Feurige Rache, hauchzarte Küsse
Von Tara Pammi
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Über dieses E-Book
Vincenzo Cavalli ist reich, kompromisslos und kennt nur ein Ziel: Vergeltung! Um sein Erbe zu retten, entwickelt der Milliardär einen perfekten Plan, bei dem das hinreißende Supermodel Alessandra die Hauptrolle spielt. Als Adoptivtochter des Mannes, der seine Familie ins Unglück stürzte, wird die unschuldige Beauty auf Bali seinen Verführungskünsten unterliegen! Selbst ihr Jawort ist ihm schon bald sicher. Aber dann erkennt der Bad Boy in Alessandras Augen eine süße Sehnsucht, und plötzlich werden aus feuriger Rache hauchzarte Küsse …
Tara Pammi
Tara schreibt sexy Romanzen mit anbetungswürdigen Helden und sexy Heldinnen. Ihre Heldinnen sind manchmal laut und rebellisch und manchmal schüchtern und nerdig, aber jede von ihnen findet ihren perfekten Helden. Denn jede Frau verdient eine Liebesgeschichte! Tara lebt in Texas mit ihrem ganz persönlichen Helden und zwei Heldinnen in der Ausbildung. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, kann man sie beim Versagen in der Küche oder beim Netflix-Serienmarathon antreffen.
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Buchvorschau
Feurige Rache, hauchzarte Küsse - Tara Pammi
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2020 by Tara Pammi
Originaltitel: „The Flaw in His Marriage Plan"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2466 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Juliane Zaubitzer
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733714529
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Lass uns heiraten, Prinzessin!" Vincenzo Cavalli setzte eine ungerührte Miene auf, doch es fiel ihm nicht leicht, so zu tun, als hätte er vorgehabt, diese Worte zu sagen. Als wären sie nicht aus den unergründlichen Tiefen seines Inneren gekommen.
Alessandra Giovanni – Supermodel und die schönste Frau, der er je begegnet war – wollte gerade ihr Haar aus dem Gesicht streichen, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung.
Es war, als hätte ein Kurzschluss in seinem Gehirn all die ungeschriebenen Regeln außer Kraft gesetzt, nach denen er sonst handelte. In den letzten zwanzig Jahren war jeder Schritt in seinem Leben sorgfältig geplant gewesen, ausgerichtet auf eine Zukunft, die er sich schon als kleiner Junge ausgemalt hatte.
Jeder Schritt war allein von dem Ziel diktiert worden, irgendwann Brunetti Finances International zu übernehmen. Jede Stunde eines jeden Tages hatte er Blut und Schweiß darauf verwendet, sich aus der Armut zu befreien, um eines Tages sein Geburtsrecht zu beanspruchen.
Sich an Alessandra Giovanni heranzumachen, war ursprünglich Teil dieses raffinierten Plans gewesen, denn er hatte herausgefunden, dass sie der Familie Brunetti tief verbunden war, vor allem dem Familienoberhaupt Greta Brunetti, die seine Mutter und ihn damals ohne einen Cent vor die Tür gesetzt hatte.
Dass er Alessandra einen Heiratsantrag machte, kam für ihn selbst ebenso überraschend wie für sie.
Doch jetzt, da die Worte ausgesprochen waren, wurde ihm bewusst, dass er es ernst meinte. Und nicht etwa, weil er ein Ehrenmann war, der Wort hielt.
Ehre war immer ein Luxus gewesen, den er sich nicht leisten konnte – wie Schuhe oder drei Mahlzeiten am Tag in seiner Kindheit.
Ehre hatte keinen Platz in seinem Leben.
Nein, sein Antrag war ganz eigennützig. Vielleicht war es sogar das erste Mal, dass er etwas nicht aus strategischen, sondern aus eigennützigen Gründen tat.
