Zwischen Vernunft und Sinnlichkeit
Von Sarah Morgan
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Über dieses E-Book
Von der großen Liebe träumen? Damit ist jetzt Schluss! Zu oft wurde der jungen Archäologin Lily Rose das Herz gebrochen. Ab jetzt will sie nur noch Affären, und zwar ohne Gefühl … Als ausgerechnet ihr Boss, der überirdisch attraktive Milliardär Nik Zervakis, sie auf die Eröffnungsgala des neuen Museums entführen will, startet Lily ihre "Mission Eisberg". Von dem coolen Playboy kann sie die Kunst des One-Night-Stands sicher am besten lernen. Und wirklich genießt Lily den sinnlichen Zauber seiner erfahrenen Hände, bis sie spürt, Niks verlangender Blick trifft sie mitten ins Herz …
Sarah Morgan
Sarah Morgan is a USA Today and Sunday Times bestselling author of contemporary romance and women's fiction. She has sold more than 21 million copies of her books and her trademark humour and warmth have gained her fans across the globe. Sarah lives with her family near London, England, where the rain frequently keeps her trapped in her office. Visit her at www.sarahmorgan.com
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Buchvorschau
Zwischen Vernunft und Sinnlichkeit - Sarah Morgan
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Sarah Morgan
Originaltitel: „Playing by the Greek’s Rules"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2214 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: SAS
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733702311
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Lily zog sich den Hut tiefer in die Stirn, um ihre Augen vor der gleißenden griechischen Sonne zu schützen, und nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche. Sie setzte sich auf den ausgedörrten Boden und sah ihrer Freundin zu, wie diese vorsichtig mit dem Pinsel Sand und Staub von einer Tonscheibe entfernte. „Solltest du jemals hören, dass ich das Wort ‚Liebe‘ noch einmal in den Mund nehme, kannst du mich hier irgendwo an der Ausgrabungsstätte beerdigen und nie wieder ausbuddeln."
„Gleich hier drunter liegt eine Grabkammer. Ich könnte dich hineinstoßen, wenn du möchtest."
„Gute Idee. Und als Inschrift hätte ich gerne: ‚Hier liegt Lily, die ihr Leben der Erforschung des Ursprungs der Menschheit widmete, aber Männer nie verstanden hat‘." Sie ließ den Blick über die Ruinen des altertümlichen Aptera schweifen und sah aufs Meer hinaus. Sie saßen hier hoch auf einem Plateau, hinter ihnen ragten die Weißen Berge von Kreta in den Himmel, unter ihnen glitzerte das Kretische Meer. Normalerweise hellte die Schönheit des Panoramas ihre Laune immer auf, heute jedoch nicht.
Brittany wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. „Hör auf, dich zu geißeln. Der Typ ist ein verlogener Bastard. Sie griff nach ihrem Rucksack und sah zu der Gruppe Männer hinüber, die ein Stück entfernt standen und in ein Gespräch vertieft waren. „Zum Glück fliegt er ja morgen wieder nach London zu seiner Frau zurück. Die kann einem wirklich leidtun.
Lily schlug die Hände vors Gesicht. „Sprich das Wort ‚Frau‘ nicht aus. Ich bin ein schrecklicher Mensch."
„He! Brittanys Stimme wurde scharf. „Er hat dir gesagt, er wäre Single. Er hat gelogen, das heißt, die Verantwortung liegt allein bei ihm. Ab morgen brauchst du ihn nie wieder zu sehen … und ich muss mich nicht mehr zusammenreißen, um ihm nicht an die Gurgel zu gehen.
„Was, wenn sie es herausfindet und sich scheiden lässt?"
„Dann hat sie vielleicht noch eine Chance auf ein erfülltes Leben mit jemandem, der sie respektiert. Vergiss es, Lily."
Wie sollte sie es vergessen, wenn alles in ihrem Kopf durcheinanderwirbelte?
Hatte sie die Zeichen übersehen? Hatte sie die falschen Fragen gestellt? War sie so verzweifelt, dass sie selbst den Wink mit dem Zaunpfahl ignorierte?
„Ich hatte schon für die Zukunft geplant. Im August wollten wir alle griechischen Inseln besuchen. Das war natürlich, bevor er versehentlich statt der Kreditkarte das Familienfoto aus seiner Brieftasche gezogen hat. Drei süße kleine Kinder, die sich um Daddys Beine winden wie Ranken. Oh, ich ertrage es nicht! Wie habe ich mich so irren können? Diese Grenze überschreite ich nie. Die Familie ist heilig! Familie ist wichtiger als alles Geld der Welt! Sie musste daran denken, dass sie beides nicht hatte. „Ich weiß nicht, was schlimmer ist – dass er offensichtlich keine Vorstellung hat, wer ich bin, oder dass er alle Fragepunkte auf meiner Liste bestanden hat.
„Du hast eine Liste?"
