Ein Märchen nur für eine Nacht?
Von Amber Page
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Über dieses E-Book
Eine rauschende Liebesnacht mit einem Fremden, und Becky fühlt sich wie im 7. Himmel! Bis ihr sexy One-Night-Stand plötzlich vor ihr steht - als neuer Kollege und ihr schärfster Konkurrent! Schnell merkt sie, in seinem Job ist Mark ebenso fantastisch wie im Bett. Gut, dass Becky nur eines im Kopf hat: ihre Karriere! Doch als der attraktive Einzelkämpfer sie genauso temperamentvoll umwirbt wie in jener Nacht, schwebt Becky sofort wieder wie auf Wolken! Dabei weiß sie: Im Alltag haben Märchen oft kein Happy End … oder kann sie diesem Prinzen mit den blauen Augen etwa trauen?
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Buchvorschau
Ein Märchen nur für eine Nacht? - Amber Page
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Amber Page
Originaltitel: „All’s Fair in Lust & War"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN TEMPTED
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 012016 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Michaela Koch
Abbildungen: Malek Chamoun / Getty Images, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733702304
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Mark erwachte langsam. Sein Mund war seltsam trocken und seine Glieder waren schwer. Er drehte sich zur Seite in der Hoffnung, sie zu sehen. Doch nur ein leeres Kopfkissen lag neben ihm.
Verschlafen stützte er sich auf beide Ellbogen und sah sich im Raum um. Er hatte die letzte Nacht doch nicht nur geträumt? Aus dem Augenwinkel nahm er einen Schreibtisch mit seinem Laptop darauf wahr und ein Fenster mit Aussicht auf Las Vegas im Morgengrauen. Zumindest der Ort war also Wirklichkeit.
Sein Blick fiel auf zwei Weingläser und eine umgestürzte Flasche Merlot. Verdammt – wegen der Flecken auf dem Teppich müsste er sicher eine saftige Zusatzkostenrechnung begleichen. Er sah zur Zimmertür und entdeckte ein paar High Heels mit Leopardenmuster.
Und schlagartig war die Erinnerung zurück.
Daran, wie er sich zu dem großen Ballsaal aufgemacht hatte, in dem die Abschlussparty zu AdWorld, dem alljährlichen Kongress der besten Werbeagenturen des Landes, stattfand. Im dunklen Garderobenraum hatte er seinen Mantel abgegeben, und da war sie ihm aufgefallen: Die hübsche Blondine, die lachend in ihr Telefon sprach. Augenblicklich hatte er sich nichts mehr gewünscht, als mit ihr reden zu können. Und als sie mit ihren leuchtenden grünen Augen zu ihm aufsah – boom! –, da fühlte er sich wie vom Blitz getroffen.
Mark hätte alles getan, um diese Frau kennenzulernen. Um ihr nah zu sein.
Und das war wohl der Grund, warum er gestern Abend wieder einmal die Rolle des galanten Ritters gespielt hatte, in der die Welt ihn so gerne sah.
Mit den Worten „Ich bin Mark hatte er die rechte Hand der attraktiven Blondine ergriffen und einen Kuss darauf gehaucht. „Erweisen Sie mir die Ehre, heute Abend Ihr Begleiter zu sein?
Die schöne Unbekannte hatte ihn zuerst sprachlos angeblickt. Doch das Begehren in ihren weit aufgerissenen Augen war unübersehbar gewesen, als sie schließlich antwortete: „Mit dem größten Vergnügen."
Er hatte ihr seinen Arm angeboten, und gemeinsam waren sie durch die Glastüren ins Licht des Ballsaals getreten.
Seinen Kopfschmerzen nach zu urteilen musste er einiges getrunken haben. Er erinnerte sich, dass die fremde Schönheit ihr Tequilaglas erhoben hatte. „Auf eine wilde Nacht", hatte sie mit zitternder Stimme erklärt.
Und dann waren sie auf die Tanzfläche getreten. Mark fiel wieder ein, wie die hinreißende Blondine lachend neben im getanzt hatte und sich schließlich an ihn schmiegte, als er sie in seine Arme zog. Und wie süß ihre Lippen geschmeckt hatten, als er sie endlich küsste …
Der erste Kuss von vielen.
Irgendwann hatte sie ihre Arme um seinen Hals gelegt und geflüstert: „Mark, ich kann nicht glauben, dass ich das sage – aber ich brauche dich. Können wir in dein Hotelzimmer gehen?"
Was folgte, war eine der heißesten … nein, die heißeste Nacht seines Lebens gewesen.
Die schöne Fremde hatte sich überaus leidenschaftlich gezeigt. Willig und entschlossen, Träume zum Leben zu erwecken. Und als alles vorbei war, hatte sie ihm in die Augen gesehen und gefragt: „Willst du es noch einmal tun?"
„Selbst wenn ich dafür in die Hölle käme", hatte Mark geantwortet.