Es war irrational und unvernünftig, doch als er Alessandras verblüfftes Gesicht sah, die kurz aufblitzende Freude in ihren Augen, die sie sogleich verbarg, als er spürte, wie sein Puls sich beschleunigte bei dem Gedanken, den berühmten Brunettis mit Alessandra als der Frau an seiner Seite gegenüberzutreten, wusste er, dass er das Richtige tat.
Es wünschte sich nichts mehr, als sein Leben mit Alex zu verbringen.
Die unmittelbare Chemie zwischen ihnen, als er sie in diesem traumhaft schönen Winkel Balis ausfindig machte, hatte ihn überrascht. Die gegenseitige Anziehung war ein Bonus, mit dem er nicht gerechnet hatte. Und er hatte nicht vor, Alex aufzugeben.
Er war sicher, dass sie seinen Standpunkt verstehen würde, wenn sie erfuhr, dass sie ausgerechnet zu der Familie Verbindungen hatte, die er schon so lange zerstören wollte. Sobald er ihr seine Gründe erklärt hatte, würde Alessandra sich auf seine Seite schlagen. Sie war schließlich keine Blutsverwandte. Sie würde Verständnis dafür haben, dass er die Brunettis vernichten musste. Ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und ihr Engagement für wohltätige Zwecke in aller Welt fügten ihrer magnetischen Anziehungskraft eine weitere Dimension hinzu.
Er erhob das Champagnerglas in seiner Hand, ohne den Blickkontakt mit ihr zu unterbrechen.
In ihrem himmelblauen Bikini, der ihre festen Brüste perfekt zur Geltung brachte, sah sie aufreizend schön aus. Da sie ein Supermodel war, das schon für die meisten internationalen Designer gearbeitet hatte, überraschte ihn ihr hartes Fitnessprogramm nicht. Aber die natürliche Energie dieser Frau, die bereit war, es mit der ganzen Welt und ihren unzähligen Ungerechtigkeiten aufzunehmen, verblüffte ihn immer wieder.
Nicht einmal das Blau des Infinity-Pools vor der Kulisse der sanften Hügel und Täler Balis konnte mit Alessandras atemberaubender Schönheit mithalten. Es waren nicht nur ihre makellose Haut, die Perfektion ihrer symmetrischen Gesichtszüge oder Kurven, für die die meisten Frauen getötet hätten.
Es waren ihre Unvollkommenheiten, die er so bezaubernd fand, ihre Eigenarten, die Alessandra Giovanni zu einer der schönsten Frauen der Welt machten.
Die Lücke zwischen ihren Vorderzähnen, die unverbrauchte Art des Mädchens von nebenan, ihr schräger, selbstironischer Humor, ihre seltsame Leidenschaft fürs Boxen, ihre unglaubliche Lebenslust, das Bedürfnis, sämtliches Unrecht der Welt wiedergutzumachen …
Schon bevor er ihr begegnet war, hatte Vincenzo eine gewisse Neugier verspürt. Doch die Realität übertraf all seine Vorstellungen, und es war vom ersten Moment an um ihn geschehen gewesen.
Und dann war da diese verhaltene Verletzlichkeit, die sie ausstrahlte und die keines der unzähligen Fotoshootings je so richtig hatte einfangen können.
Genau diese Verletzlichkeit blickte ihm jetzt aus ihren großen braunen Augen entgegen und hatte ihm in den vergangenen Nächten den Schlaf geraubt.
Sie ist unschuldig, meldete sich der kleine Teil seines Gewissens, den er nicht zum Schweigen bringen konnte. Sie könnte verletzt werden.
Nicht, wenn er sie zu einem Teil seines Lebens machte, redete er sich ein. Nicht, wenn ihr etwas bot, das er bisher nie in Betracht gezogen hatte. Nicht, wenn er ihr behutsam seine Gründe erklärte. Nicht bei ihrem Gerechtigkeitssinn.
