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Die verlassene Lady - Lord Havershams Rache
Die verlassene Lady - Lord Havershams Rache
Die verlassene Lady - Lord Havershams Rache
eBook362 Seiten6 Stunden

Die verlassene Lady - Lord Havershams Rache

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Über dieses E-Book

Eine Lady, von allen gemieden ...

Lady Viola Oberbrook wollte nur jenen Morgen vergessen, der von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden hatte. Zwei wohlhabende, vielversprechende junge Gentlemen kamen bei einem Duell ums Leben - und seither ist sie gezwungen, sich auf dem Landgut ihres Vaters zu verbergen. Acht Jahre später hat sie ihr Leben unter Kontrolle: eine erfüllende Arbeit, ein paar enge Vertraute und keine Pläne, in die Londoner Gesellschaft zurückzukehren. Was sie nicht erwartet, ist der Tag, an dem sie sich wieder mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Ein Lord, von einer Lady verraten ...

Brock Spencer, Earl of Haversham, will nur Rache. Erst kürzlich vom Militärdienst für den König nach London zurückgekehrt, plant er, seinen Familienbesitz zu reparieren, eine Braut zu finden und das Mädchen zu ruinieren, das für den viel zu frühen Tod seiner Zwillingsbrüder verantwortlich war. Was er nicht erwartet, ist, sich in die einzige Frau zu verlieben, die niemals Teil seiner Zukunft hätte sein sollen.

Eine unmögliches Verbindung. Ein gemeinsames Schicksal ...

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum19. Sept. 2019
ISBN9781071510964
Die verlassene Lady - Lord Havershams Rache
Autor

Christina McKnight

USA Today Bestselling Author Christina McKnight writes emotionally intricate Regency Romance with strong women and maverick heroes.Christina enjoys a quiet life in Northern California with her family, her wine, and lots of coffee. Oh, and her books...don't forget her books! Most days she can be found writing, reading, or traveling the great state of California.Sign up for Christina's newsletter and receive a free book: eepurl.com/VP1rPFollow her on Twitter: @CMcKnightWriterKeep up to date on her releases: christinamcknight.comLike Christina's FB Author page: ChristinaMcKnightWriterJoin her private FB group for all her latest project updates and teasers! facebook.com/groups/634786203293673/

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    Buchvorschau

    Die verlassene Lady - Lord Havershams Rache - Christina McKnight

    Lord Havershams Rache

    Die verlassene lady

    Christina McKnight

    La Loma Elite Publishing

    Copyright © 2014 by Christina McKnight

    Übersetzung © 2019 von Corinna Vexborg

    Alle Rechte vorbehalten.

    ISBN: (Paperback)

    ISBN-13: (Paperback)

    ISBN: (Electronic book)

    ISBN-13: (Electronic book)

    ––––––––

    La Loma Elite Publishing

    ––––––––

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Publikation darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert, verteilt oder in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln übertragen werden, einschließlich Fotokopieren, Aufzeichnen oder andere elektronische oder mechanische Methoden, außer im Falle von kurzen Ausschnitten als Zitat in kritischen Überprüfungen und bestimmten anderen nichtkommerziellen Nutzungen, die vom Urheberrecht erlaubt sind. Wenden Sie sich für Berechtigungsanfragen an den Herausgeber mit der Angabe Zu Händen: Berechtigungskoordinator unter der folgenden Adresse.

    ––––––––

    Christina@christinamcknight.com

    WIDMUNG

    Für Lauren Stewart

    Du hast meine Leidenschaft für das Schreiben am Leben erhalten, auch als es das Letzte war, was ich tun wollte. Deine Freundschaft ist wirklich einzigartig.

    PROLOG

    Hyde Park

    April 1806

    In Erwartung des bevorstehenden Schauspiels drücke Viola den Griff ihres rosafarbenen Sonnenschirms fest an ihre Brust. Ihr Blick richtete sich auf die beiden Gestalten, eingehüllt vom frühen Morgennebel des Hyde Park. Die Männer, eigentlich nur Knaben, begannen zu zählen, als sie sich voneinander entfernten. Jeder hielt in seiner rechten Hand den glänzenden, perlenbesetzten Griff einer Pistole.

