Die stürmische Leidenschaft des griechischen Tycoons
Von Julia James
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Über dieses E-Book
Seine tiefe Stimme verführt sie, sein Blick weckt in ihr pures Begehren! Nach einer Party lässt sich die schüchterne Alys mit dem atemberaubenden Nikos Drakis auf ein erotisches Abenteuer ein! Nur eine einzige Nacht lang will sie in seinen Armen alle Sorgen vergessen. Doch ihre Affäre hat süße Folgen, und Alys hat keine andere Wahl, als den Milliardär um Hilfe zu bitten! Fassungslos muss sie sich seinen Vorwurf anhören, es nur auf sein Geld abgesehen zu haben! Aber warum will der unnahbare Grieche trotzdem, dass sie ihn in seine Sommervilla begleitet?
Julia James
Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills & Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion – „die Wiege der europäischen Zivilisation“. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als „hoffnungslosen Koch“ und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie („unglücklicherweise“) auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: „Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!“
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Buchvorschau
Die stürmische Leidenschaft des griechischen Tycoons - Julia James
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2021 by Julia James
Originaltitel: „Cinderella’s Baby Confession"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2542 05/2022
Übersetzung: Pia Pfänder
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751509657
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Alys starrte auf das kleine weiße Stäbchen in ihrer Hand. Die blaue Linie war deutlich erkennbar. Die blaue Linie, die ihr sagte, dass sie schwanger war.
Schwanger.
Das Wort hallte in ihrem Kopf nach, und sie fasste nach dem Rand des Waschbeckens im Badezimmer, als wollte sie sich Kraft geben.
Was soll ich machen? Wie soll ich das schaffen?
Sie sah ihr Spiegelbild über dem Waschbecken an. Ihr Gesicht war schneeweiß, die Augen geweitet. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken.
Ich kann nicht schwanger sein! Das darf nicht sein! Ich kann es mir nicht leisten! Nicht jetzt!
Angst überflutete sie. Auf dem Küchentisch lag noch immer der Brief mit der schrecklichen Botschaft, der gestern Morgen mit der Post gekommen war. Sie holte zitternd Luft und starrte immer noch ihr Spiegelbild an.
Lieber Gott, waren die letzten vier Jahre nicht hart genug gewesen? Seit jenem entsetzlichen Tag kurz vor ihren Abschlussprüfungen, an dem eine der Kolleginnen ihrer Mutter sie angerufen und ihr mitgeteilt hatte, dass ihre Mutter in der Notaufnahme lag.
Nach einem schweren Verkehrsunfall hatte der Krankenwagen ihre Mutter in die Klinik gebracht. Jemand hatte sie auf der Straße angefahren und Fahrerflucht begangen. Sie lag bereits im OP, war aber so schwer verletzt, dass sie die nächsten Stunden vielleicht nicht überleben würde.
Dieser Tag hatte das Leben ihrer Mutter verändert – und ihr eigenes.
Ihre Mutter hatte sich nie wieder erholt. Sie blieb bettlägerig und brauchte rund um die Uhr Pflege – Pflege, die ihre Tochter mit Hingabe geleistet hatte. Doch vor sechs Monaten war ihre Mutter an den Folgen dieses schrecklichen Unfalls gestorben.
Jetzt schloss Alys die Augen und senkte den Blick. Ihr war, als läge plötzlich ein zu schweres Gewicht auf ihren Schultern.
Sie hatte ihre Mutter geliebt, hatte nicht eine Sekunde gezögert, die Pflege zu übernehmen – aber es war schwer gewesen.
Ihr eigenes Leben musste sie aufgeben, ihre Träume, und sich stattdessen um ihre schwer kranke Mutter kümmern. Es hatte Zeiten gegeben, in denen Alys sich danach sehnte, wegzulaufen und selbst wieder zu leben – aber sie wusste, dass sie ihre Mutter nie verlassen könnte …
Und als das Ende kam, war sie fast daran zerbrochen. Ihre Mutter war nicht mehr da, die einzige Person auf der Welt, die für sie gelebt hatte, die sie geliebt hatte …
Ich habe niemanden – überhaupt niemanden.
Die Stimme, die seit dem Tod ihrer Mutter in ihrem Kopf widerhallte, wurde lauter.
Das weiße Stäbchen mit seinem schicksalhaften blauen Streifen fiel aus ihrer Hand ins Waschbecken. Ohne nachzudenken, ließ Alys die Hände sinken und faltete sie über ihrem noch immer flachen Bauch.
Während eine Welle von Gefühlen in ihr aufstieg, strich sie sanft über ihren Bauch. Liebevoll.
Sie war nicht mehr allein.
Es gab jemanden – jemanden, den sie lieben und von dem sie geliebt werden konnte. Noch unsichtbar, nicht greifbar, und doch da, unter ihrer Hand. Und plötzlich war es nicht mehr nur eine blaue Linie auf einem Stäbchen, die ihr Leben für immer veränderte, sondern etwas sehr Wirkliches.
Mein Baby.