„Heiraten?, wiederholte sie und fuhr mit der Zunge über die volle Unterlippe, die Millionen von Frauen mithilfe von Kollagen nachzuahmen versuchten. Ihre Augen weiteten sich. „Mach dich nicht über mich lustig, V
, sagte sie mit einem kleinen Lacher am Ende. Ein rauer, kratziger Laut, der seine Wirkung auf ihn nie verfehlte.
Ein tapferer kleiner Versuch, ihre Gefühle zu überspielen. Doch der flatternde Puls an ihrem Hals verriet sie. Sie verwendete den Spitznamen, den sie ihm bei ihrer ersten Begegnung verpasst hatte, wie eine Art Schutzschild. Gegen ihn. Gegen ihre Gefühle.
Das mochte er so an Alessandra – sie war ein offenes Buch.
Er leerte sein Glas und tauchte mit dem Kopf voran in den Pool. Das Herz schlug laut in seiner Brust. Als er auf ihrer Höhe war, zog er sich aus dem Wasser. Tropfend stand er neben ihr und spürte ihren warmen Atem an seinen Wangen.
Er strich ihr eine Strähne aus der Stirn, und es juckte ihn wie immer in den Fingern, sie zu berühren. Sie zu halten. Sie zu besitzen. „Du solltest inzwischen wissen, dass ich nichts sage, was ich nicht meine, Prinzessin", sagte er.
„Ach ja?"
„Si, cara mia. Die letzten Wochen waren …" Stirnrunzelnd suchte er nach dem richtigen Wort. Er hatte sich noch nie so sehr in der Sinnlichkeit einer Frau verloren wie bei ihr. Noch nie wegen einer Frau so den Verstand verloren.
„Wundervoll. Fantastisch. Unglaublich", hauchte sie atemlos, und da war wieder diese Ehrlichkeit in ihrer Stimme, auf die er mehr und mehr vertraute.
Er lachte, und es klang seltsam in seinen Ohren. „All das. Und mir ist bewusst geworden …" Er zog sie näher an sich, bis ihrer beider Atem sich vermischte. Bis sie die Arme um seinen Hals schlang. Bis sie mit ihren langen Finger in sein Haar fuhr und seinen Kopf zu sich hinunterzog. Bis ihre Herzen im selben Takt des Verlangens schlugen. „Dass ich nicht bereit bin, dich gehen zu lassen, cara. Ich will dich niemals wieder gehen lassen. Also, warum sollen wir es nicht offiziell machen?"
Ihr stockte der Atem, und er spürte, wie sie zitterte. „Das ist verrückt. Die ganzen letzten Wochen waren total verrückt."
„Auf schlechte Art verrückt?", fragte er und spürte einen Kloß in der Kehle. Noch nie hatte er so ungeduldig auf eine Antwort gewartet. Seit er erwachsen war, sorgte er dafür, dass immer alles nach seinen Vorstellungen lief. Wenn er etwas wollte, nahm er es sich einfach, statt darum zu bitten. Denn er hatte früh gelernt, dass man nur so etwas erreichte.
„Nein, erwiderte sie sofort. „Auf gute Art verrückt. Fast auf märchenhafte Art verrückt. Wenn ich mit dir zusammen bin, fühle ich mich fast wie eine Prinzessin. Ich …
Er wartete. Seine Nerven zum Zerreißen gespannt.
„Ich war noch nie so hingerissen von einem Mann. Eigentlich hatte ich Männer schon verloren gegeben. Die Welt verloren gegeben sogar. Als ich klein war, gab es diese Geschichten, in denen Mädchen von Prinzen gerettet werden. Und du …"
„Ich bin kein Prinz, Alessandra."
Seufzend verbarg sie das Gesicht an seiner Schulter. Sie grub die Zähne in die Haut an seinem Hals, und sein Körper reagierte sofort. „Es ist magisch. Und nein. Ich will nicht, dass es vorbei ist. Sie sah ihn mit ihren großen Augen durchdringend an. „Aber wir wissen noch nicht alles voneinander.