    Sie presste die Lippen zusammen, um das Kichern zu unterdrücken, das in ihr aufzukommen drohte.

    Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die Hand von ihr, von Lady Viola Oberbrook, von gleich zwei Männern zur Ehe begehrt werden würde? Und das sogar gleich in der ersten Woche ihrer ersten Saison? Dass es sich dabei um die Zwillingssöhne von Lord Haversham handelte, machte die Sache nur noch besser. Jede Debütantin würde sie beneiden. Sie wäre Stadtgespräch. Sie sollte es auch sein! Immerhin war ihr Vater der Herzog von Liperton.

    Wenn sie nur einen Weg gefunden hätte, ganz London hierher zu bringen, um Zeuge des Duells zu werden. Sie hatte getan, was sie konnte, indem sie mit Mrs. Tenchard gesprochen hatte. Die alte Schwätzerin würde die Nachrichten noch schneller verbreiten, als Vi es fertigbrachte, ihre monatlichen finanziellen Zuwendungen beim Hutmacher durchzubringen.

    Und Vi war stolz auf ihre Fähigkeit, das Geld ihres Vaters auszugeben.

    Miss Viola, bitte um Verzeihung, aber es ist ratsam, ihre Ziegenlederhandschuhe mit dem Wollfutter anzuziehen, flüsterte ihre Zofe Sarah neben ihr.

    Shhhh, zischte Vi zurück und hob ihre Hand, damit Sarah den Mund hielt. Sie wollte keinen Moment von dem verpassen, was kommen würde. Sie würde sich für den Rest ihres Lebens daran erinnern. Den Tag, an dem zwei Männer der großen Gesellschaft um sie kämpften. Sie seufzte.

    Die Zwillinge - Cody, dessen Haare länger waren, als es die derzeitige Mode erlaubte, und mit einem fest entschlossenen Glitzern in den Augen. Und Winston, dessen elegant geschnittenes blondes Haar respektvoll über seinem Kragen endete - erreichten die erforderliche Distanz von zwanzig Schritten und drehten sich um.

    Ihre Pistolen feuerten gleichzeitig. Vi's Herz raste. Ihr erstes Duell ... und ganz sicher nicht das letzte, wenn es nach ihr ginge.

    Die frische Morgenbrise vertrieb den Rauch, als beide Männer zu Boden fielen, der feucht war vom Morgentau. Dringlichkeitsschreie lagen in der Luft. Männer stürmten herbei, um den Zwillingen zu helfen.

    Kälte lief ihr über den Rücken. Der Atem stockte in ihren Lungen.

    Keiner der beiden Männer bewegte sich.

    Ein scharfes Einatmen erklang neben ihr, aber Vi zögerte, ihre Aufmerksamkeit von der Szene abzuwenden, als der stechende Geruch einer abgeschossenen Waffe sie erreichte.

    Rufen Sie Doc Durpentire. Sofort!, brüllte Mr. Rodney Swiftenberg. Als entfernter Verwandter der Havershams war Swiftenberg während des Duells Codys Sekundant. Andere, die Viola kaum kannte, knieten sich über beide gefallenen Männer.

    Die Klatschkolumnen würden über diesen Tag viel zu schreiben haben. Vi konnte es kaum erwarten, ihren Namen in gedruckter Form zu sehen. Vielleicht würde ihr Vater ihre Mitgift erhöhen, da sie letztendlich sehr gefragt sein würde.

    Miss, rief Sarah. Ich denke, es ist das Beste, wenn wir uns auf den Heimweg machen. Ihr Herr Papa wird richtig sauer sein, wenn er herausfindet, dass Sie sich davongeschlichen haben und jetzt diese armen Männer tot zu ihren Füßen liegen.

    Sicher scherzt du nur. Sie schauspielern doch nur, damit es dramatischer wirkt - zu meinen Ehren, nehme ich an. Viola beäugte die beiden Männergruppen, in denen es viel Kopfschütteln gab. Einer zog seinen Mantel aus und legte ihn sanft über Codys stillen Körper. Vi starrte hinüber zu Winston, wo ein anderer Mann eine Pferdedecke ausschüttelte. Das dicke, grobe Material wehte kurz in der Morgenbrise, ehe es über den zweiten Körper gelegt wurde.

