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Der Bergpfarrer 376 – Heimatroman: Finden wir unser Glück?
Der Bergpfarrer 376 – Heimatroman: Finden wir unser Glück?
Der Bergpfarrer 376 – Heimatroman: Finden wir unser Glück?
eBook108 Seiten1 Stunde

Der Bergpfarrer 376 – Heimatroman: Finden wir unser Glück?

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch mehrere Spielfilme im ZDF mit Millionen Zuschauern daraus hervor.


Chantal Duvall ging auf dem Fußweg, vor der Pension Stubler, ungeduldig auf und ab. Neben ihrem Auto, einem französischen Kleinwagen, stand eine große Korbtasche. Eine Decke, die die Französin darüber gelegt hatte, verbarg den Inhalt. Indes waren es nur ein paar Getränkeflaschen, eine Brotzeit, Badeutensilien.

Chantal schaute abwechselnd auf die Uhr, dann zur Straßenecke, als könne sie ihn herbeizaubern. "Es dauert nicht lange", hatte Andreas versprochen, "aber ich hab noch was Dringendes zu erledigen. Fünf Minuten." Jetzt wartete sie schon eine Halbestunde! Wenn er jetzt nicht jeden Moment um die Ecke kam, würde sie eben alleine an den Achsteinsee fahren! Dabei hatte er doch überhaupt nicht den Eindruck gemacht, er sei unzuverlässig. Ganz im Gegenteil, gleich bei ihrer ersten Begegnung, am Frühstückstisch, in der Pension, hatte er sie sofort in seinen Bann gezogen. War es sein attraktives Aussehen, gepaart mit Charme und Humor, mit einer Prise liebenswerter Frechheit gewürzt? Es musste wohl so ein. Chantal konnte sich nicht erinnern, sich jemals vorher in ihrem Leben auf den ersten Blick in einen Mann verliebt zu haben. Bei Andreas Bogner war es geschehen. Gleich nach dem Frühstück waren sie zur Kirche gegangen, um das Gotteshaus zu besichtigen. Andreas erzählte, er sei am Tag zuvor schon einmal dort gewesen. Jetzt konnte er ihr die Sehenswürdigkeiten zeigen, Namen der kunstfertig geschnitzten heiligenfiguren nennen, doe dort zu sehen waren. "Die schönste Figur, die Statue der Heiligen Jungfrau kann ich dir leider nicht zeigen", bedauerte er, bei ihrem Rundgang. "Die Madonna ist von Kirchenräubern gestohlen worden."
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Aug. 2015
ISBN9783959791618
Der Bergpfarrer 376 – Heimatroman: Finden wir unser Glück?

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    Buchvorschau

    Der Bergpfarrer 376 – Heimatroman - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer -376-

    Finden wir unser Glück?

    Dunkle Schatten bringen ihre Liebe in Gefahr

    Roman von Toni Waidacher

    Chantal Duvall ging auf dem Fußweg, vor der Pension Stubler, ungeduldig auf und ab. Neben ihrem Auto, einem französischen Kleinwagen, stand eine große Korbtasche. Eine Decke, die die Französin darüber gelegt hatte, verbarg den Inhalt. Indes waren es nur ein paar Getränkeflaschen, eine Brotzeit, Badeutensilien.

    Chantal schaute abwechselnd auf die Uhr, dann zur Straßenecke, als könne sie ihn herbeizaubern.

    »Es dauert nicht lange«, hatte Andreas versprochen, »aber ich hab noch was Dringendes zu erledigen. Fünf Minuten.«

    Jetzt wartete sie schon eine Halbestunde! Wenn er jetzt nicht jeden Moment um die Ecke kam, würde sie eben alleine an den Achsteinsee fahren!

    Dabei hatte er doch überhaupt nicht den Eindruck gemacht, er sei unzuverlässig. Ganz im Gegenteil, gleich bei ihrer ersten Begegnung, am Frühstückstisch, in der Pension, hatte er sie sofort in seinen Bann gezogen.

    War es sein attraktives Aussehen, gepaart mit Charme und Humor, mit einer Prise liebenswerter Frechheit gewürzt?

