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Eine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1)
Eine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1)
Eine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1)
eBook225 Seiten4 Stunden

Eine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1)

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Über dieses E-Book

EINE Insel, EIN Milliardär, ZWÖLF heiratswillige Kandidatinnen. Ladys, lasst den kalten und eisigen Winter hinter euch, macht euch auf den Weg in das tropische Paradies St. John auf den Virgin Islands und macht mit bei Wer heiratet den Milliardär, der neuesten und heißesten Online-Reality-Show rund um den schwerreichen Junggesellen Ryan Andersen.

Zwölf Heiratswillige? Anna Williams verfolgt ein ganz anderes Ziel. Sie will ihrem kranken Vater den dringend notwendigen Urlaub ermöglichen. Einen reichen Ehemann sucht sie nicht und das ist auch gut so, denn Chris Andersen, der schnuckelige Haustechniker des Paradise Resort mit seinen breiten Schultern und blauen Augen ist weder reich noch Teil der Show… oder?

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum9. Sept. 2019
ISBN9781507165447
Eine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1)
Autor

Vicky Loebel

Vicky Loebel began her professional life as a systems programmer for NASA and moved through successively more challenging careers before settling in as a writer of tightly-plotted, romantic fiction. She lives on the slopes of Mt. Lemmon, AZ with her sister, three dogs, a rotating assortment of children, and a husband who has the patience of a saint.

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    Buchvorschau

    Eine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) - Vicky Loebel

    Prolog: Wer heiratet den Milliardär

    EINE Insel, EIN Milliardär, ZWÖLF heiratswillige Kandidatinnen. Ladys, lasst den kalten und eisigen Winter hinter euch, macht euch auf den Weg in das tropische Paradies St. John auf den U.S. Virgin Islands und macht mit bei Wer heiratet den Milliardär, der neuesten und heißesten Online-Reality-Show.

    [HIER KLICKEN UND ANMELDEN]

    Du kannst nicht selbst am Wettbewerb teilnehmen? Dann mach trotzdem mit! Nach jeder Challenge entscheidet auch das Publikum über die siegreichen Kandidatinnen. Jede Woche werden nach der ersten Hälfte der Show die vier Verliererinnen gegen vier neue heiratswillige Kandidatinnen ausgetauscht. Also: Markiere die Seite als Favoriten, schau regelmäßig vorbei und vergiss nicht: Vielleicht heiratest gerade du Milliardär und Junggesellen Ryan Andersen!

    Kapitel 1

    Anna Williams schlug einen Zeichenblock an der Lehne eines Besuchersessels auf und starrte durch das Fenster hinaus in die einsetzende Dämmerung. „Es schneit, sagte sie zu ihrer Freundin, die im Krankenbett lag. „Schon wieder.

    Diane hob kaum ihren Blick. „Natürlich schneit es. Sie tippte rhythmisch auf dem Bildschirm ihres Handys herum. „Es ist Februar und wir sind in Milwaukee. Das ist ein Naturgesetz.

    „Ich glaube nicht, dass es ein Naturgesetz für Schneefall gibt. Anna zeichnete die rechteckige Form des Fensters nach. „Während eines Schneesturms nicht mit dem Motorrad über die Downer Avenue zu fahren... das kann man vielleicht als Naturgesetz ansehen. Ihre Freundin konnte froh sein, mit einem gebrochenen Bein davon gekommen zu sein. „Du hättest im Gefängnis landen können."

    „Die Cops waren sehr verständnisvoll. Ich habe ihnen gesagt, ich hätte kein Bier mehr gehabt."

    „Betrunken fahren. Tolle Idee. Eine Straßenlaterne flackerte in der diesigen Nacht. Anna hielt sie in zarten Bleistiftstrichen fest. „Wenn du gesagt hättest, du hättest eine Bank überfallen, dann wäre was los gewesen.

    „Haha."

    Starkstromkabel verliefen über den halbleeren Parkplatz des Krankenhauses. Anna zog eine Linie über das Blatt.

    „Jedenfalls", fuhr Diane fort, „habe ich den Cops nicht gesagt, dass ich betrunken war. Ich habe ihnen nur erklärt, dass ich feiern wollte, weil ich bei Wer heiratet den Milliardär mitmache."