    Sie studierte die Szenerie, die sich vor ihr abspielte. Was hier geschah, hatte das Potenzial, so romantisch zu sein. Eine Geschichte, mit der sie ihre Enkelkinder verzaubern würde. Es war eine Schande, dass keiner der Zwillinge der Erstgeborene war und daher ihrer Hand nicht würdig war. Aber sie hatte keinen Grund gesehen, sie über dieses kleine Problem zu informieren und ihr den Spaß zu verderben. Sie würden es früh genug herausfinden.

    Langsam richteten sich die Augen aller Anwesenden auf sie. Sie trat einen Schritt zurück angesichts der Härte ihrer Blicke. Ihre kalte Hand fuhr an ihren Mund. Sie wollte ihnen sagen, sie sollen ihre Augen abwenden. Sie war die Tochter eines Herzogs. Sie sollten den Respekt zeigen, der ihr gebührte. Keiner dieser Männer hatte einen höheren Titel als Baron. Wie konnten sie es wagen, sie so anzusehen?

    Ein hochgewachsener, schlanker Mann mit einer großen Stofftasche eilte zu Winston. Sie nahm an, dass dies Doc Durpentire war. Er würde beide Männer in kürzester Zeit wieder auf die Beine bringen. Aber wenn sowohl Cody als auch Winston eine Kugel eingefangen hätten, wäre ihre Fehde nicht gelöst. Viola stellte sich vor, was sich die beiden als nächstes ausdenken würden, um zu beweisen, dass einer ihre Hand mehr verdient hatte als der andere. Vielleicht ein Kutschenrennen durch Mayfair. Sie wusste, dass sie Cody überreden würde, sie auf dem Abenteuer mitfahren zu lassen. Sie konnte schon den Wind auf ihrem Gesicht spüren, als die Kutsche mit hoher Geschwindigkeit die Kurven nahm, und wie sie über den Sitz rutschte, damit ihr weicher Körper an Codys hartem lag.

    Sie stellte sich vor, was die dummen, hirnlosen jungen Frauen denken würden. Sie würden sie noch mehr beneiden. Ein ungebetenes Lächeln spielte auf ihren Lippen.

    Der Arzt zog die schwere Decke beiseite, und seine Hände bewegten sich über Winstons Körper. Dann lagen sie still. Sein Kopf senkte sich. Er sprach mit den Männern, die um ihn herumstanden, aber Vi war zu weit weg, um ihre Unterhaltung zu hören.

    Rodney, die Hände tief in seinen Taschen vergraben, kam in ihre Richtung.

    Was ist denn mit ihnen los?, fragte sie, als er nah genug war, um ihre Worte zu hören.

    Ich denke, Sie sollten gehen, Lady Viola. Dies hier ist nichts, was ein unschuldiges Mädchen miterleben sollte, erwiderte Rodney. Sein blondes Haar erinnerte so sehr an das von Cody und Winston, aber seine Haltung hatte sie immer als arrogant empfunden, bei einem Mann, der weder mit einem Titel noch mit Reichtum gesegnet war.

    Wer sind Sie, dass Sie über mich bestimmen wollen? Viola schloss ihren Sonnenschirm mit einem schnellen Klicken und reichte ihn Sarah. Dann stemmte sie ihre Hände in ihre runden Hüften.

    Dafür ist jetzt nicht die rechte Zeit. Meine Cousins ... sie sind beide tot. Rodney machte eine Pause. Ich muss meinen Onkel informieren.

    Sie lügen.

    Ich versichere Ihnen, dass an diesem Tag niemand lügen wird. Er drehte sich abrupt um und ging zurück zu der Menge, die sich zwischen den gestürzten Männern versammelte.

    Er erlaubt sich einen Scherz mit mir, dachte Viola. Sie schaute wieder zu den beiden Gestürzten, deren bewegungslose Körper so im Widerspruch zu den Zwillingen standen, die sie in den letzten Tagen kennen gelernt hatte. Die Hitze der Erregung ließ von ihr ab, als sie eine Hand an ihrem Ellbogen spürte. Viola spürte die schwieligen Fingerspitzen durch ihren dünnen Morgenmantel.

    Wir sollten gehen, Miss.