    Es musste wohl so ein. Chantal konnte sich nicht erinnern, sich jemals vorher in ihrem Leben auf den ersten Blick in einen Mann verliebt zu haben. Bei Andreas Bogner war es geschehen.

    Gleich nach dem Frühstück waren sie zur Kirche gegangen, um das Gotteshaus zu besichtigen. Andreas erzählte, er sei am Tag zuvor schon einmal dort gewesen. Jetzt konnte er ihr die Sehenswürdigkeiten zeigen, Namen der kunstfertig geschnitzten heiligenfiguren nennen, doe dort zu sehen waren.

    »Die schönste Figur, die Statue der Heiligen Jungfrau kann ich dir leider nicht zeigen«, bedauerte er, bei ihrem Rundgang. »Die Madonna ist von Kirchenräubern gestohlen worden.«

    »Ja, ich weiß«, nickte die Französin. »Es stand auch bei uns in den Zeitungen.«

    Dennoch staunte sie, was Andreas alles über das Gotteshaus wusste, und ihre Besichtigung dauerte über eine Stunde.

    »Weiß du was?«, fragte er, als sie wieder vor der Kirche standen. »Ich hab jetzt Lust auf ein Eis! Da vorne hab ich gestern eine echte italienische Eisdiele entdeckte. Du wirst begeistert sein!«

    Sie hatten zwar erst gefrühstückt, bevor sie losgegangen waren, aber Chantal nickte trotzdem. Um diese Uhrzeit schon ein Eis zu essen, das wäre ihr daheim ganz sicher nicht eingefallen. Zu so etwas Verrücktem konnte sie nur ein Mann wie Andreas Bogner überreden.

    Die Eisdiele hatte gerade eben geöffnet, als sie dort ankamen. Sie setzten sich an einen der Tische, die im Freien standen und schauten sich die Karte an.

    »Woher kommst du eigentlich?«, fragte Andreas, als sie bestellt hatten.

    »Geboren bin ich Mulhouse«, erzählte sie. »Jetzt lebe ich in Colmar.«

    »Und was arbeitest du?«, hakte er nach.

    Chantal schmunzelte.

    »Ich bin Stuhlassistenz bei einem Zahnarzt …«

    Andreas machte ein verschrecktes Gesicht.

    »Auweia! Macht es dir Spaß, zuzuschauen wie die Patienten vom einem grausamen Doktor gequält werden?«

    Chantal lachte. »Es ist eine Frau Doktor«, stellte sie richtig, »und sie ist alles andere als grausam, sondern sehr vorsichtig und einfühlsam. Übrigens sind mindestens siebzig Prozent unserer Patienten männlich.«

    »Dann muss sie aber gut aussehen, deine Chefin!«, platzte es aus Andreas heraus. Er beugte sich vor und nahm sie ins Visier. »Aber ich wette, nicht halb so gut, wie du …«, setzte er lächelnd hinzu.

    Chantal spürte, wie dieses Kompliment sie verlegen machte, aber auch freute.

    »Aber jetzt erzähle mal von dir«, forderte sie ihn auf, um von ihrer Verlegenheit abzulenken.

    Andreas zuckte die Schultern.

    »Ach, da gibt’s nicht viel zu erzählen …«

    Eine junge Bedienung brachte die Bestellung.

    Chantal hatte sich auf eine kleine Eisschale, mit zwei Kugeln, beschränkt, vor Andreas hingegen stand ein großer Becher aus Murano-Glas, gefüllt mit frischem Obstsalat, verschiedenen Sorten Eiscreme und einem Berg geschlagener Sahne obenauf.

    In Nürnberg lebe er, erzählte Chantals Urlaubsbekanntschaft und begann nebenbei zu löffeln.

    »Ich arbeite bei einer Versicherung und bearbeite dort die Schadensfälle. Nichts Aufregendes, bestimmt langweiliger, als den Leuten in den Mund zu schauen«, meinte er, augenzwinkernd.

    Gerne hätte Chantal den ganzen Tag mit ihm verbracht, aber am Nachmittag hatte sie eine Verabredung mit Lena Brock, auf dem Schirmerhof. Als sie losfuhr, sah sie Andreas im Rückspiegel, der auf der Straße stand und ihr hinterher blickte.

