Alicia & Sabrina jagen die Einbrecher: Die spannende Fortsetzung der Geschichte von Alicia & Sabrina
Von Silke Herbst
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Buchvorschau
Alicia & Sabrina jagen die Einbrecher - Silke Herbst
Alicia & Sabrina 2
Silke Herbst
Alicia & Sabrina
jagen die Einbrecher
von
Silke Herbst
Konfetti-Verlag, Neuenburg
Inhalt
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Impressum Texte © 2022 Silke Herbst mail@silkeherbst.de
Das Buch:
Was bisher geschah:
Auf einer Party lernte Alicia den mysteriösen, aber sehr smarten Leo kennen. Er schien ihre Nähe zu suchen und hatte im Handumdrehen ihr Herz erobert. Seitdem tauchte er immer wieder in ihrem Leben auf und verschwand genauso schnell. Ihre Freundin Sabrina versuchte, ihr Leo auszureden, da sie keine großen Perspektiven sah. Leo war für sie undurchschaubar. Die resolute Sabrina hätte da gerne klare Verhältnisse. Nachdem der kleine Tommy, der Bruder einer Schulfreundin von Alicia, entführt wurde, quälten Alicia seltsame Visionen, die in irgendeinen Zusammenhang mit der Entführung standen. Immer wieder tauchte die kleine Maadebrücke in ihren Träumen auf. Gemeinsam mit Sabrina und Kevin versuchte sie den Fall zu lösen. Doch je mehr sie ermittelten, desto komplizierter schien alles zu werden. Während eines Überfalls auf der Maadebrücke entdeckte Sabrina ihre Liebe zum Kickboxen. Nun gab auch ihre Vergangenheit ihr Rätsel auf. Ihre verstorbene Mutter hatte sich nie über ihren Vater geäußert. Hartnäckig ermittelten die drei weiter. Mittlerweile geriet Leo in Verdacht, der sich oft mit einer Frau namens Rose traf. Rose schien definitiv mit den Kinderhändlern in Verbindung zu stehen. Nach einem zufälligen Treffen zwischen Alicias Mutter Sarah und Rose, stand für Alicia fest, dass ihre Mutter mehr über Rose wusste. Die Frauen schienen sich von früher her zu kennen. Doch Sarah schwieg und verbot ihrer Tochter jeglichen Kontakt zu Rose und zu Leo. Zu allem Übel tauchte ein fragwürdiges Pentagramm mit leuchtenden Steinen auf. Seltsame Kräfte gingen von ihm aus. Durch ein Gespräch mit ihrem Vater Franz erfuhr Alicia mehr über das komische Verhalten ihrer Mutter. Rose war Alicias Tante, die Schwester von Sarah. Die Schwestern hüteten ein Geheimnis, über das niemand zu sprechen wagte. Währenddessen beschloss Sabrina, Leo näher auf den Zahn zu fühlen. Nach einer langen Unterhaltung unterlag auch Sabrina Leos Charme. Obwohl sie sich erst dagegen wehrte, schien seine Anziehungskraft immer stärker auf sie zu wirken. Nach einer Party stellte Sabrina fest, dass Leo das gleiche Merkmal auf der rechten Schulter trug, wie sie selbst. Eine auffällige Tätowierung, einen weißen Tiger. Diese Tätowierung stand für den Kampf. Nur Auserwählte durften dieses Zeichen tragen. Gemeinsam beschlossen Sabrina, Kevin, Leo und Alicia nach Hamburg zu fahren, um von Leos Vater Alexander, ein Großunternehmer, Antworten zu erhalten. In einem Vieraugengespräch mit seinem Vater erfuhr Leo, dass Sabrina seine Halbschwester ist. Auch Alicia wusste nun über sich Bescheid. Sie war die Hüterin des Pentagramms, wie vorher ihre Mutter.
Alicia beschloss, diese verantwortungsvolle Aufgabe anzunehmen, aber es fehlte ihr die Erfahrung. Sie war in der Lage aus ihren Augen kleine Lichtblitze zur Verteidigung zu schießen, doch trotz aller Übung wollte es ihr nicht gelingen. Als ihre Freundin Anja entführt wurde, wurde sie zur Handlung gezwungen. Der Kampf gegen die Kinderhändler ging in eine neue Runde. Eine zweite Gruppe schien sich für Alicia zu interessieren, denn seit es Hüterinnen gab, erschienen Jäger. Die Jäger waren eine Gruppe Menschen, die die Fähigkeiten des Pentagramms zu eigenen Zwecken nutzen wollten. Es stellte sich heraus, dass Denis einer der Führer dieser Gruppe war. Denis war der uneheliche Sohn von Rose und eines Jägers. Zwar gehörte Rose der Organisation der Hüterin an, hatte in ihrer Jugend einmal unbedacht gehandelt. Trotz aller Hindernisse konnte der Kinderhandelring gesprengt und Denis verhaftet werden.
