Ein aufregender Ehetest: Digital Edition
Von Madeline Harper
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Über dieses E-Book
Champagner, Paté und Kaviar - das ist alles, was Sean zum Urlaub auf eine einsame Insel mitbringt? Andrea ist fassungslos. Doch was soll sie machen? In stürmischen Nächten schmiegt sie sich an ihren Noch-Ehemann. Sicher, er ist chaotisch - aber auch aufregend sexy …
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Rezensionen für Ein aufregender Ehetest
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Buchvorschau
Ein aufregender Ehetest - Madeline Harper
IMPRESSUM
Ein aufregender Ehetest erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 1996 Madeleine Porter & Shannon Harper
Originaltitel: „The Marriage Test"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY
Band 716 - 1997 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Kai Lautner
Umschlagsmotive: Vitalii Gubin / Thinkstock
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733788179
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Sankt Moritz, Schweiz
Sean ließ seine Hände über Andreas Körper gleiten und streichelte ihre feuchte, warme Haut. Sie schloss die Augen und gab sich seinen Liebkosungen hin. Genüsslich ausgestreckt fühlte sie seine Hände überall – an ihrem Ohrläppchen, in der sanften Vertiefung zwischen ihren Brüsten, an der empfindlichen Innenseite ihrer Oberschenkel … prickelnde Schauer durchströmten sie, und sie lächelte.
Sie schob ihm eine widerspenstige Locke aus der Stirn und küsste ihn, schmeckte das Salz auf seiner Haut. „Liebe am Nachmittag, sagte sie. „Vor dem offenen Kamin. Danach ein üppiges Dinner im Bett. Ist das normalerweise nicht umgekehrt?
„Hm?", fragte er träge.
„Nun, eigentlich kommt erst das Dinner vor dem Kamin, und dann die Liebe im Bett."
„Ist mir auch recht", erwiderte er.
Ihre Kleider lagen über den Fußboden verstreut, benutztes Geschirr stapelte sich auf dem Servierwagen.
Sie seufzte tief. „Manchmal glaube ich zu träumen."
„Nichts ist realer als das hier, Babe", murmelte er, nahm sie in die Arme, und gleich darauf liebten sie sich heiß und ohne Tabus, während das flackernde Kaminfeuer langsam zu Asche herunterbrannte.
Stunden später lagen Andrea und Sean zwischen Daunendecken in ihrem riesigen Hotelbett und gönnten sich Champagner.
„Ist die Wirklichkeit nicht wundervoll?", sagte sie lächelnd.
Er stellte das Champagnerglas auf den Nachttisch und lehnte sich, eine Hand hinter den Kopf geschoben, in die Kissen. Seine breite Brust mit dem goldenen Flaum schimmerte im sanften Licht der Nachttischlampe. Sie fragte sich, ob er wohl wusste, wie gut diese Haltung die Muskeln seiner Arme und Schultern zur Geltung brachte. Oder wie perfekt Licht und Schatten sein männlich schönes Gesicht und den festen, sinnlichen Mund betonten.
Sean Fleming war es gewöhnt, im Rampenlicht zu stehen. Meistens stand er souverän vor der Kamera, doch auch in den verschiedensten Schlafzimmern benahm er sich völlig ungezwungen. Seine unerschütterliche Selbstsicherheit war einfach faszinierend. Doch es gab eigentlich nichts an Sean, was sie nicht faszinierte und erregte.
Er war die Nummer eins der Auslandskorrespondenten, die für „World Wide Network" arbeiteten. Trotz seiner zweiunddreißig Jahre wirkte er vollkommen ungezähmt und wie ein wahrer Abenteurer. Vielleicht lag das neben seiner Größe und seinem durchtrainierten Körper auch an seinem dichten, strohblonden Haar, das er immer etwas zu lang trug, und seinen wissenden grauen Augen.
Das eigentlich Wunderbare war jedoch, dass er genauso verrückt nach ihr zu sein schien, wie sie es nach ihm war.
Am ersten Abend ihres Urlaubs hatte sie ihn in der Après-Ski-Bar des Hotels gesehen, umringt von einer Herde „Euro-Ski-Häschen", wie sie es nannte. Unglaublich attraktive Frauen mit perfekten Figuren und aufregend sexy gekleidet. Er hatte so intensiv zu ihr hinübergeblickt, als drehten sie einen Liebesfilm, und sie hatten sich angelächelt. Dann war er zu ihr gekommen.
Natürlich hatte sie gewusst, wer er war. Jeder kannte Sean Fleming, den preisgekrönten Journalisten. Schließlich war er fast jeden Abend im Fernsehen zu sehen, meistens befand er sich in einem Krisengebiet, von wo er kühl berichtete, was geschehen war, während um ihn herum Einschläge von Bomben zu hören waren. Welche Frau wäre nicht hingerissen gewesen, wenn sie ihm dann persönlich begegnete?