Lily schoss das Blut in die Wangen. „Objektive Fragen, die helfen, zu einer objektiven Bewertung zu kommen. Wenn man eine solche Sehnsucht nach Wurzeln und Familie hat wie ich, öffnet das Tür und Tor für Fehlschlüsse. Also habe ich Schutzmechanismen eingebaut. Ich weiß, welche grundlegenden Eigenschaften ich bei einem Mann brauche, um glücklich sein zu können, und ich verabrede mich nie mit jemandem, der keine gute Noten bei den drei Punkten erreicht."
Brittany wurde neugierig. „Dicke Brieftasche, breite Schultern, großer …"
„Nein! Du bist unmöglich! Trotz ihres Elends musste Lily lachen. „Erstens muss er zärtlich sein. Männer, die ihre Gefühle nicht zeigen können, interessieren mich nicht. Zweitens muss er ehrlich sein. Aber ohne einen Lügendetektor hinzuziehen, wüsste ich wirklich nicht, wie sich das herausfinden lässt. Ich dachte, Professor Ashurst – David werde ich ihn nie wieder nennen! – wäre ehrlich.
Sie erlaubte sich einen Blick zu dem Gastprofessor, der sie während der kurzen, von vornherein dem Untergang geweihten Affäre so betört hatte. „Du hast recht, er ist ein verlogener Betrüger."
„Ich habe ihn nicht Betrüger genannt, sondern Ba…"
„Ich weiß, aber ich nutze dieses Wort nie."
„Solltest du mal versuchen, hat hohen therapeutischen Stellenwert. Der Mann hat schlimmere Bezeichnungen verdient. Also, was ist der dritte Punkt auf deiner Liste?"
„Ich suche einen Familienmenschen. Aber bitte nicht mit mehreren Familien. Jetzt ist mir auch klar, wieso der Professor wie ein Familienmensch rüberkam – weil er schon Familie hat. Er hätte besser mit seinen Kindern in Urlaub fahren sollen, statt mit mir etwas anzufangen. Lily versank in der eigenen Düsterkeit. „Ich muss meine Liste grundlegend überarbeiten.
„Nicht viel. Du musst nur eine zuverlässige Methode für den Ehrlichkeitstest entwickeln und solltest noch den Punkt ‚ledig‘ dazusetzen. Du musst lockerer werden, Lily. Suche nicht ständig nach einer festen Beziehung, sondern habe einfach mal ein bisschen Spaß."
„Damit meinst du Sex, richtig? Das funktioniert bei mir nicht. Lily nahm noch einen Schluck Wasser. „Ohne Gefühle kann ich nicht mit einem Mann schlafen, für mich sind Körperliches und Emotionelles untrennbar miteinander verbunden.
„Unsinn. Sex ist Sex, und Liebe ist Liebe. Das eine macht Spaß, das andere sollte man tunlichst vermeiden. Natürlich kann man auf der Suche nach einer festen Beziehung sein, das heißt dann aber auch, dass einem öfter das Herz gebrochen wird. Brittany nahm ihren Hut ab und wedelte sich Luft damit zu. „Himmel, es ist nicht einmal zehn Uhr morgens, und schon ist es unerträglich heiß.
„Was erwartest du? Es ist Sommer, wir sind auf Kreta … Du solltest mittlerweile daran gewöhnt sein, schließlich hast du mehrere Sommer an Ausgrabungen im Mittelmeerraum teilgenommen."
„Und jeden Sommer habe ich mich darüber beschwert", erklärte Brittany und streckte ihre langen Beine aus.
„Du hast wirklich tolle Beine, gab Lily neidlos zu. „In diesen Shorts siehst du aus wie Lara Croft.
„Das kommt von den Gewaltmärschen durch unwegsames Gebiet auf der Suche nach Überbleibseln der Menschheitsgeschichte. Hör zu… vergiss das Wehklagen um diesen Kerl und geh heute Abend mit uns aus. Erst sind wir zu der offiziellen Eröffnung des neuen Flügels im Archäologischen Museum eingeladen, danach wollten wir uns diese schicke Bar ansehen, die gerade neu eröffnet hat. Meine Informanten haben mir berichtet, dass der Professor durch Abwesenheit glänzt, es wird also ein lustiger Abend."
„Kann nicht. Die Agentur hat angerufen – ein Notfall. Ich muss den ganzen Abend putzen."
„Lily, du hast einen Magister in Archäologie. Du solltest diese Jobs gar nicht annehmen."
„Der Kredit für meine Ausbildung zahlt sich nicht von allein ab. Außerdem entspannt Putzen mich. Es gibt mir das Gefühl, etwas vollbracht zu haben, wenn ich ein Haus wieder auf Vordermann bringe und alles blitzsauber glänzt. Aber ja, ich wünschte, es wäre nicht unbedingt heute Abend. Die Eröffnungsfeier hätte ich gerne miterlebt. Aber sie zahlen eine Sondereinsatzprämie, das kann ich nicht ausschlagen."
„Seit wann wird für Putzen ein Sondereinsatz nötig?"
„In diesem Falle ist es wohl so, dass der Eigentümer ohne Vorankündigung aus den Staaten zurückkommt, wo er sich die meiste Zeit aufhält. Lily kramte in ihrer Tasche nach Sonnenschutz. „Wie es wohl sein muss, wenn man so reich ist, dass man sich nicht entscheiden kann, in welchem von seinen vielen Häusern man wohnen soll?
