Der verhängnisvolle Brief: Der Bergpfarrer 301 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
»Max? Wo steckst denn?« Claudia Trenker schaute suchend aus dem Fenster in den kleinen Garten, hinter dem Haus, in dem das Polizeirevier von St. Johann untergebracht war. Zur Dienststelle gehörte eine Wohnung, in der der Bruder des Bergpfarrers mit seiner Familie lebte, solange er den Posten des Revierleiters innehatte. »Was gibt's denn?«, hörte sie endlich seine Stimme. »Ich bin hier mit Sebastian an der Schaukel.« »Komm mal rasch! Telefon!« Unten im Garten zuckte Max Trenker zusammen. »Heut?«, fragte er ungläubig, während er seinen Sohn von der Schaukel nahm und zum Haus eilte. »Wer ist's denn?« Claudia war schon mit dem schnurlosen Telefon nach unten gekommen. »Den Namen hab ich net recht verstanden«, antwortete sie und reichte ihm den Apparat. »Eine Frau …« Der junge Polizeibeamte zuckte wieder zusammen, hatte sich aber schnell wieder in der Gewalt. Nicht, dass Claudia noch etwas bemerkte!
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Buchvorschau
Der verhängnisvolle Brief - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 301 –
Der verhängnisvolle Brief
Claudia Trenker sorgt sich um ihren Max
Toni Waidacher
»Max? Wo steckst denn?«
Claudia Trenker schaute suchend aus dem Fenster in den kleinen Garten, hinter dem Haus, in dem das Polizeirevier von St. Johann untergebracht war. Zur Dienststelle gehörte eine Wohnung, in der der Bruder des Bergpfarrers mit seiner Familie lebte, solange er den Posten des Revierleiters innehatte.
»Was gibt’s denn?«, hörte sie endlich seine Stimme. »Ich bin hier mit Sebastian an der Schaukel.«
»Komm mal rasch! Telefon!«
Unten im Garten zuckte Max Trenker zusammen.
»Heut?«, fragte er ungläubig, während er seinen Sohn von der Schaukel nahm und zum Haus eilte.
»Wer ist’s denn?«
Claudia war schon mit dem schnurlosen Telefon nach unten gekommen. »Den Namen hab ich net recht verstanden«, antwortete sie und reichte ihm den Apparat. »Eine Frau …«
Der junge Polizeibeamte zuckte wieder zusammen, hatte sich aber schnell wieder in der Gewalt.
Nicht, dass Claudia noch etwas bemerkte!
»Trenker«, meldete er sich, mit trockenem Hals.
»Hier Holtmann«, vernahm er eine Stimme, die zu einer älteren Frau gehörte. »Sie sind doch der Polizist, der für uns zuständig ist, net wahr?«
»Tja, da müssten S’ mir erst mal sagen, von wo aus Sie anrufen, Frau Holtmann«, erklärte der Beamte.
Mit dem Anruf konnte er nichts anfangen. An den Wochenenden war das Diensttelefon so geschaltet, dass die eingehenden Anrufe direkt an das nächste Revier weitergeleitet wurden. Und heute war Samstag!
»Ich rufe aus Klingenthal an«, sagte Frau Holtmann. »Sie müssen unbedingt herkommen, die Cindy ist verschwunden!«
»Wer bitte schön ist denn die Cindy? Ihre Tochter?«
»Was?« Die Anruferin war irritiert. »Nein! Wie kommen S’ denn darauf? Cindy ist meine kleine Maus. Ein Zwergpudelmadl, drei Jahre alt. So lang hab ich sie schon, und das Pupperl ist noch nie fortgelaufen. O Gott, hoffentlich ist sie net überfahren worden. Sie kennt sich doch gar net aus, so allein im Straßenverkehr. Oder man hat sie entführt! Ja, das wird’s sein, meine Kleine ist entführt worden!«
Max unterdrückte einen Stoßseufzer.
»Frau Holtmann, bitte beruhigen S’ sich«, sagte er. »Wir wollen doch net gleich das Schlimmste annehmen. Und eigentlich sind S’ bei mir auch ganz falsch. Für Klingenthal sind die Kollegen aus Garmisch zuständig.«
»Ach. Tatsächlich? Was mach ich denn jetzt?« Die Stimme klang wirklich verzweifelt.
»Erst einmal regen S’ sich net auf«, meinte der Bruder des Bergpfarrers. »Und dann geben S’ mir Ihre genaue Adresse, ich ruf dann die Kollegen an und schick sie zu Ihnen.«
»Ja? Würden S’ das wirklich tun?«
»Aber freilich.«
»Ach, das ist aber nett von Ihnen, Herr Wachtmeister. Vielen Dank auch.«
Max hatte den Eindruck, als wollte die alte Dame einfach auflegen.
»Halt!«, rief er hastig. »Erst Ihre Adresse.«
Er schrieb Name und Anschrift der Frau auf einen Zettel und versprach, alles in die Wege zu leiten. Nachdem er die Kollegen in Garmisch Partenkirchen verständigt hatte, ging der Polizist wieder in den Garten hinaus, wo Claudia inzwischen mit ihrem gemeinsamen Sohn, der nach seinem Onkel benannt worden war, auf der Schaukel saß.
