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Julia Extra Band 335: Ein Diamantring vom Boss / Auf Italienisch sagt man "Ti amo" / Verliebt in den Bruder des Prinzen / Zärtliche Küsse des Milliardärs /
Julia Extra Band 335: Ein Diamantring vom Boss / Auf Italienisch sagt man "Ti amo" / Verliebt in den Bruder des Prinzen / Zärtliche Küsse des Milliardärs /
Julia Extra Band 335: Ein Diamantring vom Boss / Auf Italienisch sagt man "Ti amo" / Verliebt in den Bruder des Prinzen / Zärtliche Küsse des Milliardärs /
eBook598 Seiten9 Stunden

Julia Extra Band 335: Ein Diamantring vom Boss / Auf Italienisch sagt man "Ti amo" / Verliebt in den Bruder des Prinzen / Zärtliche Küsse des Milliardärs /

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Über dieses E-Book

Ein Diamantring vom Boss von MCALLISTER, ANNE
Auch wenn der Diamantring verheißungsvoll funkelt, sie trägt ihn nur, weil sie Christos' Verlobte spielen soll. Das glaubt Natalie zumindest. Doch als die hübsche junge Frau ihren attraktiven Boss in seine Heimat Brasilien begleitet, erlebt sie eine angenehme Überraschung …

Auf Italienisch sagt man "Ti amo" von COX, MAGGIE
Eine Villa am Comer See, Weltreisen … Der charmante italienische Hotelier Dante Romano lockt Anna mit Luxus, seit er von den süßen Folgen ihrer einen sinnlichen Nacht weiß. Doch hat er ihr irgendwann gesagt, dass er sie liebt? Ohne die magischen Worte will Anna ihn nicht heiraten …

Verliebt in den Bruder des Prinzen von KENNY, JANETTE
Sein Kuss verzückt sie. Wer ist der aufregende Fremde vom Strand? Schockiert erfährt Demetria: Es ist Kristo Stanrakis. Aber sie ist mit seinem Bruder, dem Erbprinzen von Angyra, verlobt! Das bittere Ende eines Märchens? Oder gibt es doch eine Hochzeit im Fürstenhaus?

Zärtliche Küsse des Milliardärs von HARRINGTON, NINA
Liebe hat der gestresste Milliardär Sebastien Castellano wirklich nicht im Sinn, als er nach Südfrankreich reist. Doch dann begegnet er dort der schönen Pianistin Ella. Und beim Duft von Lavendel und Sonnenblumen scheint plötzlich alles möglich …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum2. Aug. 2011
ISBN9783863492199
Julia Extra Band 335: Ein Diamantring vom Boss / Auf Italienisch sagt man "Ti amo" / Verliebt in den Bruder des Prinzen / Zärtliche Küsse des Milliardärs /
Autor

Anne McAllister

Anne Mcallister, Preisträgerin des begehrten RITA Award, wurde in Kalifornien geboren und verbrachte ihre Ferien entweder an kalifornischen Stränden, auf der Ranch ihrer Großeltern in Colorado oder bei Verwandten in Montana. Genug Gelegenheiten also, um die muskulösen Surfer, die braungebrannten Beach-Volleyballer und die raubeinigen Cowboys zu beobachten! Am Besten gefielen ihr dabei durchtrainierte dunkelhaarige Männer, die etwas Geheimnisvolles ausstrahlten. Und genau so sieht ihr Ehemann aus, dem sie während ihrer Arbeit in der Unibibliothek begegnete. Mittlerweile sind sie seit 32 Jahren verheiratet und haben vier Kinder. Bevor Anne Romance-Autorin wurde, lehrte sie Spanisch, studierte Theologie und schrieb Nachrufe. Das alles dient ihr jetzt als Anregungen für die Handlungen in ihren Liebesromanen! In letzter Zeit hat sie auch viel über ihre eigene Familie erfahren und spielt mit dem Gedanken, eine historische Romance zu schreiben. Doch bekannt geworden ist Anne McAllister mit ihren zeitgenössischen Liebesromanen, die häufig in Montana spielen und denen eins gemeinsam ist: Die Helden sind stets aufregend männliche Cowboys – Annes sorgfältige Beobachtungen als junges Mädchen haben sich ausgezahlt!

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    Buchvorschau

    Julia Extra Band 335 - Anne McAllister

    IMPRESSUM

    JULIA EXTRA erscheint vierwöchentlich im CORA Verlag GmbH & Co. KG

    © 2011 by Maggie Cox

    Originaltitel: „Mistress, Mother … Wife?

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    in der Reihe: MODERN ROMANCE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Trixi de Vries

    © 2010 by Janette Kenny

    Originaltitel: „Captured and Crowned"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    in der Reihe: MODERN ROMANCE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Trixi de Vries

    © 2011 by Nina Harrington

    Originaltitel: „The Last Summer of Being Single"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    in der Reihe: RIVA

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Dr. Susanne Hartmann

    © 2009 by Barbara Schenck

    Originaltitel: „One-Night Mistress … Convenient Wife"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    in der Reihe: MODERN ROMANCE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Kerstin Ruhkieck

    Fotos: alamy_shutterstock

    Deutsche Erstausgabe in der Reihe: JULIA EXTRA

    Band 335 (9) 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Veröffentlicht als eBook in 09/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    ISBN: 978-3-86349-219-9

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    JULIA EXTRA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

    Printed in Germany

    Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, HISTORICAL MYLADY, MYSTERY, TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY

    Maggie Cox

    Auf Italienisch sagt man „Ti amo"

    1. KAPITEL

    Wenn sich spätabends der Betrieb etwas legte, hatte sie Muße, ihrem Hobby nachzugehen. Dann sie ließ den Blick über die wenigen Gäste wandern, die an Tischen oder an der Bar saßen, und dachte sich Geschichten über sie aus. Schon als Kind hatte Anna sich in ihre Fantasiewelt geflüchtet, wenn die Realität zu grausam wurde.

    Nun wurde ihr Blick erneut magnetisch von einem attraktiven Mann angezogen, der etwas abseits an einem Tisch saß und Löcher in die Luft starrte. Vor mindestens zwei Stunden hatte er in einem der stilvollen weinroten Sessel Platz genommen und sich nicht einmal die Mühe gemacht, seinen Mantel auszuziehen. Die anderen betuchten Gäste interessierten ihn nicht. Er schien sie nicht einmal wahrzunehmen. Offensichtlich konzentrierte er sich nur auf seine eigenen Sorgen.

    Diese Geistesabwesenheit hatte Annas Neugier geweckt. Es war einfach zu verlockend, hinter das Geheimnis dieses faszinierenden Träumers zu kommen. Verstohlen musterte sie ihn. Sie hatte ihm noch nicht in die Augen gesehen, vermutete jedoch, dass er jedes Gegenüber hypnotisch in seinen Bann ziehen konnte. Ein ahnungsvoller Schauer rann ihr über den Rücken.