    Vi schüttelte Sarahs flehende Berührung von ihrem Arm ab und versuchte, ihren Blick auf etwas anderes als die leblosen Männer auf dem Boden zu richten.

    Nun, sagte Viola. Das war ... Entsetzen krallte sich in ihr Inneres. Ihr Fassung brach, als sie die beiden Männer anstarrte, die unbeweglich vor ihr lagen. ... unerwartet. Ihr gesamtes Leben hatte sie zu diesem Moment geführt - ein Leben voller gesellschaftlicher Anforderungen und den Regeln, denen man folgen musste, um akzeptiert zu werden. Ein Leben, das so schnell aufgehört hatte wie das der beiden Männer, die jetzt tot dort lagen. Tot. Sie hatte diese Männer ermordet - die Erkenntnis stürzte auf sie ein, obwohl ihre Gedanken dagegen rebellierten. Cody und Winston, die albernen Zwillinge, die sie so unterhalten hatten, gab es nicht mehr. Trotzdem atmete sie weiter. Mit jedem Atemzug, den sie in der Kälte des frühen Morgens im Hyde Park nahm, spürte sie alles, was von ihr erwartet wurde, die Standards und Protokolle, die für ein siebzehnjähriges Mädchen kaum zu überwinden waren.

    Sie sah sich nach Hilfe um, nach jemandem, der ihr sagte, was sie tun sollte, aber alle waren zu beschäftigt mit den Jungen am Boden. All die Jahre, in denen ihr beigebracht wurde, wie man sich benimmt, hatten sie nicht auf so etwas vorbereitet.

    Miss, was können wir tun?

    Ich denke, wir sollten ... Sie räusperte sich. Ich nehme an, es ist Zeit, von vorne zu beginnen. Sie ahnte irgendwie, dass es unmöglich sein würde, von vorne zu beginnen.

    Von vorne beginnen, Miss? Die dunklen Brauen ihrer Magd zogen sich tief über ihre Augen.

    Viola straffte ihren bereits makellos durchgedrückten Rücken und zwang sich zu ihrem perfekten Lächeln, bevor sie fortfuhr. Um einen anderen Bewerber zu finden, du dummes Mädchen! Dieses Mal habe ich vor, meine Ziele ein bisschen höher zu setzen. Sie wirbelte herum, entschlossen, nicht zu stolpern und nicht vor so vielen ins Wanken zu geraten. Sie ging zurück zu ihrer Kutsche, zwischen den Männern hindurch, ohne jemandem ins Auge zu sehen, und spürte das Gewicht ihrer Blicke, als sie vorbeiging. Es spielte keine Rolle. Sie hatte die Unterhaltungen des Abends vorzubereiten und ein Image zu wahren - ganz gleich, wie teuer es ihre Seele ankam.

    KAPITEL EINS

    Winchester, Hampshire

    Juli 1815

    Lady Viola Oberbrook überprüfte zum fünften Mal die Liste der Zahlen auf der Seite. Unmöglich, murmelte sie. In den letzten acht Jahren hatte sie Foldger's Foals mit ordentlichem Gewinn geführt. Aber die Gezeiten hatten sich in den letzten sechs Monaten geändert.

    Sie legte den Bleistift beiseite und musterte den Raum, geschmückt in üppigem Blau und Gold, gepaart mit dunklem Kirschholz. Die Umgebung war ihr Zuhause. Das Zimmer hatte sie bald nach ihrer Flucht aus London dekoriert, und jetzt strahlte es den teuren Geschmack ihrer Jugend aus. Das dunkle Holz ihres Schreibtisches fühlte sich unter ihren Fingerspitzen glatt an. Der Tisch würde einen guten Preis erzielen. Sie würde mehr Möbel verkaufen müssen, wenn sich die Fohlen weiter so schlecht verkauften.

    Wie sie sich verändert hatte! Jetzt schätzte Einfachheit mehr als Extravaganz. Ein Teil von ihr wäre froh, wenn alles verschwinden würde.

    Ein leises Klopfen an der Tür holte sie aus Erinnerungen, auf die sie keinen großen Wert mehr legte. Kommen Sie herein. Vi schloss das Rechnungsbuch und stand auf, wobei sie ihr Kleid mit bleistiftverschmierten Fingern glättete.

