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Das Unglück von Lady Lucianna: The Undaunted Debutantes
Das Unglück von Lady Lucianna: The Undaunted Debutantes
Das Unglück von Lady Lucianna: The Undaunted Debutantes
eBook242 Seiten4 Stunden

Das Unglück von Lady Lucianna: The Undaunted Debutantes

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Über dieses E-Book

Der geistreiche Teufelsbraten Lucianna Constantine hat keinen Zweifel, wer für den Tod ihrer besten Freundin verantwortlich ist. Und sie wird vor nichts zurückschrecken, um dessen Missetaten aufzudecken - und die Übertretungen eines jeden abscheulichen Mannes in London. Ihr ganzes Leben lang war Lucianna Zeugin der Grausamkeiten des Londoner Beau Monde… angefangen mit ihrem eigenen Vater. Daher ist sie mehr als bereit, jeden niederträchtigen Mann, der ihren Weg kreuzt, zur Not auf eigene Faust zu erledigen.

Roderick Crofton, der Duke of Montrose, hat das gesamte Vermögen seiner Familie verloren, als sein Vater den falschen Männern vertraute. Nachdem ein skandalöser Artikel in der Londoner Daily Gazette sein Leben ruiniert, der von dem berüchtigten Kolumnisten des Mayfair Confidential verfasst wurde, ist Roderick finanziell mittellos, ohne eine Verlobte, und es fehlt ihm an Mitteln, die Lords zu finden, die einst seinen Vater betrogen hatten. Roderick bleibt nur eine Wahl: Eine andere reiche Erbin zu finden und zu heiraten. Seine Suche führt ihn zu Lady Lucianna Constantine, und bald kann er nicht leugnen, dass er sie für mehr als nur ihre Mitgift will.

Doch Luci hat Geheimnisse, die alles ändern könnten. Und als Roderick diese Geheimnisse aufdeckt, könnte dies für alle Beteiligten Unglück bedeuten.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum22. Feb. 2019
ISBN9781547573530
Das Unglück von Lady Lucianna: The Undaunted Debutantes
Autor

Christina McKnight

USA Today Bestselling Author Christina McKnight writes emotionally intricate Regency Romance with strong women and maverick heroes.Christina enjoys a quiet life in Northern California with her family, her wine, and lots of coffee. Oh, and her books...don't forget her books! Most days she can be found writing, reading, or traveling the great state of California.Sign up for Christina's newsletter and receive a free book: eepurl.com/VP1rPFollow her on Twitter: @CMcKnightWriterKeep up to date on her releases: christinamcknight.comLike Christina's FB Author page: ChristinaMcKnightWriterJoin her private FB group for all her latest project updates and teasers! facebook.com/groups/634786203293673/

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    Buchvorschau

    Das Unglück von Lady Lucianna - Christina McKnight

    THE UNDAUNTED DEBUTANTES

    Buch 2

    Copyright © 2017 by Christina McKnight

    Titelbild von Period Images

    Umschlaggestaltung von The Midnight Muse

    Alle Rechte vorbehalten.

    ISBN-10:

    ISBN-13:

    ISBN-10:

    ISBN-13:

    ––––––––

    La Loma Elite Publishing

    ––––––––

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Publikation darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert, verteilt oder in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln übertragen werden, einschließlich Fotokopieren, Aufzeichnen oder andere elektronische oder mechanische Methoden, außer im Falle von kurzen Ausschnitten als Zitat in kritischen Überprüfungen und bestimmten anderen nichtkommerziellen Nutzungen, die vom Urheberrecht erlaubt sind. Wenden Sie sich für Berechtigungsanfragen an den Herausgeber mit der Angabe Zu Händen: Berechtigungskoordinator unter der folgenden Adresse.

    ––––––––

    Christina@christinamcknight.com

    WIDMUNG

    Für Theresa und Debbie

    Ihr seid immer da, wenn es darauf ankommt.