    Nachdem sie sich pflichtbewusst vergewissert hatte, dass keiner der Gäste eine weitere Bestellung bei ihr aufgeben wollte, widmete sie sich wieder ganz dem mysteriösen Unbekannten. Er hatte glattes mittelblondes Haar, das von wenigen silberfarbenen Fäden durchzogen war und bald wieder einen Schnitt vertragen konnte.

    Es war dem Mann anzusehen, dass er wohlhabend war und über einen guten Geschmack verfügte. Außerdem merkte man ihm an, dass er Macht und Einfluss besaß. Allerdings ließ er die breiten Schultern zurzeit vor Kummer hängen. Ihn umgab eine Aura, die deutlich spürbar zum Ausdruck brachte, dass er allergrößten Wert darauf legte, ungestört zu bleiben. Ob ein wichtiges Geschäft geplatzt war? War er von jemandem hintergangen worden? Oder hatte ihn jemand enttäuscht? Jedenfalls macht man sich diesen Mann besser nicht zum Feind …

    Nachdenklich musterte Anna ihn erneut. Nein, sie hatte sich geirrt. Er trauerte um jemanden. Deshalb trug er auch einen schwarzen Mantel und wirkte so gequält. Mitfühlend betrachtete sie sein schönes Profil und das ausgeprägte Grübchen im Kinn. Sie sollte jetzt wirklich aufhören, ihn anzustarren. Es war sehr unhöflich, außerdem hatte sie sein Geheimnis ja jetzt gelüftet. Der arme Mann! Er musste am Boden zerstört sein.

    Auch das dritte Glas Scotch on the Rocks war inzwischen geleert. Ob er noch einen Drink bestellen wollte? Aus bitterer Erfahrung wusste sie, dass Alkohol keine Lösung war. Ihr Vater jedenfalls war unter Alkoholeinfluss nur noch aggressiver geworden.

    Die Hotelbar schloss um halb zwölf, und es war bereits Viertel nach elf, wie Anna bei einem Blick auf ihre Armbanduhr feststellte. Sie griff sich ein leeres Tablett, ging leichtfüßig zwischen den Tischen hindurch und blieb klopfenden Herzens und mit einem freundlichen Lächeln vor dem Tisch des Mannes stehen.

    „Entschuldigen Sie bitte die Störung, Sir, aber hätten Sie gern noch einen Drink? Ich frage nur, weil die Bar in einer Viertelstunde geschlossen wird."

    Ein eisiger Blick aus glitzernden blaugrauen Augen traf sie. Nach einer Schrecksekunde sah Anna ein, es nicht besser verdient zu haben. Schließlich hatte seine Körpersprache deutlich genug signalisiert, dass er nicht gestört werden wollte. Doch dann umspielte ein kaum merkliches Lächeln seine Lippen.

    „Was meinen Sie? Sehe ich aus, als brauchte ich noch einen Drink, Schönheit?"

    Sein britischer Akzent wies eine leichte mediterrane Färbung auf. Aber was sollte die Anrede? Sie war doch keine Schönheit! Abgesehen von dem rostroten Haar, das sie nach Feierabend löste und ihr bis zur Taille reichte, fand Anna sich eher unscheinbar. Dennoch wurde ihr bei dem unerwarteten Kompliment heiß, auch wenn es vielleicht nicht ganz ernst gemeint war.

    „Ich bilde mir wirklich nicht ein zu wissen, was Sie brauchen, Sir", antwortete sie.

    „Bitte sagen Sie Dan zu mir", gab er zurück. So wurde er in London genannt. Gerade an diesem Abend hätte er es nicht ertragen, mit Dante angeredet zu werden, dem Namen, den seine Mutter ihm gegeben hatte.

    Diese Bitte brachte sie ein wenig aus der Fassung. Oder war es der brennende Blick, mit dem er sie musterte? „Es wird hier nicht gern gesehen, wenn wir die Gäste mit dem Vornamen anreden", erklärte sie.

    „Halten Sie sich denn immer an Regeln?"

    „Sicher, schließlich möchte ich meinen Job behalten."

    „Dieses Hotel könnte auf die Dienste einer jungen Frau wie Ihnen wohl kaum verzichten."

    „Sie kennen mich doch gar nicht!"

    „Vielleicht würde ich das ja gern ändern." Sein sinnliches Lächeln sprach für sich.

    Ein erregtes Sehnen durchflutete sofort Annas Körper. „Das kann ich mir kaum vorstellen, widersprach sie jedoch ernst. „Sie suchen doch nur nach etwas Ablenkung.

    „Ach, wirklich? Und wovon will ich mich ablenken?" Amüsiert zog er eine dunkelblonde, mit einem leichten Kupferton durchzogene Augenbraue hoch.

    „Von den traurigen Gedanken, die Sie offensichtlich bedrücken."

    Das Lächeln verging ihm. Abweisend sah er sie an. „Woher wissen Sie, was mich bedrückt? Können Sie Gedanken lesen?"

    „Nein. Beschämt biss Anna sich auf die Lippe. „Ich beobachte Menschen und spüre, was sie beschäftigt.

    „Das ist aber ein ziemlich gefährlicher Zeitvertreib. Warum beschäftigen Sie sich damit? Haben Sie keine eigenen Sorgen? Dann wären Sie eine absolute Ausnahmeerscheinung."

    „Ich habe sehr wohl eigene Probleme, widersprach sie. „Hätte ich ein sorgenfreies Leben geführt, wäre ich wohl kaum in der Lage, mich in andere Menschen hineinzuversetzen und zu spüren, was in ihnen vorgeht. So oberflächlich bin ich aber nicht.

    „Und ich dachte, Sie seien eine einfache, unkomplizierte Servierkraft. Stattdessen entpuppen Sie sich als Philosophin."

    Anna war nicht beleidigt. Wieso auch? Sie spürte ja die tiefe Verzweiflung des Mannes und konnte ihm nicht böse sein. Von ganzem Herzen wünschte sie sich, ihn irgendwie aufmuntern zu können.

    „Ich wollte Ihnen wirklich nicht zu nahe treten, aber Sie wirkten so einsam und traurig, da dachte ich, Sie würden sich vielleicht gern den Kummer von der Seele reden. Ich kann sehr gut zuhören. Manchmal fällt es einem leichter, sich einer fremden Person anzuvertrauen. Na ja, vergessen Sie einfach, was ich gesagt habe. Wahrscheinlich würde Ihnen ein weiterer Drink mehr helfen."

    Dante zuckte mit den Schultern. „Ich komme ganz gut allein zurecht. Trotzdem vielen Dank für das freundliche Angebot. Wie heißen Sie?"

    „Anna."

    „Nur Anna?"

    „Anna Bailey."

    Ein schrecklicher Gedanke durchzuckte sie: Beabsichtigte er etwa, sich über sie zu beschweren? Sie wollte doch nur nett sein. Nichts hätte ihr ferner gelegen, als ihn zu beleidigen. War er etwa so einflussreich, dass sich die Hotelleitung genötigt sehen würde, sie an die Luft zu setzen? Hoffentlich nicht!