    Die Bürotür öffnete sich auf verrosteten Scharnieren und enthüllte Connor Cale, ihren Assistenten und Stallmeister. Als Mann mittleren Alters, der zur gehobenen Gesellschaft gehörte, war er ihr Retter gewesen, als sie vor all den Jahren einen Freund gebraucht hatte. Nun waren es sein von Grau durchzogenes braunes Haar, sein ehrliches Gesicht und seine Beziehungen in die guten Kreise Londons, die es ihr ermöglichten, ihr Lebenswerk zu vollenden und dabei selbst im Hintergrund zu bleiben.

    Zögernd schlenderte er in ihr Büro und blieb vor ihrem Schreibtisch stehen. Ein neuer Kunde ist eingetroffen, um unsere verfügbaren Lagerbestände einzuschätzen.

    Wir erwarten heute niemanden. Vi öffnete ihre Schreibtischschublade und legte das Hauptbuch hinein.

    Ich weiß, aber er ist den ganzen Weg von Kent gereist und möchte sich mit dem Besitzer treffen. Connors Blick huschte durch den Raum, ohne sich auf etwas zu konzentrieren.

    Dann führen Sie den Mann herum. Sie machte sich immer Sorgen, wenn jemand das Grundstück betrat. Ein übermäßig neugieriger Kunde könnte ihr Leben - und das aller, die von ihr abhängig waren - immens stören. Kennen Sie seine Familie?

    "Ich kenne ihn nicht persönlich. Er ist neu in der Gesellschaft."

    Neu in der Gesellschaft? Vi entspannte sich auf ihrem Stuhl, weil das bedeutete, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Die Befürchtung, den Gentleman von früher zu kennen, wäre hinfällig, und das mögliche Einkommen wäre ein Segen.

    Aufgrunde der Art und Weise seines Auftretens bin ich überzeugt, dass er aus der Schlacht von Waterloo zurückgekehrt ist. Während seiner Abwesenheit ist sein Vater verstorben. Connors Blick begegnete schließlich doch noch dem von Vi.

    Seltsamerweise war er sonst nie derjenige, der vor Augenkontakt zurückschreckte.

    Ich bin verwirrt, warum Sie hier sind. Führen Sie den Mann herum, aber machen Sie ihn darauf aufmerksam, dass unsere jüngsten Fohlen erst in zwei Wochen abgabebereit sein werden. Das ist nicht verhandelbar.

    Connor räusperte sich. Es gibt ein Problem, sagte er und machte eine Pause. Er würde gerne mit Ihnen sprechen.

    Aus welchem Grund? Die meisten Männer sind zufrieden damit, ihre Transaktionen mit Ihnen abzuwickeln. Sie sah sich auf ihrem Schreibtisch um, um sich zu beschäftigen. Abgesehen von dem offensichtlichen Grund - ihrer Vergangenheit - konnte sie sich wirklich nicht die Zeit nehmen, den Mann herumzuführen.

    Obwohl ich Ihnen zustimme, ist der Mann sehr beharrlich. Ich glaube nicht, dass wir es uns leisten können, ihn unzufrieden wegzuschicken. Connor lehnte sich über den Schreibtisch, die Hände fest auf die glatte Oberfläche gepresst.

    "Obwohl ich Ihre Besorgnis verstehe, können wir es uns auch nicht leisten, dass er mich erkennt." Vi beugte sich vor, seine Haltung imitierend. Es war ihr egal, dass ihre Haltung und ihr Ton defensiv und sogar feindselig wirkten.

    Ich stimme zu und ich werde ihm sagen, dass ...

    Ein Riegel klickte und die Tür hinter ihm schwang nach innen auf. Sie würde eine Klingel anbringen müssen - oder noch besser ein stabiles Schloss.

    Es tut mir leid, Sie zu unterbrechen, aber ich kann mir nicht den Luxus leisten, den ganzen Tag zu warten. Ich habe eine lange Rückreise zu meinem Anwesen vor mir, sagte der Eindringling und betrat ihr Büro.

    Sie blickte von Connor zu dem Eindringling und wieder zurück. Ihr Stallmeister hatte recht gehabt, der Mann vor ihr hatte sich beim Militär verdient gemacht. Und das noch bis vor kurzem, vermutete sie. Seine Haut war sonnengebräunt, sein Blick intensiv und sein dunkelbraunes Haar an den Seiten kurz geschnitten und oben länger belassen. Sie konnte sich ziemlich gut vorstellen, wie eine warme Sommerbrise in die braunen Locken griff.

