Im Rhythmus der Leidenschaft
Von Alison Kent
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Über dieses E-Book
Wer ist die verführerische Sängerin, die den Nachtclub zum Beben bringt? Irgendwie kommt sie Caleb bekannt vor. Heißt sie wirklich Candy Cane? Der Reporter beschließt, mehr über die Schöne zu erfahren. Doch Candy hält sich bedeckt - bis auf ihren sexy Körper …
Alison Kent
Mit ihren prickelnden Liebesgeschichten und den spannenden Thrillern schrieb sich Alison Kent auf Anhieb in die Herzen der Leser. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Romantic Times Award für das beste Romandebüt. Zusammen mit ihren drei Kindern, einem Hund und ihrem ganz persönlichen Helden lebt Alison in Houston, Texas.
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Buchvorschau
Im Rhythmus der Leidenschaft - Alison Kent
IMPRESSUM
Im Rhythmus der Leidenschaft erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2008 by Mica Stone
Originaltitel: „Kiss & Tell"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY SEXY
Band 64 - 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Johannes Heitmann
Umschlagsmotive: Sundraw Photography / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733737498
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
April
„… wurde durch eine Anhörung eine Wiederaufnahme des Falls des Geschäftsmannes E. Marshall Gordon aus Baltimore ermöglicht. Der Geschäftsführer von EMG Enterprises war Mitglied des fünfköpfigen Vorstands, dem Betrug und Bestechlichkeit vorgeworfen wurden. Mehr darüber in unseren Nachrichten nach dem Werbeblock. Dann auch Neues von Stars und Sternchen. Laut Max Savage hat der Abgeordnete Teddy Eagleton sich nach zwölf Jahren Ehe von seiner Frau scheiden lassen und ist jetzt mit Ravyn Black, der Sängerin der erfolgreichen Band Evermore, zusammen. Er hat …"
„Jetzt reicht’s. Corinne Sparks schaltete den kleinen Fernseher aus, der im Hinterzimmer des Blumengeschäfts „Under the Mistletoe
stand. Dabei warf sie beinahe eine Vase mit Hyazinthen und Lilien um.
Miranda Kelly, Corinnes Chefin und Besitzerin des Blumengeschäfts, hatte auch gerade die Hand nach dem Ausknopf ausstrecken wollen. Erst eine Nachricht über Mirandas Exmann, dann eine über Corinnes Tochter, mit der Corinne den Kontakt abgebrochen hatte – das war zu viel. Keine der beiden Frauen wollte etwas aus ihrem Privatleben im Fernsehen hören und sehen.
„Wem sagst du das. Miranda konnte sich nicht auf ihre Buchhaltung konzentrieren, wenn sie an ihre Vergangenheit erinnert wurde. „Ich bin extra aus Baltimore weggezogen, um nicht ständig wegen Marshall von den Medien bedrängt zu werden, die alles über ihn erfahren wollen.
Mit gerunzelter Stirn richtete Corinne die Lilien in der Vase. „Bist du nicht weggezogen, weil der saubere Herr Geschäftsführer die Finger nicht von anderen Frauen lassen konnte?"
Das war auch ein Grund, dachte Miranda und drehte sich auf dem Barhocker, den sie am Ende des langen L-förmigen Arbeitstisches aufgestellt hatten. „Deshalb habe ich mich von ihm scheiden lassen. Und wenn ich sein Gesicht jetzt ständig im Fernseher sehe, frage ich mich, wieso ich ihn überhaupt geheiratet habe."
„Damals ist er sicher noch nicht fremdgegangen."
„Ach. Da bin ich mir nicht so sicher. Miranda klopfte mit dem Bleistift auf den Tisch und versuchte, die schmerzhaften Erinnerungen an Marshalls Untreue zu verdrängen. Auch wenn es vielleicht absurd klang: Diese Untreue hatte sie mehr verletzt als seine kriminellen Machenschaften. „Aber ich kann dir versichern, dass es in der Presse falsch dargestellt wurde: Er ist nicht zu anderen Frauen gegangen, weil er zu Hause keinen Sex bekam.
„Mir brauchst du nicht zu erzählen, wie sehr die Presse die Fakten verdreht. Corinne stellte ein fertiges Gesteck in den Kühlraum, wo es bis zur Auslieferung am Nachmittag bleiben würde. „Das weiß ich aus erster Hand. Allerdings muss ich zugeben, dass in Brennas Fall viel von dem Gerede der Wahrheit entspricht.
Seit fünf Jahren arbeitete Corinne jetzt in dem Blumengeschäft. Damals war Miranda gerade in ihren kleinen Heimatort in den Rocky Mountains zurückgekehrt und hatte das Geschäft dem Vorbesitzer, der sich in den Ruhestand zurückzog, abgekauft.