    Das gemütliche Familienhotel in einer ruhigen Ecke von Covent Garden war seit drei Jahren ihr Zuhause. Sie fühlte sich hier sehr wohl, und die Arbeit machte ihr Spaß. Es machte ihr auch nichts aus, manchmal bis in die späten Abendstunden zu arbeiten. Ihre Arbeitgeber waren sehr nett und großzügig, was sich nicht zuletzt in einer üppigen Gehaltserhöhung widerspiegelte, die ihr ein Leben ohne Geldsorgen ermöglichte. Es wäre furchtbar, wenn sie wieder in die alten Verhältnisse zurückkehren und von der Hand in den Mund leben müsste.

    „Hören Sie, Mr …"

    „Ich sagte doch, Sie sollen mich Dan nennen."

    „Das geht nicht."

    „Warum nicht?", fragte er irritiert.

    „Weil das nicht professionell wäre. Ich bin hier angestellt und Sie sind Gast."

    „Und doch haben Sie mir angeboten, mich bei Ihnen auszuheulen. Machen Sie allen Gästen so ein Angebot, Anna?"

    Verlegen senkte sie den Kopf. „Natürlich nicht! Ich wollte doch nur …"

    „Der einzige Grund, mich nicht Dan zu nennen, besteht also darin, dass Sie sich strikt an die Regeln halten, oder?"

    „Ich lasse Sie jetzt lieber wieder allein."

    „Nein, bitte bleiben Sie. Könnten Sie sich nicht überwinden, etwas weniger förmlich zu sein? Oder gibt es einen Ehemann oder Freund, der zu Hause auf Sie wartet?"

    Überrascht sah Anna auf. „Nein." Unauffällig blickte sie sich um, um zu prüfen, ob jemand sie beobachtete.

    Brian, ihr junger dunkelhaariger Kollege, polierte gerade die halbmondförmige Bar und unterhielt sich dabei mit einem Gast. Ein elegant gekleidetes Paar mittleren Alters saß Händchen haltend an einem Tisch und hatte nur Augen füreinander. Begeistert hatten sie Anna vorhin erzählt, wie sehr ihnen der Theaterbesuch anlässlich ihrer Silberhochzeit gefallen hatte. Die beiden wirkten so verliebt wie am ersten Tag.

    Mit einem Seufzer wandte sie sich wieder um und bemerkte, dass Dante sie interessiert von Kopf bis Fuß musterte. Als er den Blick besonders lange auf Hüften und Brüsten verweilen ließ, spürte Anna ein sinnliches Ziehen. Die lila Bluse mit dem Stehkragen und der gerade geschnittene graue Rock hatten nichts Aufreizendes an sich, aber der Röntgenblick des Mannes schien durch die Kleidung hindurchzugehen. Offenbar stellte er sich Anna nackt und willig in seinem Bett vor.

    Eine lustvolle Woge heißen Verlangens erfasste Anna. Sie hatte das Gefühl, von einem mächtigen Sog in unbekannte Tiefen gezogen zu werden.

    „Wenn das so ist, nehme ich Ihr Angebot doch an. Dante schenkte ihr ein sinnliches Lächeln. „Vielleicht ist es genau das Richtige, meine Probleme heute Nacht bei einem so süßen Mädchen abzuladen. Wann haben Sie Feierabend?

    „Gegen Mitternacht. Brian und ich müssen noch die Kasse machen." Erstaunt stellte sie fest, dass ihre Stimme völlig gelassen klang, obwohl in ihrem Körper ein heftiges Feuer loderte.

    „Wie kommen Sie normalerweise nach Hause? Mit dem Taxi?"

    „Nein, ich wohne hier im Hotel."

    Wäre der attraktive Fremde ihr nicht so unter die Haut gegangen, hätte sie ihm diese Information sicherlich vorenthalten. Doch warum sollte sie verhehlen, dass Dan sie faszinierte? Seine sinnliche Ausstrahlung, die tiefe, verführerische Stimme, die traurigen Augen zogen sie magnetisch an. Ein erregendes Prickeln hatte ihren Körper erfasst. Es fiel ihr schwer, noch einen klaren Gedanken zu fassen.

    Nervös umklammerte sie das Tablett, als wolle sie dahinter Schutz suchen.

    „Möchten Sie noch etwas zu trinken bestellen? Ich muss zurück zur Bar."

    „Danke, vielleicht später."

    Dante knöpfte sich den Mantel auf und reichte ihr das leere Glas, wobei er beiläufig ihre Hand berührte. Die Berührung traf sie wie ein elektrischer Schlag.

    „Ich übernachte hier, Anna. Was halten Sie davon, nach Feierabend gemeinsam noch ein Glas zu trinken?"

    Ihr lag schon eine höfliche Ablehnung auf der Zunge, doch vielleicht konnte sie ihm ja doch helfen, indem sie ihm einfach zuhörte. Wortlos wandte sie sich um und kehrte auf unsicheren Beinen zur Bar zurück.

    Sein plötzliches Gefühlschaos war Dante völlig unverständlich. Direkt nach der Beerdigung seiner Mutter war er zurück nach London geflogen. Den einzigen Menschen, den er je aufrichtig geliebt hatte, gab es nun nicht mehr. Seine Mutter war stets für ihn da gewesen. Wenn er das Gefühl hatte, die ganze Welt hätte sich gegen ihn verschworen, dann war er zum ruhenden Pol seines Leben zurückgekehrt und hatte bald darauf wieder an das Gute im Menschen geglaubt.

    Der Verlust seiner Mutter schmerzte ihn wahnsinnig. Und nun drehten seine Gedanken sich plötzlich noch um diese fremde Frau. Sein Körper sehnte sich danach, von einer rothaarigen Schönheit mit warmherzigen braunen Augen, die betörend funkelten, liebkost zu werden. Gerade erst hatte er die Bekanntschaft der jungen Frau gemacht und ihr schüchternes Angebot, seinen Kummer bei ihr abzuladen, geringschätzig abgelehnt. Offensichtlich war er den Umgang mit einem netten, aufrichtigen Wesen nicht mehr gewohnt, sonst hätte er die Kleine wohl kaum so schroff in ihre Schranken gewiesen.

    Seine Mutter würde sich im Grab umdrehen, wenn sie wüsste, wie unflätig er sich benahm! Erneut stieg tiefe Verzweiflung in Dante auf. Er riss sich die Uhr vom Handgelenk und legte sie auf den auf Hochglanz polierten Nachttisch. Den Mantel ließ er achtlos aufs Bett fallen. Der edle Kaschmirmantel hatte ihn mehrere hundert Dollar gekostet, aber was tat das schon zur Sache? Der Reichtum hatte seinen Besitzer nicht zu einem besseren Menschen gemacht. Auch seine Großzügigkeit hielt sich in Grenzen.