    Danke, dass IHR an mich und diese REIHE glaubt!

    DANKSAGUNGEN

    Es gibt mehrere Personen, denen ich dafür danken möchte, dass sie mir während der hektischen Entstehungsgeschichte dieses Buches zur Seite standen.

    An Marc, meinen großartigen Freund - danke, dass du immer du bist!

    An Lauren Stewart, meine Kritikpartnerin und beste Freundin. Du hast mich dazu gedrängt, neue Gedankengänge zu erkunden, die ich nie für möglich gehalten hätte. Wenn wir in einer echten Beziehung wären, würde dies auf gegenseitiger Abhängigkeit beruhen, aber auf eine gute Art und Weise. Ohne deine Kommentare, Kritik, Anregungen und Vorschläge wäre mein Schreiben nicht das, was es ist.

    Ich möchte auch den wunderbaren Frauen danken, die mich in meiner Karriere als Schriftstellerin und in meinem Leben unterstützt haben, einschließlich (aber nicht beschränkt auf): Erica Monroe, Amanda Mariel, Debbie Haston, Angie Stanton, Theresa Bär, Ava Stone, Roxanne Stellmacher, Laura Cummings, Dawn Borbon, Suzi Parker, Jennifer Vella, Brandi Johnson und Latisha Kahn. Ich weiß, dass ich jemanden vergessen habe ... ihr alle seid sehr geduldig mit mir gewesen und habt meine exzentrische Art auf wunderbare Weise ausgehalten und unterstützt.

    Ein ganz besonderes Dankeschön an meine Chefredakteurin Chelle Olson bei Literally Addicted to Detail, Ihre Fähigkeiten und Professionalität übertreffen alles, was ich erwartet hatte. Chelle Olson kann per E-Mail unter Literallyaddictedtodetail@yahoo.com erreicht werden.

    Ein besonderes Dankeschön gilt auch dem historischen und entwicklungspolitischen Redakteur Scott Moreland.

    Und an meine Korrektorin Anja, danke, dass du eine weitere Reise mit mir unternommen hast.

    Umschlaggestaltung von The Midnight Muse

    Taschenbuchcover von Sweet 'N Spicy Designs.

    Zum Schluss vielen Dank für die Unterstützung von Indie-Autoren.

    PROLOG

    Devonshire, England

    Dezember 1813

    Lady Lucianna Constantine saß neben ihrer besten Freundin Lady Tilda Abercorn, formell Fräulein Tilda Guthton - zumindest bis zu ihrer morgendlichen Hochzeit mit Lord Abercorn, einem Herzog. Luci wollte sich für Tilda freuen. Sie sehnte sich danach, die Freude und die Fröhlichkeit ihrer anderen Freunde - Lady Edith und Lady Ophelia - zu spüren, aber sie glaubte immer weniger, dass sie zu einer solchen Emotion fähig wäre. Alles, wozu sie sich in diesem Augenblick in der Lage sah, war ein nicht besonders ehrliches Lächeln und die Vorbereitung darauf, Tilda zu ihrem ersten Blick auf ein Ehebett loszulassen.

    Wenn Tildas Schultern etwas zu steif wirkten oder ihre Haltung eine Spur zu gerade war, erwähnte keine ihrer Freundinnen das.

    Ich muss jetzt wirklich in meine Kammer zurückkehren, bevor Seine Gnaden vermutet, dass ich mich davongemacht habe ... und das noch bevor unsere Ehe überhaupt vollzogen wurde. Tilda sprang vom Sofa auf.

    Als Lady Ophelia kicherte, fiel Lucianna ein. Das Geräusch war viel leichter als ihr normalerweise heiseres Glucksen. Es hätte Luci sein sollen, die sich heute auf ihre Hochzeitsnacht vorbereitete, nicht Tilda, die bloß die Tochter eines Baronets war. Als Tochter des Marquis von Camden hatte Luci immer gedacht, sie würde schon lange vor Tilda einen geeigneten Verehrer finden. Oder sogar Edith oder Ophelia. Es ärgerte sie, zu sehen, dass ihre Freundin sich vermählte, bevor ihr Vater mögliche Bewerber für sie selbst auch nur erwähnt hatte.

