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Mein Weg aus dem Zwinger: Ein kleines Stück Leben
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Mein Weg aus dem Zwinger: Ein kleines Stück Leben
eBook74 Seiten49 Minuten

Mein Weg aus dem Zwinger: Ein kleines Stück Leben

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Über dieses E-Book

Eine Frau, des Daseins allein als Hausfrau und Mutter überdrüssig, beschließt, die ausgetretenen und scheinbar in Stein gemeißelten Pfade zu verlassen, auf die ihr Leben aufgebaut ist. Immer ist sie an allem schuld und die anderen Mütter im Dorf ihres Mannes sind sowieso alle besser. Sie liebt ihre Familie, aber da muss einfach noch mehr sein - hofft sie. Ein Leben lang wurde ihr gesagt, dass sie all das nie könne, und nun beschließt sie, dass sie es eben doch kann.
Kein Aufschrei geht durchs Land und auch die Familie kommt mit dem neuen Weg der Mutter zurecht, sie kümmert sich ja nebenbei auch weiterhin um alles, soweit ihre nun knappere Zeit es zulässt.
Mit einem Augenzwinkern beschreibt die Protagonistin, der bereits die anderen Autoren in der Schreibwerkstatt bescheinigten, dass sie furchtbar schlecht sei, wie man einfach den Blinker setzt, ausschert und eigenen Zielen entgegenfährt, auch wenn immer schon alle gesagt haben, dass das nicht geht. - Aber es geht eben doch.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum9. Sept. 2020
ISBN9783347133426
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    Buchvorschau

    Mein Weg aus dem Zwinger - Roswitha Vogel

    DER WEG

    Ich möchte gerne ein Buch schreiben … Ich kenne viele Leute, die das ebenfalls gesagt haben, manche haben es sogar schon versucht – ich habe es auch bereits versucht, hatte schon viele Seiten geschrieben, die alle zusammen mehr als ein Buch ergeben würden, aber …

    Vor ein paar Jahren habe ich mir einen Computer angeschafft und dachte, das würde es leichter machen, aber das nützte leider nichts. Es fängt schon beim Anfang an – der soll doch gut sein, nicht wahr? Wenn ich ein Buch in die Hand nehme und das ist nicht von der ersten Zeile an spannend, dann lege ich es gleich wieder weg. Es gibt viele solcher Bücher und ich frage mich, warum die überhaupt gedruckt wurden.

    Um weiterzukommen, schloss ich mich vor vier Jahren einer Autorengruppe an. Ich wollte mein Handwerk von der Pike auf lernen. Die Mitglieder treffen sich einmal im Monat und immer liest jemand etwas Selbstgeschriebenes vor – eine Kurzgeschichte, ein Gedicht, einen Auszug aus einem Buch … Da waren Sachen dabei, die waren wirklich gut! Die konnten mit den Worten spielen! Und Fremdworte kannten sie offensichtlich auch viel mehr als ich! Das also war literarische Kunst! Verstanden habe ich zwar nichts, aber ich war beeindruckt – so sehr, dass ich beschloss, lieber noch einen richtigen Beruf zu erlernen. Ich hatte nämlich erst zwei Berufe gelernt und dann zwei Kinder bekommen. Wegen der Kinder habe ich die gelernten Berufe allerdings nicht ausgeübt, stattdessen habe ich geglaubt, dass es besser wäre, die Kinder selber zu versorgen und später wieder an den Beruf zu denken. Daraus wurden elf Jahre. Dummerweise kam mir das Scheitern meiner ersten Ehe dazwischen. Ich bin wirklich zu nichts nutze … aber dazu später.

    Ich saß da also zwischen diesen begabten Autoren, die allesamt den Eindruck erweckten, wenn nicht schon so berühmt wie Günther Grass, dann aber doch mindestens so wichtig wie Marcel Reich-Ranicki zu sein. Eines Abends fasste ich mir ein Herz und las eine meiner besten Kurzgeschichten vor. Es ist eine Geschichte, die mir wirklich gefällt. Mir geht das Herz auf, wenn ich nur an sie denke, so süß finde ich sie. Eigentlich ist die Geschichte zu lang für eine Kurzgeschichte und eigentlich ist es gar keine Kurzgeschichte, sondern eine Fabel. Sie handelt von einem kleinen Löwen, der sich für den größten aller Löwen hält und sich ein Königreich bauen will – ein Königreich, wie es seinesgleichen auf der Welt nicht gibt. Da er es aber allein nicht schafft, braucht er Untertanen. Er sucht sie, indem er Tieren auflauert und sie frisst, ohne sie zu verdauen. Er nimmt ihnen ihren Willen, macht sie sich gefügig und spuckt sie dann wieder aus. Die Tiere tun danach alles für ihn. Um ehrlich zu sein, dies ist die erste Geschichte, die ich bis dahin überhaupt geschrieben hatte. Sie hatte sogar einen spannenden Anfang und ein wirklich gut ausgedachtes Ende. Ich war stolz auf diese Geschichte. Ich fand sie erfrischend, witzig und tiefsinnig zugleich. – Und dann wurde sie zerrissen! Die Kritik der Autoren war niederschmetternd. Ich bin wirklich zu nichts nutze, dachte ich mir auf dem Heimweg und beschloss endgültig, es mit dem Schreiben sein zu lassen.

    Das war schon sehr beunruhigend für mich, hatte ich bis dahin doch gedacht, dass die deutsche Sprache das Einzige ist, was ich beherrsche. Immerhin hatte ich in Deutsch immer eine gute Note und war der Rechtschreibung mächtig – wenigstens so lange, bis die Rechtschreibreform kam. In Mathe war ich nie so gut, gar nicht eigentlich. Unendlich viel Zeit und Mühe habe ich mir gegeben, um zu begreifen, was es mit diesen Zahlen auf sich hat – und den vermaledeiten Platzhalter. Die kann man an die Stelle von Zahlen setzen und dann kann man damit unendlich spielen und immer kommt ein Ergebnis raus. Ich habe das wirklich gesehen! Staunend habe ich gesehen, wie Leute in Windeseile Zahlen über Zahlen an die Tafel schrieben und am Schluss kam dann ein Ergebnis raus. Natürlich weiß ich, dass zwei und zwei vier ist, und ich weiß auch, wenn ich zwei Äpfel von zwei Äpfeln esse, dass

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