Das Verschwinden von Lady Edith: Die unerschrockenen Debütantinnen
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Über dieses E-Book
Eine tragische Nacht veränderte das Leben der vernünftigen und anständigen Lady Edith Pelton. Ihre beste Freundin stürzte sich zu Tode, von einem ruchlosen Lord gestoßen. Nun verbringt Edith ihre Zeit damit, den Mann zu beobachten, den sie für verantwortlich hält. Gleichzeitig sammelt sie auch Informationen über andere Schurken, die sich in der Londoner Gesellschaft als Gentlemen präsentieren. Als ihre Spionage von einem vollkommenen Fremden entdeckt wird, eröffnet dies neben dem Rätsel, was mit ihrer Freundin wirklich passierte, eine neue Aufgabe für Edith: Wie wird sie das Herz dieses außergewöhnlich gutaussehenden Lords gewinnen?
Triston Neville, Viscount Torrington, wurde für die kommende Saison mit zwei Aufgaben betraut: Dafür zu sorgen, dass seine Schwestern das Beste aus ihrem Debüt machen, und zu vermeiden, dass er sich selbst in einen weiteren Skandal verwickelt. Doch mit der fesselnden, blonden Schönheit, die ihm buchstäblich vor die Füße fällt, konnte er nicht rechnen. Als die geheimnisvolle Lady Edith plötzlich spurlos verschwindet, muss Triston fürchten, dass Ereignisse aus seiner eigenen Vergangenheit ihn einholen, um ihn noch einmal heimzusuchen.
Kann Triston das Puzzle rechtzeitig zusammensetzen, um Edith zu retten und zu beweisen, dass seine Liebe in jeder Hinsicht ehrenvoll ist?
Christina McKnight
USA Today Bestselling Author Christina McKnight writes emotionally intricate Regency Romance with strong women and maverick heroes.Christina enjoys a quiet life in Northern California with her family, her wine, and lots of coffee. Oh, and her books...don't forget her books! Most days she can be found writing, reading, or traveling the great state of California.Sign up for Christina's newsletter and receive a free book: eepurl.com/VP1rPFollow her on Twitter: @CMcKnightWriterKeep up to date on her releases: christinamcknight.comLike Christina's FB Author page: ChristinaMcKnightWriterJoin her private FB group for all her latest project updates and teasers! facebook.com/groups/634786203293673/
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Buchvorschau
Das Verschwinden von Lady Edith - Christina McKnight
Das Verschwinden von Lady Edith
Die unerschrockenen Debütantinnen
Buch 1
Copyright © 2017 by Christina McKnight
Umschlagbild von Period Images
Buchcoverdesign von The Midnight Muse
Unter Verwendung von Bildern (Creative Commons License): Eeazy Premium auf Vecteezy
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Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 1-945089-18-0 (Paperback)
ISBN-13: 978-1-945089-18-3 (Paperback)
La Loma Elite Publishing
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Alle Rechte vorbehalten. Die Verbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Darbietung der vorliegenden Publikation in jedweder Form (einschließlich Fotokopieren, Tonaufnahmen und alle anderen elektronischen oder manuellen Methoden) nur nach ausdrücklicher vorheriger Genehmigung durch die Autorin. Davon ausgenommen ist die Nutzung kurzer Zitate, eingebettet in Rezensionen, Buchvorstellungen oder anderen nicht kommerziellen Verwendungen, die nicht vom Urheberschutzgesetz abgedeckt sind. Um eine Genehmigung zu erhalten, wenden Sie sich bitte an die Autorin an der nachfolgenden genannten E-Mail-Adresse.
––––––––
Christina@christinamcknight.com
Widmung
Für Marc
Danke für deine endlose Unterstützung und Liebe!
Danksagung
Es gibt eine Reihe Menschen, denen ich dafür danken möchte, dass sie auf der hektischen Reise an meiner Seite standen, die zu diesem Buch führte.
Marc, meinem wundervollen Freund - danke, dass du einfach und immer nur du bist!