    Nicht dass Luci jemals in Betracht ziehen würde, Abercorn, einen Mann, der alt genug war, ihr Vater zu sein, zum Ehemann zu nehmen. Dennoch hatte sie sich immer vorgestellt, dass sie die erste von ihnen sein würde, die all die köstlichen Geheimnisse verkündete, die sich hinter einer geschlossenen Schlafzimmertür abspielten.

    Die hohe Uhr zwischen den Erkerfenstern hatte mindestens fünf Minuten zuvor zur Mitternacht geschlagen.

    Du wirst uns morgen alles erzählen? Beim Frühstück und keinen Augenblick später. Ich muss wirklich wissen, ob alles so ist, wie es mir gesagt wurde. Luci hob vielsagend eine Braue und zog Tilda in eine enge Umarmung, bevor sie sich zurückzog und die Freundin vom Kopf bis zu den bestrumpften Zehen genau in Augenschein nahm. Du siehst atemberaubend unschuldig aus.

    Und völlig verängstigt.

    Möglicherweise kurz davor, vor lauter Nervosität zusammenzubrechen.

    Die anderen Frauen wollten gern glauben, dass Tilda ein Rückgrat aus verstärktem Fischbein besaß, aber Luci wusste es besser. Sie waren Busenfreundinnen, seit sie in Mayfair in den Stadthäusern ihrer Familien herumzukrabbeln begonnen hatten.

    Edith war an der Reihe, Tilda zu trösten. Du bist wunderschön. Du bist klug. Und heute war der perfekte Tag, dein Eheleben zu beginnen. Ich kann nur hoffen, dass eines Tages auch Ophelia, Luci und ich mit solch großzügigen Ehemännern gesegnet sind.

    Großzügige Ehemänner? Tildas Gatte müsste sich glücklich schätzen, wenn ihm noch weitere fünf Jahre auf dieser Erde vergönnt waren. Luci hoffte, dass der Mann nicht ins Jenseits überging und seine Witwe allein mit einer widerspenstigen Horde von Kindern zurückließ. Oder, noch schlimmer, gänzlich ohne Nachkommen, und dann ein neues Zuhause würde finden müssen, wenn Abercorns engster Verwandter und Erbe kam, um seinen Besitz einzufordern.

    Ich danke dir, Edith. Du warst immer eine wunderbare Freundin. Tilda fand Anteilnahme in Ediths Armen und schmolz in der Umarmung der blonden englischen Rose fast dahin. Es war eine Emotion, um die Luci kämpfen musste - Empathie für andere.

    Sie hatte von klein auf gelernt, dass man für das kämpfte, was man haben wollte. Wenn man nicht bekam, was man wollte, dann lag es daran, dass man es nicht genug gewollt hatte. Zumindest hatte ihr Vater, Lord Camden, genau dies in die Köpfe seiner vier Kinder gebohrt, seit sie kniehoch waren.

    Tilda zog sich zurück, ihr Lächeln bebte. Ich muss mich beeilen. Es ist nicht gut, wenn mein Mann in mein Zimmer kommt, nur um festzustellen, dass ich geflohen bin.

    Luci schob einen Arm unter Tildas Ellenbogen, während Ophelia ihr Buch nahm und ihnen mit ein paar Schritten Abstand folgte. Luci wusste, dass Ophelia hinter ihnen war, weil das Mädchen, egal wie oft man sie dafür schalt, nie die Notwendigkeit sah, ihre Füße hoch genug zu heben, um das Schlurfen zu vermeiden.

    Ich werde die Kerzen löschen, rief Edith.

