Verbotenes Verlangen in deinen Armen
Von Sandra Marton
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Über dieses E-Book
Gefährlich wie ein Vulkan und ein betörendes Lächeln. Noch nie war Millionär Nick Gentry von einer Frau so fasziniert wie von Lissa Wilde! Doch seit seinem Unfall ist in seinem Leben für Frauen kein Platz. Schließlich lebt der weltbekannte Womanizer nicht umsonst auf einem Anwesen in Montana völlig abgeschirmt. Dass die hinreißende Lissa ihn daran erinnert, was es heißt zu lieben, weiß er zu schätzen, doch über seinen Schatten zu springen ist für Nick keine Option! Warum kann er dann die sinnlichen Nächte mit Lissa einfach nicht vergessen?
Sandra Marton
Sandra Marton träumte schon immer davon, Autorin zu werden. Als junges Mädchen schrieb sie Gedichte, während ihres Literaturstudiums verfasste sie erste Kurzgeschichten. „Doch dann kam mir das Leben dazwischen“, erzählt sie. „Ich lernte diesen wundervollen Mann kennen. Wir heirateten, gründeten eine Familie und zogen aufs Land. Irgendwann begann ich, mich mehr und mehr für die Gemeinde zu engagieren. Bis mir eines Tages klar wurde, dass mein großer Traum gerade verloren ging. Also beschloss ich, etwas dagegen zu unternehmen.“ Sandra Marton setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb eine Geschichte, die von Liebe, Leidenschaft und dem Traum vom großen Glück handelte. „Als ich hörte, dass ein Verlag den Roman veröffentlichen wollte, konnte ich es selbst kaum fassen“, erinnert sie sich. Seitdem ist Sandra Marton ihrem Traum treu geblieben. Inzwischen hat sie über 80 Romane geschrieben, deren leidenschaftliche Helden die Leserinnen in aller Welt begeistern. Mit ihrem eigenen Helden lebt die Autorin weiterhin glücklich auf einer Farm in Connecticut.
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Verbotenes Verlangen in deinen Armen - Sandra Marton
IMPRESSUM
Verbotenes Verlangen in deinen Armen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© by Sandra Marton
Originaltitel: „Lissa: Sugar And Spice"
erschienen bei: Sandra Marton
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 132017 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: SAS
Umschlagsmotive: Mjth / Dreamstime.com, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733778651
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Es war Lissa Wildes Geburtstag. Der siebenundzwanzigste, wollte man zählen.
Wollte Lissa aber nicht, schließlich war die Geburtstagsparty in vollem Gange. Eine ganz großartige Party, die nichts zu wünschen übrig ließ. Eine hübsch verpackte Schachtel Trüffelpralinen, ein langer Löffel für den Literbecher Eiscreme … und ein Vibrator. In Pink. „Erfüllung garantiert", so stand es auf dem Karton.
„Bald." Sie tätschelte den Karton und machte sich daran, die Pralinenschachtel zu öffnen.
Wer könnte eine Geburtstagsparty besser planen als die Person, die das Geburtskind am besten kannte, nicht wahr?
Mit geschlossenen Augen ließ Lissa die Hand über der Pralinenschachtel kreisen. Welche würde sie erwischen? Weiß? Edelbitter? Vollmilch? Sie schob sich eine Praline in den Mund und kaute. Mmm, himmlisch.
Das war das Gute daran, wenn man einziger Gast auf der Party war: Man konnte sich auf das Wesentliche konzentrieren.
„Was meinst du, Erfüllung?"
Der Vibrator antwortete nicht. Hatte sie auch nicht wirklich erwartet. Um genau zu sein, es war ihr erstes Sex-Spielzeug. Es war eine Erfahrung gewesen, in den Erotik-Shop zu gehen. Erst hatte sie tatsächlich überlegt, ob sie nicht besser einen Trenchcoat überziehen und eine große dunkle Sonnenbrille aufsetzen sollte, bevor sie einen solchen Laden betrat, doch dann hatte sie einen Blick ins Schaufenster riskiert, andere Frauen völlig unbefangen in das Geschäft gehen sehen und sich überwunden.