    Dante machte sich nichts vor. Die von ihm durch geschickte Investitionen erworbenen Unternehmen und Immobilien spiegelten lediglich wider, wie getrieben und rücksichtslos er als Geschäftsmann geworden war. Tief im Herzen fürchtete er nämlich noch immer, alles wieder zu verlieren.

    Die Angst gründete sich auf eine Kindheit in bitterster Armut und einen Vater, der Frau und Sohn verlassen hatte. Sie hatten in einem kleinen italienischen Bergdorf gelebt, und seine Mutter war gezwungen gewesen, in zwielichtigen Spelunken der nahe gelegenen Stadt für Männer zu singen und zu tanzen. Nur so hatte sie den Lebensunterhalt für sich und Dante verdienen können. Bereits in jungen Jahren hatte Dante sich in den Kopf gesetzt, es möglichst schnell zu großem Reichtum zu bringen, um seiner Mutter und sich ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen.

    Der Wohlstand würde ihn schützen, hatte er damals gedacht, und niemand hätte je wieder Gelegenheit, ihm oder seiner Mutter wehzutun. Auch die Erniedrigung, ihre Schönheit für Geld zur Schau zu stellen, würde ihr für immer erspart bleiben.

    Der finanzielle Schutzpanzer hatte allerdings dazu geführt, dass Dante auch in seiner Ehe und anderen Liebesbeziehungen distanziert und gefühlskalt geworden war.

    „Kein Wunder, dass man dich als Eisklotz der Geschäftswelt bezeichnet, hatte Marisa, seine amerikanische Exfrau, gelästert. „Du legst deinen Eispanzer ja nicht einmal zu Hause ab.

    Anfangs war seine Mutter unglaublich stolz gewesen auf seinen rasanten Aufstieg. Er hatte ihr ein Traumhaus am Comer See gekauft und dafür gesorgt, dass es ihr an nichts fehlte. Doch als er sie in letzter Zeit dort besucht hatte, war sie beunruhigt gewesen. Renata hatte sich Sorgen um ihn gemacht. Erst die gescheiterte Ehe, dann zahlreiche Beziehungen, die alle nach kurzer Zeit wieder in die Brüche gingen – offenbar hatte ihr Sohn vergessen, worauf es im Leben wirklich ankam.

    Nicht seine Unternehmen und Immobilien sollten die größte Rolle in seinem Leben spielen, hatte sie ihn belehrt, sondern die Menschen, die ihm wichtig waren. Sie hatte sogar gedroht, das weitläufige Anwesen am Comer See zu verkaufen und sich in eine Berghütte zurückzuziehen, wenn er seine Lebenseinstellung nicht bald ändern würde. Schließlich wäre sie als Tochter eines Schäfers an ein solches Leben gewöhnt und schämte sich nicht, zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Irgendjemand musste ihm ja beibringen, was wirklich wichtig war im Leben.

    Noch immer schmerzten ihn die Vorhaltungen seiner Mutter, die sie ihm mit bebender Stimme im Krankenhaus gemacht hatte.

    Um sich abzulenken, dachte er an die junge Frau mit dem tizianroten Haar. Anna Bailey …

    Sofort regte sich Lust in seinem Körper, als hätte jemand ein Feuer in ihm entfacht. Ungeduldig griff Dante nach seiner Armbanduhr, um einen Blick darauf zu werfen. Dann sah er begehrlich zur Tür. Wann kam seine rothaarige Schönheit denn endlich? Nicht eine Sekunde lang kam ihm in den Sinn, dass sie vielleicht gar nicht auftauchen würde.

    Beim Hinausgehen hatte Annas neuer Freund sich über den Tresen gebeugt und mit Verschwörermiene geflüstert: „Ich schlage vor, wir nehmen noch einen Drink in meiner Suite. Ich warte dort auf Sie, oberstes Stockwerk. Es würde mir wirklich viel bedeuten. Besonders heute. Bitte enttäuschen Sie mich nicht, Anna."

    Ihr war heiß geworden vor Verlangen, als sein warmer Atem ihr Ohr gestreift hatte. Völlig wehrlos war sie diesem erregenden Gefühl ausgeliefert. Schwindel überkam sie, und ihr Verstand schien auszusetzen. Ihr Herz klopfte wie wild, als sie dem breitschultrigen Dan nachsah.

    Inzwischen hatte sie sich in ihre kleine Wohnung zurückgezogen und saß nachdenklich vor der Frisierkommode.

    Der geheimnisvolle Fremde hatte die einzige Suite bezogen, über die das Hotel verfügte. Anna wusste, dass sie unglaublich luxuriös eingerichtet war. Erlesene türkische Teppiche zierten die Wände, die handgefertigten Möbel waren von höchster Qualität und eine Fußbodenheizung sorgte für wohlige Temperaturen. Die Übernachtung in diesem Luxus kostete ein kleines Vermögen.

    Anna biss sich auf die Lippe und betrachtete prüfend ihr Spiegelbild. Sah man ihr an, wie aufgeregt und nervös sie war? Und spielte sie tatsächlich mit dem Gedanken, einen Gast auf seinem Zimmer zu besuchen? Das Gespräch mit dem verliebten Paar in der Bar hatte sie fast ein wenig neidisch gemacht. Die beiden waren so vertraut miteinander umgegangen, dass sie sich selbst noch einsamer gefühlt hatte. Schenkte man den geflüsterten Worten des Fremden Glauben, dann sehnte auch er sich offensichtlich nach Zweisamkeit. Um wen er wohl trauerte? Vielleicht um seine verstorbene Frau?

    Anna fühlte zugleich Mitleid und einen namenlose Sehnsucht. Das verwirrte sie. Was sollte sie tun? Wenn jemand sie beim Betreten der Suite beobachtete, könnte sie das den Job kosten. Wollte sie das wirklich riskieren, nur weil sie sich einsam fühlte? Verzweifelt stand sie auf und spritzte sich im Badezimmer kaltes Wasser ins Gesicht.

    Dann kehrte sie zurück und warf einen Blick auf den ausgeschalteten Fernseher. Weder ein Spätfilm noch eine Talkshow konnten sie heute Nacht reizen. An Schlaf war auch nicht zu denken, denn sie war viel zu aufgedreht. Ihr war unerklärlich, wieso dieser Mann so eine überwältigende Anziehungskraft auf sie ausübte. Doch das Gefühl durfte sie nicht einfach ignorieren. Morgen ist er vielleicht schon wieder abgereist, überlegte sie fieberhaft.

    Und dann würde sie sich immer wieder den Kopf darüber zerbrechen, was gewesen wäre, wenn sie ihn besucht hätte.

    Mit bebenden Händen löste sie die Haarspange. Geistesabwesend bürstete sie das Haar, bis es seidig schimmerte. Dann kniff sie sich in die Wangen, damit sie rosiger wirkten, und schlüpfte in ein dunkelgrünes Top und hellblaue Jeans. Er will ja nur reden, gaukelte sie sich vor, als sie die Wohnung verließ. Trotzdem raste ihr Puls. Vielleicht wollte Dan ja doch mehr von ihr. Insgeheim sehnte sie sich sogar danach.

