Das geheime Kind des Scheichs: Scheich Karawi-Reihe, #2
Von Leslie North
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Über dieses E-Book
Als ambitionierte Journalistin macht Amy Mathewson vor nichts halt, um an eine gute Geschichte zu kommen – selbst, wenn sie dafür in gefährliche Länder voller Rebellen gehen muss. Doch als sie in einem Waisenhaus auf die siebenjährige Aisha trifft, schmilzt ihr Herz und Amy schwört sich, sie zu beschützen.
Bis die Rebellen näher kommen.
Als Amy glaubt, dass sie sich in großer Gefahr befinden, taucht ein atemberaubender Scheich auf und behauptet, dass Aisha seine Tochter sei; ein Scheich mit schwelend dunklen Augen und einer Attraktivität, die man nicht leicht vergessen kann. Amy ist nicht bereit, Aisha mit einem Fremden gehen zu lassen, und stimmt zu, den Scheich und Aisha in einen Unterschlupf zu begleiten, um seine Behauptung zu bestätigen. Doch es ist nicht sicher für Amy, nicht mit einem sexy Scheich, der sie Dinge empfinden lässt, die sie seit langer Zeit nicht mehr gefühlt hat – und dessen Berührung so heiß wie die Wüstensonne ist.
Sein Leben lang hat Scheich Bahir Karawi sich um sich selbst gekümmert, weil er wusste, dass es sonst niemand tat. Als er herausfindet, dass er eine Tochter hat, geht er sofort los, um sie nach Hause zu bringen, um dafür zu sorgen, dass sie sich niemals so allein fühlt, wie er es immer war. Er rechnet nicht damit, dass er es mit einer äußerst beschützenden und gefährlich schönen Amy zu tun bekommt, die es zu ihrer Aufgabe gemacht hat, sich um seine Tochter zu kümmern. Während sie sich kennenlernen, kann er weder seine glühend heiße Zuneigung zu ihr verleugnen noch die Feststellung, dass Amy perfekt wäre, sowohl für seine Tochter als auch für ihn.
Als die Rebellen näher kommen, erkennt Bahir, dass er alles tun würde, um seine Tochter und Amy zu beschützen – selbst, wenn er dafür sein eigenes Leben riskiert.
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Buchvorschau
Das geheime Kind des Scheichs - Leslie North
1
„A isha! Komm zurück! Aisha!, rief Amy. Die große Gruppe von Würdenträgern und Leibwächtern drehte sich zu ihr um, weshalb sie sich duckte und abwendete. Sie kletterte auf eine nahestehende Bank und versuchte herauszufinden, wo das kleine Mädchen sein konnte. Vor einer Woche hatten sie diesen Ausflug ins Aquarium geplant und die Kinder hatten enttäuscht gestöhnt, als sie herausgefunden hatten, dass die Haianlage wegen des gleichzeitigen Besuchs irgendeiner wichtigen Persönlichkeit nicht besucht werden konnte, besonders die schöne, siebenjährige Aisha, die in den letzten Monaten, seit Amy im Waisenhaus angekommen war, eine enge Verbindung zu ihr aufgebaut hatte. Als es die Nachricht von der Haianlage gehört hatte, hatte das Mädchen laut „Nein!
geschrien, Amys Hand losgelassen und war davongerannt.
Jetzt erblickte Amy sie, sprang von der Bank, lief hinter ihr her und rief den Namen des kleinen Mädchens so leise wie möglich aus, während sie sich um eine große Menschengruppe herumbewegte.
„Aisha!", rief sie erneut.
Das kleine Mädchen wandte sich um, als es die Stimme hörte, warf Amy ihr strahlendstes Lächeln zu und rannte dann weiter zur Anlage, nur um in einen der Würdenträger hineinzulaufen und rückwärts auf ihren Hintern zu fallen.