„Wie heißt der Typ?"
„Weiß ich nicht. Die Agentur tat sehr geheimnisvoll. Wir müssen pünktlich da sein, dann wird der Sicherheitsdienst unsere Truppe einlassen, und vier Stunden später kann ich ein ansehnliches Sümmchen auf mein Konto einzahlen."
„Da sind fünf von euch für vier Stunden nötig, um das Haus sauber zu machen? Was ist das – ein minoischer Palast?"
„Eine riesige Villa. Wir kriegen einen Grundrissplan, den wir natürlich auch wieder abgeben müssen, wenn wir gehen."
„Ein Grundriss … Brittany, die gerade noch etwas trinken wollte, hielt mit der Flasche auf halbem Weg zum Mund inne. „Also, jetzt ist mein Interesse geweckt. Kann ich mitkommen?
„Klar. Lily warf ihr einen spöttischen Blick zu. „Es ist ja auch so viel interessanter, anderer Leute Toiletten zu schrubben als Cocktails in einem funkelnagelneuen Museumstrakt zu schlürfen. Ich komme mir vor wie Cinderella – ich darf nicht zum Ball. Willst du heute Abend jemanden treffen, um dein schlafendes Liebesleben zu reaktivieren?
„Ich habe kein Liebes-, sondern ein Sexleben, und das ist glücklicherweise alles andere als verschlafen."
Lily verspürte tatsächlich so etwas wie Neid. „Vielleicht hast du recht. Vielleicht sollte ich wirklich lockerer werden und nicht mehr bei jeder Beziehung gleich davon ausgehen, dass es für die Ewigkeit hält. Du als Einzelkind … wünschst du dir manchmal, du hättest Geschwister gehabt?"
„Nein, ich bin auf einer kleinen Insel in Maine aufgewachsen, da wusste jeder alles vom anderen."
„Muss wunderbar gewesen sein, seufzte Lily sehnsüchtig. „Erzähl mir von deiner Familie.
Sie liebte es, Geschichten über Familien zu hören. Eine Familie stellte sie sich vor wie einen selbst gestrickten Pullover in allen Farben des Regenbogens und aus verschiedener Wolle, aber fest verwoben, ein warmer Schutz gegen die kalten Stürme des Lebens. Abwesend zupfte sie an einem losen Faden, der vom Saum ihrer Shorts hing. Das perfekte Symbol für ihr Leben – ein einzelner Faden, der nirgendwohin gehörte.
Brittany setzte den Hut wieder auf. „Wir sind eine ganz normale amerikanische Familie … denke ich. Meine Eltern sind geschieden. Mom hasste es, auf der Insel zu leben, und siedelte nach Florida über, Dad als Ingenieur arbeitet noch immer auf irgendwelchen Ölplattformen rund um den Globus. Ich wuchs bei meiner Großmutter auf Puffin Island auf, wir standen einander sehr nah. Als Grandma dann vor ein paar Jahren starb, hinterließ sie mir ihr Cottage. Bis zum Schluss war sie der festen Überzeugung, dieses Cottage am Strand hätte heilende Kräfte." Brittany grinste, doch Lily blieb ernst.
„Ich sollte den nächsten Monat dort verbringen. Ich muss auch geheilt werden."
„Gern, du bist jederzeit willkommen. Es ist der schönste Ort auf der Welt, wirklich."
„Vielleicht nehme ich das Angebot sogar an. Ich muss mir überlegen, was ich jetzt mit dem ganzen August anfange."
„Weißt du, was du brauchst? Anständigen Sex, und zwar ohne den emotionellen Ballast. Das richtet auf."
„Ich kann Sex nicht als Trostpflaster nutzen. Ich würde mich nur prompt wieder verlieben."
„Such dir jemanden, in den du dich garantiert nicht verlieben kannst. Jemand, der gut im Bett ist, aber dich ansonsten kaltlässt. Damit bliebe das Risiko verschwindend gering."
„Habe ich da gerade etwas von Trost-Sex gehört?" Spyros, einer der griechischen Archäologen von der hiesigen Universität, kam auf die beiden zugeschlendert.
„Geh weg, Spy, hier werden Frauenthemen besprochen."
„Warum, meint ihr, komme ich zu euch? Hier ist es mit Sicherheit interessanter als bei der Gesprächsrunde, der ich gerade entflohen bin. Er hielt Lily eine eiskalte Cola-Dose hin. „Dieser Professor … der Mann besteht wirklich nur aus heißer Luft.
Lily lief rot an. „Ich weiß. Ich werde schon über ihn hinwegkommen."
Spy ging neben ihr in die Hocke. „Soll ich dir dabei helfen? Wenn du dich mit Sex trösten möchtest … ich bin jederzeit da für dich."
„Nein danke. Du flirtest doch mit jeder. Dir traue ich nicht."
„Ich dachte, es geht um Sex. Da ist Vertrauen unnötig, dazu gehört nur ein richtiger Mann. Einer, der dich wie eine Frau fühlen lässt." Er zwinkerte ihr