    „Ich verstehe. Anna schraffierte Frostflecken in die Fensterscheibe. „Du hast gelogen.

    „Das war keine Lüge. Nur eine vorgezogene Wahrheit. Uns bleibt noch eine halbe Stunde, um am Wettbewerb teilzunehmen. Komm, wir melden uns auch über dein Handy an. Diane streckte ihre Hand aus. „Her damit.

    Anna schloss ihr Skizzenbuch und überließ ihr das Handy. Es machte ihr nichts aus, den Nachmittag mit ihrer Freundin zu verbringen, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten konnte, die Stunden ihrer privaten Schwimmschüler abzusagen. Diane hatte mit Anna die 18 Monate mit all den Untersuchungen, Kardiologen und der Bypass-Operation ihres Vaters durchgestanden, sogar nachdem sie die Familienbäckerei schließen und Diane, die dort arbeitete, entlassen mussten.

    Erfolgreiche Operation. Anna klopfte mit ihren Fingerknöcheln auf den Holzrahmen des Stuhls. Dad geht es gut. Wenn doch nur der Schneefall endlich aufhören würde. Wenn doch nur endlich der Frühling käme und er wieder rausgehen könnte, um ein paar Runden Golf zu spielen. Die Ärzte wollten, dass ihr Vater rausgeht und sich bewegt, aber das eisige Wetter hielt ihn drinnen gefangen.

    „Es geht los! Wer heiratet den Milliardär. Auf Dianes Tablet war die Webseite der Show geöffnet. „Sie zeigen ein paar Ausschnitte aus der Sendung, während sie die letzten vier Frauen auswählen. Sie hielt die beiden Handys fest umgriffen und hämmerte mit ihren Daumen immer weiter auf den Anmelde-Button.

    Anna rückte mit ihrem Stuhl näher an das Bett heran. Die letzten drei Wochen hatten Diane und sie den Livestream von Wer heiratet den Milliardär verfolgt und Frauen dabei beobachtet, wie sie sich im Internet so richtig zum Affen machten: Käfer futtern, Kokosnüsse auf dem Kopf herumtragen und das alles, um die Braut von Ryan Andersen zu werden, dem gutaussehenden Milliardär und Junggesellen der Show. Heute Abend sollten die letzten vier Frauen ausgewählt werden, die am Wettbewerb im Paradise Resort auf den Virgin Islands teilnehmen werden. Anschließend würde es noch drei weitere Wochen lang Wettkämpfe geben und dann ‒ falls sich Ryan in eine der Frauen verliebt ‒ eine Traumhochzeit.

    Klick. Klick. Diane drückte auf beiden Handys unaufhörlich „Enter". Danach würde sie nicht nur eine Bein-OP, sondern auch noch eine an den Daumen brauchen.

    Auf dem Bildschirm sahen sie gerade Frauen beim Scuba Diving in Käfigen und umringt von Haien. Anna machte ein finsteres Gesicht, aber sie konnte dem Anblick des kristallklaren Wassers und der bunten Fische nicht widerstehen. Palmen wiegten sich sanft hinter Bobbie, der bezaubernden Moderatorin der Show, und sie konnte die sanfte tropische Brise beinahe selbst spüren.

    Das Video endete. Nun wurde eine Textnachricht an die ersten Finalteilnehmer geschickt. Anna musste zugeben, dass das ziemlich gute Publicity war, während des laufenden Wettbewerbs noch neue Kandidatinnen aufzunehmen. Sie hielt den Atem an.

    Nichts passierte.

    Anna seufzte leise. „Die Cops werden wiederkommen und dich verhaften, sagte sie zu Diane. „Aber egal, ich verstehe sowieso nicht, warum du es überhaupt weiterprobierst. Mit deinem gebrochenen Bein kannst du sowieso nicht teilnehmen.

    „Das ist Schicksal. Ihre Freundin tippte weiter. „Ich habe so eine Vorahnung.

    Dianes Vorahnung hatte sie schon 176 Mal in Folge in der Wisconsin Lotterie verlieren lassen. Auf dem Bildschirm sahen sie eine Frau, die sich nur im Bikini bekleidet und Tarzan-ähnlich von Baum zu Baum schwang, dann eine andere, die Frisbee spielte, und natürlich ganz viel Sonnencreme. Nicht alle Frauen waren hübsch. Das konnte man wohl auch nicht erwarten, wenn die Kandidatinnen per Zufall ausgewählt werden. Aber auch die etwas unscheinbareren von ihnen sahen unglaublich stylisch aus.

