Sie sagten in einem Interview, Sie hätten sich erschrocken, als Sie während der Pandemie in die Toskana übersiedelten.
Ich bin inzwischen im wilden Herzen der Toskana, aber das musste ich erst entdecken. Die Gegend hat viele Gesichter. Was am meisten überrascht, ist, wie rau es hier ist. Es ist ein sehr raues, bäuerliches, oft auch sehr armes Land, karg und dann gleichzeitig wieder unglaublich reich, viel reicher an Vegetation, Insekten oder Tieren, als die meisten Landstriche dieser Welt inzwischen.
Das ist auch Italien in der Tintenwelt?
Ja, das ist Italien. Die Figuren haben italienische Namen, die Ernte und Landschaften sind italienisch. Das ist ja ein häufiges Missverständnis bei fantastischer Literatur, aber das ist unsere Welt – nur ein bisschen verkleidet.
In dem Buch wird auch immer wieder darauf angespielt, dass die Welt von Ihnen gar nicht erfunden, sondern gefunden wird …
Ja, so empfinde ich Schreiben auch. Absolut. Ich suche und ich finde.
Wie kam es dazu, dass sie nach 16 Jahren wieder zur Tintenwelt zurückgekehrt sind?
Durch eine Kurzgeschichte, die ich für eine Jubiläumsausgabe eines englischen Verlages schrieb. Sie handelte von Orpheus, und ich dachte, das ist fast so, als ob eine Tür aufgeht