Die nette Verkäuferin hatte ihr alles Mögliche gezeigt und erklärt und vollstes Verständnis gehabt, dass Lissa von dem Ding in Form und Farbe nicht an einen Mann erinnert werden wollte.
Wer brauchte schon Männer?
Lissa aß noch eine Trüffelpraline, öffnete den Eisbecher und schob einen Löffel Eiscreme nach.
„Nicht sehr ladylike, ermahnte sie sich, nachdem sie das Eis geräuschvoll vom Löffel gesogen hatte. Das zumindest hätte eine von den Nannys gesagt, die für ihre Erziehung zuständig gewesen waren. „Oh Mann, das ist so sexy
, hätte einer von den Idioten bemerkt, mit denen sie sich ab und zu verabredete.
Es war schlicht die beste Art, um den Geschmack von „Cherry Garcia" voll zu genießen.
In ihrem kleinen Wohnzimmer legte sie die nackten Füße auf den Tisch, tauchte den langen Löffel wieder in den Eiscremebecher und sah zum Fernsehschirm, wo Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann sich tief in die Augen schauten. Den Ton der DVD hatte sie abgestellt. Den Film hatte sie so oft gesehen, dass sie jedes Wort auswendig kannte.
Außerdem war es albern, bei einem Film zu heulen, der mehr als doppelt so alt war wie man selbst. Lächerlich, dass sie sich die Tränen aus den Augen wischen musste. Sie wusste doch genau, dass es im echten Leben komplett anders ablief. Aber vielleicht ging es ja darum. Vielleicht gab es die wahre Liebe, die einem das Herz brach, sowieso nur in Filmen und Büchern. Nicht, dass sie darauf aus wäre, das Herz gebrochen zu bekommen.
Lissa warf das zerknüllte Papiertaschentuch auf den Tisch, schaltete den Fernseher aus und kostete noch mehr von der Eiscreme.
Aber sie heulte eben immer, wenn sie zusah, wie Ingrid mit dem falschen Mann ins Flugzeug stieg. Im Grunde war es immer der Falsche. Und wenn sie heulte, dann hatte das garantiert nichts damit zu tun, dass sie ihren Geburtstag allein verbrachte.
Von dem nächsten Löffel Eiscreme landete ein Klecks auf ihrem T-Shirt. Wen störte das? Noch ein Plus, wenn man allein war. Eine Gymnastikhose mit Loch am Knie, ein bekleckertes T-Shirt, ungeschminkt und das weder richtig blonde noch richtig braune Haar zum Pferdeschwanz zusammengebunden … das war der neue Stil.
Sie war allein. Und sie war zufrieden.
Das zumindest sagte sie laut in das leere Zimmer.
Sie hatte sämtliche Variationen hinter sich: Die großen Feiern auf El Sueño, wo die ganze Familie um das Geburtstagskind herumflatterte. Die Partys mit Kollegen und Bekannten, bei denen man vor Verlegenheit im Boden versank, wenn sie mit dem Ständchen begannen. Und natürlich auch das romantische Dinner zu zweit in einem exklusiven Restaurant mit dem Lover, der einem dann ein ebenso teures wie geschmackloses Schmuckstück überreichte, das die Assistentin in seinem Auftrag besorgt hatte. Oder Dessous, wenn er das Geschenk selbst ausgesucht hatte. Die dann aber eher zu einem Flittchen passten als zu einer Freundin.
Sie war schon lange niemandes Freundin mehr gewesen. Es war nicht so, als hätte sie etwas gegen Männer. Mit Männern konnte man viel Spaß haben, Männer konnten charmant sein, manche von ihnen waren auch wirklich hübsch anzusehen. Und ab und zu war es sogar ganz praktisch, einen Mann um sich zu haben – wenn man eine Mausefalle aufgestellt haben wollte, oder zum Regenschirmhalten …
Im Allgemeinen waren sie auch ganz okay im Bett, aber meistens einfach nicht den Ärger wert. Zum Beispiel, wenn sie dann besitzergreifend wurden. Zumindest hatte sie andere Frauen sich darüber beschweren gehört. Sie selbst war noch nie lange genug in einer Beziehung geblieben, um diese Erfahrung gemacht zu haben.