Doch eine Aussage von Denis blieb allen im Gedächtnis:
Wenn zwei Linien sich kreuzen, wird eine vernichtet.
Was in diesem Buch geschieht:
Nach dem überstandenen Abenteuer mit den Kinderhändlern steht Alicia vor neuen Problemen. Sie ist bei der Aufklärung der Einbrüche keine große Hilfe, da sie keine Visionen mehr hat. Auch Sabrina hat neue Konflikte. In einer gefährlichen Situation versagt sie komplett. Hilflos schaut sie zu, wie Leo alleine gegen zwei Gegner kämpfen muss. Ihm kommt eine Frau zur Hilfe. Ihr Kampfstil ist dem von Leo sehr ähnlich. Alicia wird hellhörig, als er diese Frau mit Namen anspricht. Und dann ist da noch der mysteriöse Codey, der beide Mädchen fasziniert. Nur Kevin behält mal wieder einen kühlen Kopf. Es gibt neue Feinde, aber vielleicht auch neue Verbündete. Werden sie den Fall trotzdem lösen?
Der Autor:
Silke Herbst wurde in Wilhelmshaven geboren und ist dort aufgewachsen. Schon in der Schule schrieb sie gerne lange Aufsätze. Heute lebt sie in Schortens.
Alicia öffnete freudestrahlend das Fenster ihres Zimmers. Eine leichte Sommerbrise fuhr durch ihr Gesicht und spielte mit ihren Haaren. Entspannt lehnte sie sich auf die Fensterbank und sah nach draußen.
Die Abiturprüfungen waren vorüber und sie hatte alles gut überstanden. Bis zur Uni waren es noch ein paar Wochen und diese Zeit wollte sie in vollen Zügen genießen. Sie schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und nahm einen tiefen Atemzug. Wie in einem Film zogen die Bilder der letzten Wochen an ihr vorbei.
Denis saß in Untersuchungshaft und der kleine Tommy war wieder bei seinen Eltern. So blieb ihr genügend Zeit sich auf die Prüfungen zu konzentrieren.
Leider hatte sie Leo kaum gesehen. Er war in Hamburg in der Firma seines Vaters beschäftigt und meldete sich nur selten. Er hatte nicht einmal Zeit, sie auf den Abiball zu begleiten. An diesem Wochenende hatte er sich ein weiteres Mal mit einem Haufen Arbeit entschuldigt.
Ausgerechnet heute war bei einer Freundin eine ihrer legendären Gartenpartys. Sie hatte sich so darauf gefreut, nun musste sie ohne Leo zur Party, aber diesen Abend würde sie sich durch nichts und niemanden vermiesen lassen.
Ihre Freundin Sabrina und deren Freund Kevin hatten versprochen, sie zu begleiten.
Kevin telefonierte häufig mit Leo und fuhr oft bei Nacht und Nebel nach Hamburg.
Alicia wüsste zu gerne, was die beiden ausheckten. Kevin spukte diese Meldung mit den Apothekeneinbrüchen im Kopf herum. Nach der Geschichte mit dem Kinderhandel war er entschlossen, diesen Fall zu lösen. Und dann gab es da ja diese seltsame Prophezeiung.
Ein leises Motorengeräusch riss sie aus ihren Gedanken. Von Weitem sah sie Sabrinas Auto die Klinkerstraße hochkommen. Schnell schloss sie das Fenster und rannte hinunter in den Flur, wo sie ihre Sachen deponiert hatte. Ein kurzer Check im Spiegel und sie war startklar.
„Sabrina ist da, rief sie in den Flur, „ich haue jetzt ab. Bis morgen Mama.
„Viel Spaß mein Schatz", kam Sarah Freys Stimme aus der Küche zurück.
Alicia schnappte ihre Tasche und verließ das Haus. Sabrina hatte inzwischen geparkt und war ausgestiegen. Die beiden Freundinnen begrüßten sich mit einer herzlichen Umarmung, dann luden sie Alicias Gepäck in den Wagen.
Suchend schaute Alicia sich um: „Wo steckt Kevin? Er hatte doch versprochen mitzukommen."
