GEDANKENHYGIENE: Kopfkino - wenn die Gedanken im falschen Film sind
Von Christine Carus
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Über dieses E-Book
GEDANKENHYGIENE ist kein wissenschaftliches Werk, sondern DEIN persönliches Arbeitsbuch, das du immer wieder zur Hand nehmen kannst, um die Leichtigkeit DEINES Lebens zu gestalten.
"Mache deine Gedankenhygiene zur Routine - so wie deine Zahnhygiene!
Putze mindestens einmal täglich, besser auch mal zwischendurch."
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Buchvorschau
GEDANKENHYGIENE - Christine Carus
Vorwort und Einleitung
Für wen ist dieses Buch etwas, und wer sollte gar nicht erst beginnen darin zu lesen …
Wer im distanzierten SIE angesprochen werden möchte, der kann direkt aufhören zu lesen. Oder du bist bereit, für die Dauer des Lesens diese Ansprache anzunehmen, denn es geht im respektvollen DU weiter.
Wer Ergebnisse, Zahlen, Daten und Fakten aus Validierungen haben möchte, der kann auch aufhören. Wer Worte wie „Validierung, wissenschaftliche Beschreibungen von medizinischen, psychologischen und physikalischen Zusammenhängen erwartet, der ist hier falsch. Wer „Mindset
und „Mindfunk oder „Mindpunk®
lesen möchte, dem empfehle ich gerne andere Bücher. Gib dann dieses Buch einfach weiter, verschenke es, verkaufe es, gib es mir wieder zurück … aber vertrödele nicht deine kostbare Zeit damit. Es ist deine kostbare Lebenszeit!
Ich schreibe und ich rede hier mit dir! Ich erzähle dir von mir, schenke dir meine Geschichten, meine Erfahrungen und Gedanken, ich gebe dir Beschreibungen, die zwar wissenschaftlich untermauert sind, die aber eher hemdsärmlich daherkommen.
Ich möchte hier mit dir sprechen wie mit einem Freund oder einer Freundin, einer Person, die ich gerne mag, die mir wichtig ist in meinem Leben … wohlwollend. Ich möchte, dass du gerne liest. Dass du die Inhalte leicht aufnimmst, dass du verstehst, behältst und vor allem umsetzt. Du machst keine Prüfung! Naja, die Prüfung ist dein Ergebnis NACH dem Lesen und Bearbeiten. Ja, es geht auch um Arbeit. Nix kommt von allein. Du arbeitest an dir; zu deinem eigenen Nutzen und zu deiner eigenen Freude! – Gerne kannst du dir, bei besonderem Interesse, die wissenschaftlichen Erklärungen und weitere Informationen durch meine Literaturempfehlungen (am Ende des Buches) aneignen.
Viele meiner Klienten und Coachees mögen die deutsche und die einfache, bildhafte, verständliche und vorstellbare Sprache. Und ich auch! Ich biete dir in diesem Buch Ideen und Anregungen, wie du mit einfachen Mitteln leichter durch das Leben gehen kannst, wie du selbst an dir arbeiten kannst, damit du mit mehr positiver Energie noch beschwingter und erfolgreicher wirst. Ich mache es für dich und für mich möglichst einfach und klar.
Für mich ist es nicht wichtig zu wissen, wo Dopamin, Adrenalin oder Serotonin entstehen und was sie genau wo mit uns Menschen machen. Welche Funktionen Transmitter, Synapsen oder die synaptische Plastizität genau haben und welche Rolle postsynaptische Membranen, Dendriten einer Nervenzelle und Rezeptoren spielen … das erfährst du in diesem Buch nicht und diese Worte wirst du auch kein zweites Mal von mir lesen. Ich will nur, dass sie funktionieren.
Wenn du da ähnlich tickst wie ich, dann wünsche ich dir viel Freude beim Lesen und maximale Erfolge bei der Hygiene deiner Gedanken!
Und noch ein Hinweis: Du bekommst hier ein paar Wege, die mir gefallen. Ich beschreibe dir Möglichkeiten, die aus meiner Erfahrung gut funktionieren, wenn die Gedanken im falschen Film sind.
Es sind meine Wege und Erfahrungen, die ich gerne mit dir teile. DU entscheidest und probierst selbst aus, welche für dich die besten sind. Es kann ohne weiteres sein, dass ich eine Denkart in den Himmel lobe und du kannst es in der Theorie noch gar nicht erfassen. Aus dem Grund biete ich dir in einigen Bereichen Übungen und Fokussierungen über mehrere Tage an. Probiere es aus und erlebe die Wirkung auf dein Unterbewusstsein. Du entscheidest, welchen Weg du gehst. Du entscheidest, was du denkst, welche Gefühle bei dir entstehen, wie du handelst.
So, wie du morgens deine Kleidung für den Tag zurechtlegst, dir auf Dauer deine Standardgarderobe zusammenstellst, so kannst du auch mit deinen Gedanken agieren. Wähle!
