His Dad
Von Mia Kingsley
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Über dieses E-Book
Es ist vollkommen okay, einen Mann in einer Bar aufzureißen, um mich über Billie hinwegzutrösten, der per SMS mit mir Schluss gemacht hat.
Nur sollte ich nächstes Mal nicht unbedingt Billies Dad nehmen.
Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.
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Buchvorschau
His Dad - Mia Kingsley
KAPITEL 1
JO
»Wir hätten mehr Alkohol kaufen sollen.« Goldie putzte sich die Nase mit einem weiteren Papiertaschentuch aus der beinahe leeren Box vor ihr. »Ich kann wirklich nicht glauben, dass dieses Arschloch die Dreistigkeit hatte, mich zu betrügen. Mich!«
»Er hat dich sowieso nicht verdient.« Ich tätschelte ihren Rücken und versuchte, mich zu erinnern, ob noch Eiscreme im winzigen Gefrierschrank des kleinen Kühlschranks zwischen Spüle und Mikrowelle war, im dem wir die Snacks für unser Mehrbettzimmer im Studentenwohnheim lagerten. Meine beste Freundin liebte Süßigkeiten und etwas Schokolade-Karamell-Fudge-Eiscreme hätte eventuell dafür gesorgt, dass sie diesen Schmierlappen Jonathan Blairson III. vergessen konnte, dem praktischerweise entfallen war, Goldie davon zu erzählen, dass er lieber Schwänze als ihre Pussy mochte. Das hatte sie auf die harte Tour herausfinden müssen, indem sie ihn mit zwei Kerlen aus seinem Wasserball-Team erwischt hatte.
Goldie seufzte und schüttelte ihren Kopf. »Mir hat nicht einmal der miese Sex etwas ausgemacht.«
»Immerhin weißt du jetzt, dass du nicht der Grund für seine lausige Performance warst.«
Sie schnäuzte sich ein weiteres Mal, und das dermaßen laut, dass es vermutlich der ganze Campus hörte, bevor sie wieder schwer seufzte.
In diesem Moment sah ich, dass mein Handydisplay mit einer Nachricht von Billie aufleuchtete – wo wir gerade von schlechtem Sex sprachen. In Anbetracht der Tatsache, wie bescheiden unser Date gestern gelaufen war, überraschte mich nicht, dass er beschlossen hatte, mit mir per Textnachricht Schluss zu machen.
Ich glaube nicht, dass es zwischen uns funktionieren wird. Deine Fantasien sind viel zu abgefuckt und die ganze Sache ist definitiv nichts für mich. Mach’s gut. Bis dann.
Ich starrte die Pappbox mit den Taschentüchern an, doch keine einzige Träne kam. Ich war auf zwei langweilige Dates mit Billie gegangen und so, wie er gestern davongerast war, nachdem er mich zum Campus zurückgebracht hatte, war mir bereits klar gewesen, was heute kommen würde.
»Ich hasse schwanzlutschende Männer!«, schnaubte Goldie und riss ihr Papiertaschentuch in kleine Fetzen.
Sofort räusperte ich mich streng und ihre Wangen wurden rot.
»Natürlich nicht alle schwanzlutschenden Männer. Schließlich bin ich absolut dafür, Schwänze zu lutschen – aber nicht, während man vorgibt, hetero zu sein. Oder wenigstens nicht, während man mit mir zusammen ist.« Sie stand auf und ging zur Kühl-Gefrier-Kombination, um einen Blick hineinzuwerfen. »Ach Mann, wir haben nicht einmal mehr Eiscreme. Mein Leben ist eine Katastrophe.«
Ich wusste, was sie aufheitern würde, selbst wenn es mir dabei elend gehen würde. Meine beste Freundin hatte eine gute Zeit verdient und für sie war ich heldenhaft dazu bereit zu leiden – wie sie für mich gelitten hatte, als dieses Miststück Melanie McNamara sie in der dritten Klasse mit der Schaukel getroffen hatte, die eigentlich für mein Gesicht bestimmt gewesen war. Goldie hatte mich damals gerettet und auch danach noch einige weitere Male.
Schnell gab ich mir selbst eine innerliche Motivationsrede und zwang ein Lächeln auf mein Gesicht. »Weißt du, was wir machen sollten?«
Mit hängenden Schultern sah sie mich an. »Jonathans Familienanwesen anzünden und dabei zusehen, wie es bis auf die Grundmauern herunterbrennt?«
»Nein. Wir sollten uns aufhübschen und ausgehen. Du suchst den Klub aus und dann tanzen wir bis morgen früh. Es gibt keine bessere Art, um diesen Typen zu vergessen … wie war noch gleich sein Name?«
»Bist du dir sicher? Du hasst es, dich aufzuhübschen.« Goldie wirkte misstrauisch, doch ich sah genau, dass ihre Augen bereits aufleuchteten.