    Zwei weitere Textnachrichten wurden rausgeschickt.

    „Außerdem, meinte Diane, „kann ja auch dein Handy gewinnen. Denk nur an die Sonne, den Sand und daran, dass du egal wen als deinen Stylisten mitnehmen kannst. Stell dir mal vor, wie gut deinem Dad so eine Partie Golf unter der tropischen Sonne tun würde.

    Anna dachte an ihren Vater, stark und braungebrannt, so wie er es noch vor zwei Jahren gewesen war. Nicht dieser Schatten seiner selbst, der nun dick eingepackt vor dem Wohnzimmerfenster auf und ab ging.

    „In der Karibik ist es 25 Grad warm, sagte Diane. „Das ganze Jahr lang.

    Anna blickte mürrisch auf den herabfallenden Schnee.

    „Und wenn Ryan Andersen keine Braut auswählt, dann erhält die Gewinnerin des Wettbewerbs 25.000 Dollar. Ich wette, dafür würdest du auch mit ein paar Haien im Käfig tauchen."

    „Dafür würde ich mich den Haien auch ohne Käfig stellen. 25.000 Dollar, damit konnte man viele Rechnungen bezahlen. „Zugegebenermaßen aber lieber an Land.

    Nun wurden Frauen mit Kleidern aus Seegras und Bananenblättern gezeigt. Die letzte Teilnehmerin für den Wettbewerb wurde ausgewählt.

    Dianes Handy piepte. „Oh mein Gott!"

    „Das ist nicht witzig."

    Auf das Piepen folgte ein kurzer Klingelton. Diane machte einen Satz und griff sich dann schmerzverzerrt an den Gips. „Ja? Aua! Hallo?"

    Auf der Webseite von Wer heiratet den Milliardär konnte man zeitverzögert Ryan Andersens Stimme hören. „Ist das meine zukünftige Braut aus Milwaukee?"

    „Morgen! Diane sprach hektisch in ihr Handy. „Fünf Uhr früh, Mitchell Field. Alles klar. Danke!

    Das Gespräch wurde beendet. Das Handy piepte erneut und eine Reihe von Textnachrichten trudelte ein.

    „Du kannst da nicht mitmachen, protestierte Anna. „Du kannst da nicht mit einem gebrochenen Bein hinfahren.

    Diane grinste. „Gib mir meine Geldbörse."

    Anna lehnte sich vor und öffnete eine Schublade. „Ich werde dir nicht dabei helfen, aus dem Krankenhaus abzuhauen. Sie reichte ihrer Freundin die Geldbörse. „Du hattest gerade erst eine Operation!

    Diane nahm vier Zwanzig-Dollar-Noten heraus. „Das ist alles Bargeld, das ich habe. Aber im Paradise Resort ist dann All Inclusive, es wird also schon reichen."

    „Wovon sprichst du?"

    Diane legte das Geld in Annas Hand. „Wenn du... ach, was sage ich überhaupt? Es gibt doch gar kein Wenn Sie nahm ihre Wohnungsschlüssel. „Schau bei mir in der Wohnung vorbei und nimm dir ein paar Klamotten. Nimm die goldenen Sandalen. Die stehen dir super.

    War sie verrückt geworden? Für einen Augenblick dachte sie daran, wie toll es wäre, wenn ihr Dad in den Urlaub fahren könnte, aber dann verschränkte sie die Arme und schüttelte den Kopf. „Ich kann mich doch nicht als du ausgeben. Das ist Betrug!"

    „Wer sagt denn, dass du dich als mich ausgeben sollst. Diane hielt das Handy hoch. Zum ersten Mal sah Anna, in welches Telefon sie da eben noch gesprochen hatte. „Du bist die Kandidatin, die sie ausgewählt haben.

    „Aber das kann doch gar nicht sein." Anna wurde schwindlig.