„Reicht es nicht, dass ich noch nie auch nur daran gedacht habe, mein Leben mit einer Frau zu teilen, bevor ich dir begegnet bin? Reicht es nicht, dass die letzten Wochen meinem Leben eine neue Richtung gegeben haben? Reicht es nicht, dass wir dieselbe Vorstellung von der Zukunft haben?"
Sie sah ihn an, und alle Hoffnungen und Träume der Welt lagen in diesem Blick. Für den Bruchteil einer Sekunde machte diese Intensität Vincenzo Angst.
Ein breites Lächeln verwandelte ihr Gesicht in atemberaubende Schönheit. „Das reicht. Ja, V. Lass es uns tun. Lass uns heiraten."
Alle unterschwelligen Zweifel darüber, ob er das Richtige tat, wurden von Alessandras Kuss verschluckt. Von dem süßen Geschmack ihrer Lippen. Von der Unverfälschtheit ihres Verlangens, als sie sich an ihn presste und ihm ins Ohr flüsterte, dass sie ihn wollte, hier und jetzt.
Vincenzo ertrank in ihrem Kuss, packte ihre Hüften, ihre Pobacken. Innerhalb weniger Sekunden hatte er ihr Bikinihöschen zur Seite geschoben und war in ihr, und das Gefühl, komplett zu sein, erfüllte jede Faser seines Seins. Ein Gefühl ungeahnten Friedens erfasste ihn, als sie seinen Mund mit einem Kuss verschloss.
Das laute, penetrante Klingeln eines Handys weckte Alex aus einem traumlosen Schlaf. Sie streckte sich und spürte die Nachwehen der leidenschaftlichen Nacht in ihren Knochen. Lächelnd vergrub sie das Gesicht in dem Kissen neben ihrem. Dem leeren Kissen.
Natürlich, der Mann, den sie geheiratet hatte, war ein Workaholic.
Das Handy klingelte erneut. Seufzend stieg Alex aus dem Bett und sah sich um. Nach mehreren Versuchen fand sie das Handy in einer Schublade unter einem Laptop.
Und runzelte die Stirn. Dies war nicht das Handy, das V sonst benutzte.
Die Nummer auf dem Display verwirrte sie noch mehr.
Sie kannte die Nummer. Sie gehörte Massimo.
Warum rief Massimo Brunetti ihn an? Woher kannte er ihn überhaupt?
Seit Greta Brunetti, das Familienoberhaupt der Brunettis, sie vor dreizehn Jahren mit offenen Armen aufgenommen hatte – nachdem sie entdeckt hatte, dass ihr wesentlich jüngerer zweiter Ehemann aus einer früheren Affäre eine uneheliche Tochter hatte –, waren die Brunettis ihre Adoptivfamilie. Dazu gehörten auch Gretas Enkel Leonardo und Massimo, gezeugt von ihrem Sohn erster Ehe, die Alex wie eine kleine Schwester behandelten.
Natürlich machte Massimo sich Sorgen um sie. Alle machten sich Sorgen um sie. Bei dem Gedanken an die letzten Wochen bekam Alex ein schlechtes Gewissen. Sie hatte nicht vorgehabt, so lange aus Mailand fortzubleiben. Eigentlich hatte sie nach ihrem letzten Shooting nur den Kopf freibekommen und darüber nachdenken wollen, wie es mit ihrer Karriere, ihrem Leben weitergehen sollte. Sie hatte sogar ihr Handy ausgestellt, weil sie eine Pause von den sozialen Medien und den ständigen Telefonaten brauchte.
Doch statt sich auf ihre Zukunft zu konzentrieren, hatte sie Vincenzo kennengelernt und ihn heimlich geheiratet. Und es vor sich hergeschoben, den Brunettis davon zu erzählen.
Wie hatte Massimo herausgefunden, dass sie mit Vincenzo zusammen war? Warum hatte Vincenzo nicht erwähnt, dass er die Brunettis kannte?
Alex atmete tief durch und nahm das Gespräch