»Was war denn?«, erkundigte sich die Journalistin. »Klang ja richtig aufgeregt, die Frau Holtmann.«
Max lächelte und erzählte, was die Anruferin gewollt hatte. Dann reckte er die Arme und stieß einen Seufzer aus.
»Sag mal, Spatzl, willst heut wirklich auf den Tanzabend im ›Löwen‹ geh’n?«, fragte er.
Claudia sah ihn forschend an.
»Hast gar keine Lust?«, wollte sie wissen. »Bist doch wohl net krank?«
Ihr Mann fasste sich an die Stirn.
»Na ja, Fieber hab ich net …«
Ihr Blick wurde kritischer. Seit ein paar Tagen schien irgendwas nicht zu stimmen. So hatte sie Max noch nie erlebt. Er war fahrig, fast schreckhaft, dann saß er manchmal nur stumm und in sich gekehrt da, war mit seinen Gedanken ganz woanders.
»Vielleicht sollte ich mal den Toni anrufen«, bemerkte die Journalistin. »Net, dass du da was ausbrütest.«
Toni Wiesinger war nicht nur der Arzt in St. Johann, er und seine Frau, Elena, waren auch die besten Freunde von Claudia und Max. Zusammen hatten die beiden Frauen ein junges Madel engagiert, das auf die beiden Kinder, den kleinen Sebastian und die knapp ein Jahr ältere Antonia Wiesinger aufpasste, damit die Mütter wieder ihren Berufen nachgehen konnten. Und in der Regel passte Andrea auch an den Samstagabenden auf, wenn die beiden Paare etwas gemeinsam unternehmen wollten.
Doch anscheinend war das heute – zumindest für die jungen Trenkers – nicht notwendig.
*
»Ich weiß wirklich net, was mit ihm los ist.«
Claudia blickte ihren Schwager fast verzweifelt an.
»Er sagt, er hat nix. Aber das glaub ich net, so still wie der Max manchmal dasitzt, so kenn ich ihn gar net.«
Sebastian Trenker strich sich nachdenklich über das Kinn. Der Bergpfarrer und seine Schwägerin standen auf der Terrasse des Pfarrhauses. Zuvor hatte die ganze Familie zusammen zu Abend gegessen, jetzt wollte man eigentlich zum Hotel hinüber, wo der allwöchentliche Tanzabend stattfand. Doch eben hatte der Geistliche erfahren, dass sein Bruder keine Lust auf diese Gaudi hatte.
»Es ist mir auch schon aufgefallen, dass da was net stimmt«, meinte er. » Max war nie so schweigsam, wie in den letzten Tagen. Hast denn wirklich keine Erklärung dafür?«
Die Journalistin schüttelte den Kopf.
»Ich kann’s mir überhaupt net erklären«, antwortete die attraktive junge Frau.
»Wann genau hast denn diese Veränderung beim Max festgestellt?«
Claudia wiegte nachdenklich den Kopf hin und her.
»Wenn ich’s genau überleg, dann hat’s wohl in der letzten Woche angefangen«, sagte sie. »Als der Artikel in der Zeitung stand …«
Sebastian nickte verstehend. Seine Schwägerin meinte einen Zeitungsartikel, der über Max in einem großen Münchner Blatt erschienen war, nachdem sein Bruder einen Buben vor dem Ertrinken im Achsteinsee gerettet hatte. Diese Heldentat war in mehreren Zeitungen gewürdigt worden.
Doch was hatte das mit Max’ merkwürdigem Verhalten zu tun?
Freilich, der Bruder mochte es nicht, so im Rampenlicht zu stehen. Andererseits war er als Polizeibeamter eine öffentliche Person. Auch wenn Max also wenig Wert auf den Rummel legte, der um ihn getrieben wurde, so war das noch keine Erklärung dafür, dass er sich so einigelte.
Der gute Hirte von St. Johann musste plötzlich schmunzeln.
»Was ist?«
Claudia sah ihren Schwager irritiert an, doch der winkte ab.
»Ich hab nur grad daran denken müssen, dass der Max ja bald Geburtstag hat«, sagte Sebastian. »Sechsunddreißig wird er. Vielleicht macht ihm das zu schaffen.«
Die junge Frau schmunzelte ebenfalls.
»Da könntest freilich recht haben«, stimmte sie zu. »Der arme Kerl verkraftet es sicher net, dass er immer älter wird.«
Der Geistliche legte seinen Arm um ihre Schultern.
»Siehst, Claudia«, meinte er, »es gibt für alles eine Erklärung. Und jetzt lass ihm seinen Willen. Macht euch einen schönen Abend daheim, und morgen schaut die Welt schon wieder anders aus.«
Claudia nickte.
»Danke, Sebastian. Ich war wirklich schon ganz verzweifelt. Aber jetzt, wo ich weiß, was den Max plagt, kann ich besser damit umgehen. Wir werden’s uns daheim gemütlich machen, und ich frag mal vorsichtig an, wie Max sich seine Geburtstagsfeier eigentlich vorstellt.«
»Ja, tu das. Und bei Gelegenheit müssen wir zwei uns zusammensetzen und überlegen, wie wir ihm eine Freude machen können.«
»Am besten zusammen mit Elena und Toni.«
»Und vielleicht holen wir sogar noch den Thomas und den Florian dazu«, schlug Sebastian vor. »Seine alten Schulkameraden werden sich bestimmt daran