Spanische Nächte
Von Maggie Cox
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Über dieses E-Book
Durch die traumhafte Landschaft Nordspaniens führt Isabella ihre Pilgerreise auf dem Jakobsweg - direkt in Leandros Arme. Der Regisseur mit den silbergrauen Augen ist ein Traummann: Und statt des geplanten Interviews schenkt er ihr eine unvergessliche Nacht - die nicht ohne Folgen bleibt ...
Maggie Cox
Schreiben und Lesen gingen bei Maggie Cox schon immer Hand in Hand. Als Kind waren ihre liebsten Beschäftigungen Tagträumen und das Erfinden von Geschichten. Auch als Maggie erwachsen wurde, zu arbeiten begann, heiratete und eine Familie gründete blieben ihre erfundenen Heldinnen und Helden ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Was immer auch am Tag geschehen mochte – nachts kehrte Maggie in ihr Bett zurück und ließ ihre Figuren neue spannende und romantische Abenteuer erleben. Während ihrer langjährigen Karriere als Sekretärin drehte sich Maggies ganzes Leben um das Schreiben: Tagsüber verfasste sie nüchterne Geschäftsbriefe, abends füllte sie Seite um Seite in ihren Notizbüchern. Diese romantischen Geschichten blieben allerdings viele Jahre lang ihr Geheimnis – bis Maggie eines Tages ihren zweiten Mann kennenlernte, die große Liebe ihres Lebens! Er brachte Maggie dazu, ihre Geschichten bei verschiedenen Verlagen einzureichen. Und im Juli 2002 war sie endlich am Ziel ihrer Träume: Der berühmte Liebesromanverlag Mills & Boon veröffentlichte Maggies ersten Roman, der bei CORA unter dem Titel: Vertrau auf dein Herz erschien. Seitdem kann Maggie sich endlich ganz der Liebe widmen. Inzwischen sind bereits zahlreiche romantische Geschichten aus ihrer Feder erschienen, und ihre weltweite Fangemeinde wächst mit jedem neuen Buch.
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Buchvorschau
Spanische Nächte - Maggie Cox
IMPRESSUM
Spanische Nächte erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2007 by Maggie Cox
Originaltitel: „The Spaniard’s Marriage Demand"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 274
Übersetzung: Veramaria Schwallbach
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A., JackF, vvvita, Photo2008 / GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751515245
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de
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PROLOG
Die glühenden Strahlen der Mittagssonne brannten unerbittlich auf Isabellas Hinterkopf und rissen sie damit endlich aus ihrem Schockzustand. Langsam erhob sie sich von dem Sofa, ging in Richtung der raumhohen Fenster und ließ die modischen Bambusrollos an dem Fenster hinter sich herunter. Der wohltuende Schatten, den die Jalousien augenblicklich spendeten, tat gut. Mit aller Macht war der britische Sommer in diesem Jahr ausgebrochen und das Straßenpflaster heiß genug, um darauf zu grillen. Doch sogar als Isabella jetzt barfuß über den kühlen Laminatboden zum Sofa zurückging, konnte sie nur an eins denken: Sie war schwanger. Neben der Müdigkeit und Übelkeit, die sie seit einer guten Woche quälten, hatte das Ergebnis des Schwangerschaftstests ihr den letzten und endgültigen Beweis dafür geliefert.
Isabella schüttelte ungläubig den Kopf. Alles hatte sie von dieser Reise erwartet – bloß dieses Szenario nicht. Mit einem Mal stand ihre gesamte Welt Kopf!
Fast im gleichen Moment wurde sie von einer Welle der Übelkeit ergriffen, die alles noch schlimmer machte. Hastig flüchtete sie ins Badezimmer. Zehn Minuten später stand eine beruhigende Tasse Kamillentee neben ihr, ein kühler, feuchter Waschlappen lag erfrischend in ihrem Nacken, und mit einem Mal konnte Isabella die Situation mit einer Ruhe abwägen, die sie selbst überraschte. Ihr leidenschaftliches Zwischenspiel mit einem attraktiven und berühmten Spanier hatte dazu geführt, dass sie sein Kind erwartete. Na und? Sie war problemlos in der Lage, mit den veränderten Umständen selbst fertig zu werden. Für Ängste oder Zweifel blieb jetzt keine Zeit.