Lauren Stewart, meiner ersten Kritikerin und besten Freundin. Du hast mich gedrängt, Wege zu beschreiten, die ich niemals für gangbar gehalten hätte. Wenn wir eine echte Beziehung hätten, wäre es eine, die auf gegenseitiger Abhängigkeit beruht, und das meine ich absolut positiv. Ohne deine Kommentare, Kritiken, Vorschläge und deine Anleitung wäre mein Schreiben nicht das, was es ist.
Ebenfalls möchte ich den wunderbaren Frauen danken, die mich sowohl in meiner Karriere als Schriftstellerin als auch in meinem Privatleben begleitet und unterstützt haben. Das schließt folgende Ladies ein, aber viele andere nicht aus: Erica Monroe, Amanda Mariel, Debbie Haston, Angie Stanton, Theresa Baer, Ava Stone, Roxanne Stellmacher, Laura Cummins, Dawn Borbon, Suzi Parker, Jennifer Vella, Brandi Johnson und Latisha Kahn. Ich weiß, dass ich andere vergessen habe ... danke euch allen für eure Geduld und eure Unterstützung, wenn ich mal wieder exzentrisch geworden bin.
Ein besonderer Dank geht an meine Lektorin Chelle Olson bei Literally Addicted to Detail. Dein Wissen und deine Professionalität übertreffen all meine Erwartungen. Chelle Olson kann per E-Mail kontaktiert werden: literallyaddictedtodetail@yahoo.com.
Ein weiterer besonderer Dank gilt meinem Lektor für historische und inhaltliche Fragen, Scott Moreland.
Und an meine Beta-Leserin, Anja, danke, dass du dich erneut mit mir auf die Reise begeben hast.
Buchcoverdesign von The Midnight Muse.
Wraparound cover design von Sweet ‘N Spicy Designs.
Schließlich und endlich, danke an meine Leser, dafür, dass sie Indie-Autoren unterstützen.
Prolog
Devonshire, England
Dezember 1813
Beim letzten Schlag der Wanduhr blickte Lady Edith Pelton hinüber zu der Stelle zwischen zwei Erkerfenstern, durch die man hinunter in die nachtdunklen Gärten blickte. Vom Feuer im Kamin war schon lange nichts außer glühender Asche geblieben.
Doch niemand hatte mitbekommen, wie kühl es im Raum geworden war.
„Ich muss jetzt wirklich in meine Gemächer zurück, ehe Seine Gnaden darauf kommen, dass ich geflohen bin ... bevor unsere Ehe überhaupt vollzogen worden ist." Lady Tilda Abercorn, ehemals Miss Tilda Guthto, die niedriggeborene Tochter eines einfachen Barons, sprang von der Couch, die sie mit ihren liebsten Freundinnen teilte. An eben diesem Morgen hatte sie den Duke of Abercorn geehelicht und war damit zur Herzogin aufgestiegen.
Und ihre drei Busenfreundinnen beneideten sie.
Edith lachte zusammen mit den anderen beiden Frauen, Lady Ophelia und Lady Lucianna. Sie erhoben sich, um Tilda zu ihrem neuen Ehebett zu geleiten, zu ihrem Gemahl und zu all den Köstlichkeiten, die auf sie warten mochten.
Es war nicht so, als wüssten Edith und ihre Freundinnen irgendwas darüber, was Tilda hinter diesen geschlossenen Türen erwartete. Das hatte sie aber nicht davon abgehalten, eine ganze Stunde lang darüber zu spekulieren und zu tratschen.
Vermutlich hätten sie noch weiter die Nacht verschwendet, wenn nicht die alte Uhr zwölfmal angeschlagen hätte ... und inzwischen war es sogar schon fünf Minuten nach Mitternacht.
Tilda war merklich aufgeregt. Sie war unschuldig und sittsam, genau wie Edith und die beiden anderen Mädchen. Tilda hatte die anderen gebeten, sich nach dem Ende der Feier im Salon zu treffen. Nicht, weil sie ihrem ehelichen Gemach entfliehen wollte ... ganz sicher nicht. Sie wollte sich einfach nur eine gute Portion Mut und Selbstbewusstsein bei denen holen, von denen sie wusste, dass sie ihnen am liebsten war.