In jener ersten Nacht hatten sie Cocktails getrunken, dann zusammen gegessen und getanzt. Danach waren sie auf ihr Zimmer gegangen. Ohne Zögern, ohne Nachdenken. Das war es, worauf sie schon immer gewartet hatte. Und sie wusste, dass dies eine Chance war, die nie wiederkehren würde.
Ihre erste Liebesnacht war wie eine vulkanische Eruption gewesen, und danach hatten sie zwei Wochen lang fast jede Stunde zusammen verbracht.
Sean rollte sich im Bett auf die Seite und zog Andi näher zu sich. Was für ein Urlaub! dachte er. Gerade, als er begonnen hatte, sich tödlich zu langweilen, hatte er Andrea Kent getroffen. Seit diesem Abend füllte sie eine Leere in seinem Leben aus, von der er nicht einmal geahnt hatte, dass es sie gab.
„Noch etwas Champagner, Babe?" Er griff nach der halb leeren Flasche.
„Nein. Mir ist schon schwummerig genug. Die letzten Stunden mit dir möchte ich in halbwegs aufnahmefähigem Zustand verbringen. Jede Minute mit dir ist mir wichtig."
Sein Herz machte einen Sprung. Andi war die ehrlichste Frau, die er je kennengelernt hatte. Sie spielte keine Spielchen und machte ihm nichts vor. Sie war klug, warmherzig und spontan, und mit ihren braunen Augen blickte sie ohne Illusionen in die Welt.
Er mochte alles an ihr, besonders ihr natürlicher Sex-Appeal zog ihn unwiderstehlich an. Allein an sie zu denken erregte ihn und entfachte von Neuem seine Leidenschaft. Noch nie war ihm eine Frau so begehrenswert erschienen.
Nein, er würde sie nicht gehen lassen.
„Ich liebe dich, Andi." Wozu es noch länger zurückhalten? dachte er. Ich liebe sie, und ich muss es ihr sagen.
„Und ich liebe dich, Sean, antwortete sie mit bebender Stimme. „Ich habe so etwas wie mit dir noch nie erlebt.
Er nahm sie in die Arme und erschauerte vor Verlangen. Er wollte sie lieben, sofort. Die Intensität dieses Gefühls war so stark, dass ihm schwindlig wurde.
Das Blut schoss heiß durch seine Adern, und er hörte sich sagen: „Du darfst nicht gehen, Andi."
„Sean, ich …"
„Nein, flüsterte er an ihren Lippen. „Sag jetzt nichts mehr.
Er küsste sie wie ein Verdurstender und hatte nur noch den einen Wunsch, sie für immer zu lieben. „Wir werden zusammenbleiben. Wir heiraten."
Andi wachte auf, zog sich ihren Morgenmantel über und ging zum Fenster. Vor ihr lagen die schneebedeckten Alpen. In einem der wenigen Momente ihres Lebens, in denen sie sich urplötzlich für etwas entschieden hatte, war sie hierher in Urlaub gefahren. Normalerweise überlegte sie sich immer genau, was sie tat. Nun hatte ihre spontane Reise dazu geführt, dass sie heiratete. Sean Fleming.
Doch sie fühlte, dass sie das Richtige tat. Jede Frau träumte davon, etwas so Romantisches zu erleben. Und sie würde das Glück mit beiden Händen packen und festhalten.
Sean und sie waren übereingekommen, so bald wie möglich zu heiraten. Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch, als sie daran dachte. Nun mussten Sean und sie sich nie wieder trennen. Sean konnte es sich aussuchen, wo er arbeiten wollte. In New York oder Washington, D. C. oder Los Angeles. An jedem dieser Orte würde sie sich wohlfühlen.
Sie nahm nicht an, dass ihr der Sinn nach einem Haus im Grünen stand, mit weißem Zaun und ordentlich gekiester Einfahrt. Wenn sie erst einmal verheiratet waren, würde sich ihr Leben natürlich ändern. Selbstverständlich würden sie Kompromisse eingehen – sowohl er als auch sie. Aber dann würden sie sich ein gemeinsames Leben aufbauen.
Sie waren schlichtweg das perfekte Paar!
Sean öffnete die Augen und sah Andi am Fenster stehen. Das Mondlicht warf einen Strahl ins Zimmer und beschien ihre schöne Gestalt. Meine zukünftige Frau, dachte er und war erstaunt, wie wenig ihn diese Vorstellung ängstigte. Im Gegenteil. Seit sie Ja gesagt hatte, empfand er eine tiefe Ruhe.
Sie war die perfekte Frau für ihn. Spontan, doch realistisch. Hart arbeitend. Unabhängig. Schön. Und teuflisch sexy. Es würde ihr leichtfallen, für sich selbst zu sorgen, wenn er wegen einer Reportage unterwegs war.
Kehrte er dann von seinen Reisen um den Globus zurück, würde sie ihn mit offenen Armen empfangen. Seine Zwischenstopps würden erfüllt sein von leidenschaftlichen Liebesspielen. Bei diesem Gedanken sprang er mit einem Satz aus dem Bett.