    Ihr Herz klopfte ganz aufgeregt dabei!

    Am Abend sahen sie sich wieder und gingen zum Essen in die Pizzeria ›Fontana‹, die vor kurzer Zeit in St. Johann eröffnet hatte. Und ganz selbstverständlich verabredeten sie sich für den nächsten Tag. Andreas schlug einen Ausflug an den Achsteinsee vor, und Chantal war froh, ihren Bikini eingepackt zu haben, wie Yvonne Metzler es ihr geraten hatte.

    Doch jetzt wartete sie vergeblich auf ihren Begleiter, und die Zeiger der Uhr krochen immer weiter.

    *

    »Ich glaube, es ist keine gute Idee, der Forderung der Diebe nachzugeben«, sagte der junge Mann, der Sebastian Trenker im Pfarrhaus gegenüber saß. »Dadurch macht man sich für andere Täter erpressbar. Die werden sich sagen, wenn es einmal geklappt hat, dann wird es wieder funktionieren.«

    Der Geistliche nickte. »Ich versteh’ Ihre Argumentation«, erwiderte er. »Auch ich wäre unter andren Umständen net bereit, darauf einzugehen, aber die Madonna ist für uns unersetzlich, und jetzt bietet sich eine, – vielleicht einmalige- , Chance, die Statue zurückzubekommen. Wenn wir sie net zurückkaufen, schaffen die Täter sie womöglich ins Ausland, wo die Madonna für alle Zeiten in der geheimen Sammlung eines skrupellosen Kunstliebhabers verschwindet, dem’s egal ist, woher die Stücke stammen, die er kauft.«

    »Alles richtig«, nickte sein Gegenüber, »aber ich muss darauf bestehen, bei der Übergabe dabei zu sein und die Madonna sofort von einem Sachverständigen untersuchen zu lassen, ob es sich tatsächlich um die echte Figur handelt.«

    Sebastian schaute ihn irritiert an.

    »Sie denken, man könnte sie austauschen?«

    Der Besucher nickte.

    »Es wäre nicht das erste Mal«, erklärte er. »Es ist schon öfter vorgekommen, dass von den gestohlenen Kunstgegenständen Kopien angefertigt wurden, die dann anstelle der Originale, an die Besitzer zurückverkauft wurden, die so den zweifachen Schaden hatten.«

    Der Bergpfarrer deutete auf die leere Tasse.

    »Noch Kaffee?«

    »Vielen Dank, nein, das ist sehr freundlich«, wehrte der junge Mann ab. »Um noch einmal darauf zurückzukommen – sollte die Madonna in den Schoß der Kirche zurückkehren, müssen wir uns dringend Gedanken über die Sicherheitsmaßnahmen machen.«

    Sebastian nickte.

    »Ja, ich weiß, obwohl es eigentlich derzeit keine bessre Alarmanlage auf dem Markt gibt, wie ich mir hab’ sagen lassen. Es konnte ja auch niemand ahnen, dass die Täter so dreist sind, nachts, oder in diesem Fall, am späten Abend ins Pfarrhaus einzudringen und die Anlage kurzfristig auszuschalten.«

    »Sie werden sich wundern, wie dreist Diebe sein können«, entgegnete der Mann. »Ich könnte Ihnen da von Fällen berichten, wo die Täter am helllichten Tag Terrassentüren aufgehebelt haben, obwohl die Bewohner neben an in der Küche beim Mittagessen saßen, und der Nachbar im Garten ein Sonnenbad nahm. Aber darüber, wie die Figur noch besser geschützt werden kann, reden wir, wenn sie wieder in Ihrem Besitz ist, Hochwürden.«

    Er stand auf.

    »Ich darf mich vorerst verabschieden. Meine Nummer haben Sie, und wo Sie mich noch erreichen können, wissen Sie auch.«

    Sebastian nickte und reichte ihm die Hand.

    »Tut mir leid, dass Sie mich gestern net angetroffen haben«, sagte er, an der Tür. »Aber da war ich verhindert.«

    Er schaute dem Besucher hinterher und wandte sich um.

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