Julia Extra Band 383 - Titel 4: Der Tycoon und die Künstlerin
Von Nikki Logan
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Dieses verräterische Prickeln, sobald Aiden Moore sie ansieht! Aber leider weiß die schöne Künstlerin Natasha, dass sie Welten von dem charismatischen Tycoon trennen. Ein Mann wie er würde einer Frau wie ihr vielleicht aufregende Dessous schenken, aber niemals einen Ring oder?
Nikki Logan
Nikki Logan lebt mit ihrem Partner in einem Naturschutzgebiet an der Westküste Australiens. Sie ist eine große Tierfreundin. In ihrer Menagerie tummeln sich zahlreiche gefiederte und pelzige Freunde. Nach ihrem Studium der Film- und Theaterwissenschaften war Nikki zunächst in der Werbung tätig. Doch dann widmete sie sich ihrem Hauptinteresse: dem Naturschutz. Ihre einmaligen Liebesromane, in denen es stets (auch) um Tiere und Natur geht, schreibt sie abends und nachts.
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Rezensionen für Julia Extra Band 383 - Titel 4
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Julia Extra Band 383 - Titel 4 - Nikki Logan
IMPRESSUM
JULIA EXTRA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2013 by Nikki Logan
Originaltitel: „My Boyfriend and Other Enemies"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: KISS
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 383 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Elke Schuller-Wannagat
Abbildungen: Harlequin Books S.A., Jupiterimages / Thinkstock, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733706388
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Tash hatte ihren Beobachtungsposten auf der Terrasse eines gut besuchten Cafés am Hafen von Fremantle bezogen. Von hier aus hatte sie freie Sicht auf den graumelierten Mann, der nicht weit von ihr entfernt an einem der Tische saß. Er unterhielt sich angeregt mit seinem jüngeren Begleiter, der ungefähr in Tashs Alter war, also um die dreißig.
Beide waren ungewöhnlich attraktiv und mehr als nur einen Blick wert. Aber es war der Ältere, Nathaniel Moore, um den es ihr ging. Er sah völlig entspannt aus, fast sorglos … Plötzlich war sich Tash nicht mehr sicher, ob ihr Vorhaben wirklich eine so gute Idee war.
Sie konnte jetzt gut verstehen, warum ihre Mutter sich damals in Nathaniel verliebt hatte. Ihre Tagebücher bezeugten, wie groß diese Liebe gewesen war – und dass sie bis zu ihrem Tod angedauert hatte.
Nathaniel Moore hatte ihre Gefühle offensichtlich erwidert. Trotzdem waren die beiden die meiste Zeit ihres Lebens getrennt gewesen.
Und das, obwohl ihre Mutter sich schon vor zwanzig Jahren von ihrem Mann Eric Sinclair hatte scheiden lassen und somit frei gewesen wäre.
Tash hätte wahrscheinlich die Tagebücher nie geöffnet und auch nicht Nathaniel Moore aufgespürt, wenn er nicht eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihrer Mutter hinterlassen hätte. Am Tag ihres fünfzigsten Geburtstags, den sie ja nicht mehr erleben durfte.
Hatte Nathaniel womöglich Sehnsucht nach der Stimme ihrer Mutter gehabt? Das würde Tash nur zu gut verstehen! Immerhin hatte sie die Ansage auf dem Apparat noch nicht gelöscht, weil sie selber ab und zu anrief, nur um die Stimme ihrer Mutter zu hören.
Nun schaute sie wieder zu Nathaniel, der ihren Blick nicht bemerken konnte, da sie ihre Augen hinter einer Sonnenbrille versteckte. Unter seinen Augen zeigten sich bläuliche Schatten, ein Zeichen, dass auch er noch trauerte. Ganz für sich allein, dessen war Tash sich sicher.
Sein Begleiter stand jetzt auf und kam auf dem Weg nach drinnen dicht an ihrem Tisch vorbei. Er betrachtete sie, wie die meisten Männer es taten: anerkennend und zugleich flüchtig, als würden sie ausgestellte Ware prüfen. Es war die Art von Blick, die bedeutete, dass sie nie eine Chance hätte, seiner Familie vorgestellt zu werden. Dass er ihr aufregende Dessous, aber nie einen Ring schenken würde.
So ging es ihr ja immer!