Just in diesem Augenblick wurde sie von einer Sehnsucht erfüllt – nach dem Mann, von dem sie sich hatte verabschieden müssen, der ihre Reise unterbrochen und einen so tiefen und starken Eindruck auf sie gemacht hatte –, und sie ahnte, dass dieses Sehnen sie wohl ihr ganzes weiteres Leben begleiten würde.
1. KAPITEL
Mai 2004 – Hafen von Vigo, Nordspanien
„Nein! Es ist mir egal, ob du jemals wieder mit mir sprichst, Emilia, aber ich werde nicht die Recherchen für mein eigenes Buch abbrechen, um irgendeinen egozentrischen Filmregisseur zu verfolgen, von dem du nicht einmal weißt, dass er dort ist, wo du ihn vermutest. Und der mir höchstwahrscheinlich ein spontanes Interview verweigern wird."
Isabella klopfte ungeduldig mit den Fingernägeln auf die Theke der Hotelrezeption, an der sie den Anruf ihrer Schwester entgegengenommen hatte. Sie spürte, wie ihr ein kleines Rinnsal aus Schweiß den Rücken hinunterlief. Trotz des Regens war es unglaublich heiß und schwül, und im Moment hätte sie alles für eine kühlende Dusche und ein erfrischendes Getränk gegeben. Sie war den ganzen Tag unterwegs gewesen und hatte Pilger auf dem berühmten Jakobsweg interviewt. Rücken und Füße taten ihr weh, doch die Kameradschaft und der Enthusiasmus der Gläubigen gaben ihr Auftrieb. Nach einer kurzen Erholungspause würde sie wieder an ihrem Buch weiterarbeiten. Auf keinen Fall hatte sie die Absicht, sich auf ein so fruchtloses Unterfangen einzulassen, wie ihre Schwester es ihr vorschlug. Warum sollte sie einem Mann hinterherjagen, der offensichtlich großen Wert darauf legte, seine Privatsphäre zu wahren? Und das nur, weil die impulsive und krankhaft ehrgeizige Emilia eine Chance witterte, für ihr Magazin ein Exklusivinterview an Land zu ziehen.
„Bitte, Isabella … das kannst du mir nicht abschlagen! Du bist direkt im Hafen von Vigo, in derselben Stadt, in der auch Leandro Reyes sich nur einen einzigen Tag lang aufhält, um einen Vortrag zu halten. Bitte tu mir den Gefallen! Womit kann ich dich überzeugen? Hör mal, ich zahle dir jeden Betrag … nenn mir einfach deinen Preis."
„Um Himmels willen, Emilia! Ich will kein Geld! Alles, was ich will, ist, in Ruhe gelassen zu werden, um mich auf mein eigenes Projekt konzentrieren zu können!"
Die Verzweiflung ihrer Schwester erschien ihr lächerlich, doch Emilia war es eben nicht gewöhnt, dass man ihr etwas abschlug. Sie war das Nesthäkchen der Familie, drei Jahre jünger als Isabella und aus der Ehe ihrer Mutter mit dem liebenswerten Amerikaner Hal Deluce hervorgegangen. Den hatte ihre Mutter ein Jahr nach dem Tod von Isabellas Vater auf einer Kreuzfahrt in der Karibik kennengelernt. Emilias Geburt erschien der Mutter als ein wunderbares Omen für den Beginn besserer Zeiten, und das Mädchen konnte seitdem einfach nichts verkehrt machen. Auf Isabellas Schultern hatten dagegen immer übertrieben hohe Erwartungen gelastet, schon allein deshalb, weil sie die Ältere war. Erwartungen, die sie immer wieder enttäuscht hatte. Dazu gehörte unter anderem eine teure Hochzeitsfeier, die von ihren Eltern organisiert und finanziert worden war. Doch in letzter Minute hatte Isabella kalte Füße bekommen und die Hochzeit abgeblasen.
Im Gegensatz dazu würden die Wörter „Fehlschlag und „Emilia
ihren Eltern nie in einem Zusammenhang über die Lippen kommen. Denn außer als Journalistin bei einem Frauenmagazin der Spitzenklasse Karriere zu machen, hatte sie einen gut aussehenden jungen Börsenmakler aus bester Familie geheiratet. Und um ihren Ruf als „Miss Fehlerlos noch weiter zu untermauern, lebte sie seit Kurzem in einem prächtigen Haus in Chelsea und wohnte nun Seite an Seite mit den Reichen und Schönen, über die sie auch in ihrem Magazin berichtete. In den Augen ihrer Mutter war ihre Jüngste „angekommen
, während Isabella noch immer „unterwegs" war.