    Nach kurzem Zögern betrat sie den Lift und fuhr in die oberste Etage. Vor ihrem geistigen Auge tauchte Dan auf, der sie mit verschleiertem Blick aus tieftraurigen Augen angesehen hatte. Sofort legte sich ihre Unsicherheit. Wahrscheinlich brauchte er tatsächlich nur jemanden zum Reden …

    Die höfliche Begrüßung, die ihm auf der Zunge lag, als er die Tür öffnete, war vergessen, sowie sein Blick auf die Erscheinung fiel, die vor der Suite wartete. Das tizianrote Haar fiel Anna locker über die Schultern und erinnerte ihn an einen herbstlichen Sonnenuntergang. Der erregende Anblick verschlug ihm regelrecht die Sprache.

    „Komm rein", sagte er schließlich nur leise.

    Lächelnd kam Anna der Aufforderung nach. Dantes Herz begann sofort, schneller zu pochen.

    „Was möchtest du trinken?" Dante überquerte einen in Gold- und Rottönen gehaltenen chinesischen Teppich und blieb vor einem Barschrank aus Mahagoniholz stehen.

    „Gar nichts, vielen Dank. Ich vertrage keinen Alkohol. Ein Schluck genügt, schon dreht sich alles vor meinen Augen."

    „Wie wär’s dann mit einem Glas Saft oder Wasser?"

    „Nein danke. Ich möchte wirklich nichts."

    Er stützte die Hände in die Hüften und lächelte schuldbewusst. „Ich glaube, mir reicht es auch für heute."

    „Dann haben Sie also beschlossen, Ihren Kummer doch nicht zu ertränken?"

    „Es ist dein Besuch, der mich davon abhält, Anna."

    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Wie gut das Dunkelgrün ihren hellen Teint zur Geltung bringt, dachte Dante. Ohne Vorwarnung überkam ihn eine neue Welle der Trauer, die ihn an seinen großen Verlust erinnerte. Der Schmerz war kaum zu ertragen.

    Er wollte die Arme ausstrecken, sich ans Leben klammern, sich vergewissern, dass er auch nach dem Tod seiner Mutter noch Schönheit und Grazie bewundern konnte, wenn er die Augen aufmachte. Und die Verkörperung dessen stand ja direkt vor ihm. Würde Anna ihm aus seiner tiefen Verzweiflung helfen? Oder war bei ihm wirklich Hopfen und Malz verloren? War er ein schlechter Mensch?

    Wahrscheinlich hatte er es nicht verdient, geliebt zu werden. Sogar sein eigener Vater hatte ihn verlassen. Vermutlich geschah ihm das ganz recht. Die Menschen, die ihm nahestanden, verließen ihn. Sie wandten sich wohl von ihm ab, weil er über seinem Streben nach Reichtum die Nöte seiner Mitmenschen vergessen hatte.

    „Es tut mir weh, Sie so zu sehen", sagte Anna leise.

    „Wie?"

    „Als ob Sie sich selbst nicht leiden können."

    „Vor dir kann man wohl gar nichts verbergen", antwortete er unbehaglich.

    „Ich will doch nur helfen."

    „Wirklich? Meinst du das ernst?"

    „Natürlich. Wäre ich sonst hier? Möchten Sie jetzt über Ihren Kummer reden?"

    „Nein, mein Herz. Ich möchte etwas anderes", erklärte er mit rauer Stimme und konnte seine überwältigende Sehnsucht kaum verbergen.

    2. KAPITEL

    Wie in Zeitlupe griff er nach Annas Hand. Sein eindringlicher, lodernder Blick nahm Anna gefangen. In diesem Moment zählte für sie nur noch dieser faszinierende Mann.

    „Was willst du?, flüsterte sie mit kaum vernehmbarer Stimme. „Was brauchst du?

    „Dich, Anna. Hier und jetzt möchte ich, dass du mir gehörst."

    Jedes weitere Wort war überflüssig. Hingerissen ließ Dante die Finger durch ihr langes seidiges Haar gleiten, bevor er Annas Gesicht umfasste und begann, sie zu küssen. Schon die erste Berührung seiner Lippen entfachte heißes Verlangen in ihr, das schon viel zu lange in ihr geschwelt hatte und nun endlich gestillt werden wollte.

    Sie hatte schon befürchtet, ihre geheime Sehnsucht würde unerfüllt bleiben. Hin und wieder hatte sie ihr Misstrauen gegenüber Männern überwunden und sich liebkosen lassen, doch ihre Hoffnungen waren jedes Mal enttäuscht worden. Natürlich hatte sie das immer verletzlicher gemacht und dazu geführt, dass sie immer mehr davon überzeugt war, bis ans Ende ihrer Tage allein und ungeliebt zu bleiben. Doch jetzt konnte sie von dem fordernden, leidenschaftlichen Spiel der warmen Zunge in ihrem Mund kaum genug bekommen.

    Neben Leidenschaft und heißem Begehren nahm Anna auch wahr, wie wütend und verzweifelt Dan war. Da ihr diese starken Emotionen vertraut waren, machten sie ihr keine Angst. Instinktiv verstand sie das Gefühlschaos, in dem er sich befand, obwohl sie nichts Genaues wusste.

    Sie schmiegte sich an den weichen dunklen Rollkragenpullover, unter dem sie Dans muskulöse Brust spürte, und atmete den erregend männlichen Duft ein, der sich mit einer sinnlichen Eau-de-Cologne-Note vermischt hatte. Anna musste sich an Dan festhalten, denn er küsste sie so fordernd und unersättlich, dass ihr schwindlig wurde.

    Wie lange hatte sie davon geträumt, so von einem Mann geküsst zu werden! Nur zu willig erwiderte sie seine Liebkosungen. Dabei fiel ihr plötzlich der Ratschlag ihrer Mutter ein, den sie niemals vergessen hatte: „Gib dich nur jemandem hin, den du liebst."

    Irgendwie waren sie auf dem Bett im Nebenzimmer gelandet. In ihrer Hast, sich gegenseitig zu entkleiden, hatten sie nicht einmal Zeit gefunden, eine Lampe anzuknipsen. Sie konnten die störende Kleidung gar nicht schnell genug abstreifen, um endlich richtigen Körperkontakt zu haben. Nur wenn es gar nicht anders ging, unterbrach Dante die erregenden Küsse, die eine lange Nacht voller Leidenschaft versprachen.

    Wahrscheinlich hatte er den Verstand verloren, mit dieser jungen rothaarigen Schönheit, die er gerade erst kennengelernt hatte, ins Bett zu gehen, aber das war ihm egal. Sie war das Beste, was ihm seit Jahren passiert war. Warum sollte er sich so eine Chance entgehen lassen?