„O nein!" keuchte Amy. Sie zwängte sich durch die Menge und kam bei Aisha an, der gerade von dem attraktivsten Mann, den Amy je gesehen hatte, auf die Füße geholfen wurde. Bevor sie das Kind fassen konnte, trat einer der Leibwächter dazwischen und packte sie am Arm, um sie daran zu hindern, näher zu kommen.
„Stehen bleiben!" knurrte der Leibwächter und Amy erstarrte.
Sie sah hilflos dabei zu, wie Aisha aufgeregt auf die nächste Anlage zeigte und dann um alle herumsauste, um dahin zu kommen. Der Mann schien amüsiert, als er dem kleinen Mädchen folgte. Die hohe, klare Stimme des Kindes erklang, als sie auf die verschiedenen Haiarten im Becken deutete.
Als Amy versuchte, näher zu kommen, festigte der Leibwächter seinen Griff um ihren Arm und sie zuckte zusammen. Sie versuchte, den Arm frei zu schütteln, stierte den Leibwächter finster an, der aber seinerseits nur finster zurückblickte.
„Hören Sie mal, es ist mir bewusst, dass wir etwas stören. Wenn Sie mir also erlauben, das Kind zu holen, dann machen wir uns schon auf unseren Weg." Amy hatte gedacht, dass das bestimmt genug klang, war aber sich nicht mehr sicher, als sie den immer ärgerlicheren Blick des Leibwächters sah.
Jetzt redete Aisha lebhaft über die Riffhaie. Amy zuckte zusammen. Aisha war so begeistert gewesen, als sie von dem neuen Aquarium erfahren hatte, dass es alles war, worüber sie die gesamte Woche geredet hatte. Amy konnte nichts weiter tun, als zuzusehen, wie der Mann Aishas Hand nahm und sie zu einer Seite der Anlage dirigierte, wo er auf etwas zeigte. Sie versuchte angestrengt zu verstehen, was der Mann sagte, aber er sprach zu leise.
Plötzlich brach eine schrille weibliche Stimme durch das Gemurmel der Menge. „Wirklich, Eure Hoheit. Es ist schlimm genug, dass wir hierherkommen mussten. Müsst Ihr Eure gesamte Zeit mit dieser Göre verbringen?"
Sofort wurde Amy zornig und brummte leise: „Sie ist KEINE Göre, sondern ein Waisenkind, du Schl–, nur um sich selbst mit mehr Lautstärke zu unterbrechen. „Moment mal, Eure Hoheit?
Sie sah den Leibwächter an, der noch immer ihren Arm festhielt.
Sein bestätigendes Grinsen beantwortete ihre Frage. „Das ist Scheich Bahir Karawi", informierte er sie.
Sie drehte ihren Kopf und sah, wie eine wasserstoffblonde, statuenhafte Frau mit zu hohen Absatzschuhen einen Schmollmund zog, während sie beobachtete, wie Aisha die Zeit des Scheichs in Anspruch nahm. Die Frau zeigte mit einem eiskalten Lächeln ihre Zähne und legte ihre manikürte Hand auf die Schulter des kleinen Mädchens.
Amy begann sich loszureißen, als sie Aisha vor Schmerz aufschreien hörte. „Lassen Sie sie in Ruhe! Sie ist nur ein kleines Mädchen!", rief sie, während sie versuchte, sich aus dem Griff des Leibwächters zu befreien.
Der Scheich hob seine Hand und signalisierte dem Leibwächter, sie loszulassen. Kaum war sie frei, eilte sie zu Aisha, nahm das Mädchen in ihre Arme und keuchte: „Aisha, geht es dir gut?"
Sie drehte sich zur Frau, um sie böse anzufunkeln, wobei sie nach oben sehen musste, um den verächtlichen Blick erwidern zu können, und überlegte kurz, ob sie die Frau von ihren Stelzen schlagen sollte. Ganz offensichtlich musterte die Blonde sie und ignorierte sie sofort, um ihre krallenartige Hand um den Arm des Scheichs zu legen.