Nackt stellte er sich hinter Andi ans Fenster und legte zufrieden die Arme um sie. „Komm wieder ins Bett, Andi. Ich möchte unsere letzte sündige Nacht feiern …"
Sie presste sich an seinen warmen Körper. „Folgen dann die sündelosen Jahre als altes Ehepaar?"
„Ehepaar, bald; alt, irgendwann. Sündig – immer." Sean grinste Andi an und trug sie ins Bett zurück.
Diese Ehe wurde im Himmel geschlossen …
1. KAPITEL
Clarion, Maine
Achtzehn Monate später
Andrea Kent Fleming kletterte aus dem Bett und angelte nach ihrem Morgenrock, den sie hinter sich herschleifte, als sie schlaftrunken aus dem Zimmer und auf die Galerie im ersten Stock ihres Elternhauses trat.
„Wer, zum Teufel, klingelt um …, sie schob sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte auf die große Standuhr am Fuß der Treppe, „… fünf Uhr morgens?
Als sie schließlich im Erdgeschoss angelangt war, hatte sie es immerhin geschafft, in einen Ärmel des Morgenmantels zu schlüpfen und ihn bis zur Schulter hochzuziehen. Vor der Haustür blieb sie stehen und spähte durch den Spion. Sofort war sie hellwach. Der Morgenrock fiel zu Boden, als sie die Tür aufriss.
„Weißt du eigentlich, wie spät es ist?"
„Das ist aber kein netter Empfang", erwiderte ihr Mann.
„Wesentlich netter als das, was ich zuerst sagen wollte."
Er stellte die schwere Reisetasche auf den Holzfußboden. „Und das wäre gewesen?"
Andi wurde sich bewusst, dass sie nur ein durchsichtiges kurzes Nachthemd trug, und bemühte sich, Ruhe zu bewahren. „Warum hast du nicht Bescheid gesagt, dass du kommst?"
„Ich möchte erst die rüde Bemerkung hören, die du mir zugedacht hattest."
„Na gut. Wie wäre es mit: Was hast du hier eigentlich verloren?"
Er lachte. „Hört sich schon besser an. Ich wollte dich überraschen."
„Ist doch gar nicht wahr. Du wolltest mich aus der Fassung bringen, und das ist dir auch gelungen. Du hättest erst anrufen sollen, Sean."
„Dann hättest du mir befohlen, mich zum Teufel zu scheren. Ich wollte mit dir aber von Angesicht zu Angesicht reden."
„Das Telefon hätte gereicht, um unsere Angelegenheiten zu regeln."
„Gereicht? Ich fliege um den halben Globus, lande in New York, und was ich auf meinem Schreibtisch vorfinde, sind Scheidungsunterlagen. Und da glaubst du, das ließe sich am Telefon regeln?"
„Immerhin war dies in den letzten sechs Monaten unser Kommunikationsmittel. Seit ich aus Europa zurück bin. Seit mein Vater starb. Du weißt genau, wie mir zumute war. Wir haben geredet und geredet. Vorher hatte ich dir, als ich Casablanca verließ, laut und deutlich gesagt, dass …"
„Es war in Tanger."
„Verzeihung, erwiderte sie sarkastisch, „aber nach einer Weile sieht eine Großstadt wie die andere aus. Und jedes verdammte Hotelzimmer ist wie das vorherige.
Sean wollte eigentlich darauf eingehen, entschied sich dann aber anders und sagte: „Sollen wir ewig im Flur herumstehen, oder wirst du mir wenigstens einen Drink anbieten?"
„Um fünf Uhr morgens?"
„Ich schere mich nicht um die Uhrzeit, wenn ich einen Drink brauche."
„Dann geh ins Wohnzimmer. Dort findest du eine Flasche Brandy im Bücherregal. Ich ziehe mich an."
Sean lächelte provozierend, ein Lächeln, dem sie nie hatte widerstehen können. Bis heute.
„Du gefällst mir, so wie du bist." Er ließ seinen Blick anerkennend über ihre Figur gleiten, die sich unter dem dünnen Stoff deutlich abzeichnete.
„Deshalb ziehe ich mich ja um." Sie schlüpfte hastig in ihren Morgenrock und floh die Stufen hinauf.
„Ohne Kleider mag ich dich am liebsten", rief er ihr neckend hinterher.
Als sie ihr Schlafzimmer erreichte, warf sie die Tür hinter sich zu und fluchte leise. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er hier auftauchte, nachdem sie ihm telefonisch mitgeteilt hatte, dass Reden ihre Ehe nicht retten würde.
Um genau zu sein, sie wollte ihre Ehe gar nicht retten. Sie wollte raus. Keinen Unterhalt, keine Verteilung der Habe – abgesehen davon, dass es nichts zu verteilen gab. Sie hatten aus Koffern gelebt und waren von einem Hotel zum anderen gezogen. Alles, was sie verlangte, war eine einfache, anständige Scheidung ohne Emotionen. Wir hätten niemals heiraten dürfen, dachte sie.
Doch ihm dies alles am Telefon