Wo das Edelweiß blüht…: Der Bergpfarrer 358 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
»Grüß Gott, Frau Rottinger, das schaut ja ganz so aus, als wollten S' verreisen.« Berta Zeller deutete auf die Reisetasche, die neben dem kleinen Auto stand. Christel Rottinger hatte sie eben abgestellt und wollte den Wagen aufschließen. Sie lächelte die ältere Nachbarin an. »Ja, Frau Zeller, das sehn S' ganz richtig«, antwortete sie. »Ich habe ja Ferien, meine ersten übrigens, als richtige Lehrerin, und die will ich natürlich net zu Haus' verbringen.« »Recht so«, nickte die Nachbarin. »Wohin soll's denn gehn?« Christel hatte ihren Wagen aufgeschlossen und die Tasche auf die Rückbank gestellt. »In ein kleines Dorf in den Bergen«, erzählte sie. »Wahrscheinlich kennen S' das gar net. Sankt Johann heißt es, ich bin früher immer mit den Eltern dorthin gefahren.« Die Zeller-Berta machte ein überraschtes Gesicht. »Sankt Johann?« rief sie. »Ja, freilich kenn' ich's. Dahin haben doch mein Hubert, Gott hab' ihn selig, und ich unsere Hochzeitsreise gemacht, damals vor…«
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Buchvorschau
Wo das Edelweiß blüht… - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 358 –
Wo das Edelweiß blüht…
dort haben wir uns ewige Liebe geschworen
Toni Waidacher
»Grüß Gott, Frau Rottinger, das schaut ja ganz so aus, als wollten S’ verreisen.«
Berta Zeller deutete auf die Reisetasche, die neben dem kleinen Auto stand. Christel Rottinger hatte sie eben abgestellt und wollte den Wagen aufschließen. Sie lächelte die ältere Nachbarin an.
»Ja, Frau Zeller, das sehn S’ ganz richtig«, antwortete sie. »Ich habe ja Ferien, meine ersten übrigens, als richtige Lehrerin, und die will ich natürlich net zu Haus’ verbringen.«
»Recht so«, nickte die Nachbarin. »Wohin soll’s denn gehn?«
Christel hatte ihren Wagen aufgeschlossen und die Tasche auf die Rückbank gestellt.
»In ein kleines Dorf in den Bergen«, erzählte sie.
»Wahrscheinlich kennen S’ das gar net. Sankt Johann heißt es, ich bin früher immer mit den Eltern dorthin gefahren.«
Die Zeller-Berta machte ein überraschtes Gesicht.
»Sankt Johann?« rief sie. »Ja, freilich kenn’ ich’s. Dahin haben doch mein Hubert, Gott hab’ ihn selig, und ich unsere Hochzeitsreise gemacht, damals vor…«
Sie fuhr sich sinnend mit dem Zeigefinger über die Lippen.
»Warten S’ mal…«, murmelte sie, »das ist jetzt an die achtundvierzig Jahr her. Eine halbe Ewigkeit!«
Das mußte Christel zugeben.
»Und sind S’ nie wieder dort gewesen?« erkundigte sie sich.
Die alte Frau schüttelte den Kopf.
»Irgendwie hat’s sich nie ergeben«, meinte sie.
»Tja, so ist der Lauf der Welt«, sagte die hübsche Lehrerin. »Bei mir ist’s auch schon wieder sieben Jahr’ her, daß ich dort Urlaub gemacht hab’. Erst das Studium, dann die Referendariatszeit, die Prüfungen für das Staatsexamen – ich hab’ seit damals nie wieder wirklich Zeit gehabt, Urlaub zu machen. Um so mehr freu’ ich mich jetzt darauf, den hübschen Ort wiederzusehen. Ich bin schon sehr gespannt, was sich da alles verändert hat.«
Sie setzte sich ins Auto und kurbelte die Scheibe herunter.
»Dann wünsch’ ich Ihnen schöne Ferien, Frau Rottinger«, rief die Nachbarin ihr hinterher.
»Danke schön«, rief Christel zurück, winkte und fuhr los.
Sie atmete tief durch. Drei Wochen Urlaub lagen vor ihr. Erst spät hatte sie sich dazu entschlossen, und es war gar nicht so leicht gewesen, noch ein Quartier zu bekommen. Fast überall, wo sie angerufen hatte, waren die Zimmer ausgebucht. Dann klappte es schließlich doch noch. Auf dem Sterningerhof vermieteten sie inzwischen Zimmer mit Frühstück. Viele Bergbauern im Wachnertal waren darauf gekommen, daß der Tourismus auch für sie eine gute Einnahmequelle sein konnte.
Früher, als sie noch mit den Eltern gefahren war, hatten sie meist in einer Pension gewohnt. Dort hatte Christel auch zuerst angerufen, und Ria Stubler, die Pensionswirtin hatte sich sofort an sie erinnert. Aber leider konnte sie ihr kein Zimmer anbieten. Selbst die kleine Kammer ganz oben unter dem Dach war belegt.
Von Frau Stubler hatte Christel auch den Tip mit dem Bauernhof bekommen. Bevor sie das Gespräch beendete, versprach sie, auf jeden Fall der Pension Stubler einen Besuch abzustatten, wenn sie im Wachnertal war.
Ja, lang’ ist’s her, dachte Christel, während sie über die Autobahn von Nürnberg nach München fuhr, was er wohl macht…?
Seit sie den Entschluß gefaßt hatte, in St. Johann ihre Ferien zu verbringen, war ihr auch Axel wieder eingefallen. Axel Meerbach, die erste große Liebe ihres Lebens. Ewige Liebe hatten sie sich geschworen, als sie einmal, während einer Bergtour, einen Augenblick für sich alleine waren.