    Immer die Verantwortungsvolle, sagte Luci mit einem Grinsen über die Schulter. Das einzige, was sie mehr irritierte als Ophelias lahme Schritte, war Ediths vernünftiges Auftreten.

    Luci zog Tilda an sich, als sie zur Haupttreppe gingen. Also, Tilly, als ich sagte, ich möchte jedes Wort hören, meinte ich jedes Detail!, gurrte sie. Da du darauf bestanden hast, zuerst zu heiraten, und das noch bevor deine erste Saison auch nur halb vorbei ist, bist du uns das schuldig.

    Tildas Füße verlangsamten sich, und der Blick, den sie Luci zuwarf, war voller Sorge und Zweifel. Du weißt genau so gut wie ich, dass diese Verbindung von meinem Vater ausgemacht wurde, nicht von mir. Ich hätte gerne bis zum Ende der Saison gewartet, ehe ich meine Verlobung bekannt gebe.

    Sie platzierte einen kurzen Kuss auf Tildas Wange. Ich weiß, ich weiß. Mein Vater hätte das gleiche getan, wenn Abercorn Interesse an mir gezeigt hätte. Luci drehte Tilda sanft zur Treppe und gab ihr einen Klaps auf den Hintern. Jetzt geh da rauf und grüße deinen neuen Ehemann so, wie es sein soll.

    Luci!, zischte Tilda. Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung, was du damit meinst.

    Sie machte sich nicht das Geringste daraus, dass Abercorn zurückhaltende, sanfte, brünette Schönheiten lieber mochte als Lucis hochgewachsenen, schlanken Körper und das mitternachtsschwarze Haar, das lang über ihren Rücken fiel. Nein, Luci hatte keinen Zweifel, dass sie als ihren Ehemann einen gutaussehenden, wortgewandten Lord beanspruchen würde. Sie konnte sich bereits die neidischen Blicke von anderen geeigneten Männern - und von ungebundenen Damen - vorstellen. Vielleicht ein Prinz ...

    Tilda ging die Treppe hoch, zuerst zögernd, aber Luci zwinkerte ihr zu, als Tilly zu ihr herunterblickte, was der jungen Frau die Sicherheit gab, das letzte Stück zum obersten Treppenabsatz in Angriff zu nehmen.

    Oben auf der Treppe tauchte ein Schatten auf, dann eine Hand, die Tildas Arm umklammerte.

    Luci rührte sich, um besser erkennen zu können, wer ihre Freundin aufgehalten hatte. Alle anderen Gäste hatten sich schon vor Stunden in ihre Räumlichkeiten zurückgezogen. Seit ein Hausdiener vor über zwei Stunden zum letzten Mal die Scheite im Kamin aufgestochert hatte, hatten sie nicht einmal mehr Bedienstete zu Gesicht bekommen.

    Nein, ich schwöre es. Ich habe nicht ... Tildas Flehen ertönte von oben auf der Treppe, ehe ein festes Schütteln durch die Hand, die sie ergriffen hatte, ihr die letzten Worte stahl.

    Ein ergrauender Haarschopf über einem roten Hausmantel wurde sichtbar, das Gesicht des Mannes kam nur einen Zentimeter von Tildas Antlitz entfernt, als sie den Kopf einzog.

    Tilly?, rief Luci, als der Fuß ihrer Freundin auf der obersten Stufe abrutschte, als Tilda mit den Armen ruderte, als ihr Körper nach hinten fiel.

    Tilda riss den Mund auf. Ihr Schrei erschütterte Luci bis ins Mark, bevor der Kopf ihrer Freundin am Boden aufschlug. Nur einen Herzschlag später versank das Herrenhaus in derselben Stille wie zuvor. Dann erst schlug Tildas Körper dreimal dumpf auf und landete schließlich zu Lucis Füßen auf den polierten Bodendielen.