Es war wirklich skandalös spät geworden, doch das bedeutete auch, dass all die anderen Gäste sich längst in ihre Schlafgemächer zurückgezogen hatten. Deshalb wäre es jetzt viel leichter für Edith und ihre Freundinnen, unbemerkt in ihre eigenen Kammern zu verschwinden. Das halbdunkle Haus war die perfekte Möglichkeit für ein paar heimliche Momente mit Tilda, ehe diese sich mit ihrem frisch angetrauten Gemahl auf den Weg nach Frankreich machte. Es war unwahrscheinlich, dass sie vor dem Ende der Saison zurückkehren würden.
„Du wirst uns morgen früh aber alles erzählen, ja? Gleich beim Frühstück und keine Minute später. Ich muss wirklich wissen, ob alles so ist, wie die Leute erzählen. Lady Lucianna hob eine Braue auf zweideutige Weise. Übermütig funkelten ihre grünen Augen, als sie Tilda in eine feste Umarmung schloss. Als sie sie wieder losließ, trat sie ein Stück zurück, um die Freundin vom Kopf bis zu den bestrumpften Füßen zu betrachten. „Du siehst atemberaubend unschuldig aus.
Edith realisierte ein leichtes Unwohlsein in Tilda, als deren brauen Augen sich weiteten.
Tilda, die so bemüht war um eine tapfere Miene, war völlig verängstigt.
Edith trat vor und umarmte sie, genau wie Luci es getan hatte, und versuchte zu ignorieren, wie sehr die Schultern der anderen bebten. „Du bist wunderschön. Du bist klug. Und das heute war der perfekte Start ins Eheleben für dich. Ich kann nur hoffen, dass Ophelia, Luci und ich auch solch großzügige Ehemänner finden werden", flüsterte sie.
„Danke, Edith. Du warst immer eine großartige Freundin." Tilda zerschmolz in Ediths Umarmung, ehe sie sich von ihr löste. „Ich muss mich beeilen. Das geht ja gar nicht, dass mein Gemahl kommt und entdeckt, dass ich geflüchtet bin. Er sagte, er wäre eine halbe Stunde nach Mitternacht da, nachdem er sich um ein paar geschäftliche Dinge gekümmert hat."
Luci hakte sich bei Tilda unter, und Ophelia drückte das Buch, in dem sie zuletzt gelesen hatte, gegen ihre Brust, als sie den anderen beiden folgte.
„Also, denke an die Sache, von der wir gesprochen haben. Die Sache mit deiner Zun..." Lucis Flüstern verklang, als die Freundinnen sich entfernten.
„Ich lösch noch die Kerzen", rief Edith ihnen nach.
„Immer so verantwortungsvoll", sagte Luci mit einem Grinsen über die Schulter.
Ophelia blieb bei der Tür stehen, wie üblich mit zerzausten kastanienfarbenen Locken. „Ich helfe dir."
„Nein, geh schon, sagte Edith und winkte sie weg. „Ich weiß doch, wie gern du weiterlesen willst. Es dauert ja nicht lange. Ich bin gleich wieder bei dir.
„Wenn du darauf bestehst. Ophelia lächelte. Mit dem beleuchteten Korridor in ihrem Rücken sah sie aus wie ein Engel, mit ihren zerwühlen Haaren und der blassen Haut. „Du hast ja recht, ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie die holde Lady Danielle dem üblen Piraten Xavier entkommen wird.
Leise lachte Edith. „Dann los, geh weiterlesen!"
Ophelia wartete keinen Augenblick länger, die schlug ihr Buch auf und las noch im Gehen, als sie Tilda und Luci hinaus folgte.
Edith bewegte sich mit dem Kerzenlöscher durch den Salon, und schon bald war der Raum in Schatten getaucht. Das Licht einer einzigen Kerze verblieb, zusammen mit dem Wandleuchter im Korridor.
Sie griff nach dem Kerzenständer und vergewisserte sich ein letztes Mal, dass der Salon so aussah, wie als sie ihn betreten hatten. Ordentlich, nichts war verrückt. Dann schloss sie die Tür hinter sich. Von ihren Freundinnen war nichts zu sehen.
Ein Schrei zerriss die Stille des nachtschlafenden Herrenhauses, echote durch alle Gänge und wurde von geschlossenen Türen zurückgeworfen.