Was auch immer dazu nötig ist, ich werde es tun! Mein Baby wird sicher und geliebt aufwachsen! Ich werde ihm ein gutes Zuhause schaffen – irgendwie …
Aber sie wusste, was dieses „was auch immer dazu nötig ist" sein musste.
Und dann stieg die Erinnerung an jene Nacht in ihr auf, lebendig und unvergesslich …
1. KAPITEL
Alys tanzte lustlos zu der Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte. Ihr Tanzpartner war ein Bekannter von Maisey, mit der Alys seit Uni-Zeiten befreundet war.
Maisey hatte Alys gedrängt, für ein Wochenende zu ihr nach London zu kommen und diese Party mit ihr zu besuchen – als Auszeit von ihren Problemen.
„Das ist eine Riesenparty in einem Luxushotel im West End. Suze hat nur durch ihren Model-Job eine Einladung bekommen. Das wird dir guttun! Nach allem, was du durchgemacht hast, ist eine tolle Party genau das Richtige für dich, Liebes!"
Es hatte sich verlockend angehört, aber jetzt war Alys sich da nicht mehr so sicher. Vielleicht war sie einfach zu lange nicht mehr ausgegangen oder vielleicht war diese Art von Party auch einfach nicht ihr Ding.
Sie spürte die Augen der Männer auf sich und bereute, dass sie Maisey freie Hand bei ihrem Kleid und ihrer Frisur gelassen hatte.
Mit den wilden langen blonden Haaren, den dunkel geschminkten Augen und dem scharlachroten Mund fühlte sie sich viel zu auffallend und gar nicht mehr wie sie selbst. Statt sich zu amüsieren, wollte sie einfach nur davonlaufen.
Als der Song endlich zu Ende war, ging sie auf der Suche nach Maisey zurück in die Cocktailbar, um sich zu verabschieden. Ihr Blick wanderte durch den Raum … und sie blieb wie angewurzelt stehen.
Mit einem Martiniglas in der Hand stand Nikos an der Bar und sah sich missmutig in dem überfüllten Raum um. Seine Stimmung war nicht gut. Er war am späten Nachmittag in London angekommen – nach einem sehr unangenehmen Mittagessen mit Irina in Brüssel. Er hatte mit ihr Schluss machen müssen, was nie eine schöne Sache war. Ihre zunehmend deutlicheren Hinweise, dass sie auf seinen Heiratsantrag wartete, konnte er nicht länger ertragen.
Darum hatte er ihr alles Gute bei ihrer vielversprechenden Zukunft in Europas Finanzwelt gewünscht und gesagt, dass eine Ehe für ihn nicht infrage kam.
Das war noch nicht immer so gewesen. Vor zehn Jahren hatte er sich auf seine Hochzeit gefreut. Damals war er ein gutgläubiger, vertrauensseliger Zweiundzwanzigjähriger gewesen und so naiv, dass er glaubte, sie würde ihn nur um seiner selbst willen lieben …
Es war sein Vater gewesen, der ihn vor dem schlimmsten Fehler seines Lebens bewahrt hatte. Er verzog den Mund.
Noch jetzt konnte er die Worte hören: „Ich musste dir sagen, dass ich dich enterbe. Nur so konnte ich dir beweisen, dass Miriam Kapoulous nur dein Geld wollte!"
Sein Vater hatte sich nicht in Miriam getäuscht. Sobald sie hörte, dass Nikos enterbt war, gab sie ihm seinen Ring zurück.
In seinem Kopf hörte er die Worte seines Vaters so deutlich wie damals: „Ich werde nicht zulassen, dass dir dasselbe passiert wie mir! Keine Frau, die nur auf dein Geld aus ist, wird dich in die Finger kriegen – ganz gleich, mit welchen Tricks sie das versucht!"
Er war unter dem ewig missbilligenden Blick seines Vaters aufgewachsen. Die Hintergründe seiner Geburt hatten sein Leben geprägt. Unzählige Male hatte er sich gewünscht, er wäre der Sohn einer anderen Frau gewesen. Einer Frau, die seinen Vater nicht in eine Ehe gezwungen hatte.
Nikos schob die Erinnerungen beiseite. Er würde nicht zulassen, dass seine Stimmung noch schlechter wurde.
Seine Kindheit hatte er damit verbracht, zu versuchen, seinen Vater stolz zu machen, damit er ihn auch nur ein einziges Mal nicht mit diesem missbilligenden Blick anschaute. Er hatte sein Erwachsenenalter damit verbracht, zu beweisen, dass er ein echter Drakis war. Indem er tat, was ein Drakis am besten konnte. Geld verdienen.
Oh, und er war gut darin – das musste sogar sein Vater anerkennen. Der Instinkt für gute Geschäfte war ihm angeboren, genau wie sein Verhandlungsgeschick.
Dank seiner Bemühungen klingelten die Kassen der Drakis lauter als je zuvor. So verbrachte er sein Leben – immer unterwegs und kaum Zeit für Ruhe und Entspannung. Und wenn er einmal etwas Freizeit hatte, dann besuchte er keine lauten Partys wie diese.