    „Aber sicher doch, antwortete Diane. „Es hat dich getroffen. Und du hast kaum noch zwölf Stunden bis zum Abflug. Also komm schon, raus mit dir aus diesem Krankenhaus. Lauf nach Hause und sag deinem Dad, er soll die Koffer packen.

    Wieder piepte das Handy. Anna überflog die Nachrichten: Flugnummern und Infos, wie man am besten von den USA auf die Virgin Islands kommt. Sie konnte eine Person mitbringen, alles war bereits bezahlt und sie konnte so viele Koffer mitbringen, wie sie wollte.

    „Ach herrje. Anna war sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt einen Koffer besaß. „Ich kann es nicht glauben. Sie hatte überhaupt kein Bedürfnis danach, in einer Internet-Reality-Show aufzutreten und noch weniger danach, einen reichen Ehemann zu gewinnen. Und doch... Anna sah aus dem Fenster. Durch das kleine Fenster im Krankenzimmer sah sie in den Schneefall. Dad braucht Urlaub. „Es sieht wohl so aus, als würde ich in die Karibik fahren."

    „Gut kombiniert, Sherlock. Na los, beweg dich!"

    Anna ging langsam durch die Tür des Krankenzimmers und umklammerte Dianes 80 Dollar. „Danke. Nach den Arztrechnungen ihres Vaters und den monatlichen Fixkosten war das Einzige, das Anna vom Geldautomaten noch bekam, ein müdes Lächeln. „Ich zahle es dir zurück.

    „Weiß ich doch, antwortete Diane und grinste. „Denn wenn du dann erst mal reich bist, dann wirst du die Bäckerei deines Vaters wieder eröffnen und mein Gehalt verdreifachen.

    Kapitel 2

    Die Morgensonne warf ihre Strahlen langsam über die stufigen Hügel und schimmerte im türkisfarbenen Wasser der Paradise Bay. Oben auf dem Hügel wirbelte eine sanfte Brise grüne und rosafarbene Blätter der Bougainvillea über den steinernen Boden eines sorgfältig restaurierten Pavillons aus dem 18. Jahrhundert. Der Resort-Besitzer Chris Andersen hatte einige Lampenhalterungen angebracht und gönnte sich nun eine kleine Pause auf der obersten Stufe der Leiter. Er mochte die Höhe nicht unbedingt gerne und elektrische Arbeiten fünf Meter von einer steilen Klippe entfernt gehörten sicherlich nicht zu seinen Lieblingsaufgaben. Aber Chris gab Arbeiten, die er selbst nicht erledigen würde, niemals an Angestellte weiter und der Ausblick von Pillsbury Sound auf St. Thomas war wirklich spektakulär.

    Ein paar Touristenboote tuckerten in die Bucht. Eines brachte Tagesausflügler, die den Nachmittag an den weißen Sandstränden des Paradise Resort verbringen und hoffentlich ein paar Scheine hierlassen würden. Das andere, ein Katamaran, brachte Schnorchler zum Korallenriff, das die Insel umgab.

    Chris’ Blick verfinsterte sich, als der Katamaran, Tempest Fugitive, ‒ er kannte ihn gut ‒ keinen öffentlichen Liegeplatz mehr finden konnte und daher am privaten anlegte, der zum Resort gehörte. Er konnte es natürlich verstehen. Dieser ganze Zirkus rund um Wer heiratet den Milliardär, diese Reality-Show, machte es für die Einheimischen von St. John fast unmöglich, ihren normalen Aktivitäten nachzugehen.

    Noch drei Wochen. Chris griff wieder nach oben und setzte die Arbeit fort. Noch drei Wochen.

    Der Wettbewerb war die Idee seines Cousins, Ryan Andersen, gewesen. Ryan war intelligent, reich und schon fast kriminell gut aussehend. Er hatte sich in der Vergangenheit bereits kurz als Bergsteiger, Opalschürfer und Rennpferdezüchter versucht und nun hatte er seine eigene Produktionsfirma gegründet. Das Resultat war Wer heiratet den Milliardär, eine Internet-Reality-Show, in der Frauen darum kämpften, einen Milliardär heiraten zu dürfen, nämlich ihn, Ryan, selbst.