    Der Raum wurde zu warm, selbst für Ende August, als sich ihre Gedanken verselbständigten.

    Kann ich mir heute Ihren Bestand ansehen oder sollte ich zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren? Ungeduld durchdrang seine Stimme.

    Sie starrte ihn an, überzeugt, dass ihr Mund offen stand. Sie wandte ihren Blick von seiner exquisit geformten männlichen Gestalt, seinen verführerischen Haaren und braunen Augen ab und richtete ihre Augen stattdessen auf Connor. Auf den vernünftigen, praktischen Mr. Connor Cale.

    Mr. Cale wird Ihnen mit Vergnügen die Ställe zeigen. Sie sah Connor an und flehte still, er möge den Mann aus ihrem Büro entfernen. Wir haben Fohlen von exzellenter Qualität, fast reif genug für den Kauf.

    Erlauben Sie mir ... Connor drehte sich zu dem Mann um, den Arm ausgestreckt, um ihm den Weg zu zeigen.

    Doch der Eindringling ließ sich nicht herumkommandieren. Sind Sie für dieses Geschäft verantwortlich?

    Das bin ich, antwortete Viola.

    Aber Sie sind eine Lady ...

    Danke, dass Sie das bemerkt haben. Vi stand auf und strich ihre Röcke glatt, um ihn selbst aus ihrem Büro zu bringen. Wenn Sie also bitte ...

    Oh ja, es ist sicher nicht so einfach, das nicht zu bemerken. Er betrachtete ihren Körper von Kopf bis Fuß und wieder zurück.

    Vi trat um den Schreibtisch herum, um ihn zu konfrontieren. Es waren Zeiten wie diese, in denen sie froh war, dass sie sich aus der Gesellschaft zurückgezogen hatte und von deren Vorstellungen, was eine Frau mit ihrer Zeit anfangen sollte und was nicht. Auch wenn es sich dabei um einen Zwangsruhestand handelte - zurückgezogen hatte sie sich so oder so. Mister ...

    Lord, korrigierte er.

    Sie hätte es ahnen sollen, dass er ein Lord und nicht nur ein jüngerer Sohn war. Seine Arroganz war ein Beweis für seine Silberlöffel-Erziehung. "Nun, Lord ... Darf ich mich nach Ihrem Namen erkundigen?"

    Vi ging an dem irritierend selbstgefälligen Mann vorbei und trat aus der Tür in den Hof. Ihm blieb keine andere Wahl, als ihr zu folgen - und sie betete, dass er es nicht tun würde - oder zurückgelassen zu werden. Falls er ihre Frage beantwortete, hörte sie ihn nicht.

    Ich leite Foldger's Foals seit acht Jahren. Und sehr erfolgreich, wenn ich das hinzufügen darf, rief sie ihm über die Schulter hinweg zu.

    Soll ich das beeindruckend finden? Er war ihr tatsächlich durch die Tür gefolgt.

    Ja ...

    Ich habe Hunderte von Männern auf dem Schlachtfeld gerettet.

    Vi blieb nur wenige Schritte vom Eingang zum Stall entfernt stehen. Bin ich jetzt an der Reihe, beeindruckt zu sein?

    Als sie sich in seine Richtung drehte, stießen sie fast zusammen. Ihm davonzulaufen, schien keine gangbare Option zu sein.

    Ich sage nur ...

    Da Sie entschlossen scheinen, die Größe unserer Egos miteinander zu vergleichen, möchten Sie sich auch vor die Brust schlagen und den Mond anheulen?, verlangte sie zu wissen, ihr Blick jetzt erhitzt.

    Er hob die Hände wie zur Verteidigung, aber sie sah einen humorvollen Schimmer in seinen Augen. Wir haben auf dem falschen Fuß angefangen. Beginnen wir nochmal von vorn. Anscheinend bin ich der zu groß geratene Affe mit den Manieren eines wilden Hundes, dem jede soziale Anmut fehlt. Er verneigte sich in der Taille.