    Begierig atmete er ihren berauschenden Duft ein und begehrte sie mit jeder Sekunde heftiger. Den erotischen Anblick des feuerroten Haarschopfs auf dem cremefarbenen Seidenkissen würde er so schnell nicht vergessen. Annas schöner kurvenreicher Körper fühlte sich verführerisch seidig an. Mit leisem Stöhnen reagierte sie auf seine Liebkosungen und verriet, dass sie ebenso erregt war wie er. Er konnte es kaum erwarten, endlich eins mit ihr zu werden und alles andere um sich herum zu vergessen. Jetzt zählte nur die Leidenschaft, die bereits seit dem ersten Blick zwischen ihnen loderte.

    Er spürte, wie sie sich fast unmerklich versteifte, als er begann, ihren geheimsten Ort zu ertasten. Dante hielt sofort inne und umfasste ihr schönes Gesicht. „Entschuldige, Anna. Ich hätte dich gleich wegen der Verhütung fragen sollen."

    Schüchtern erwiderte sie seinen Blick, die Augen dunkel vor Erregung. „Keine Sorge, ich nehme die Pille."

    Sie ist einfach hinreißend, dachte Dante und küsste sie, bis sie sich wieder entspannte. Erst dann gab er dem überwältigenden Verlangen nach und drang langsam und behutsam in sie ein. Die Hitze, die ihn umfangen hielt, war unglaublich.

    War Anna zusammengezuckt, oder hatte er sich das nur eingebildet? Er war zu erregt und sehnte sich zu sehr nach Erfüllung, um länger darüber nachzudenken.

    Anna und er fanden sich in dem uralten Rhythmus, der das ersehnte Glücksgefühl versprach und ihn für den Moment von der Trauer um seine Mutter ablenkte. Die Ekstase löschte für den Augenblick alle anderen Gefühle aus.

    Dantes Leidenschaft überwältigte Anna. Verzückt beobachtete sie, wie er sich auf ihr bewegte. Sein Liebespiel wurde immer intensiver und entfesselter. Instinktiv schlang sie die langen Beine um seine Taille, bis er so tief mit ihr vereinigt war, dass es sich anfühlte, als sei er ein Teil von ihr. Sie waren eine Einheit mit zwei heftig im Einklang pochenden Herzen. In diesem Augenblick fühlte sie sich seelenverwandt mit diesem Mann, der so unglaubliche Gefühle in ihr entfesselte. Ohne zu zögern, hatte sie sich ihm hingegeben, als hätte das Schicksal es so vorgesehen.

    Ob er diese Vorstellung beunruhigend fände? Schließlich hatten sie sich gerade erst kennengelernt.

    Inzwischen hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Mit bebenden Händen streichelte Anna Dantes muskulösen Rücken. Immer wieder küsste er sie leidenschaftlich auf den Mund und widmete sich dann ihren herrlichen Brüsten. Sie stöhnte lustvoll, als er an ihren aufgerichteten Brustwarzen saugte. Die Liebkosungen versetzten ihren ganzen Körper in Verzückung.

    Als ihre Lippen sich erneut zu einem feurigen Kuss fanden, wurde Anna von einem ihr unbekannten Gefühl überwältigt, das sich unaufhaltsam verselbstständigte. Je mehr sie versuchte, sich dagegenzustemmen, desto berauschender wurde es. Verunsichert sah sie dem Mann in die Augen, der diese nie geahnte Lust immer intensiver werden ließ. Mit einem belustigten, wissenden Lächeln gab er ihr zu verstehen, dass alles in Ordnung war. Erst dann überließ sie sich ganz der Ekstase.

    Heiße Wellen durchfluteten sie und trugen sie in unbekannte Gefilde. Es fühlte sich an, als würde sie sich von einer Klippe in einen rauschenden Wasserfall stürzen. Ihr ganzer Körper war heiß und bebte vor Erregung. Es war unglaublich! Tränen kullerten ihr über die Wangen. Verzweifelt biss sie sich auf die Lippe, um ein lautes Stöhnen zu unterdrücken.

    In diesem Moment wurde Anna bewusst, dass diese Erfahrung ihr Leben grundlegend verändert hatte. Nicht einmal ihre Mutter, die sie sorgfältig aufgeklärt hatte, hätte sie auf die überwältigenden Gefühle vorbereiten können, die sie in den Armen dieses wunderbaren Mannes empfand. Tief berührt schaute Anna ihn an.

    Er bewegte sich jetzt in einem schnelleren Rhythmus. Sie spürte seinen muskulösen Körper. Seine blaugrauen Augen, deren Farbe sie an ein stürmisches Meer erinnerte, hatte er fest auf sie gerichtet. Einsamkeit und tiefe Trauer spiegelten sich in diesem Blick und das brach Anna fast das Herz.

    Trotz ihrer intimen Zweisamkeit wirkte Dan unendlich einsam. Wie gern hätte Anna ihn getröstet. Doch dann stöhnte er aus tiefstem Herzen. Ein mächtiges Beben ließ seinen Körper erzittern, bevor er sich wieder entspannte. Hitze breitete sich in ihr aus.

    „Anna", stieß Dante hervor, umfasste zärtlich ihr Gesicht und schüttelte ungläubig den Kopf.

    Als er den Kopf zwischen ihre Brüsten bettete, trocknete Anna sich die Tränen und umarmte Dante, bevor sie ihm tröstend über das seidige blonde Haar strich.

    „Alles wird gut, wisperte sie beruhigend. „Was immer dich quält, mit der Zeit wird der Schmerz erträglicher. Daran glaube ich ganz fest. Bald wirst du wieder Freude am Leben finden.

    „Ich wünschte, ich könnte deine Zuversicht teilen. Aber eigentlich habe ich die Hoffnung aufgegeben, jemals ein glückliches Leben zu führen."

    Sein warmer Atem streifte ihre Brüste wie eine zarte Liebkosung, während die Bartstoppeln erregend auf ihrer Haut prickelten. Doch die tiefe Verzweiflung in seinem Tonfall verstörte Anna zu sehr, um auf ihre eigenen Empfindungen achten zu können.

    „So darfst du nicht denken." Zärtlich umfasste sie sein Gesicht und schaute ihm eindringlich in die Augen.

    Ihre Worte überraschten ihn. Doch sie konnten seine Verzweiflung nicht mindern. „Schon gut, Anna. Mir geht es gut. Ich werde es überleben. Das war bisher immer so."

    „Aber das Leben ist doch viel zu schön, um ständig einen Überlebenskampf zu führen."

    „Das gilt für dich, mein Engel. Zumindest hoffe ich das. Dein Leben soll schön sein."

    „Ich habe es auch nicht immer leicht gehabt, gab sie schüchtern zu bedenken. Zwei Jahre lang musste ich mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Dann hatte ich endlich eine Arbeit gefunden, die mir Spaß gemacht hat. Ich habe mich richtig hineingekniet. Leider habe ich diese Stelle verloren, als das Hotel von einer Kette übernommen wurde. Die neuen Besitzer waren völlig rücksichtslos und haben die gesamte Belegschaft durch ihre eigenen Leute ersetzt. Also musste ich wieder ganz von vorn anfangen. Glücklicherweise bin ich hier im Mirabelle gelandet. Das Gute kommt manchmal unverhofft.