Männer waren Lügner und Betrüger, ganz gleich, mit wie viel Begeisterung sie sich anfangs in die Beziehung stürzten. Früher oder später wandelten sie sich alle in den typischen Mistkerl, den man dann nur noch schnellstmöglich loswerden wollte.
Lissa stach den Löffel in die Eiscreme … Was denn, der Becher war schon leer? Aber sie hatte vorgeplant. Der Vorteil, wenn man gelernte Köchin war: Man stockte nötige Zutaten auf. Und genau deshalb hatte sie einen weiteren Becher in der kleinen Gefriertruhe gelagert. Sie ging in die Küche und kramte in den Fächern.
Wie kam es, dass eine Frau clever genug war, um Eiscreme vor sich selbst zu verstecken, aber nicht begriff, dass sich der ganze Aufwand für Männer nicht lohnte? Ausgenommen natürlich ihre Brüder Jacob, Caleb und Travis, ihr Schwager Marco und Zach, der Schwager in spe. Alles ganz großartige Jungs. Sie persönlich aber hatte kein Glück mit den Männern, schon als Teenager nicht. Vielleicht gab es ja nur eine begrenzte Anzahl von anständigen Typen auf der Welt, und die Quote war eben erfüllt.
Und wo war jetzt der verflixte Eisbecher? „Hab dich!"
Im Gegensatz zu ihren Schwestern, die sich an ihre Jungfräulichkeit geklammert hatten, als wären sie Charaktere aus einer viktorianischen Novelle statt moderne texanische Frauen, war sie schon früh neugierig gewesen, was es mit dem Sex auf sich hatte. Und sie hatte es herausgefunden. Sex war okay, nett, angenehm, wurde aber eindeutig überbewertet. Nicht, dass irgendetwas damit verkehrt wäre, aber eigentlich hatte sie sich mehr davon erwartet. Welterschütternde Ekstase, wie sie in Büchern und Filmen beschrieben wurde oder wie ihre Schwestern es erlebten. Nicht, dass Jaimie oder Emily je ein Wort darüber verloren, aber man brauchte nur zu hören, wie sie die Namen ihrer Männer aussprachen, um zu wissen, welches Feuer da loderte.
Nun, ihr sollte es recht sein. Was sie nur absolut nicht mochte, waren die Lügen, die automatisch zum Sex gehörten. Ich bete dich an, Baby. Du bist die Einzige, die ich will. Du bist etwas ganz Besonderes …
Sie stopfte sich die nächste Praline in den Mund. Seit drei Jahren lebte sie jetzt in Los Angeles. Hergekommen war sie, um ihren Traum zu verwirklichen und sich als Chefköchin einen Namen zu machen, nicht, um einen Mann zu finden. Aber in L. A. gab es Männer wie Sand am Meer, und alle sahen sie fantastisch aus. Wer sollte einer solchen Versuchung widerstehen? In drei Jahren war sie mit drei verschiedenen Typen zusammen gewesen. Alle fantastisches Äußeres, alle charmant, mit allen hatte sie viel Spaß gehabt. Und alle Schauspieler.
Synonym für „verlogener Mistkerl".
„Herrgott, Melissa, du bist entweder unglaublich dumm oder unglaublich begriffsstutzig!", sagte sie laut. Schauspieler verdienten ihren Lebensunterhalt mit Lügen. Für einen Film war das akzeptabel, fürs echte Leben nicht.
Lissa leckte den Löffel ab. Ihr Herz war auch nie wirklich gebrochen worden, nur angeknackst. Genau wie ihr Ego. Und ja, Los Angeles war eine Stadt, in der man sich schnell einsam fühlen konnte. Vor allem, wenn zu Hause die Brüder einer nach dem anderen die Richtige gefunden hatten.
Dann hatte Emily auch noch ihren Marco getroffen, Jaimie ihren Zach. Fast zeitgleich hatte The Black Pearl, das Restaurant, in dem sie arbeitete, seine Türen für immer geschlossen, und zwar ohne auch nur ein Wort der Vorwarnung.
