Und morgen früh küss ich dich wach!
Von Christy McKellen
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Über dieses E-Book
Als Connor nach langer Reise in sein französisches Landhaus zurückkehrt, will er nur eins: in sein Bett fallen. Doch in dem liegt eine splitternackte Fremde. Schnell stellt sich heraus, dass seine Schwester ihr Unterschlupf gewährt hat. Für zwei Wochen! Und die schöne Josie denkt gar nicht daran, das Feld zu räumen, sondern blitzt ihn herausfordernd an. Nach und nach bricht das Eis und weicht prickelnder Lust. Doch als Josie sich mehr erhofft als heiße Nächte, gerät Connor in Panik, denn seit Langem scheut er die Liebe. Und Josie geht ihm schon viel zu tief unter die Haut …
Christy McKellen
Christy McKellen, ehemalige Video- und Radioproduzentin, verbringt ihre Zeit jetzt mit dem Schreiben von provokativ-leidenschaftlicher, verführerischer Romance. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, genießt sie das Leben mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern. Sie liebt es, spazieren zu gehen und die tiefsten Geheimnisse und Gelüste anderer Menschen herauszufinden. Christy freut sich über jedes Feedback ihrer Leserschaft auf christymckellen.com.
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Buchvorschau
Und morgen früh küss ich dich wach! - Christy McKellen
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2014 by Christy McKellen
Originaltitel: „Holiday with a Stranger"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN TEMPTED
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 042015 - 2015 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Grit Wölten
Abbildungen: Premium RF / Masterfile, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733701437
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
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1. KAPITEL
Connor Preston traute seinen Augen nicht. Nackt und völlig ohne Scham saß sie auf seinem Bett, das Mondlicht schien auf ihren schlanken Rücken. Sie hielt den Kopf gesenkt und stützte sich auf einen Arm – eine Pose, die ihn an die Titelbilder jener Liebesromane erinnerte, an denen er in der Buchhandlung am Flughafen häufig vorbeikam.
Ihr Haar war feucht, und er vermutete, dass sie gerade aus der Dusche kam. Gebannt verfolgte er mit seinem Blick einen Wassertropfen, der an ihrer Wirbelsäule entlangrann und schließlich in seinem Bettlaken versickerte.
Ganz sicher bildete er es sich nur ein, weil er noch müde war von der Reise, aber es schien, als läge ein Leuchten über ihrem Körper. Als bündelte sich all die widerwärtig positive Energie, die sie ihm Tag für Tag aufgedrängt hatte, in einem kraftvollen Strahlen.
Katherine Meers.
Er hatte geglaubt, sie endlich überzeugt zu haben, dass ihre Beziehung beendet war. Doch jetzt saß sie hier, nackt, auf seinem Bett. In seinem Ferienhaus. Dabei konnte er sich nicht einmal erinnern, dieses Domizil ihr gegenüber jemals erwähnt zu haben. Gab es denn nirgends einen sicheren Zufluchtsort vor ihrem aufdringlichen Optimismus?
„Was zum Teufel tust du in meinem Bett, Katherine?" Ihm war bewusst, dass sein Tonfall schroff und unfreundlich war – kein Vergleich zu der zurückhaltenden, leicht gedehnten Sprache der Südamerikaner, die er sich im Laufe der Jahre angeeignet hatte. Aber er war müde und missmutig und hatte keine Lust auf eine Diskussion mit seiner Ex-Freundin, die ihn nicht in Ruhe ließ.
Doch das erklärte ihre Reaktion auf seine Worte in keiner Weise.
Ihr Schrei war so laut, dass er meinte, seine Trommelfelle müssten platzen. Ihr ganzer Körper war starr vor Angst, und irgendetwas leuchtete plötzlich vor ihr auf, schoss in einem weiten Bogen nach unten und landete schließlich mit einem lauten Platschen auf dem Bett.
Mit fliegendem Haar schleuderte sie herum, und er erhaschte einen kurzen Blick auf ihre wippenden Brüste. Sie waren größer als in seiner Erinnerung. Dann griff sie nach dem Handtuch, das sich von ihrer Hüfte löste, und schlang es um ihren Körper.
Als er ihr Gesicht sah, blass vor Erschrecken, erkannte er, dass er sich geirrt hatte.
Es war nicht Katherine.
Und jetzt hatte er wirklich ein Problem.
Josies Herz hämmerte und pumpte Massen von Adrenalin durch ihre Adern. Sie hatte einige Zeit vor dem Computer gesessen, und nach dem hell erleuchteten Bildschirm fiel es ihr schwer, die Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Sie blinzelte, um mehr als nur die diffusen Umrisse vor sich zu erkennen. Es musste sich um einen großen, kräftigen Mann handeln, soviel stand fest. Und obwohl sie ihn nur schemenhaft sah, spürte sie seine Wut.
„Was wollen Sie?" Reflexartig stellte sie diese Frage, und sie war nicht sicher, ob sie die Antwort hören wollte.
„Ich will in meinem Bett schlafen." Sein Ton war etwas ruhiger geworden. Immer noch nicht freundlich, aber immerhin eine Mischung aus Ungeduld und Amüsiertheit.