    „Für dich mag das so sein."

    „Willst du mir nicht verraten, was dich so aus der Bahn geworfen hat? Hast du einen geliebten Menschen verloren?"

    Nach langem Schweigen seufzte Dante tief auf. „Ich sagte ja bereits, dass ich meine Probleme mit mir selbst ausmache. Außerdem fühle ich mich gerade sehr wohl, cara. Ich liege in deinen Armen, höre dein Herz pochen, du schmiegst deinen tollen Körper an mich. Wie kann es mir da schlecht gehen?"

    „Es freut mich, dass ich dich ein wenig trösten konnte. Sie versuchte, sich aufzurichten. „Ich sollte jetzt besser gehen, um noch etwas Schlaf zu bekommen. Ich bin am Morgen als Zimmermädchen eingeteilt.

    „Dann arbeitest du nicht nur in der Bar?"

    „Nein. Ich mache eine richtige Ausbildung zur Hotelmanagerin. Das Mirabelle ist ein Familienbetrieb, und wir packen alle da an, wo wir gerade gebraucht werden." Sie lächelte scheu.

    „Bitte bleib! Besitzergreifend ließ er die Finger durch das seidige rote Haar gleiten und küsste es. „Ich möchte, dass du bis zum Morgen bei mir bleibst. Tust du mir den Gefallen, Anna? Mehr als diese eine Nacht kann ich dir nicht versprechen, aber ich möchte dich bis zum Morgengrauen im Arm halten. Genügt dir das? Bleibst du bei mir?

    Fünf Jahre später

    Anna eilte in die große Hotelküche und knöpfte sich dabei den Regenmantel auf, während sie sich suchend nach Chefkoch Luigi umsah. Er entsprach so gar nicht dem landläufigen Bild eines beleibten Küchenchefs, sondern war groß und dünn, hatte ein schmales Gesicht und lockiges schwarzes Haar, in das sich schon einige Silberfäden gemischt hatten und das er zum Pferdeschwanz gebunden trug.

    Ach, da ist er ja, dachte Anna, als sie ihn an einer der blitzsauberen Arbeitsflächen entdeckte, wo er gerade Zutaten abwog und eine bekannte Opernarie vor sich hin pfiff.

    „Ist die bestellte Ware eingetroffen?, fragte sie außer Atem. „Ich habe mit dem Geschäftsführer des Delikatessengeschäfts telefoniert. Er behauptet, die Sachen wären bereits ausgeliefert.

    Luigi wandte sich um, musterte sie von Kopf bis Fuß und fragte streng: „Hast du heute Morgen etwa wieder nicht gefrühstückt? Du rennst hier im Eiltempo durch die Gegend, als könntest du von Luft allein existieren."

    „Du wirst es nicht glauben, aber ich habe vorhin ein Croissant gegessen, während ich auf den Geschäftsführer warten musste." Herausfordernd verschränkte sie die Arme über dem nassen Regenmantel und musterte Luigi, der sie etwas zweifelnd anschaute.

    Es war rührend von ihm, sich um ihr Wohlergehen zu sorgen, doch inzwischen war das unnötig. Schließlich war sie nicht mehr die naive Vierundzwanzigjährige, als die sie einmal im Mirabelle angefangen hatte. Inzwischen war sie zweiunddreißig, hatte ihr Schicksal selbst in die Hand genommen und bekleidete den Posten als stellvertretende Geschäftsführerin.

    „Ein Croissant? Das besteht auch nur aus Luft. Wie willst du denn damit bis zum Mittagessen auskommen?"

    „Es war mit Vanillecreme und Aprikosen gefüllt und hat köstlich geschmeckt. Das hält erst einmal vor, entgegnete Anna lächelnd. „Würdest du jetzt bitte meine Frage beantworten? Anita erwartet eine wichtige Delegation zum Mittagessen und alles muss perfekt sein.

    „Habe ich euch schon jemals im Stich gelassen?" In gespielter Beleidigtheit hob Luigi die Arme.

    „Nein, Luigi, du bist eine Bank."

    Er strahlte. „Die Lieferung ist eingetroffen und die Qualität der schwarzen Oliven ist wie immer ausgezeichnet."

    „Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. Und sonst ist auch alles in Ordnung?"

    Anna wandte sich mit der Frage auch an das restliche Küchenpersonal: die Souschefin Cheryl und drei junge Küchenhilfen. In ihrem Job hatte sie inzwischen einen siebten Sinn für auftauchende Probleme entwickelt.

    Die Hoteleigentümer Anita und Grant Cathcart leiteten das Hotel mit fester Hand, hatten aber auch stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Angestellten. Deshalb war Anna auch geblieben. Und während der Schwangerschaft hatte das Ehepaar sie nach Kräften unterstützt, nicht zuletzt, weil sie sich unentbehrlich gemacht hatte. Sie hatten ihr sogar eine hübsche Zweizimmerwohnung im Souterrain des Hotels vermietet und bei der Suche nach einem geeigneten Kindergarten in der Nähe geholfen. Außerdem hatten sie Anna die Teilnahme an einem Onlinekurs für Manager ermöglicht, damit sie aufsteigen und einen besser bezahlten Job machen konnte. Dafür war sie Anita und Grant unendlich dankbar.

    „In der Küche ist alles in Ordnung, Anna. Die hübsche blonde Cheryl biss sich auf die Lippe, bevor sie zögernd hinzufügte: „Wir wüssten allerdings gern, warum eine Delegation einer der bekanntesten Hotelketten in Großbritannien hier zum Essen eingeladen wird. Hast du eine Ahnung, was da los ist?

    Der Schreck durchfuhr Anna. Für heute Nachmittag war eine Besprechung mit den Hoteleigentümern angesetzt. Die ganze Nacht und auch an diesem Morgen, als sie Tia zum Kindergarten gebracht hatte, hatte sie sich den Kopf über den Grund des Meetings zerbrochen.

    Das hübsche kleine Hotel befand sich in einem eleganten georgianischen Gebäude ganz in der Nähe von Covent Garden. Doch selbst an dieser exklusiven Ecke war die Wirtschaftskrise zu spüren. Die Zahl der Buchungen war deutlich zurückgegangen.

    Wollte die Hotelkette sich etwa das Mirabelle einverleiben? Nicht auszudenken, wenn sie erneut ihren Job verlieren würde! Und ihre Wohnung noch dazu.

    Vor dem Personal durfte sie sich diese Befürchtung jedoch nicht anmerken lassen.

    „Genaues weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich würde vorschlagen, ihr konzentriert euch auf die Arbeit und lasst das Spekulieren. Wir werden noch früh genug erfahren, was dahintersteckt. So, ihr Lieben, ich muss weiter. Jason vertritt Amy am Empfang. Sie hat sich krankgemeldet. Ich werde ihn jetzt ablösen."