Daher waren Emilias Ansprüche an die Großmut derjenigen, die sie liebten, häufig völlig übertrieben. Wie jetzt. Sie wusste, dass Isabella in Nordspanien war, um für ihr Buch zu recherchieren und sich der Herausforderung einer Pilgerwanderung zu stellen, bei der sie täglich zwischen zwanzig und dreißig Kilometer zu Fuß zurücklegte. Sie war nicht zum Urlaub hier, sondern verfolgte ein seriöses Ziel … während sie lief, arbeitete sie gleichzeitig auch.
Was nicht hieß, dass Isabella nicht jede Minute genoss. Ihre Recherche über den Jakobsweg und die Gründe, die die Menschen dazu veranlassten, diese fünfwöchige Pilgerreise anzutreten und tatsächlich selbst mitzulaufen, begeisterten sie. Deshalb wollte sie sich auch nicht davon ablenken lassen.
„Aber verstehst du das denn nicht, Em? Ich arbeite hier! Dafür habe ich mir in der Bibliothek drei Monate unbezahlten Urlaub genommen, von dem ich keine Sekunde verschwenden möchte. Ich bin den ganzen Tag gewandert, es ist heiß, ich bin müde, habe Riesenblasen an den Füßen und muss mich etwas ausruhen, bevor ich heute Abend weiterschreibe. Du bist doch pfiffig: Wenn du herausbekommen hast, dass Leandro Reyes heute in Vigo ist, bin ich sicher, dass du auch herausfinden kannst, wo er morgen sein wird. Es tut mir leid, aber ich kann dir nicht helfen – wirklich nicht!"
Am anderen Ende der Leitung war ein frustriertes Seufzen zu vernehmen, das Bände sprach. Wenn du das nicht für mich tust, schien es zu sagen, lässt du die Familie wieder einmal im Stich. Ich dachte, du bist meine Schwester? Ich dachte, dir liegt etwas an mir? Nun sehe ich, dass es nicht so ist.
Sofort verspürte Isabella Schuldgefühle und musste sich auf die Lippe beißen, um ihren letzten Satz nicht wieder zurückzunehmen. Unruhig sah sie auf ihre Armbanduhr und ließ ihren Blick dann sehnsüchtig zu der kleinen Treppe wandern, die zu ihrem einfachen und ruhigen Zimmer hinaufführte. Aufgrund von Emilias überraschendem Anruf war sie noch nicht einmal dazu gekommen, ihren Rucksack auszupacken. Vor der Reise hatte sie ihrer Mutter die Telefonnummern der preiswerten Hotels gegeben, in denen sie an den Tagen absteigen wollte, an denen sie nicht in Pilgerherbergen übernachtete. Nach diesem Anruf ihrer Schwester bedauerte sie das zutiefst.
„Ich würde alles geben, um an Informationen über Leandro Reyes zu kommen, Isabella! Als Mum erwähnte, dass du heute in Vigo ankommst, war ich ganz aus dem Häuschen! Ich habe erst gestern Abend erfahren, dass er dort sein wird. Leider verbietet es mein Terminkalender, selbst hinzufliegen. Sonst hätte ich natürlich persönlich versucht, ein Interview von ihm zu bekommen. Es würde mir so viel bedeuten, Schwesterchen … für meine Karriere. Leandro Reyes ist ein Genie unter den Experimentalfilmern. Die meisten Feuilletonschreiber würden ihre Seele verkaufen, um ein Interview mit ihm zu bekommen. Versuch bitte, ihn zu treffen – bitte! Auch wenn es nur ein ganz kurzes Interview wird. Zumindest würdest du einen Eindruck von dem Mann bekommen, und ich hätte eine Grundlage, die ich noch ausschmücken könnte."
Isabella wurde es flau im Magen. Emilias Edelmagazin der gehobenen Preisklasse galt als seriös, aber auch dort fand man es nicht unter der Würde, die schmutzigen kleinen Geheimnisse der Stars und Prominenten auszuplaudern, wenn sich die Gelegenheit dazu ergab. Isabella missbilligte diese Art von Sensationsjournalismus. Jeder hatte ein Recht auf seine Privatsphäre … sogar hochgelobte und gefragte Filmregisseure. Besonders solche wie Leandro Reyes, der für seine außerordentliche Öffentlichkeitsscheu bekannt war. Bei dem Gedanken