Impulse kannst du von mir bekommen. Umsetzen und machen darfst du selbst. Das werde ich dir nicht abnehmen.
Ich empfehle dir, die Kapitel wirken zu lassen. Ich empfehle dir, langsam zu lesen, zu denken und zu fühlen, anzuwenden und zu reflektieren. Lass dir Zeit mit diesem Buch.
Für die Veränderungen von Verhalten benötigt unser Gehirn prägende Erlebnisse, Erkenntnisse und eigene Wahrheiten. Wiederholungen bringen neue Routinen. Gönne sie dir!
Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen und maximale Erkenntnisse,
Deine Christine
Gedankenhygiene
Du weißt es … oder du ahnst es –
deine Gedanken haben dich im Griff!?
Manchmal kommt zwischen all das Gute, was du so denkst,
auch der Zweifel, der Neid, der Argwohn, die Angst, die Sorge,
die Intoleranz, der Ärger, die Wut und einfach nur DRECK.
Jedes Gefühl und jeder Ratgeber in dir hat seine Berechtigung.
Die Angst und die Sorge sollen ihren Platz haben und meinetwegen
auch alle anderen. So, wie in deiner Küche auch der Müllbeutel
seinen Platz hat und das Putzmittel und das Kehrblech.
Wieviel Aufmerksamkeit du den einzelnen Zuständen schenkst,
ist deine Entscheidung. Die Entscheidung bewusst zu treffen,
ist manchmal leicht und manchmal schwer. Mit diesem Buch gehst
du den Schritt in die Entscheidung: „Zukünftig fällt es mir leicht
oder zumindest leichter, die Entscheidung für das schöne Leben
und für mich und meine Leichtigkeit zu treffen."
Von Herzen wünsche ich dir die POSITIVE Variante
deiner Gedanken; dass auch du mit möglichst viel
Leichtigkeit und Erfolg durch dein Leben gehst.
Schenke dir selbst die Zeit, dich damit zu beschäftigen,
damit deine Gedanken dein Leben GUT im Griff haben!
Das Drama in der Geschichte
Nach einer mehrtägigen Geschäftsreise komme ich nach Hause.
Mein Anrufbeantworter zeigt mir an, dass ich eine Nachricht habe. Es ist meine Mutter. Sie bespricht „das Gerät ungern und sagt: „Kind, du meldest dich nicht! Ich mache mir Sorgen.
Ende.
Ich rolle mit den Augen. Was fährt sie sich wieder für einen Film?! Warum ruft sie mich nicht auf dem Handy an? Ich spüre, dass ein wenig Ärger aufsteigt und ich unruhig werde. Das ist MEIN Film. Sie weiß doch, dass ich viel unterwegs bin. Das ist aber auch ihr Grund zur Sorge.
Ich rufe meine Mutter an. „Hallo, hier ist dein Kind. „Ach, Gott sei Dank. Wie gut, dass du dich meldest. Jetzt bin ich beruhigt!
Mutter ist 85 Jahre alt. Sie liest Zeitung und hört die Nachrichten. Dass ich eine selbständige Trainerin bin, das kostet sie schon viel Vorstellungskraft, aber wie kann es sein, dass ein Auftraggeber ihr Kind für einen zweistündigen Vortrag nach Zürich holt? Oder wie kann ein Mensch einen Tag in München und danach direkt zwei Tage in Hamburg arbeiten? Das passt alles nicht in ihre Welt. Hier lauern überall Gefahren – aus ihrer Perspektive, ihrer Erfahrung und ihrem langen Leben. Schon ist meine Mutter in ihrem höchstpersönlichen Kopfkino. Und: Es ist ein doofer Film.
Vielleicht kennst du solche Situationen von deinen Eltern oder von dir selbst?
Wir erzählen uns ständig irgendwelche Geschichten. Manche stimmen uns euphorisch, manche machen uns traurig, manche freudig und energetisch und andere lassen uns in ein tiefes Loch fallen.
Wie entstehen diese Geschichten? Wie kommen unsere Wertungen zustande? Was kannst du selbst tun, wenn du merkst, dass du dir gerade eine Geschichte erzählst, die nicht gut für dich ist? Das „besprechen wir" im Laufe der nächsten Seiten und Kapitel.
Vor vielen Jahren hat mich eine kurze Geschichte so beeindruckt, dass u. a. daraus mein Thema „Kopfkino – wenn die Gedanken im falschen Film sind" entstand.
Die Geschichte geht so:
Vor einer Stadtmauer sitzt ein Mann. Er sitzt fast immer dort. Eines Tages kommt der Sensenmann an die Stadtmauer. Der Mann spricht ihn an: „Bist du der Tod? „Ja, ich bin der Tod
, lautet die Antwort. „Willst du etwa in unsere Stadt? „Ja, ich gehe in diese Stadt!