Sabrina hob die Hände und zuckte ratlos mit den Schultern: „Er ist bei Leo in Hamburg. Er kommt später nach."
„Was die wohl aushecken? Leo meinte, er könne dieses Wochenende nicht kommen, wieder mal die Arbeit. Schade, ich habe mich auf ein paar Tage mit ihm gefreut. Ich habe ihn ewig nicht gesehen, bemerkte Alicia ein wenig geknickt. „Ich habe den Eindruck, dass er mir aus dem Weg geht.
„Du kennst ihn doch. Leo ist und bleibt nun einmal undurchschaubar und damit leider unberechenbar", versuchte Sabrina sie mit einem Zwinkern zu trösten.
Innerlich musste sie ein wenig lachen, sie liebte ihren Halbbruder, aber seine Gefühlswelt blieb ihr ein Rätsel. Im Grunde genommen war sie davon überzeugt, dass Leo etwas für Alicia empfand. Doch manchmal hatte sie den Eindruck, sein Herz war woanders. So, als gäbe es da jemanden. Es war aber nur so ein Gefühl.
„So, Taschen und Zelte sind verstaut", redete sie weiter und stieß die Heckklappe mit Wucht zu.
„Es kann losgehen. Welche Strecke nehmen wir? Friedeburg?"
Anja wohnte im Landkreis Aurich, so ca. 35 km von Wilhelmshaven entfernt.
Die Mädchen hatten sich entschieden, dort zu zelten. So waren sie nicht voneinander abhängig.
„Mir egal, fahr einfach los", antwortete Alicia knapp und stieg ins Auto. Sie konnte ihre Enttäuschung wegen Leo nicht verbergen.
Kopfschüttelnd setzte Sabrina sich hinters Lenkrad. Die beiden waren schon ein komisches Paar, Leo so vernünftig, ruhig, manchmal ein bisschen geheimnisvoll und Alicia hatte eindeutig zu viel Temperament. Geduld war nicht immer ihre Stärke. Sobald Leo sich ihr näherte, wurde sie regelrecht zappelig und sie handelte oft unüberlegt. Meistens endete es in einer mittleren Katastrophe, da Alicia sich dann nicht mehr unter Kontrolle hatte.
Nein, Leo und Alicia passten nicht so richtig zusammen, aber das behielt Sabrina besser für sich. Die Meinung hatte sie schon, bevor sie wusste, dass Leo ihr Halbbruder war. Und wer weiß, eines Tages hatte Alicia ihre Ausbrüche vielleicht im Griff.
Sie startete den Wagen und fuhr los.
Leo und Kevin brüteten in Hamburg über neue Probleme.
„Wenn zwei Linien sich kreuzen, wird eine vernichtet. Wer lässt sich so einen Quatsch einfallen?", Leo war sichtlich verärgert.
„Und?"
„Und was?"
„Hat man die Lösung gefunden?"
„Nein, man ist sich nicht einig", erwiderte Leo gereizt, indem er das Wort man extrem betonte.
„Es gibt keine genauen Angaben über diese Prophezeiung. Die Organisation hat zwar wilde Theorien aufgestellt, aber das ist bisher leider schon alles. Also immer noch nichts Konkretes. So etwas geht bei denen meistens nie gut aus. Das kenne ich nur zu genau. Das war damals genauso mit ...", er unterbrach den Satz und stutzte kurz.
Dann sprach er einfach weiter: „Alicia wird mich umbringen, wenn sie von den neuesten Vorbeugemaßnahmen hört. Diese Sache mit den Linien beschäftigt sie sehr."
Leo stellte sich vor, wie Alicia explodieren würde, wenn er ihr von den aktuellsten Auswertungen dieser verflixten Prophezeiung erzählte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er mochte ihre Temperamentsausbrüche, aber manchmal war es auch ein wenig anstrengend. Gut sie war ein paar Jahre jünger, er hoffte, es würde sich mit der Zeit geben.
„Du hast nicht selber recherchiert?", riss Kevin ihn aus seinen Gedanken.
„Wie? Ach so. Nein, bisher nicht. Genau genommen möchte ich dich darum bitten."
Kevin nickte zustimmend. Natürlich hatte er Leos Versprecher sofort bemerkt: „Ich werde sehen, was ich herausfinden kann. Hast du schon irgendwelche Ansatzpunkte für mich? Wie zum Beispiel von damals!"
Kevin wartete auf Leos Antwort. Gespannt hielt er den Atem an, aber er wurde enttäuscht, Leo ging nicht darauf ein.