Josie war verwirrt. Träumte sie? Die Situation war bizarr genug, um zu einem ihrer wilden Träume zu gehören. „Ihr Bett? Was meinen Sie damit? Wer sind Sie, verdammt noch mal? Sie haben mich zu Tode erschreckt."
Der Fremde rutschte im Bett ein Stück von ihr ab und hob beschwichtigend die Hände. „Tut mir leid, das wollte ich nicht. Seine Stimme wurde sanfter. „Ich hatte Sie … für jemand anders gehalten.
Langsam gewöhnten sich Josies Augen an die Dunkelheit, und auch ihre Anspannung ließ nach. Vielleicht wollte er sie gar nicht angreifen. Vorsichtshalber aber schob sie sich näher an die Nachttischlampe heran und blieb fluchtbereit.
„Wer sind Sie eigentlich?", verlangte sie zu wissen und zwang sich, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. Sie wollte zumindest den Eindruck erwecken, die Situation unter Kontrolle zu haben. Vielleicht überzeugte ihn ein sicheres Auftreten davon, das Haus zu verlassen. Angriff war die beste Verteidigung. Mal sehen, ob das auch in diesem Moment galt.
„Connor Preston. Mir gehört dieses Haus", sagte er.
Laut stieß sie die Luft aus. Ihr Herzschlag normalisierte sich. Preston. Dann musste er Abigails Bruder sein. Der Abenteurer, der sein Geld durchbrachte. Er hatte keinerlei Ähnlichkeit mit seiner Schwester, stellte sie fest. Abigail war klein und gertenschlank. Dieser Mann war alles andere als zierlich. Aus dieser Position war es schwer, seine Größe zu erfassen. Aber sie schätzte ihn auf knapp zwei Meter, noch dazu breitschultrig wie ein Stier.
„Und wer sind Sie?" Der barsche Tonfall ließ ihr Selbstbewusstsein in sich zusammenfallen.
Sie beugte sich vor und schaltete die Nachttischlampe an. Ja, er war tatsächlich groß. Außerdem unrasiert und insgesamt ein bisschen unzivilisiert. Sein dunkelblondes Haar hätte einen Schnitt gebrauchen können, die Kleidung war zerknittert und nicht mehr ganz sauber. Er wirkte erschöpft, unter seinen Augen lagen tiefe Schatten.
Nach dem, was Abigail über ihren Bruder erzählt hatte, musste er Anfang dreißig sein – nur unwesentlich älter als sie selbst –, aber er machte den Eindruck, als hätte er jeden Moment dieser Zeit in tiefsten Zügen genossen. Sein Gesicht war ausdrucksstark. Er war nicht im klassischen Sinne attraktiv, aber auf eine besondere Weise fesselnd. Der Typ von Mann, der Aufsehen erregte, egal, wo und mit wem er unterwegs war.
Auch er musterte sie eingehend, und ihre Haut prickelte unter seinem prüfenden Blick. Eine plötzliche Hitze zog durch ihren Körper und hinterließ ein brennendes Pochen an bestimmten Stellen.
„Ich bin Abigails Geschäftspartnerin. Josie Marchpane, sagte sie und stellte fest, dass ihre Stimme einige Nuancen höher war als normalerweise. Sie wartete auf ein Zeichen des Erkennens, doch seine Miene blieb ausdruckslos. Er starrte sie einfach weiterhin an. „Abi hatte mir angeboten, ein paar Tage hier zu verbringen …
Seine Miene verfinsterte sich, und sie brach ab.
„Tatsächlich?" Er klang ziemlich abweisend.
In dem Schweigen, das nun entstand, musterten sie einander.
Die plötzliche Stille machte ihr klar, dass der Computer nicht mehr brummte. Voller Entsetzen wurde Josie klar, dass sie in dem Schreck, einen fremden Mann in dem Ferienhaus zu entdecken, ihren Drink verschüttet hatte. Er war auf dem kompletten Bett verteilt – und auf ihrem Laptop.
Jetzt bemerkte sie, dass der Bildschirm schwarz war. Sie drückte die Leertaste, dann ein paar andere Tasten, aber nichts passierte.
Anscheinend reagierte ihr Laptop allergisch auf Säfte.
„Nein, nein, nein!" Die gesamte Arbeit, die sie in den vergangenen Tagen hier gemacht hatte, war auf dem Laptop. Sie hatte ursprünglich angenommen, sie könne ihre Ergebnisse ins Büro mailen, aber das war eine weitere Überraschung, vor der Abi sie nicht gewarnt hatte: Es gab keine Internetverbindung.
„Was ist los?"
Connors tiefe Stimme drang in ihr Bewusstsein. Fast hatte sie seine Anwesenheit vergessen.
„Ich habe meinen Computer gekillt. Mit Orangensaft." Es hätte witzig sein können, wenn es nicht eine solche Katastrophe gewesen wäre. Genauso gut hätte sie ihre rechte Hand verlieren können.
