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Der Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes…
Der Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes…
Der Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes…
eBook111 Seiten1 Stunde

Der Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes…

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jun"Liebling, du ißt einfach zu wenig", schüttelte Gerti Rheimann tadelnd den Kopf.

Sepp Reisinger begrüßte den jungen Mann mit einem breiten Lächeln. "Der Herr Winkler, nehm' ich an? Aus München?" Der Hotelgast nickte. "Herzlich willkommen im Löwen", fuhr der Gastwirt fort. "Ihre Suite ist vorbereitet." Sepp nahm den Schlüssel vom Brett und klingelte nach dem Hausburschen. "Das Gepäck des Herrn kommt auf die ›König-Ludwig-Suite‹", wies er an.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Juli 2016
ISBN9783740904746
Der Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes…

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    Buchvorschau

    Der Bergpfarrer 102 – Heimatroman - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer 102 – Die Tochter seines ärgsten Feindes…

    Der Bergpfarrer –102–

    Die Tochter seines ärgsten Feindes…

    Was soll daraus nur werden?

    Roman von Toni Waidacher

    Sepp Reisinger begrüßte den jungen Mann mit einem breiten Lächeln.

    »Der Herr Winkler, nehm’ ich an? Aus München?«

    Der Hotelgast nickte.

    »Herzlich willkommen im Löwen«, fuhr der Gastwirt fort. »Ihre Suite ist vorbereitet.«

    Sepp nahm den Schlüssel vom Brett und klingelte nach dem Hausburschen.

    »Das Gepäck des Herrn kommt auf die ›König-Ludwig-Suite‹«, wies er an.

    Der Gast mit dem Namen Winkler folgte dem Angestellten die Treppe hinauf in den ersten Stock. Die Suite war großzügig und elegant eingerichtet. Sie besaß ein Wohnzimmer, einen Schlafraum und ein Bad. Fernsehgerät und Telefon waren in dieser Zimmerkategorie selbstverständlich.

    Herr Winkler entlohnte den Hausburschen mit einem ordentlichen Trinkgeld und schloß die Tür hinter ihm. Dann öffnete er die Glastür und trat auf den Balkon hinaus. Von hier aus hatte er einen weiten Blick bis zum Zentrum des Dorfes und auf die Kirche mit ihrem hohen schlanken Zwiebelturm. In der Ferne sah er die Zwillingsgipfel ›Himmelsspitz‹ und ›Wintermaid‹, die ihm schon auf der Herfahrt aufgefallen waren.

    Er atmete tief die würzige Luft ein, die nach Wildblumen und Kräutern schmeckte, und schloß für einen Moment die Augen.

    Wie lange hatte er darauf gewartet!

    Tage, Wochen, Monate – Jahre schließlich. Irgendwann hatte er aufgehört, über die Zeit nachzudenken und nur noch für seinen Plan gearbeitet, der darauf abzielte, eines Tages hierher zurückzukommen und den Mann zur Rechenschaft zu ziehen, der für sein und das Unglück seiner Familie verantwortlich war.

    Der Mann, der gar nicht Winkler hieß, sondern Adrian Greininger, wandte sich um und ging ins Wohnzimmer zurück. Er hob den Hörer des Telefons ab, wählte eine Zahl und war mit dem Zimmerservice verbunden.

    »Winkler hier«, sagte er. »Ich hätte gern ein Kännchen Kaffee.«

    Er legte wieder auf, doch seine Hand blieb auf dem Hörer. Einem Impuls folgend, nahm er wieder ab, drückte die Null und wartete auf das Freizeichen. Dann tippte er die Zahlen der Telefonnummer ein, die ihm nur zu gut bekannt war.

    Atemlos lauschte er, dann wurde am anderen Ende abgenommen.

    »Reindl«, hörte er eine Frauenstimme und drückte rasch den Finger auf die Gabel.

    Adrian atmete tief durch.

    Sogar die Telefonnummer hatten sie übernommen.

    Nun gut, dachte er, soweit ist alles klar. Jetzt galt es, die nächsten Schritte zu überlegen. Er mußte vorsichtig zu Werke gehen, damit die Überraschung auf seiner Seite war. Nicht zu früh agieren, damit seine Tarnung nicht aufflog, aber auch nicht zu abwartend. Stück für Stück wollte er sich vorarbeiten, um dann zum entscheidenden Schlag auszuholen.

    Ein Klopfen an der Tür seiner Suite unterbrach seine Gedanken. Adrian öffnete und nahm das Tablett mit dem Kaffeegedeck entgegen. Er setzte sich in einen der Sessel und schenkte ein.

    Das heiße Getränk tat gut, vor allem schmeckte er besser, als jeder andere Kaffee, den er in den letzten zehn Stunden zu sich genommen hatte.

    Genauso wenig wie der Name, mit dem er sich hier im Hotel angemeldet hatte, stimmte die Angabe, er käme aus München. Nachts um drei war er aus Kiel losgefahren, hatte mehrere Pausen eingelegt und St. Johann am späten Nachmittag erreicht. Vielleicht wäre er noch eher dagewesen, wenn es auf der Autobahn Würzburg-München nicht einen schweren Unfall gegeben hätte, der einen stundenlangen Stau nach sich gezogen hatte.