Während sich die letzte Nacht wie ein Film vor seinen Augen abspielte, öffnete sich die Badezimmertür, und der blonde Engel trat auf ihn zu.
Und da fiel es Mark wieder ein. Becky. Ihr Name war Becky.
In einem langen weißen Hotelbademantel und mit ihren goldenen Locken, die im Licht der aufgehenden Sonne schimmerten, wirkte sie tatsächlich wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Ihre grünen Augen leuchteten auf, als sie merkte, dass Mark aufgewacht war.
Noch einmal fühlte er sich wie vom Blitz getroffen.
„Hallo Hübscher", sagte Becky.
„Hallo Engel. Warum bist du so früh schon auf?"
„Oh, sagte sie, und Schatten traten in ihre Augen. „Mein Flug geht in ein paar Stunden, und ich habe vorher noch ein paar Dinge zu erledigen. Deshalb muss ich jetzt gehen.
„Verstehe, sagte er, während ihn eine unerklärliche Traurigkeit überkam. „Ich hatte gedacht, wir könnten frühstücken. Unten im Restaurant oder hier oben im Bett.
Obwohl Frühstück offen gestanden das Letzte war, woran er denken konnte, seit Becky im Türrahmen seines Badezimmers erschienen war. Allein der Wunsch, den Bademantel von ihrem schmalen Körper zu ziehen, beherrschte Mark.
Sie lächelte ihm vorsichtig zu und setzte sich dann auf die Ecke seines Bettes. „Frühstück wäre schön, aber du weißt doch, wie das ist. Die Pflicht ruft."
Ihre angespannte Körperhaltung verriet, dass Beckys Entscheidung unwiderruflich war. Auch wenn Mark nicht wollte, dass der blonde Engel ihn verließ. Noch nicht. „In Ordnung. Ich verstehe, sagte er langsam. Und nur um noch ein paar Sekunden mit ihr reden zu können, fügte er hinzu: „Wo arbeitest du?
„Bei einer Agentur in New York – SBD."
„Wirklich? Was für ein Zufall. Kommende Woche werde ich ebenfalls …"
Sanft legte sie ihre Finger auf seine Lippen. „Lass uns nicht vom wahren Leben reden. Die letzte Nacht war wie ein Märchen, und ich möchte nicht, dass es vom Alltag zerstört wird. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich gerne als Mark, den Märchenprinzen aus Las Vegas, in Erinnerung behalten. Nicht als jemanden, der ein ganz normales Leben führt."
Wow. So etwas war ihm noch nie passiert. Normalerweise war er es, der in aller Frühe das Schlafzimmer eines One-Night-Stands verließ und dabei versuchte, so wenig wie möglich von sich preiszugeben. Mark spürte, dass es ihm nicht gefiel, die Situation aus der anderen Perspektive zu erleben. Doch nicht einmal vor sich selbst hätte er das zugegeben.
„Hmmm, sagte er langsam. „Es war schön, ein Märchenprinz zu sein. Vielleicht hat das mein Leben etwas weniger normal gemacht.
Noch einmal hörte er Beckys hinreißendes Lachen. Dann strich sie sich ihr Haar aus dem Gesicht, beugte sich über Mark und küsste ihn, als gäbe es kein Morgen mehr.
„Danke für diese Nacht. Ich werde das, was passiert ist, niemals vergessen."
Mark lächelte. „Ich auch nicht." Er meinte jedes Wort ernst.
Ein paar Augenblicke später stand Becky vollständig angezogen an der Tür seines Hotelzimmers. Sie warf Mark eine Kusshand zu, bevor sie flüsterte: „Mach’s gut, mein Prinz."
„Mach’s gut, mein Engel."
Und dann war sie verschwunden.
Mark griff nach seinem Laptop und loggte sich ins Internet ein. Es war Zeit, ein paar Details über seine hinreißende neue Kollegin herauszufinden.
1. KAPITEL
Becky war mit der langweiligen Aufgabe betraut, ihren Posteingang zu überprüfen und sich durch die dreihundertsiebenundfünfzig E-Mails zu arbeiten, die während ihres Aufenthaltes in Las Vegas angekommen waren. Als ein Pappbecher mit Kaffee auf ihren Schreibtisch gestellt wurde, blickte sie vom Bildschirm auf.
„Ein doppelter Espresso mit einem Schuss Sojamilch. Dein Lieblingskaffee."
Becky lächelte. Jessie, ihre persönliche Assistentin und langjährige Freundin, wusste immer, was sie brauchte.
„Wow, danke Jessie. Du bist die Beste."
Jessie schlüpfte aus ihrem Mantel und ließ sich dann auf den Besucherstuhl vor Beckys Schreibtisch fallen.
„Es ist ein Bestechungsversuch. Erzähl mir alles."
„Alles über den Kongress in Vegas?"