Edith standen die Nackenhaare zu Berge, und als der Schrei abebbte, überzog Gänsehaut ihre nackten Arme. Ein dumpfes Geräusch folgte dem Schrei.
„Edith!, hörte sie Lucianna rufen. „Ophelia!
Mit der freien Hand packte Edith ihre Röcke und rannte zum Foyer. Es kümmerte sie nicht, dass sie in ihrer Eile Kerzenwachs auf ihrer Hand und dem Fußboden verteilte.
Als sie um eine Ecke bog, blieb sie stocksteif stehen, während ihr das Herz beinahe aus der Brust sprang.
Ophelia schluchzte auf, das Buch rutschte ihr aus der Hand und fiel auf die polierten Bodendielen.
Edith tat ein paar Schritte bis an Ophelias Seite. Luci kauerte auf dem unteren Treppenabsatz. Ihre langen, rabenschwarzen Locken verdeckten für Ediths Blick das, worüber sie sich beugte.
„Luci. Edith machte einen Schritt, während ihre Freundin sich erhob. „Was ist ...
Sie brauchte die Frage nicht zu Ende zu stellen. Auf der letzten Treppenstufe floss eine Spur weicher brauner Locken hinunter ins Foyer.
„Nein, nein, nein. Schluchzend rannte Edith weiter. „Das kann nicht sein ...
„Er hat das getan." Das Gift in Lucis Stimme ließ Edith den Blick von Tildas verdrehtem Körper abwenden. Luci wies die Treppe hinauf, und Ediths Augen folgten der Richtung.
Sie kniff die Augen zusammen, um bei der schlechten Beleuchtung etwas zu erkennen. Doch da war nichts. Kein Mensch, keine Bewegung, kein Geräusch.
„Wer?", flüsterte Ophelia hinter ihr.
„Das ist jetzt nicht wichtig, tadelte Edith und eilte sich, an Tildas Seite zu kommen. „Wir müssen sie wecken, sichergehen, dass sie in Ordnung ist, und dann den Duke und einen Arzt rufen.
„Das bringt nichts mehr. Luci kniete sich neben Edith und wischte Tildas Haar zur Seite. „Sie ist tot.
Gebrochene, kastanienfarbene Augen starrten zu ihnen auf.
Diese sanften Augen von Tilda, die immer bis auf den Grund eines Problems blickten, vollkommen leblos. Tildas sorgloses Verhalten und diese positive Lebenseinstellung, die Edith so liebte, würden sie nie wieder leiten. Nie wieder würden Edith und ihre wunderbare Freundin, hinter Fächern verborgen, über irgendeinen Londoner Dandy kichern, wie er da stand, gehüllt in alle Farben, die Pfauenfedern haben konnten. Nie wieder würden sie durch den Park schlendern und über die wirklich wichtigen Dinge reden, ihre Ängste, ihre Wünsche, ihre Hoffnungen auf die Zukunft.
Innerhalb eines Augenzwinkerns war es vorbei. Als hätte es die sechzehn Jahre ihrer Freundschaft nie gegeben.
Eine Kerze, die jemand am Ende eines langen Tages löschte.
„Sie haben sich gestritten, beharrte Luci und griff nach Ediths Arm, um zu verhindern, dass sie Tilda berührte. „Er stand da oben, und er hat sie gestoßen. Ich schwöre es.
Edith konnte die Augen nicht von Tilda abwenden, wie sie da lag, so bewegungslos am Fuß der Treppe. Selbst wenn ihre Augen nicht offen gewesen und den Kronleuchter über ihnen angestarrt hätten, würde Edith wissen, dass etwas nicht stimmte. Tildas Kopf war seltsam zur Seite geknickt, und ein Arm klemmte hinter ihrem verdrehten Körper. Das züchtige weiße Nachtkleid war zwischen ihren Beinen verheddert und zeigte ihre Fesseln, die in Strümpfen steckten.
Tildas unschuldiges und doch so hell leuchtendes Licht war verloschen. Es war nicht mit den Jahren verblasst, wie es vorgesehen war. Es war ohne Vorwarnung ausgeblasen worden.
„W-w-was sollen wir tun?", jammerte Ophelia.
„Wir werden alle im Haus wecken und ihnen sagen, was der Herzog getan hat! Erneut schoss Lucianna auf die Füße. „Irgendwer muss den Lärm ja gehört haben.