    Einen Moment lang starrte Luci sie schweigend an, und ihre Gedanken rasten, um das, was sie gerade gesehen hatte, zu begreifen.

    Sie sah noch einmal auf und erwartete, dass der Mann die Treppe heruntereilen würde, um Tilda zu helfen, doch alles, was sie sah, war das Aufblitzen roten Stoffes und dann ... nichts. Er war weg, verschwunden.

    Ihr Magen drehte sich um, als ihre Gedanken sich überschlugen, um zu verstehen, was sie oben auf der Treppe gesehen hatte.

    Edith! Luciannas Puls raste, ihr Schrei war hoch, als sie neben Tilda kniete. Ophelia!

    Erneut fiel etwas mit dumpfem Schlag zu Boden.

    Luci sah auf und sah Ophelia wie festgefroren dastehen, das Buch zu ihren Füßen aufgeschlagen. Der letzte dumpfe Aufprall war das fallengelassene Buch gewesen. Dann tauchte Edith atemlos hinter ihr auf.

    Luci. Edith trat um Ophelia herum. Was ist denn ...

    Sie stand auf und schüttelte sanft den Kopf.

    Nein, nein, nein, schluchzte Edith, als sie zu Tilda eilte. Dies kann nicht sein ...

    Er hat das getan. Luci konnte den Vorwurf in ihrer Stimme nicht zurückhalten. Edith sah von Tilda weg zu Luci. Sie zeigte die Treppe hinauf und ließ keinen Zweifel, wer dafür verantwortlich war.

    Edith‘ Blick folgte Lucis Richtung, und sie kniff die Augen zusammen und betrachtete das Dunkel des Treppenabsatzes über ihnen, aber Luci wusste, dass ihre Freundin niemanden in den Schatten sehen würde.

    Abercorn war geflohen.

    Wer?, kiekste Ophelia und trat vor, blieb hinter Edith stehen.

    Das ist in diesem Moment nicht wichtig, flüsterte Edith und kniete neben Tilda, so wie Luci es zuvor getan hatte. Wir müssen sie aufwecken, sicherstellen, dass es ihr gut geht, und den Herzog rufen - und einen Arzt.

    Es hat keinen Zweck. Luci kniete sich neben Edith und strich Tilda das Haar aus dem Gesicht. Sie ist tot.

    Luci verbiss sich das Schluchzen, das sie zu überkommen drohte. Es war zwingend notwendig, dass sie ihre Gefühle unter Kontrolle hielt, zumindest bis der Richter hergerufen und die Gründe für den Absturz erfasst wurden.

    Ihre liebe Freundin, die noch vor wenigen Augenblicken so nervös - und so lebendig - gewesen war, starrte jetzt an die Zimmerdecke. Ihre blinden, leeren, kastanienbraunen Augen hielten den Ausdruck des Schocks für ewig fest.

    Wut entzündete sich in Luci, und sie bat ihr kochendes Blut, sich abzukühlen - zumindest lang genug, um sprechen zu können.

    Sie hatten einen Streit. Luci ergriff Ediths Arm, als sie Tilda berührte. Er war dort oben und hat sie gestoßen. Das schwöre ich.

    Luci konnte nichts tun, als Edith Tildas gekrümmten Körper anblickte, das weiße Nachthemd zwischen ihren Beinen verheddert und ihr Kopf in einem merkwürdigen Winkel abgeknickt.

    W-w-was sollen wir tun?, wimmerte Ophelia.

    Wir werden das Haus wecken und ihnen allen sagen, was der Herzog getan hat! Lucianna rappelte sich erneut auf. Jemand muss den Streit gehört haben.

    Das Foyer war bis auf Luci, Ophelia, Edith und natürlich Tilda verlassen.

    Du hast recht. Ich hörte sie schreien, und dann kam der Aufprall ... Edith zuckte bei ihrer eigenen Wortwahl sichtlich zusammen, sodass Luci sie am liebsten getröstet hätte. ... als sie stürzte.