    Sie musste lachen und verbarg ihr Grinsen hinter der Hand. Und ich scheine die Frau zu sein, die entschlossen ist, jeden Halbaffen und jeden halben Hund in ihrer Nähe zu entmannen, sagte sie und ließ sich in einen Knicks fallen.

    Ich bin Lord Haversham ...

    Haversham? Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Das Lachen blieb ihr im Hals stecken und schnitt ihr die Luft ab. Abrupt schob sie sich wieder an ihm vorbei und ging zurück in die Sicherheit ihres Büros. Sie hatte diesen Namen seit Jahren nicht mehr gehört. Ihre Beine zitterten bei jedem Schritt, ähnlich wie an jenem Tag vor langer Zeit. Konnte das wirklich sein? Sie suchte im Gesicht des Mannes nach Ähnlichkeiten. Aber nein, da war nichts. Während Winston und Cody hellhäutige und hellhaarige Männer von durchschnittlicher Größe gewesen waren, maß der Mann vor ihr bestimmt über sechs Fuß und sah aus wie ein Franzose.

    ... und ich wollte Sie nicht beleidigen. Ich versuche einfach, das Innenleben eines Stalls zu verstehen. Er war ihr zurück ins Büro gefolgt.

    Offensichtlich hatte er sie auch nicht erkannt, aber warum sollte er es auch tun? Sie waren einander nie begegnet. Brock Spencer, der Erbe des Earl of Haversham, war Jahre zuvor in den Dienst König George III getreten. Sie musste sich setzen, bevor ihre Knie unter ihr nachgaben.

    Stimmt etwas nicht, Lady ..., begann Connor.

    Nein, es ist nur zu heiß und ich habe viele Stunden gearbeitet, sagte sie und unterbrach Connor, bevor der Unwissende ihren Vornamen benutzte. Sie ging hinter ihren Schreibtisch und nahm wieder Platz. Sie fühlte, wie ihr Selbstvertrauen zurückkehrte, als sie ihre Handflächen auf die kühle Oberfläche legte. Für diese Situation wäre ein Neustart von Vorteil. Mein Name ist Lady Posey Hale. Ich bin seit vielen Jahren die Besitzerin von Foldger's Foals. Wie kann ich Ihnen heute helfen?

    Sie hielt ihre Augen auf Brock gerichtet. Sie war überzeugt, dass sie, wenn sie in Connors Richtung sah, dieser sie anstarren würde, sein Gesicht eine Maske der Verwirrung. Hatte er die Verbindung noch nicht erkannt? Es war viele Jahre her, seit sie mit ihrem Stallmeister über ihre Vergangenheit gesprochen hatte - und warum sie diese verstecken musste. Er hatte versucht, ihre Angst zu lindern, aber sie hatte viele Tage in diesem Büro verbracht und sich vor dem Moment gefürchtet, in dem ihre Identität enthüllt und ihr gegenwärtiges Leben ruiniert werden würde.

    Es durfte nicht passieren. Sie würde es nicht zulassen. Es gab zu viele Menschen, die von ihr abhängig waren.

    Ich möchte auf meinem Landgut einen Stall bauen. In Tattersalls wurde mir gesagt, dass Foldger's Foals Pferde von höchster Qualität aufzieht.

    Sie wurden richtig informiert, Mylord. Falls er ihr Unbehagen bemerkte, zeigte er es nicht. Mein Geschäftsführer kann Ihnen die Fohlen zeigen, die für diese Saison noch nicht verkauft wurden. Sie wollte ihn aus ihrem Büro haben, fort von ihrem Eigentum und sicher auf dem Weg zurück zu seinem Anwesen.

    Hier entlang bitte, Mylord, sagte Connor und wies Lord Haversham den Weg zur Tür.

    Er verneigte sich in ihre Richtung. Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Lady Hale. Ich freue mich darauf, Ihren Gemahl zu treffen, wenn ich zurückkomme.

    Der Mann wagte es wirklich! Es mochte eine natürliche Vermutung sein, aber sie wollte trotzdem schreien. Stattdessen unterdrückte sie ihre Wut und setzte ein schmales Lächeln auf ihr Gesicht. Sie dürfen mich Lady Posey oder Lady Posey Hale nennen, Mylord.