„Orangensaft? Er nickte. „Damit also haben Sie das gesamte Bett getränkt.
Wie konnte er an sein Bett denken, wenn gerade ihr Laptop das Zeitliche gesegnet hatte?
„Ich habe gerade drei Tage harte Arbeit vernichtet."
Ihr schnippischer Tonfall ließ ihn unbeeindruckt. „Arbeiten Sie immer nackt?" Er verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue. Der Blick, mit dem er sie bedachte, war mehr als anzüglich.
Wieder wogte Hitze durch ihren Körper. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen hatte. Hektisch sah sie sich nach ihren Kleidern um. Dummerweise lagen sie auf seiner Seite des Bettes. Das bedeutete, keinen Sicherheitsabstand mehr einhalten zu können, um daranzukommen. Allein der Gedanke ließ sie erschauern.
Als könnte sie die gemischten Gefühle, die seine Anwesenheit ihr bescherte, beiseite wischen, strich sie sich mit der Hand über ihr Gesicht. „Ich habe gerade geduscht, und dabei ist mir eine Idee gekommen." Ihre Stimme zitterte, und sie räusperte sich.
Kaum merklich senkte er den Kopf, um zu zeigen, dass er ihre konfuse Erklärung verstanden hatte.
Sie seufzte. „Ich arbeite gerade an dem Kostenvoranschlag für ein Angebot, und ich wollte den Gedanken, der mir unter der Dusche gekommen war, nicht wieder verlieren."
„Schon begriffen", sagte er leicht amüsiert.
Der Mann wusste, wie er sie aus der Fassung bringen konnte.
Sie richtete sich auf und hob das Kinn. „Macht es Ihnen etwas aus, das Gespräch auf morgen zu verschieben? Es ist wohl unschwer zu erkennen, dass ich nicht auf Gesellschaft eingerichtet bin."
Ganz langsam hob Connor den Blick von ihren Fingern, die sich um das Handtuch klammerten, und runzelte die Stirn. „Und wo soll ich schlafen? Sie haben das einzige Bett in Beschlag genommen."
„Wenn ich gewusst hätte, dass Sie kommen, hätte ich mir was einfallen lassen", gab sie zurück.
„Ach ja?" Wieder ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern und registrierte ihre verlockenden Rundungen, die von dem Frotteetuch kaum verdeckt wurden.
Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie zog das Badelaken fester um ihren Körper. Es war unerträglich, nahezu nackt vor einem vollkommen Fremden zu stehen. Besonders, wenn es ein derart beunruhigender Fremder war wie Connor Preston.
„Sie wissen genau, was ich meine, entgegnete sie bissig. Ihre Nerven lagen blank. Die vergangene Woche war anstrengend gewesen, und nun auch noch dies. Sie atmete tief durch und zählte bis drei. „Lassen Sie uns schlafen und morgen früh alles Weitere regeln. Ich bezweifle, dass Sie die Nacht in einem Bett voller Orangensaft verbringen wollen, oder?
Sie verzog das Gesicht und hoffte, dass sie ein akzeptables Lächeln zustande brachte.
Noch einmal musterte er sie. „Okay, sagte er dann und fuhr mit der Hand über seine Augen. „Ich war den ganzen Tag unterwegs und bin viel zu müde, um jetzt noch lange zu streiten. Heute Nacht werde ich auf dem Sofa schlafen. Morgen reden wir weiter.
Abrupt wandte er sich ab, verließ das Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Josie blieb in einem Gefühlschaos zurück.
Es war schon spät am nächsten Morgen, als sie aufwachte.
Sie hatte in der Nacht noch versucht, ihren Laptop zu retten, doch es war hoffnungslos. Dann hatte sie aus der Erinnerung in Stichworten aufgeschrieben, was in dem Angebot gestanden hatte, und sich bemüht, die aufsteigende Panik zu unterdrücken. Schließlich war sie in einen unruhigen Schlaf gefallen. All ihre Sinne waren in Alarmbereitschaft, das hing natürlich mit Connors plötzlichem Auftauchen zusammen. Jedes Knarren der alten Bodendielen, jedes Knacken im Holzgebälk hatte sie aufschrecken lassen. Erst im Morgengrauen, als die Vögel schon anfingen zu zwitschern, war sie endlich vor Erschöpfung tief und fest eingeschlafen.
Sie blieb noch einen Moment liegen, starrte an die Decke und dachte über ihre Pechsträhne nach. Die vergangenen Wochen waren nicht gerade die besten ihres Lebens gewesen, und es schien so, als würde sich daran so schnell nichts ändern. Mit ein bisschen Glück ließ sich ihr Computer wieder starten, wenn er getrocknet war. Dann musste sie wenigstens das Angebot nicht noch einmal komplett ausarbeiten. Wenn nicht – dann blieb ihr immer noch die Hoffnung, dass ein Computerspezialist die Dateien retten konnte. Dabei hatte sie eigentlich keine Zeit zu verlieren. Ihr beruflicher Zeitplan war eng genug.
Und nun hatte sie auch noch ein zusätzliches Problem. Ganz offensichtlich