Doch Tash ließ sich die Chance nicht entgehen, den Vorübergehenden ihrerseits zu mustern. Ihr stockte kurz der Atem. Sein Gesicht war markant, der Mund fest und schön geformt, aber die Augen waren … tief und blau wie der Ozean. Blau wie das kostbare Kobaltglas, mit dem sie gelegentlich arbeitete.
Mühsam richtete sie die Aufmerksamkeit wieder auf Nathaniel Moore, der nun ja allein am Tisch saß.
Tu es, jetzt gleich! befahl ihr eine innere Stimme.
Tash gehorchte. Sie nahm ihr Handy, wählte – und wartete nervös, bis die Verbindung hergestellt wurde. Prompt nahm Nathaniel sein Handy aus der Jackentasche.
Gleich ist es mit seiner Seelenruhe vorbei, dachte sie und war drauf und dran, den Anruf abzubrechen. Zu spät.
„Nathaniel Moore", meldete er sich.
Sie atmete tief durch. „Mr Moore, es tut mir leid, Sie zu stören. Mein Name ist Natasha Sinclair. Ich bin die Tochter von Adele Porter. Sie haben sie früher gekannt."
Er schwieg, und sie sah selbst auf die Entfernung, dass er blass geworden war. Unterschiedliche Empfindungen spiegelten sich auf seinem Gesicht: Schreck. Ungläubigkeit. Kummer.
Vor allem Kummer.
„Sie klingen genau wie Ihre Mutter", sagte Nathaniel schließlich.
„Ich weiß. Es tut mir leid, dass ich … Alles in Ordnung mit Ihnen?"
„Ja, ich … mir geht es gut. Ich bin nur geschockt. Überrascht", fügte er hinzu, wohl um nicht unhöflich zu klingen.
„Ja, das ist verständlich. Ich wollte mich einfach nur melden und mich versichern, dass Sie wissen …" Seine Miene verriet ihr, was sie wissen wollte.
„Ja, ich habe es gehört, erwiderte er nach kurzem Schweigen. „Es tut mir leid, dass ich nicht zum Begräbnis gekommen bin, aber … es war mir einfach nicht möglich.
Tash wusste von dem Zerwürfnis der Moores und der Porters, ihre Mutter hatte sich in den Tagebüchern mehrmals darüber ausgelassen.
„Es ist schade, dass Sie sich nicht von ihr verabschieden konnten", meinte sie leise.
Nathaniel blickte aufs Wasser hinaus. „Mein aufrichtiges Beileid, Natasha. Sie haben einen großen Verlust erlitten. Ihre Mutter war eine wunderbare Frau."
Tash atmete tief durch und nahm einen angenehmen Duft nach Gewürzen und Moosen wahr. Sie wusste, ohne aufzublicken, wer da an ihrem Tisch vorbeiging. Nathaniels jüngerer Begleiter war auf dem Weg zurück und gönnte ihr wieder einen kurzen, aber intensiven Blick.
Ihr Herz pochte plötzlich wie rasend, und das nicht nur, weil ihre Gesprächszeit nun begrenzt war.
„Mr Moore, ich wollte Ihnen sagen, dass meine Tür Ihnen immer offensteht, wenn Sie Fragen haben oder sich unterhalten wollen. Egal, wie unsere Familien zueinander stehen", sagte sie eindringlich.
Nathaniel stand auf, als der jüngere Mann an den Tisch kam. „Einen Moment bitte", sagte er und ging ein Stück weg, wobei er auf das Handy zeigte.
Tash legte den Kopf in den Nacken und tat so, als lachte sie schallend. Der Jüngere konnte unmöglich wissen, dass sie gerade mit Nathaniel sprach, aber sicher war sicher. Sie wollte den Mann, den ihre Mutter bis an ihr Lebensende geliebt hatte, auf keinen Fall in Schwierigkeiten bringen.
„Sind Sie noch dran, Natasha?", fragte er schließlich.
„Ja. Und nennen Sie mich doch bitte Tash! Sie entdeckte ihn nun halb versteckt hinter einer Gruppe von Topfpalmen. „Ich wollte Sie auch wissen lassen, dass meine Mutter … nie aufgehört hat, Sie zu lieben. In ihren Tagebüchern werden Sie oft erwähnt. Vor allem in denen, die sie gegen Ende geschrieben hat.
Seine Schultern sackten sichtlich nach unten. „Sie haben sehr viel verloren, Tash."