    "Sie ist nicht gestürzt. Lucianna wusste, dass ihre Stimme einen gefährlich hohen Klang annahm, als sie Edith mit einem schmalen Blick betrachtete. Doch sie schaffte es nicht, die Wut, die in ihr tobte, zu zähmen. Sie wurde gestoßen. Von Abercorn!"

    Luci starrte zwischen ihren beiden verbliebenen Freundinnen hin und her. Sie machte ihren Blick weich, in der Hoffnung, sie mögen ihr Glauben schenken.

    Wie konnte es dazu kommen?, fragte Ophelia und sammelte ihr Buch vom Boden auf.

    "Das ist etwas, das man ihn fragen sollte. Du hast ihn gesehen, richtig, Ophelia?" Luci sah Ophelia an, das lose Haar fiel über ihre Schulter.

    Die Haut des Mädchens wurde weiß, so dass ihr ohnehin farbloser Teint fast grün wurde.

    Sag ihr, was du gesehen hast, forderte Luci. Du hast doch genau dort gestanden.

    Ich - ich - ich habe gelesen. Ophelia wandte sich an Edith und hielt ihr Buch fest, als könnte es sie schützen. Ich schwöre es, Edith, ich habe nichts gesehen. Ich las über Xavier und ...

    Was ist denn hier los? Townsend, der Butler von Abercorn, stürmte ins Foyer, sein Haar zerzaust, als hätte ihn der Lärm aus dem Schlaf gerissen. Euer Gnaden! Seine Augen weiteten sich, als er durch den Raum zu Tilda rannte. Seine Hände suchten panisch nach ihrem Handgelenk. Kein Puls. Sie hat keinen Puls!

    Der Diener rappelte sich auf und schwankte einen Moment, bevor er nach dem Schock, seine neue Herrin am Fuße der großen Treppe tot zu sehen, und das in ihrer Hochzeitsnacht, sein Gleichgewicht wieder fand.

    Petunia, Petunia!, schrie Townsend, und seine kleinen Füße stürzten auf die Küche zu. Petunia! Wir müssen Seine Gnaden herbeischaffen. Petunia, wo bist du, Frau, bei allem, was heilig ist?

    Türen öffneten sich und aus dem Gästeflügel erklangen Stimmen, während Townsend nach Petunia rief.

    In jeder anderen Situation hätte die Szene bei Luci zumindest ein Kichern ausgelöst, weil die Bewegungen des Butlers anmuteten wie bei einem erregt zeternden Vogel. Doch heute und hier gab es keinen Humor - für niemanden.

    Oh, Euer Gnaden!, sagte Townsend und starrte die Treppe hinauf. Bitte, sehen Sie nicht hin. Das ist nicht für ihre Augen geeignet.

    Der Herzog tauchte oben auf der Treppe auf. Wahrscheinlich hatte er sich nur in die Schatten der oberen Halle zurückgezogen und gewartet, bis der Alarm ausgelöst wurde. Trotzdem trug er immer noch seinen Hochzeitsanzug und hielt ein Whiskyglas in der Hand. Das konnte nicht sein ... Nur wenige Augenblicke zuvor hatte er einen roten Hausmantel getragen. Er kam die Treppe herunter, eine graue Haarsträhne fiel vor seine Augen, als er die Szene im Erdgeschoss betrachtete.

    Als hätte er nicht zugesehen, wie Tilda nach dem Stoß hintenüber gestürzt war.

    Lucis Hände ballten sich an ihren Seiten zu Fäusten und spürte, wie ihr Gesicht vor Zorn heiß wurde.

    Der Mann hatte seine Frischvermählte die Treppe heruntergestoßen und besaß nun die Frechheit, durch die Szenerie zu stapfen, als hätte er den Tod, den sein Stoß verursacht hatte, nicht bemerkt.

    Tilda

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