Miranda kannte Corinne lange genug, um zu wissen, wie sehr Corinne darunter litt, ständig neue Gerüchte und Vermutungen über das Privatleben ihrer Tochter Brenna Sparks, die unter dem Künstlernamen Ravyn Black auftrat, zu hören. Schon seit Jahren hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter.
Jetzt nahm Miranda den Beitrag im Fernsehen als Aufhänger. „Ich hatte mich schon gefragt, wann die Scheidung des Abgeordneten rechtskräftig wird."
„Was für ein Moment des Stolzes!, sagte Corinne sarkastisch. „Meine Tochter hat sich mit einem verheirateten Mann eingelassen.
Und jetzt ist Teddy Eagleton nicht mehr verheiratet. Miranda seufzte. „Ravyn, also Brenna, ist eine erwachsene Frau und steht schon lange auf eigenen Füßen. Sie muss das, was sie tut, selbst verantworten."
„Ach, ja? Wer zieht sie denn zur Verantwortung? Corinne setzte sich wieder an ihr Ende des Arbeitstisches und ging noch einmal prüfend die Bestellungen für den kommenden Tag durch. „Im Gegensatz zu deinem Ex wird sie vielleicht niemals für das, was sie getan hat, geradestehen müssen.
Miranda wusste, worauf Corinne anspielte. Vier Jahre lang hatte Corinne ihrer Tochter das College finanziert. Brenna hatte behauptet, sie habe das Hauptfach gewechselt, müsse das Apartment wechseln und umziehen – und hatte all das Geld in die Gründung ihrer Band gesteckt.
Brenna hatte Ausrüstung und Instrumente gekauft, einen Proberaum angemietet, sich Bühnenoutfits angeschafft und Reisekosten gedeckt. Nicht mal das erste Semester hatte sie zu Ende gebracht, und Corinne hatte sich wie eine Närrin gefühlt, zumal Brenna ihre kleine Schwester Zoe dazu angestiftet hatte, die Briefe von der Washington State Universität abzufangen, damit ihre Mutter nicht die Wahrheit erfuhr.
Andererseits wusste Miranda auch, dass Brenna im Verlauf der letzten sechs Jahre, seit dem ersten erfolgreichen Album von Evermore, versucht hatte, ihrer Mutter das veruntreute Geld zurückzugeben. Doch Corinne hatte das „schmutzige Geld", wie sie es nannte, immer abgelehnt.
Ganz begreifen konnte Miranda diese Haltung nicht, zumal Corinne jetzt, da ihre jüngere Tochter Zoe aufs College gehen wollte, Probleme hatte, ihr auch nur das Nötigste zu finanzieren.
„Musst du bei dem neuen Verfahren aussagen?"
Corinnes Frage riss Miranda aus ihren Gedanken. „Ich weiß es nicht. Mein Anwalt versucht es zu verhindern. Eines kannst du mir glauben: Wenn ich nach Baltimore fliegen muss, dann komme ich so schnell wie möglich wieder hierher zurück."
„Eigentlich seltsam, dass sich hier noch kein Journalist hat blicken lassen. Schließlich ist Mistletoe deine Heimatstadt."
„Das überrascht mich auch." Um sich zumindest ein bisschen vor neugierigen Reportern zu schützen, hatte Miranda bei ihrer Rückkehr nach Mistletoe den Mädchennamen ihrer Mutter angenommen.
„Ich hätte gedacht, dass ein paar dieser Schreiberlinge hier auftauchen. Corinne hob die Schultern. „Besonders, wenn man den Umfang der kriminellen Machenschaften deines Exmanns bedenkt.
Durch Marshall hatten Tausende von EMG-Angestellten ihre Pension und fast genauso viele Kleinanleger ihr Geld verloren.
„Marshall hat immer gesagt, man müsse in großem Rahmen denken. Mehr Geld, mehr Macht und öfter auf dem Titelblatt der ‚Forbes‘."
„Ja, entsprechend geht’s auch mehr Jahre in den Knast. Ich schätze, damit hat er nicht gerechnet. Corinne nahm sich die nächste Bestellung vom Stapel und suchte aus der Vasensammlung eine edle Kristallvase heraus. „Glaubst du, das Berufungsgericht kommt zu einem anderen Urteil?
Miranda wandte sich wieder ihrem Laptop zu. „An seiner Schuld gibt es keinen Zweifel. Ich kann nur hoffen, dass das Urteil diesmal nicht anzufechten ist, denn ich habe wenig Lust, alle fünf Jahre von Schmierfinken belästigt zu werden, die mir ihr Mikro unter die Nase halten."
1. KAPITEL
November
Normalerweise gehörte es nicht zu Caleb Mc Gregors Reportertricks, an eine Story zu kommen, indem er sich hemmungslos betrank. Jetzt aber saß er hier im Club des einzigen Hotels in Snow Falls und trank. Das Romantik-Skihotel lag in den Bergen von Colorado und wurde aus dem Ort Mistletoe, der am Fuß des Bergs lag, mit allem Nötigen versorgt.