Lachend warf Jessie ihren bunten Schal in Beckys Richtung. „Nein, du Scherzkeks. Du weißt, was ich hören will. Was ist am Freitagabend passiert, nachdem wir telefoniert hatten? Hast du deinem Zölibat endlich ein Ende gesetzt?"
Becky errötete. „Kann man so sagen."
„Juhuuu – du hast jemanden kennengelernt. Ich wusste, dass es in Vegas klappen würde. Jetzt erzähl mir alle brisanten Details."
Becky schüttelte den Kopf. „Die würde ich gerne für mich behalten", erwiderte sie mit einem Lächeln.
„Was ist denn mit dir los?, fragte Jessie und rollte theatralisch mit den Augen. „In den zehn Jahren, seit wir uns kennen, haben wir noch nie Geheimnisse voreinander gehabt.
Noch einmal schüttelte Becky den Kopf. Auch wenn Jessie und sie einander immer alles erzählt hatten – das hier war etwas anderes. Etwas Besonderes.
„Es tut mir leid, Jessie. Es fühlt sich einfach nicht richtig an, darüber zu sprechen. Außerdem kennst du doch das Sprichwort: Was in Las Vegas passiert …"
Gerade in diesem Augenblick ertönte die Stimme ihres Chefs dicht neben Beckys offener Bürotür. „… sollte man niemals preisgeben. Ist es nicht so?"
Becky sprang von ihrem Stuhl auf und bemühte sich um einen möglichst gleichgültigen Gegenkommentar. Doch was sie sah, drohte ihren Verstand zu lähmen.
Ihr Chef David stand in der Tür und lächelte. Und neben ihm stand … Mark.
Mark? Wie konnte er in ihrem Büro auftauchen? Becky starrte ihn mit offenem Mund an. Das war doch vollkommen unmöglich.
Dieser Mann gehörte nach Vegas, nicht nach New York City.
Hitze sammelte sich in Beckys Schoß, als sie an die erste Begegnung mit Mark dachte. Sie hatte gerade ihr Telefongespräch mit Jessie beendet und all ihr Selbstbewusstsein zusammengenommen, um sich allein auf die AdWorld-Abschlussparty zu wagen. Die Party, auf der sie den Plan, endlich wieder mit einem Mann zu flirten, in die Tat umsetzen wollte.
„Stell dir einfach alle Anwesenden in Unterwäsche vor, hatte Jessie sie ermutigt. „Vor allem die gutaussehenden Typen!
Becky hatte lachend den Hörer aufgelegt. „Ich stelle sie mir in Unterwäsche vor", hatte sie anschließend zu sich selbst gesagt.
Und in diesem Moment hatte sie zum ersten Mal Marks Stimme hinter sich gehört. „Mich?"
„Was?", hatte Becky erschrocken gestammelt und von ihrem Handy aufgeblickt. Dann war ihr Herz für ein paar Sekunden stehen geblieben. Der Typ, der vor ihr stand und sie anlächelte, war genau die Sorte Mann, von dem Jessie gerade am Telefon gesprochen hatte. Gutaussehend von den Spitzen seines raffiniert zerzausten schwarzen Haars bis zu den Sohlen seiner glänzend polierten Lederschuhe.
„Nein, nicht Sie – sondern sie … alle."
Ein amüsiertes Leuchten trat in seine dunklen Augen.
Becky starrte ihn mit glühenden Wangen an. Sein schönes Gesicht und die weißen, ebenmäßigen Zähne. „Ich … äh … Sie hätten das eigentlich gar nicht hören dürfen. Ich habe nur ein kleines Problem damit, allein auf diese Party zu gehen. Meine beste Freundin hat mir vorgeschlagen, mir die anderen Gäste einfach in Unterwäsche vorzustellen. Sie wissen schon … als eine Art Mutmacher."
Ihr gutaussehendes Gegenüber hatte den Kopf ein wenig schief gelegt und gelacht. Und in diesem Moment hatte Becky es endlich wieder gespürt. Die Hitze. Das Kribbeln. Wenn sie alleine gewesen wäre, hätte sie vor Freude getanzt. Dieser Mann hatte gerade bewiesen, dass sie noch romantische Gefühle haben konnte. Dass der Zeitpunkt gekommen war, um ihrem selbst auferlegten Zölibat ein Ende zu setzen …
Jetzt, wo Mark in ihrem Büro stand, wünschte sie sich allerdings, sie hätte das letzte Wochenende in einem Kloster statt in Vegas verbracht.
Becky schüttelte heftig den Kopf. Sie musste sich auf das Gespräch konzentrieren, wenn sie die Situation unter Kontrolle halten wollte.
„Ich kenne das Sprichwort, hörte sie Jessie sagen. „Und dennoch war ich gerade dabei, Becky zu überzeugen, dass man interessante Details niemals vor seiner besten Freundin geheim halten soll.
„Hatten Sie Glück?", erkundigte sich Mark. Becky spürte, dass er sie von der Seite musterte.
„Nein." Jessie machte einen