    Chris zog eine Schraube fest und war sich immer noch nicht sicher, warum er eigentlich den Wettbewerb für seinen Cousin ausrichtete. Wer heiratet den Milliardär brachte dem Resort die Aufmerksamkeit, die es so dringend nötig hatte, und auch das Geld für die Renovierung. Aber die Show brachte auch viele nicht zahlende Teilnehmer und Mitarbeiter. Außerdem es seither auch einen Notfall nach dem anderen, so wie jetzt, als ganz plötzlich der Pavillon des Restaurants sofort renoviert werden musste.

    Chris setzte die Lampe ein und steckte sie wieder an. Gegenüber, lässig an ihre eigene Leiter gelehnt, sah er die Moderatorin und Co-Produzentin Bobbie Burke, die ihm applaudierte.

    „Du wirst immer besser. Sie hatte in derselben Zeit vier Lichter angebracht. „Noch sechzig oder siebzig Stunden und ich nehme dich als Lehrling.

    „Was soll ich denn mit dem zusätzlichen Geld machen?"

    Die Frau kicherte. Wie so viele in diesem Geschäft wollte sie ursprünglich einmal Schauspielerin werden. Ihre kurzen braunen Locken und kurvige Figur erinnerten Chris an einen Fernsehstar der 50er Jahre. Diesen Look unterstrich sie mit einer weißen Caprihose und einer gepunkteten Bluse, die sie über dem Bauch zusammengeknotet hatte. Und wie so viele in diesem Geschäft, konnte sie sowohl bezaubernd als auch unerbittlich sein, wenn es darum ging, ihren Willen durchzusetzen.

    „Lass mich raten, scherzte sie. „Jetzt wünscht du dir gerade, du hättest meinen Geschäftspartner noch im Gitterbett erwürgt.

    „Das trifft es ganz gut, gab Chris zu. „Aber Ryan ist sechs Monate älter als ich, das wäre schwer geworden.

    „Ihn ertränken. An einen Iguana verfüttern?"

    „Iguanas sind Pflanzenfresser. Chris stieg die Leiter hinunter, positionierte sie neu und stieg dann wieder nach oben. „An einen Komodowaran vielleicht.

    Ein Helikopter mit Touristen brummte über das Resort. Chris klammerte sich an seiner vibrierenden Leiter fest und konnte sich erst langsam wieder vom festen Griff lösen. „Egal, Ryan ist schon in Ordnung. Er hielt es für möglich, dass zwischen Ryan und Bobbie etwas laufen könnte. Etwas, das über ihre geschäftliche Beziehung hinausging. „Ry ist es halt gewohnt, dass er bekommt, was er will. Aber er ist ein guter Kerl.

    „Wenn du das sagst. Bobbie lehnte sich nach vorne und brachte noch eine Lampe an. „Mich treibt er oft in den Wahnsinn.

    „Ich hatte ja auch ein paar Jährchen Zeit, um mich an ihn zu gewöhnen." Chris war im Paradise Resort aufgewachsen, ohne Geld und als Halbwaise, nachdem sich sein Vater zu Tode geschuftet hatte. Es war Ryan, der von den Andersens einforderte, sich um Chris zu kümmern, ihn auf Privatschulen zu schicken und ihn zu den Familienurlauben einzuladen. Und es war Ryan, der Chris, als er unerwartet zu einem Vermögen kam, dazu überredete, das Paradise Resort zu kaufen und das Geld auf die Seite zu legen, anstatt es im Ozean zu versenken.

    Das war vor 24 Monaten. 24 Monate voller harter Arbeit. Und trotzdem hatte das Paradise Resort noch immer zu kämpfen. Chris’ Mutter Doris, die ihr ganzes Leben lang als Concierge hier gearbeitet hatte, bediente immer noch sechzehn Stunden lang am Tag die Gäste. Und Chris fühlte sich noch immer schuldig, weil er das Geld geerbt hatte.

    Ein ganzer Ast des Familienstammbaums musste sterben, damit es so weit kam.

    24 Monate und 23 Stunden seit dem Unfall. Chris drehte seinen Kopf und kühlte sein Gesicht im Passatwind. Von der Leiter aus konnte er genau die Stelle sehen, an der der Privathelikopter seines Onkels nach einem hitzigen Streit über Geld abgestürzt war. Er besaß ein Vermögen. Jeder von Chris’ Onkeln väterlicherseits war Multimilliardär. Aber es

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