »das dürft’ ja deine bevorzugte Adresse gewesen sein, wenn ich dich richtig verstanden hab’.«

    »So ist es, Bub«, sagte sein ­Vater, »daß es die Luise noch gibt, weiß ich, das hat mal wer erzählt. Ihr Mann, der alte Bergerhof-Wirt, ist dagegen schon lang’ gestorben. Ihr Sohn Peter, er hat den Bergerhof damals geführt, ist vor ungefähr zehn Jahren beim Holzschlägern tödlich verunglückt. Seine Frau muß die Gaststätte heute bewirtschaften.«

    »Aber da du sie net kennst, willst erst mal sehen, wie’s geworden ist seit damals, oder?« Christian sah seinen Vater fragend an.

    Der nickte. »So ist es, Bub.« Dann stand er auf. »Komm, laß uns fahren, ich bin richtig neugierig geworden, wie es dort droben im Grottental ausschaut. Sonnleiten heißt das Eckerl, wo der Bergerhof steht, mal sehen, ob es dort heut’ noch soviel Sonnenschein gibt wie damals…!«

    *

    Heidi zog die Augenbrauen hoch, als sie das Fax gelesen hatte, das gerade eingegangen war. Sie nahm es und ging damit in die Küche.

    »Die Heidners aus München haben eben storniert«, sagte sie, »morgen wollten s’ drei Wochen kommen. Die kleine Suite ist also im August net belegt.«

    »Die Heidners kommen net? Steht in dem Fax auch, warum sie net kommen?«

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