Edith blickte sich im Foyer um, das bis auf Luci, Ophelia, Edith, und natürlich Tilda verlassen dalag. „Du hast Recht. Ich habe ihren Schrei gehört und dann den Lärm ... Sie wand sich über ihre eigene Wortwahl, „... als sie die Treppe herunterstürzte.
„Sie ist nicht gestürzt." Luci wurde beinahe hysterisch und starrte Edith feindselig an. „Abercorn hat sie gestoßen!"
Das Trio erhob sich, sie starrten einander an. In Ophelias Augen liefen Tränen über und rollten über ihre Wangen, aber Luci schien sich viel besser im Griff zu haben. In ihren geweiteten grünen Augen war keine Spur der Wasserwirtschaft zu sehen, in die Ophelia sich verwandelt hatte. Edith war irgendwo dazwischen ... weder von Trauer überwältigt noch gänzlich gefasst. Edith streckte die Hand nach Luci aus, aber die andere ignorierte sie.
„Wie konnte das passieren?", fragte Ophelia und bückte sich nach ihrem Buch, wobei sie sich die Tränen abwischte.
Lucis langes schwarzes Haar schwang über ihre Schulter zurück, als sie sich zu Ophelia wandte. „Das ist eine Frage, die du ihm stellen solltest. Du hast ihn doch gesehen, oder, Ophelia?"
Aus dem Gesicht des Mädchens wich alle Farbe, wodurch ihre Haut beinahe grün wirkte.
„Sag ihr, was du gesehen hast. Luci machte einen einschüchternden Schritt auf Ophelia zu. „Du hast doch genau dort gestanden.
„Ich ... ich ... ich habe gelesen. Ophelia wandte sich an Edith, das Buch fest an ihre Brust gepresst. „Ich schwöre, Edith, ich habe gar nichts gesehen. Ich habe über Xavier gelesen und ...
Ich habe über Xavier gelesen und ..."
„Was ist hier los? Townsend, der Butler von Abercorn, stürmte ins Foyer. Sein Haar war so zerwühlt, als habe der Lärm ihn aus dem Schlaf gerissen. „Ihre Gnaden!
Er riss die Augen auf, als er Tilda wahrnahm und durch den Raum an ihre Seite rannte. Vorsichtig legte er eine Hand um ihr Handgelenk. „Kein Puls. Da ist kein Puls!"
Der Diener kam auf die Füße und schwankte einen Moment über den Schock, seine neue Herrin tot am Fuße der Treppe liegen zu sehen - in der Nacht ihrer Hochzeit.
„Petunia, Petunia! Townsend wedelte mit den Armen, als er in Richtung der Küche davonstürmte. „Petunia! Wir müssen Seine Gnaden alarmieren! Petunia, bei allem was heilig ist, wo steckst du denn, Weib?
Türen öffneten sich klappernd, und von oben aus dem Gästeflügel drangen Stimmen herunter, während Townsend noch immer nach Petunia rief.
Edith hatte nicht die leiseste Ahnung, wer diese Petunia war, aber wie es aussah, war sie wohl besonders wichtig.
„Oh, Euer Gnaden!, sagte Townsend und starrte die Treppe hinauf. „Bitte, sehen Sie nicht hin. Es ist kein Anblick für Ihre Augen.
Edith blickte am Treppengeländer hinauf und erkannte den Herzog, der noch immer in seinem guten Hochzeitsstaat gekleidet war. Sein einstmals blondes Haar hatte einen grauen Schimmer bekommen, und er stieg die Treppe herunter, ein Whiskyglas in der Hand. Sein schlendernder Schritt und seine gemächlichen Bewegungen sprachen Bände. Entweder hatte er mit Tildas Sturz nichts zu tun, oder aber er wusste ganz genau, was passiert war, und es war ihm egal. Er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas und betrachtete die Szene im Foyer aus zusammengekniffenen Augen.
Abercorn hatte den Körper seiner Braut noch nicht entdeckt, die tot zu seinen Füßen lag. Ein Tropfen Blut quoll jetzt über ihre leicht geöffneten Lippen.
Oder vielleicht wusste er ganz