Während sie mit ihren satten, falschen Wimpern in Richtung des Scheichs klimperte, zog die Blonde an seinem Arm und sprach in einem zuckersüßen Ton. „Wenn Ihr mit all diesem wohltätigen Verhalten fertig seid, ihr habt mir einen Nachmittag versprochen, den ich nicht vergessen werde, und bis jetzt ist es nicht sonderlich erinnerungswürdig."
Langsam tätschelte der Scheich ihren Arm und beugte sich zu der Frau, um ihr ins etwas Ohr zu flüstern.
Dem wütenden Blick nach zu urteilen, der kurzzeitig auf dem Gesicht der Frau auftauchte, war es nicht das, was sie zu hören erwartet hatte. Doch bevor das Paar sich wieder seinem Rundgang widmete, hatte sie die Wut zügig kaschiert und einen der besten Zickenausdrücke aufgelegt, das Amy je gesehen hatte.
Mit Aisha noch immer in den Armen trat Amy zurück, verließ schleunigst die Haianlage und suchte nach ihrer Gruppe, die sich jetzt um die Quallenbecken versammelt hatte.
Sie setzte Aisha ab und kniete sich vor das kleine Mädchen.
Aisha schniefte und rieb sich die Augen.
Amy fuhr mit den Fingern unter den Kragen von Aishas T-Shirt und erschrak, als sie die Nagelabdrücke auf ihrer Schulter erspähte. Sie drehte sich, um den sich entfernenden Personen böse nachzublicken. „Geht es dir gut? Hat sie dir wehgetan?"
Nickend warf Aisha ihre Arme um Amy und drückte sie fest. „Es tut mir leid, dass ich weggerannt bin, aber ich wollte doch die Riffhaie sehen", murmelte sie schnaufend.
Amy umarmte sie fest, bevor sie aufstand und ihre Hand nahm. „Ich weiß, dass du das wolltest, aber du hättest dir wehtun können. Du hättest nicht weglaufen sollen", ermahnte sie das Kind.
„Aber ich wollte doch die Haie sehen", weinte Aisha und Amy konnte hören, wie sie immer mehr schluchzte.
Sie drückte die Hand des kleinen Mädchens. „Ich weiß, meine Süße. Aber manchmal bekommen wir nicht das, was wir wollen." Amys Herz zog sich bei diesen Worten zusammen und sie schluckte die Gefühle herunter, die heraufzukommen drohten. Jetzt war nicht die Zeit dafür.
Sie verkrampfte sich, als sie die Blonde wieder sprechen hörte und erschauderte beim falschen Lachen der Frau. Gab es an ihr nichts Echtes? Amy zog an Aishas Hand und sagte: „Komm. Lass uns zu den anderen gehen."
Sie gingen davon und Amy blickte zurück zu den VIPs. Sie war überrascht, dass der Scheich sie ansah. Kopfschüttelnd ging sie schneller, als Aisha zu rennen begann. Sie konnte nicht anders, als das Kichern des Mädchens zu imitieren, als sie beide Hand in Hand rannten.
Ihr Kichern verstummte, als sie über ihre Schulter zurückblickte. Warum hatte er sie so angesehen, während er die Blonde in seinem Arm hatte?
2
Zwei Monate später
Die Sonne schien heute sehr kräftig. Über den zerbröckelten Gehwegen siedete es trübe, während die Wüstensonne auf sie herunterbrannte, und kein Wind sich regte. Amy atmete tief ein und hielt ihre Hand hoch, um ihre Augen vor dem Licht zu schützen. Unter ihrem blauen Hidschab konnte sie fühlen, wie ihre dunklen Haare an ihrem Hals klebten, während Schweiß sich in allen Spalten ihres Körpers sammelte. Im Moment war die Idee lachhaft, dass sie die Hitze Floridas ausreichend auf den Nahen Osten vorbereitet hatte. In unmittelbarer Umgebung des Palastes war Haamas schön, aber hier, am Rande des Königreichs, gab es nichts als körnigen Sand und Wildnis.