    Indes hatte er es auch nicht eilig gehabt, herzukommen. So lange wartete er schon auf diesen Tag; jetzt kam es auf ein paar Stunden mehr oder weniger auch nicht an.

    Als er auf den Parkplatz fuhr, überkam ihn Furcht, Sepp Reisinger könne ihn erkennen. Doch eigentlich war das unmöglich, hatte er versucht, sich zu beruhigen. Der junge Bursche, der er einst war, als er aus der Heimat fortging, hatte sich verändert. Männlicher war er geworden, die harte Arbeit der letzten Jahre hatte ihre Spuren hinterlassen. Allerdings im positiven Sinne, das Gesicht war gebräunt. Es hatte einen markanten Schnitt, die hellen Augen darin konnten sanft oder zornig schauen, und das Kinn drückte Durchsetzungsvermögen und Entschlossenheit aus.

    Beides hatte ihm gefehlt, damals. Sonst wäre wahrscheinlich alles anders gekommen. Die Arbeit auf der Bohrinsel vor der norwegischen Küste hatte seine Muskeln gestählt. In der rauhen Männergesellschaft, in der Adrian Greininger sich in den letzten Jahren aufgehalten hatte, bedeuteten Kraft und Selbstbewußtsein viel. Sie sicherten das Überleben.

    Adrian war dennoch mit gemischten Gefühlen in das Hotel hineingegangen. Früher hätte er sich das nie getraut, ganz abgesehen davon, daß er einen Aufenthalt hier nie hätte bezahlen können. Damals war er nur einige Male auf den Tanzabend im Saal gegangen, der jeden Samstag dort stattfand. Indes, Sepp Reisinger erkannte den einstigen Bauernsohn nicht, und Adrian war sicher, daß auch die anderen sich seiner nicht erinnern würden.

    Liebend gerne hätte er geschlafen. Doch da gab es noch etwas, das sich nicht länger hinausschieben ließ. Acht Jahre war es her, daß er fortgegangen war, und so lange hatte er das Grab der Eltern nicht mehr gesehen. Er hoffte, daß sich in all der Zeit eine barmherzige Seele darum gekümmert haben möge. Allerdings zweifelte er an der Barmherzigkeit seiner Mitmenschen.

    Wie hätten sie sonst damals zulassen können, daß die Eltern von Haus und Hof vertrieben wurden und er in die Fremde gehen mußte?

    Da war niemand, der einen Finger für die Familie Greininger rührte. Doch dafür würden sie bezahlen. Jetzt war er zurückgekommen, um die Schuld einzufordern.

    ›Denn mein ist die Rache, spricht der Herr!‹ Wie oft hatte er diesen Spruch aus dem Alten Testament vor sich hin geflüstert.

    Er war es, der ihn die Strapazen durchstehen ließ, der ihn aufrichtete, wenn er unter der Last des Lebens zusammenzubrechen drohte, und der aus dem schmalbrüstigen Bauernsohn einen Mann gemacht hatte.

    Mein ist die Rache, und nur für diesen Tag lebte Adrian Greininger!

    *

    Sebastian Trenker saß im Bischöflichen Ordinariat, in der Empfangshalle, und wartete darauf, daß sein Vorgesetzter ihn empfing. Es war schon eine Weile her, daß der Sekretär Bischof Meerbauers, Pater Antonius, ihn gebeten hatte, Platz zu nehmen. Seine Exzellenz habe noch einen telefonischen Termin wahrzunehmen.

    Der gute Hirte von St. Johann faßte sich in Geduld. Jeder andere Geistliche würde sich wahrscheinlich angstvoll gefragt haben, warum er zu seinem Bischof zitiert wurde. Nicht so der Bergpfarrer. Zum einen war das Verhältnis zwischen ihm und Ottfried Meerbauer eher so wie zwischen Freunden und weniger wie zwischen Untergebenen und Vorgesetzten, und zum anderen wußte Sebastian ohnehin, was der Bischof von ihm wollte.

    Es ging wieder einmal um ein leidiges Thema, das die Kirchenmänner nun schon geraume Zeit beschäftigte, und wenn der dritte Beteiligte nicht langsam Ruhe gab, dann würde es noch sehr lange dauern, bis man sich wirklich wichtigen Themen zuwenden konnte, die nach Sebastians Meinung sehr viel dringender waren als ein beschädigtes Altarkreuz.

    Der Mann, der eine Einigung in dieser Angelegenheit verhinderte, war Blasius Eggensteiner, der Pfarrer an St. Anna in Engelsbach. In eben dieser Kirche war das Altarkreuz beschädigt worden, als es, nach Aussage der Haushälterin Hermine Wollschläger, von einem Landstreicher heruntergeworfen wurde.

    Gesehen hatte niemand, daß Franz Mooser, so hieß der Mann, der Übeltäter war. Dennoch stand die Anklage gegen ihn im Raum, und die lautete: Kirchenschändung.

    Als Pfarrer Eggensteiner hinzukam, stand seine Haushälterin in der Kirche, und das Kreuz, ein Kelch für den Wein, der beim Abendmahl gereicht wurde, und eine Vase lagen vor dem Altar am

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