Er war nur hier, weil ein Bekannter von ihm die Party veranstaltete. Sie hatten sich zufällig am Flughafen beim Einchecken getroffen, und er hatte ihn für heute Abend eingeladen.
Nikos ließ den Blick abfällig über die aufgetakelten Models und Filmsternchen gleiten. Viele von ihnen waren in der Hoffnung gekommen, hier einen Mann mit Geld zu finden. Aber er würde keiner davon sein. Nicht heute Nacht. Nicht mein Stil.
Er sah sich nach seinem Bekannten um. Und dann verschwand jeder Gedanke an Nicht heute Nacht. Nicht mein Stil.
Alys blieb stehen, ihr Blick wurde gefesselt von einem Mann, der auf der anderen Seite der überfüllten Cocktailbar am Tresen saß. Groß, schlank, dunkelhaarig, etwa dreißig, schätzte sie, mit markanten Gesichtszügen und einem gebräunten Teint, der nach südlicher Sonne aussah.
Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie einen so atemberaubend attraktiven Mann gesehen.
Und er schaute sie direkt an.
Unwillkürlich leckte sie mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Ihr Puls beschleunigte sich, als sich ihre Blicke trafen. In diesem Moment fasste ihr ehemaliger Tanzpartner nach ihrem Handgelenk. „Hey, Baby, komm zurück."
Sie wandte sich zu ihm um und versuchte, ihre Hand aus seinem Griff zu befreien. „Nein! Danke, aber nein …"
Weiter kam sie nicht. Eine andere Stimme – tief und befehlsgewohnt mit einem aufregenden Akzent – unterbrach sie. „Sie hat Nein gesagt."
Alys schnellte herum. Vor ihr stand der Mann von der Bar. Er beäugte finster ihren Möchtegern-Tanzpartner.
Die Hand fiel von ihrem Handgelenk. „Okay, Mann, ich wusste nicht, dass sie zu dir gehört."
„Jetzt wissen Sie es", kam die Antwort.
Alys spürte, wie ihr Ellbogen leicht umschlossen wurde, und dann führte sie der Mann, dessen atemberaubendes Aussehen sie völlig außer Gefecht setzte, zur Bar. Sie versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen und scheiterte gründlich. Stattdessen ließ sie sich auf einen Barhocker helfen, dann setzte sich der Fremde mit einer geschmeidigen Bewegung wieder auf seinen.
„Sie sehen aus, als könnten Sie einen Drink gebrauchen", sagte er zu ihr. Alle Härte war aus seiner Stimme verschwunden.
Ihr Herz hämmerte, und ihr Puls raste, als sie ihn ansah. Großer Gott, aus der Nähe sah er sogar noch besser aus. Er war wirklich der attraktivste Mann, der ihr in ihrem ganzen Leben begegnet war.
Es waren die Augen – unglaublich dunkel, mit den längsten Wimpern, die sie je bei einem Mann gesehen hatte – und noch viel mehr. In seinem Blick lag ein Ausdruck, der Alys verriet, dass er nicht nur aus Ritterlichkeit eingegriffen hatte.
Dass ihm gefiel, was er sah … sehr gefiel …
Dankbar für das Make-up, das Maisey sehr großzügig aufgelegt hatte, spürte sie, wie ihre Wangen glühten.
„Also, was möchten Sie trinken?"
„Ähm … einen Sea Breeze?" hörte sie sich selbst sagen, ihre Stimme klang heiser, was sie normalerweise nie war. Ihr Atem ging zu schnell, zu flach.
Ich wollte gerade nach Hause gehen. Such Maisey, verabschiede dich und mach dich auf den Weg!
Stattdessen blieb sie auf dem Barhocker sitzen, während ein Mann, der anders war als alle anderen, ihr den frisch gemixten Cocktail aus Wodka und Cranberrysaft präsentierte. Dann hob er sein Martini-Glas. „Yammas", murmelte er.
Ihre Finger umschlossen das eiskalte Glas, ihre scharlachrot lackierten Nägel leuchteten vor dem Preiselbeerrot ihres Cocktails.
„Yammas?, hörte sie sich sagen und sah zu ihm auf.
Ein halbes Lächeln zuckte um seinen Mund – eines, das Alys’ weiche Knie noch weicher werden ließ.
„Griechisch für Prost", antwortete er und nahm einen Schluck von seinem Martini.
Er ließ seinen Blick fast beiläufig über sie gleiten, als würde er sie abschätzen.
Wieder stieg ihr glühende Röte in die Wangen. Alys war sich nur zu genau bewusst, was er sah. Ihre kunstvoll zerzausten blonden Haare lockten sich über die Schultern bis auf den Rücken, ihre Augen wirkten riesig durch den dunklen Lidschatten, schwarz getuschte Wimpern, scharlachrote Lippen.
Das Kleid, das Maisey ihr geliehen hatte, war eng, fast eine Nummer zu klein, und präsentierte ein Dekolleté, das sie selbst in ihren Uni-Tagen nicht gezeigt hätte. Plötzlich spürte sie, wie eng der Stoff ihre Hüften und Schenkel umspannte.
In der Hoffnung, dass es dadurch weniger