Es war ihr Zufluchtsort geworden.
Um sie herum lachten und spielten die Waisenkinder, die sie beaufsichtigte, und grinsten sie albern an. Ihre unschuldige Fröhlichkeit war ansteckend und trotz ihres Elends konnte Amy nicht anders, als zurückzulächeln. Es war genau das, was sie brauchte.
„Amy! Komm spielen!", riefen sie, als sie sich schnell im Kreis hinsetzten und einer der Jungen triumphierend mit einem Stein in der Faust fuchtelte. Taq Taqieh war eines ihrer Lieblingsspiele, ähnlich wie das Plumpsack-Spiel aus Amys Kindheit.
Letztendlich war sie hier, um die Kinder zu erforschen. Direkt nachdem sie ihren Masterabschluss in Journalismus gemacht hatte, war ihr das Herz gebrochen worden, und sie war allein in Florida gewesen. Sie hatte einen Ausweg gebraucht und brachte ihre Studien ins Ausland. Natasha und Shatha, die beiden Waisenhausarbeiterinnen in der Einrichtung, in der sie gelandet war, waren mehr als glücklich über ihre Hilfe, und schließlich arbeitete sie eher mit, als dass sie forschte.
Als Forscherin war es furchtbar, aber als Frau brachte es ihr großen Trost. Die Worte ihres Ex-Freundes klangen noch in ihren Ohren nach.
Tut mir leid, Baby. Wir werden es nie über den Abschluss hinaus schaffen. Jetzt als Doktorkandidat brauche ich eine Ehefrau, die das Haus zusammenhält, während ich forsche. Seien wir doch mal ehrlich. Du taugst eigentlich nicht zur Mutter, oder?
Sie taugte nicht zur Mutter. Drei Jahre war sie mit James zusammen gewesen. Sie hatten sich während des Bachelorstudiums kennengelernt. Sie hatten sich gegenseitig auf dem Weg durch die Hochschule unterstützt. Wie oft waren sie gemeinsam wach geblieben, hatten Kaffee getrunken und Eis gegessen, während sie an Hausarbeiten gesessen hatten? Wie oft hatten sie darüber geredet, wie ihre Hochzeit und ihr gemeinsames Leben aussehen würden?
Alles Lügen. Jeder einzelne geteilte Traum. Er hatte sie nicht als die Frau gesehen, die eines Tages seine Kinder großziehen würde. Sie war die Frau gewesen, die nachts sein Bett wärmte und ihm dabei half, seine Frustrationen aus ihm herauszuvögeln.
Die Erinnerung stach sie schmerzhaft, aber Amy schob sie zur Seite, legte ein fröhliches Lächeln auf und eilte zum Sitzkreis.
Aisha streckte ihre Hand aus. Das Mädchen war genauso hartnäckig wie süß. Natasha hatte erklärt, dass Aisha mit nicht viel mehr als ihrem Namen, der an ihrem Hemdchen hing, vor dem Waisenhaus ausgesetzt wurde und hier seit vier Jahren lebte. Es war nicht ungewöhnlich, dass Kinder vor dem Waisenhaus ausgesetzt wurden, aber sie wurden normalerweise als Babys von unverheirateten Müttern abgegeben, die es sich nicht leisten konnten, sich um sie zu kümmern, oder sich zu sehr schämten, sie zu behalten. Die Aufnahme eines dreijährigen Kindes war ein seltenes Ereignis. Shatha fürchtete, dass Aishas Mutter gestorben war und die Verwandten des Kindes aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage gewesen waren, sich um sie zu kümmern.
Insgesamt lebten zehn Kinder im Waisenhaus, sieben Jungen und drei Mädchen, zwischen vier und zwölf Jahren. Während es nicht unüblich war, dass die Jungen die Mädchen ärgerten, konnte Aisha ihnen immer schnell die Stirn bieten und sich oder ihre Heimschwestern verteidigen.
Obwohl Amy eingriff, wenn es nötig war, zauberte es immer wieder