    Seine Brauen hoben sich überrascht, als sein Blick über ihren Körper und zurück zu ihrem Gesicht wanderte. Ich entschuldige mich noch einmal, Lady Posey. Ich hoffe, wir haben Grund, uns bald wieder zu treffen.

    Ja, ich würde mich freuen. Es wäre ein eisiger Tag in der Hölle, an dem sie einander wiedersahen. Sie zwang sich zu einem Lächeln und hoffte, dass es den beiden Männern nicht als Grimasse erschien. Lassen Sie es mich wissen, wenn ich dir mit irgendetwas anderem helfen kann. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag. Vi wandte sich den Papieren zu, die auf ihrem Schreibtisch herumlagen, und bedeutete den beiden Männern damit, dass sie sich entfernen durften.

    Das leise Klicken der Tür sagte ihr, dass sie gegangen waren. Erst dann erschlaffte ihr Körper auf ihrem Stuhl. Das war knapp gewesen. Dies war der Grund, warum sie Richtlinien und Vorgehensweisen eingeführt hatte, die sie, Connor und ihre anderen Mitarbeiter befolgten. Ihr Lebensunterhalt hing von ihrer Fähigkeit ab, ihre Identität zu verbergen.

    Sie beugte sich vor und legte ihre Wange mit geschlossenen Augen auf die kalte Oberfläche ihres Schreibtisches. Niemand würde Fohlen von dem Mädchen kaufen, das für den Tod von zwei jungen Männern der hohen Gesellschaft verantwortlich war. Es spielte keine Rolle, dass ihr Vater ein Herzog war oder dass sie die letzten acht Jahre damit verbracht hatte, ihren Lebenszweck neu zu definieren. Sie würde von der hohen Gesellschaft gemieden, und damit würde sie für den Rest ihres Lebens leben müssen.

    Viola?

    Verdammt, sie musste sich wirklich darum kümmern, eine Klingel an dieser Tür anzubringen. Wie lange schmollte sie schon?

    Sie hob den Kopf und sah Connor in der Tür stehen.

    Was ist?, fragte sie.

    Lord Haversham hat acht Fohlen ausgewählt.

    Acht? Sie hatte seit sechs Monaten nicht mehr so viel Geld auf einmal verdient. Es sollte sie begeistern, rechtzeitig das Geld für ihre selbstauferlegte Spende aufbringen zu können, ohne Möbel aus ihrem Büro liquidieren zu müssen. Stattdessen war sie verärgert.

    Ja, er wird in ein paar Wochen zurückkehren, um sie abzuholen.

    Das war genau das, wovor sie Angst hatte - seine Rückkehr zu Foldger's Foals.

    Können Sie ihm die nicht liefern?, fragte sie.

    Das sollten Sie selbst mit ihm besprechen. Er wird morgen früh zurück sein, um den Preis für jedes Fohlen auszuhandeln.

    Vi musterte ihn von ihrem Schreibtisch aus. Grinste er? Sie wissen, wer er ist, nicht wahr?

    Connor schob sich ganz ins Büro und schloss die Tür hinter sich. Ich habe es erst gemerkt, nachdem Sie in seiner Gegenwart beinahe in Ohnmacht gefallen sind.

    "Und Ihnen ist schon klar, dass das schlecht ist, richtig? Sehr schlecht."

    Er kauft doch nur ein paar Fohlen. Connor nahm gegenüber von Vi Platz und streckte die Beine aus. Er wird morgen kommen, um den Preis zu verhandeln, und dann werden Sie keinen Grund haben, ihn wiederzusehen.

    Vi schätzte Connors klare Herangehensweise an Probleme. Er hatte ihre Angst öfter gelindert, als sie zählen konnte. Das klingt vernünftig. Ich werde mich morgen früh um ihn kümmern und habe nie wieder Grund, ihn zu sehen. Wir werden uns kurz fassen.

    Natürlich.

    Ich werde jetzt die Unterlagen ausarbeiten und sie für morgen bereithalten. Sie hatte das Gefühl, dass die Dinge nicht so laufen würden, wie sie es plante.

    KAPITEL ZWEI

    Brock Spencer, der Earl of Haversham, zog den hölzernen Stuhl mit der hohen Rückenlehne zurück und ließ sich darauf sinken. Das Zimmer roch

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