„Ja, das war sehr hart für mich, aber ich durfte mein ganzes Leben mit meiner Mutter zusammen sein. Dreißig Jahre. Sie war ein Geschenk des Himmels."
„Ja, das war sie", stimmte er leise zu.
Schweigen entstand, und sie wusste, dass er um Beherrschung rang.
„Ich glaube, wir hören jetzt besser auf, schlug sie schließlich behutsam vor. „Vermutlich habe ich zu einem ungünstigen Zeitpunkt angerufen.
„Ja, irgendwie schon, gab er zu. „Ich bin mit meinem Sohn zusammen.
Sofort blickte sie zu dem jüngeren Mann. Das war also Aiden Moore! Das unternehmerische Genie, der Mann, dem die Frauen zu Füßen lagen … Obwohl er sie meist nach kurzer Zeit gleich wieder fallen ließ. Ihn umwerfend zu finden war wenig originell. Diese Reaktion teilte sie mit den meisten Frauen.
„Ich habe jetzt Ihre Nummer, sagte Nathaniel und klang nun völlig gelassen, was angeblich auch sein Markenzeichen als Unternehmer war. „Kann ich Sie ein anderes Mal anrufen, wenn es besser passt?
„Ja, natürlich. Gern", stimmte sie zu und behielt Aiden im Auge.
Er ist nichts für mich, erkannte sie klar und deutlich. Egal, wie attraktiv er war, wie tief seine blauen Augen, er war ein Moore.
Und zwischen den Moores und den Porters herrschte Feindschaft. Ganz sicher hatte auch Aiden Moore diese Abneigung geerbt.
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie ihn schon länger starr anschaute – und er sie ihrerseits nachdenklich und ganz unverhohlen musterte.
Sie nahm ihre Handtasche, legte Geld auf den Tisch und flüchtete sich mit weichen Knien aus dem Café. Das Handy hielt sie weiterhin ans Ohr, als ob sie immer noch ein Gespräch führen würde.
Und sie spürte Aiden Moores Blick wie ein Messer im Rücken.
Die Frau sah hier in ihrer Werkstatt ganz anders aus als im Café.
Aiden hatte allerdings schon vor Langem gelernt, nicht gleich nach dem ersten Eindruck zu urteilen. Sie hatte sehr zerbrechlich gewirkt. Offensichtlich war sie aber trotz ihrer zierlichen Statur kräftig. Sie hantierte scheinbar mühelos mit der unhandlichen Glasbläserpfeife, an deren Ende ein Klumpen glühendes Glas hing.
Mit Skrupellosigkeit konnte er bei ihr vermutlich nichts ausrichten. Also änderte er sofort seine Taktik.
Tash Sinclair sah nicht so aus, als würde sie sich einschüchtern oder kaufen lassen. Sie wirkte konzentriert und geduldig, Eigenschaften, die sie bei ihrem Handwerk brauchte. Konzentration besaß er auch, Geduld allerdings nicht.
Erstaunlich, wie souverän diese kleine Person mit dem heißen, riskanten Material umging! Den Overall hatte sie bis zur Taille heruntergerollt und die Ärmel verknotet. Darunter trug sie nur ein Tanktop.
Entweder ist sie unglaublich selbstbewusst oder unglaublich dumm, dachte Aiden. Bestimmt war sie Ersteres, denn eine dumme Frau hätte seinen Vater nicht so mühelos einwickeln können.
Er hätte gern ihre Augen gesehen, aber sie trug leider eine Schutzbrille. Im Café war es eine riesige Sonnenbrille gewesen.
Trotzdem hatte er gemerkt, wie intensiv diese Fremde seinen Vater beobachtete. Und dass sie es zu verbergen versuchte. Sobald sie gemerkt hatte, dass ihr Spiel aufflog, war sie verschwunden. Er hatte zum Glück noch einen Blick auf ihr Gesicht werfen können, auf die Form ihrer Lippen, auf die kurzen, lockigen Haare. Das hatte genügt, um sich ihr Aussehen zu merken – und sie sofort wiederzuerkennen, als sie eine Woche später im Park gegenüber von MooreCos Firmengebäude auftauchte.
Und dort seinen Vater traf!
Nun steckte sie das heiße Glasgebilde in einen bereitstehenden Eimer Wasser, woraufhin Dampf aufstieg. Als der sich verzog, bemerkte Aiden, dass sie den Kopf zu