Um die Zeit hatte sie Raoul kennengelernt. Auch Raoul war Schauspieler, aber er war anders. Er war megareich, hatte ein abgeschlossenes Studium und … er hatte einen Traum. Von dem er ihr bei einem Dinner zu zweit erzählte.
„Ich wollte schon immer ein Restaurant eröffnen. Das beste in L. A. Er hatte nach ihrer Hand gefasst, ihre Finger an seine Lippen gezogen. „Und ich möchte dich als meine Chefköchin.
Fast wäre sie in Ohnmacht gefallen. Im Black Pearl war sie Erster Souschef gewesen, aber das … das war riesig. Der nächste Schritt in ihrer Karriere! Chefköchin! Sie wäre für absolut alles verantwortlich, was in der Küche vor sich ging. Sie würde neue Gerichte kreieren, neue Menüs zusammenstellen, würde allem ihren persönlichen Stempel aufdrücken. Ihr Name würde über die Grenzen hinaus bekannt werden …
Das war die Chance, auf die sie gewartet hatte, von der sie immer geträumt hatte. Lissas Agentin – in dieser Stadt brauchte man definitiv einen Agenten, wenn man nach oben kommen wollte – schien sich allerdings Sorgen um Lissas Aussehen zu machen.
„Bist du dir mit dieser Karriere in der Küche sicher? Oder lässt du alles fallen, sobald irgendein Produzent dir eine Rolle in einem Film anbietet?"
Eine durchaus berechtigte Frage, hofften neunundneunzig Prozent der weiblichen Bevölkerung Hollywoods doch darauf, Filmstar zu werden.
„Ich bin Köchin. Das ist das, was ich gelernt habe, und etwas anderes wollte ich nie sein", hatte Lissa geantwortet.
Und dank Raoul sollte der Traum, den sie schon seit ihrer Kindheit hegte, endlich wahr werden. Raoul, der ihr gegenüber nichts als Respekt, Aufmerksamkeit und Zurückhaltung gezeigt hatte, sodass sie ihre besten sechs Wochen in L. A. verlebt hatte, würde also nicht ihr Lover, sondern ihr Geschäftspartner werden. Nun, kein richtiger Geschäftspartner, schließlich gehörte ihm das Restaurant, aber zusammen würden sie wirklich Großes schaffen.
Raoul bat sie um Rat und Hilfe bei der Ausstattung von Küche und Speisesaal, teilte seinen großen Traum mit ihr. Sie wiederum vertraute ihm alles an, was sie über die besten Lieferanten von Fisch und Fleisch wusste, gab alle Branchentipps preis – die Namen von Bäckern, die das beste Brot buken, von Chocolatiers, die die besten Pralinen kreierten, von Molkereien, die den besten Käse produzierten. Sie setzte sich mit Küchen- und Bedienungspersonal in Verbindung, mit denen sie schon zusammengearbeitet hatte und daher wusste, dass die Leute absolut vertrauenswürdig und die Besten ihres Fachs waren. Sie erstellte auch eine Liste mit den Namen der einflussreichen Stammgäste des Black Pearl, damit Raoul sie persönlich zur großen Eröffnung des Raoul’s einladen konnte.
Er bedankte sich bei Lissa für ihre Hilfe und Mitarbeit, sagte, ohne sie hätte er seinen Traum nie verwirklichen können, was sie natürlich bescheiden bestritt. Aber sie beide wussten, dass er recht damit hatte.
Und noch immer hatte er keinen Annäherungsversuch unternommen, aber die Blicke, die er ihr zuwarf, besagten, dass ihm gefiel, was er sah.
Ihr gefiel ihr Gegenüber ja auch. Sie hatte sogar schon Träume gehabt, in denen er die Hauptrolle spielte. Vielleicht war er ja ihr Marco, ihr Zach. Vielleicht war Raoul der Mann, der ihre Welt erschüttern würde.
In letzter Zeit verspürte sie nämlich immer öfter