»Für dich bin ich bereit, die schlimmste aller Foltermethoden zu ertragen.«
Sie schielte zu dem Stapel Liebesromane auf meinem Nachttisch und wusste genauso gut wie ich, dass ich lieber den Abend damit verbringen würde, im Bett die abertausendste Dark-Romance-Geschichte über einen dominanten Stalker zu lesen, der sein unwilliges Opfer entführte.
»Bist du dir wirklich, wirklich sicher? Du verarschst mich auch nicht, Jo? Denn das wäre wirklich gemein.«
»Ja, ich bin mir sicher. Du bist meine beste Freundin auf der ganzen weiten Welt und du hast eine Aufmunterung verdient.«
»Oh mein Gott! Es ist so weit! Es passiert wirklich! Was ziehen wir an?« Sie rieb sich die Hände. »Ich weiß genau, was wir anziehen. Ich habe die perfekten Outfits für uns – aber du wirst sie hassen.«
Ich fürchtete, dass sie recht behalten würde, doch es war mir egal, denn sie dachte gerade eindeutig nicht an Jonathan.
Goldie öffnete ihren Kleiderschrank und holte zwei Kleiderbügel mit winzigen Tanktops heraus. »Wir ziehen die hier an.«
»Mit was? Leggings?« Ich sah an mir herunter. Da es Freitag Abend war und ich bis vor zwei Minuten keine Pläne gehabt hatte, trug ich bereits Leggings und ein übergroßes Sweatshirt, das ständig von meiner Schulter rutschte.
»Nein!« Goldie rollte mit den Augen. »Das würde die Kleider ruinieren.«
Konzentriert starrte ich die Kleiderbügel an. »Wie sicher bist du dir, dass das Kleider sind? Ich bin mir nämlich relativ sicher, dass irgendwo da draußen eine Zweijährige ihre Oberteile vermisst.«
»Sch, sch, sei still. Zieh dich aus und lass den BH direkt weg – diese Silhouette erlaubt keine Träger.«
Mit einem Stöhnen stand ich auf und fragte mich, welches Monster ich soeben auf die Welt losgelassen hatte.
Goldies Laune war plötzlich hervorragend, während sie sich fertig machte und mich durch die Gegend orderte und dazu zwang, mir die Zähne zu putzen, Haare zu bürsten, eine Tonne Make-up aufzulegen, und mich schließlich in eins dieser winzigen Kleider und High Heels steckte, in denen ich kaum gehen konnte. Ich konnte aufrecht stehen und hübsch aussehen, aber sonst nicht viel.
»Du siehst fantastisch aus.« Sie trat einen Schritt zurück und warf ihre blonden Locken mit einer eleganten Kopfbewegung nach hinten, wie sie es oft tat.
»Ich bin mir zwar sicher, dass ich wie etwas aussehe, das in den Zirkus gehört, aber du siehst höllisch scharf aus.«
Sie lächelte mich an, als ob sie mir widersprechen wollte, doch insgeheim wusste sie genau, wie umwerfend sie war. Blonde Haare, blaue Augen und endlos lange Beine.
Ich wiederum war gesegnet mit roten Haaren und viel zu großen Brüsten. Das Einzige, wovon ich mehr hatte als Titten, waren Sommersprossen. Beinahe jeder Zentimeter meines Körpers war mit ihnen bedeckt. Entweder fand man es niedlich oder dachte, mich hätte die Explosion eines Eimers voller rostfarbener Wandfarbe überrascht.
Goldie gab mir meine Tasche, da mein Kleid zu eng und meine Heels zu hoch waren, als dass ich sie selbst vom Boden aufheben konnte. Wie sollte das hier bitte Spaß machen?
»Wir sind uns einig, dass wir auf die Jagd nach Männern gehen, nicht wahr? Ich will mich betrinken und einen Schwanz zum Lutschen finden, um nicht darüber nachzudenken, dass Jonathan exakt das auch gern tun würde.«
Ich betastete vorsichtig meine Haare. »Vielleicht hilft es schon, wenn du einfach einen Kerl findest und komplett vermeidest, über Jonathan nachzudenken?«
»Du hast wahrscheinlich recht.« Sie sah auf ihr Handy. »Wir müssen runter. Unser