„Wirst du dort töten? „Ja, das ist meine Bestimmung. Ich werde töten!
„Wie viele Menschen willst du mitnehmen, Herr Sensenmann?, ist die nächste Frage. „Mal sehen. Vielleicht ein oder zwei …?!
, ist die ungenaue Antwort des Todes. Er geht durch das Tor der Stadtmauer und beginnt mit seinem Werk.
Nach einiger Zeit kommt er zurück. Der Mann und der Tod begegnen sich. Der Mann ist erschrocken und auch ärgerlich. Er spricht den Tod an. „Du hast gesagt, dass du ein oder zwei Personen in den Tod schicken willst. Es sind Hunderte gestorben!"
Der Tod antwortet ruhig: „Ich habe nur zwei Personen genommen. All die anderen sind vor Angst gestorben!"
Fazit: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
Aus lauter Angst zu sterben … naja, so schlimm muss es ja nicht gleich sein; aber aus Angst etwas NICHT zu tun, oder etwas zu tun, was gar nicht GUT tut … in den Kampf oder die Flucht zu gehen … DAS ist das Thema. Hier geht es um ein Gefühl, welches aus unseren Gedanken entsteht, was zu Handlungen und Reaktionen führt.
Was passiert zum Beispiel bei Angst? Bei Aufregung? Bei Sorgen?
Höre mal in dich hinein. Wie reagiert dein Körper auf eine solche Situation, die dir Angst macht?
Ich möchte jetzt nicht die Diskussion eröffnen, dass Angst auch ein wichtiges und im Zweifel überlebenswichtiges Signal ist. Das ist richtig.
Ich möchte sensibilisieren, dass es so manches Mal um das Zuviel an Drama in unseren Geschichten geht. Das Drama und die fehlende Akzeptanz von Unveränderbarem sind das, was uns das Leben schwermacht, uns ängstigt, krankmacht oder sogar sterben lässt.
Wie oft spielen wir in unserem Kopf einen schlechten Film ab – und dabei ist die Realität viel freundlicher!?
Zurück zu der Anrufbeantwortergeschichte meiner Mutter. Welch ein Drama … ja, ich hatte auch ein kurzes Drama. Ich rollte mit den Augen und habe sogar laut zu mir selbst gesagt: „Och, mennoh … Mutter! Ruf doch einfach an! Es schwang sogar ein Hauch von Ärger mit. Aber eben nur „ein Hauch
. Das habe ich gelernt! Ich bin mittlerweile schnell damit fertig!
Und Mama? Welches Drama hat sie sich erzählt? Es war der Sorgenfilm. Der, der jede Stunde schlimmer wird. Der, der sie nachts unruhig werden oder gar nicht in den Schlaf kommen lässt …
Und? Welche anderen Fragen hätte sie sich stellen können, mit denen es ihr besser gegangen wäre?
Wie oft ist ihr Kind unterwegs und es passiert gar nichts? Ist überhaupt jemals etwas passiert? Was könnte alles GUT bei ihrer Tochter laufen? Ein gelungener Vortrag, eine fröhliche Reise, gute und wertvolle neue Kontakte …? Wie schnell hätte sie durch interessiertes Fragen ihre Gedanken in eine andere Richtung steuern können? Wie hätte sie aktiv werden können? Wäre es schwer oder leicht gewesen sich Klarheit zu verschaffen? Ach, wie sehr hätte sie der andere Film erfreut, stolz und glücklich gemacht?! Der FILM, die Geschichte, ihre Gedanken …
Mutter weiß, dass ich die Mailbox meines Handys nutze. Im ersten Anflug von „üblen Gedanken, wäre ein Anruf die „Erlösung
gewesen. Da der Anruf nicht stattfand und der Film über Tage Zeit hatte sich zu entfalten, wurde aus der kurzen Kinoepisode ein Epos in mehreren Teilen.
Kann man so machen, ist halt Kacke!
Meine Mutter hätte sich auch positiver Gedanken bedienen können. Diese anders erzählte Geschichte wäre auch ein Film geworden. Ein angenehmerer. „Ach, das Kind meldet sich nicht. Meine Tochter hat sicher viel Arbeit. Sie verdient ihr Geld und ich bin stolz auf sie. Wenn sie Zeit hat, dann wird sie sich melden." Das ist mal ein Filmvorschlag von mir!
Ich selber habe mich in der Situation schnell der positiven Gedanken bedient. Nach dem Anflug von Augenrollen und Genervtsein freute ich mich, dass Mama ihr Kind so sehr liebt …
OK, ich verstehe … du sagst jetzt: „Christine hat gut reden. Das ist leichter gesagt/geschrieben als getan."
Stimmt. Und auch die doofen Filme haben ihre Berechtigung. Du wirst im Laufe der nächsten Kapitel erkennen, wie diese Gedanken entstehen und warum ich Mutter gar nicht böse sein kann.
Ich habe für mich