Auch mit Alkohol.
Eigentlich wusste Caleb, dass Alkohol niemals weiterhalf. Leider hatte ihn dieses Wissen nicht davon abgehalten, vor Kurzem den größten Fehler seines Lebens zu machen. Er konnte auch nicht leugnen, dass er schon oft Antworten auf seine Fragen gefunden hatte, indem er seine Nase in Dinge gesteckt hatte, die ihn nichts angingen – oder indem er zusammen mit den richtigen Leuten ein Glas zu viel getrunken hatte.
Caleb arbeitete von Baltimore aus, obwohl er diese Stadt nicht direkt als Zuhause betrachtete. Ein Zuhause war eher etwas, das mit tieferen Emotionen verbunden war, und so sah er Baltimore als eine Art Basis an, von der aus er seine Reisen unternahm.
Als er hier in Snow Falls im Club Crimson die Sängerin auf der Bühne gehört hatte, war sein sechster Sinn sofort zum Leben erwacht.
Unglücklicherweise hatte er mittlerweile schon so viel Scotch getrunken, dass er nur den vagen Eindruck hatte, dicht an einer großen Story zu sein. Einer Story, die vielleicht genauso viel Aufsehen erregen konnte wie der eigentliche Grund seiner Reise hierher, nämlich die Einladung von Ravyn Black.
Tief durchatmend blickte er sich um.
Club Crimson, die Bar, die zum Romantikhotel gehörte, war vollkommen in Rottönen eingerichtet. Die Teppiche waren weinrot, die Polster der Barhocker und die Stühle scharlachrot, die Sofas und Sessel rot und pink gemustert.
An sich störte Caleb sich nicht an solchen Kleinigkeiten, aber wenn das ganze Ambiente in einem Club erotisch wirken sollte, jedoch jede Sinnlichkeit fehlte, dann ärgerte ihn so etwas.
Anscheinend reichte es den Betreibern des Clubs nicht, sich bei der gesamten Einrichtung auf die Farbe Rot zu beschränken. Um die Romantik noch stärker hervorzukehren, hatten sie auch noch eine rothaarige Sängerin engagiert, die sich Candy Cane nannte.
Ja, dachte Caleb, so viel schlechter Geschmack grenzt schon an Beleidigung. Noch dazu trug die Sängerin einen schmalzigen Song nach dem anderen vor.
Das allerdings tat sie großartig. Sie besaß das Talent, einen Song wie eine Geschichte zu erzählen. Ihre leicht heisere Soulstimme klang nach Rythm and Blues, und seltsamerweise kam Caleb die Stimme bekannt vor, auch wenn er in seinem Zustand nicht sagen konnte, woher.
In seinen Ohren klang der Text verführerisch, das Kostüm der Sängerin war sexy, und ihr gesamter Auftritt erregte ihn wie einen Teenager. Das muss am Alkohol liegen, sagte er sich.
Zum Glück saß er hinten abseits in einer Ecke, von der aus er alles bestens überblickte. Er konnte den Blick nicht von der Sängerin abwenden und genoss jede Sekunde.
Candy Cane sah fantastisch aus, obwohl Caleb in dieser Umgebung der künstlichen Romantik bezweifelte, dass an dieser Frau etwas echt war. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, ungehemmt ihr Dekolleté in dem engen roten Kleid zu bestaunen.
Wie schafften Frauen es bloß, dass ihre Brüste trotz solcher tiefen Ausschnitte im Kleid blieben? Zugegeben, manche hatten da nicht viel zu befürchten, aber die Sängerin auf der Bühne musste schon vorsichtiger sein. Egal, ob diese Brüste von Mutter Natur oder vom Chirurgen stammten, die Frau war gut bedacht worden.
Ihre schlanke Taille ging in sinnlich gerundete Hüften über mit einem wundervollen Po. Genau so mochte Caleb einen Frauenkörper. Diese Frau würde er jederzeit Ravyn Black vorziehen. Die gertenschlanke Sängerin der Band Evermore war optisch das genaue Gegenteil dieser Frau. Sie war …
Caleb verlor gedanklich den Faden. Zeit fürs Bett, sagte er sich, aber in diesem Augenblick stimmte der Mann am Piano das letzte Lied der Sängerin an, und das Publikum, das die ganze Zeit über schon wie gebannt zugehört hatte, verstummte vollkommen.
Erregt beobachtete Caleb, wie Candy das Mikrofon vom Ständer zog, wo sie es während ihres Auftritts fast sinnlich liebkost hatte, und ihren letzten Song begann.
Mit wiegenden Hüften kam sie an den Bühnenrand und stieg die Stufen hinunter zu ihrem Publikum, das zum Großteil aus verliebten Pärchen bestand.
Auf ihrem langen, welligen rotblonden Haar reflektierten die Lichtpunkte der Diskokugel, genau wie