    Die dreiköpfige Delegation – zwei Männer, eine Frau – ließ sich Luigis ausgezeichnetes Dreigängemenü schmecken. Anschließend verschwanden die drei mit Anita, Grant und deren Sohn Jason in dessen Büro.

    Immer wieder sah Anna auf die Uhr. Was machten die da so lange?

    Nach endlos langen zweieinhalb Stunden klingelte das Telefon am Empfang. Anna übergab an Linda, die bereits zur Spätschicht eingetroffen war, und machte sich auf den Weg zum Direktionszimmer, in das Jason sie gerade gebeten hatte.

    Vor der Tür strich sie sich nervös über den eleganten dunkelblauen Rock und bändigte eine Haarsträhne, die sich aus der Spange gelöst hatte. Dann klopfte sie an die Tür. Obwohl Eltern und Sohn sie mit einem freudigen Lächeln begrüßten, spürte Anna, dass der Schein trog.

    „Liebe Anna, komm, setz dich zu uns."

    Die zierliche Anita mit dem brünetten Pagenkopf und dem noch immer makellos glatten Gesicht – trotz ihres Alters von neunundfünfzig Jahren – begrüßte sie gewohnt herzlich.

    „Es wird dich freuen, dass Luigis Menü sehr gut angekommen ist. Unsere Gäste waren äußerst beeindruckt."

    „Der Mann ist ein begnadeter Koch, bestätigte auch Grant. „Da kann man schon mal über sein Riesenego hinwegsehen.

    Anna merkte ihm sofort an, wie nervös er war. Natürlich wurde sie sofort noch unruhiger und setzte sich angespannt auf die Stuhlkante. Auch Jason, der seiner Mutter sehr ähnlich sah, wirkte angespannt und reagierte nur mit einem resignierten Schulterzucken auf ihren fragenden Blick. Sie befürchtete das Schlimmste.

    Nervös faltete sie die Hände im Schoß. „Was hat der Besuch der Delegation zu bedeuten? Stecken wir in Schwierigkeiten?"

    Anita wollte antworten, doch Grant kam ihr zuvor. „Ja, Anna. Nervös trocknete er sich die feuchte Stirn mit einem Taschentuch. „Wir haben große finanzielle Probleme. Die Rezession hat uns zur Strecke gebracht. Dir ist sicher nicht entgangen, dass wir in den letzten Monaten ständig Verlust gemacht haben, weil die Buchungen zurückgegangen sind. Nur auf unsere treuesten Gäste ist noch Verlass. Wenn wir mit den anderen Hotels mithalten wollen, müssen wir investieren und renovieren. Aber wie soll das gehen, wenn die Kasse leer ist und die Banken uns einen Kredit verweigern? Also mussten wir in den sauren Apfel beißen und nach Investoren suchen.

    „Wollt ihr das Hotel verkaufen?" Entsetzt dachte Anna sofort darüber nach, was dann aus Tia und ihr werden sollte. Wovon sollten sie leben? Wo sollten sie wohnen?

    „Wir haben ein Kaufangebot erhalten, es aber noch nicht angenommen und uns Bedenkzeit ausgebeten. Schließlich befindet sich unser Hotel seit drei Generationen im Familienbesitz. Anita rang sich ein trauriges Lächeln ab. „Bis zum Wochenende müssen wir uns entscheiden. Wenn wir das Angebot annehmen, müssen wir alle ausziehen und verlieren unsere Jobs, weil die neuen Eigentümer renovieren und ihr eigenes Personal einsetzen wollen. So sieht es leider aus.

    Im ersten Moment war Anna wie vom Donner gerührt. Doch dann riss sie sich zusammen, denn sie war Anita und Grant zu großem Dank verpflichtet und durfte sie in dieser schwierigen Situation nicht im Stich lassen. Daher lächelte sie zuversichtlich, auch wenn sie es nicht war.

    „Das ist wirklich eine schwierige Situation, in die ihr zudem unverschuldet geraten seid. Wir Angestellte finden sicher bald wieder einen Job, aber was wird aus euch? Ich hängt doch so sehr am Mirabelle."

    „Es ist lieb, dass du dir Sorgen um uns machst, Anna. Grant lächelte ihr traurig zu. „Wir werden schon irgendwie zurechtkommen, wir haben ja uns. Was zählt, ist, dass man mit dem Menschen zusammen ist, den man liebt. Liebevoll drückte er Anitas Hand. „Natürlich werden wir dir bei der Wohnungssuche helfen. Darauf kannst du dich verlassen. Und mit deiner Qualifikation und Erfahrung wirst du schnell wieder einen lukrativen Job finden. Du bist eine Bereicherung für jedes Hotel."

    „Dann lasst ihr uns am Wochenende wissen, wie ihr euch entschieden habt?"

    „Wahrscheinlich schon früher. Anita, Jason und ich setzen uns nachher noch einmal zusammen. Wir sagen euch dann Bescheid. Grant erhob sich. „Es ist schon nach fünf Uhr. Wird es nicht Zeit, dass du deinen kleinen Engel vom Kindergarten abholst?

    Erschrocken warf Anna einen Blick auf ihre Armbanduhr und stand hastig auf. Sie musste sich tatsächlich beeilen. Tia würde schon ungeduldig warten und darauf brennen, ihr von den Erlebnissen des Tages zu berichten.

    Und Anna konnte es kaum erwarten, ihre geliebte kleine Tochter in die Arme zu schließen.

    3. KAPITEL

    Dante stand am Fenster seines Apartments in Westminster und blickte nachdenklich hinaus auf die im Sonnenschein glitzernde Themse. Dann wandte er sich ungeduldig ab und warf sein Handy aufs Bett. Er war gerade von einer Geschäftsreise aus New York zurückgekehrt und litt unter der Zeitverschiebung. Doch durch das Telefonat mit seinem Geschäftsfreund war er plötzlich wieder hellwach.

    Das Mirabelle … An diesen Namen erinnerte er sich auch noch nach fünf Jahren. Offenbar steckten die Eigentümer in finanziellen Schwierigkeiten und sahen sich gezwungen, einen Verkauf an die Hotelkette zu erwägen, zu deren Vorstand sein Freund Eddie gehörte. Die Toplage des Hotels hatte Eddie gereizt, und eigentlich war er sich sicher gewesen, das Mirabelle bald in seine Kette eingliedern zu können. Doch zu seiner grenzenlosen Verblüffung hatten die Eigentümer das Kaufangebot abgelehnt. Das Hotel sollte unbedingt im Familienbesitz bleiben.

    „Ganz schön sentimental, oder?, hatte er gefragt. „Wäre das nicht ein Projekt für dich, Dante? Der Laden ist eine potenzielle Goldgrube. Wenn du willst, erzähle ich dir nachher mehr bei einem Drink.

    Dante hatte zugesagt, und nun dachte er wieder an die unglaubliche Nacht, die er vor fünf Jahren im Mirabelle verbracht hatte. Sie

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