Und am Felshang ganz dicht über ihnen blühte ein Edelweiß. Axel hatte es ihr pflücken wollen, doch Christel verhinderte es, hatte ihr Bergführer ihnen doch eingeschärft, daß diese Blume unter Naturschutz stehe.
Die junge Lehrerin schmunzelte in Erinnerung daran. Ein verliebter Teenager war sie damals, die für den gutaussehenden Burschen schwärmte. Wenn sie jetzt zurückblickte, dann war es eigentlich der schönste Urlaub ihres Lebens gewesen. Allerdings auch der schrecklichste, denn unweigerlich nahte das Ende der Ferien, und mit ihm der tränenreiche Abschied von Axel.
Dabei hat er mich net einmal geküßt, huschte es ihr durch den Kopf, und sie lachte amüsiert auf. Als Siebzehnjährige hatte sie damals wohl andere Vorstellungen von der Liebe als heute. Händchenhalten hatte ihr schon genügt, und Axel war kaum älter als sie und viel zu gut erzogen, als daß er sich Frechheiten herausgenommen hätte.
Noch während des Abschieds hatten sie sich geschworen, daß einer dem anderen schreiben werde. Adressen und Telefonnummern wurden ausgetauscht, doch kam es niemals dazu.
Während sie mit den Eltern nach Nürnberg fuhr, reiste Axel mit seiner Familie nach Stuttgart zurück. Weder hörten, noch sahen sie jemals wieder etwas voneinander. Christel erinnerte sich, den Zettel auf dem Axel alles aufgeschrieben hatte gefunden zu haben, als sie zu Hause auszog und sich ihre erste Studentenbude einrichtete. Sie hatte ihn fortgeworfen.
Jetzt fragte sie sich allerdings wirklich, was wohl aus Axel Meerbusch geworden war.
Ob er noch in Stuttgart wohnte? War er inzwischen verheiratet, vielleicht sogar schon Vater?
Die junge Frau seufzte und lenkte ihren Wagen auf einen Rastplatz. Sie hatte sich entschlossen, einen Kaffee zu trinken.
Wahrscheinlich werd’ ich’s nie erfahren, überlegte Christel, während sie das Auto abstellte und in das Rasthaus hineinging.
*
»Servus, Franz«, begrüßte Sebastian Trenker den jungen Burschen. »Wie steht’s daheim?«
»Danke der Nachfrage«, antwortete der Bauernsohn.
»Der Vater ist wohlauf. Das ist die Hauptsache.«
Franz Sterninger stand auf der anderen Seite des Zaunes, auf dem Friedhof. Er beugte sich zum Grab der Großeltern und stellte einen frischen Strauß bunter Blumen in die Vase.
»Und wie geht’s Geschäft mit den Touristen?« erkundigte sich der Geistliche. »Wie ich höre, habt ihr heuer zum ersten Mal Feriengäste auf dem Hof?«
Franz hatte sich wieder aufgerichtet und wischte sich die Hände an der Hose ab.
»Ja«, nickte er, »ein älteres Ehepaar wohnt schon eine Woche bei uns, und heut’ soll noch ein Gast eintreffen, eine junge Frau aus Nürnberg. Die will drei Wochen bleiben. Früher hat sie wohl mit ihren Eltern in der Pension Stubler gewohnt, aber da ist alles belegt.«
»Das freut mich für euch«, sagte Sebastian. »Ein paar Nebeneinnahmen können gewiß net schaden. Wie heißt denn die Frau aus Nürnberg? Vielleicht kenn’ ich sie ja noch von früher.«
Der Bauernsohn dachte einen Moment nach.
»Rottinger, wenn ich mich net irre«, antwortete er schließlich. »Ja, Christel Rottinger.«
Der gute Hirte von St. Johann schmunzelte.
»Du liebe Zeit, die Christel? Wie lang’ ist das denn jetzt her? An die sechs, sieben Jahre schätz’ ich. Da muß aus dem Madl von damals inzwischen ja eine junge Frau geworden sein.«
Auch wenn tatsächlich schon soviel Zeit verstrichen war, hatte etwas in Sebastian angeschlagen, als er den Namen hörte. Sein Gedächtnis hatte ihn nicht verlassen, und er erinnerte sich sofort an Christel Rottinger, die regelmäßig mit den Eltern nach St. Johann gekommen war.
Ein-, zweimal hatte es sich ergeben, daß der Geistliche mit ihnen aufgestiegen war. Beinahe fast immer zur Kandereralm hinauf, wo der alte Thurecker-Franz lebte. Christels Eltern waren immer ganz versessen auf den Bergkäse gewesen, den der Senner herstellte.
Franz Sterninger verabschiedete sich, und Sebastian trug ihm Grüße an die Eltern auf. Während der Bursche den Kirchhof verließ, ging der Bergpfarrer zu seinem Gartenstuhl auf der Terrasse des Pfarrgartens zurück.
Familie Rottinger…, überlegte er, da war doch aber noch eine Familie, aus Stuttgart…, richtig, Walter und Astrid Meerbusch, zusammen mit ihrem Sohn Axel.
Merkwürdig, dachte Sebastian, auch diese Familie war zuletzt vor sieben Jahren hier in den Ferien. Danach hatte er nie wieder von ihnen gehört. Jetzt kam die Tochter, die inzwischen eine erwachsene Frau war, fehlte jetzt nur noch, daß Axel Meerbusch auch noch