„Nein, die bisherigen Auswertungen halte ich eher für irrelevant. Vielleicht fängst du von vorne an."
Kevin lachte, so leicht gab er nicht auf. Dann eben direkt: „Okay fangen wir bei damals an. Mit wem war es genauso? Es könnte ja wichtig sein."
Leo dachte nach. Dabei entspannten sich seine Gesichtszüge und er lächelte.
Dann wandte er sich wieder an Kevin: „Nein, ist es nicht. Ich möchte nicht darüber reden."
„Haben wir denn zumindest schon eine neue Spur von den Apothekeneinbrechern?", wechselte Kevin erst einmal das Thema.
Er würde aber definitiv an Leos Geschichte dranbleiben.
„Leider nicht, antwortete Leo. „Wir müssen warten, bis sie wieder tätig werden. Ich vermute, dass hinter diesen Einbrüchen wesentlich mehr steckt. Wir brauchen dringend eine neue Spur.
Nervös sah Kevin auf die Uhr: „Leo, ich glaube, wir sollten langsam los, wenn wir pünktlich bei Anja auf der Party sein wollen."
Leo zog die Augenbrauen hoch und ein freches Grinsen legte sich auf seine Lippen: „Du meinst, du möchtest pünktlich sein. Mit mir rechnet ja keiner, ich habe offiziell abgesagt."
„Coole Idee. Hätte ich absagen sollen? Frei nach dem Motto: Liebe Sabrina, es tut mir unendlich leid, aber ich muss mit Leo einen Plan entwerfen, wie er Alicia loswerden kann. Ich glaube, ihre Faust in meinem Gesicht könnte schmerzhaft werden. Lass uns lieber losfahren."
Leo lachte und ein belustigtes Funkeln lag in seinen braunen Augen: „Sabrina hat dich ganz schön in Griff, oder?"
„Wo die Liebe hinfällt. Was soll ich machen? Und …, er zwinkerte vergnügt, „außerdem ist sie immer gleich so brutal. Aber mal ehrlich, ich könnte mir ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen.
Leo sammelte die vor ihm liegenden Unterlagen zusammen: „Das kenn ich. Dann sollten wir starten. Ich kann es wohl kaum verantworten, wenn du morgen blaue Flecke von der Dame deines Herzens hast."
„Alicia wird sich freuen, dich zu sehen. Sie rechnet ja nicht mit dir."
„Gab es da nicht so ein Sprichwort mit Frauen und Überraschungen?", scherzte Leo.
„In diesem Fall würde es mich schwer wundern", stellte Kevin fest.
Die Männer machten sich auf den Weg. Sie hatten eine lange Fahrt vor sich.
Alicia und Sabrina hatten die Gartenparty erreicht und ihre Zelte aufgebaut. Wie immer hatte Anja ihren Garten liebevoll gestaltet. Einladend war das kleine Fehnhaus mit Lampions geschmückt. Neben dem Wintergarten prasselte lustig ein Feuer, während aus dem Partyschuppen laute Musik tönte. Auf dem ausgerollten Kunstrasen waren überall gemütliche Sitzecken verteilt. Übermütig stürzten sich die Freundinnen ins Getümmel. Sie hatten sich für die Party rausgeputzt, zwar trugen beide Jeans, aber Alicia hatte sich für einen Body mit raffiniertem Ausschnitt entschieden und Sabrina für eine gewagte Korsage, die ihre Schultern freilegte und damit ihr Tattoo betonte.
Nachdem sie eine ganze Weile getanzt hatten, machten sie an einem kleinen Stehtisch eine Pause und tranken ein Glas Wein.
„Hat Leo dir gesagt, wann er mal wieder nach Wilhelmshaven kommt?", fragte Alicia in der Hoffnung, ihre Freundin wüsste mehr.
Sabrina schüttelte verneinend den Kopf: „Leider nein. Unser Vater hat nichts erwähnt. Ich habe erst heute mit ihm telefoniert. Er war im Stress. Er hat irgendetwas von Ärger mit einer Felia gesagt. Keine Ahnung was er damit meinte. Aber er spricht mit mir nie über wichtige Sachen."
„Mit Leo auch nicht, sagte Alicia, „nur immer genau so viel, wie er wissen muss. Von einer Felia hat Leo noch nie etwas erzählt. Wer weiß, welche Fäden Alexander so im Hintergrund zieht.
Sabrina schaute ein paarmal in Richtung Haus und grinste, dann stieß sie Alicia an: „Guck mal, der Typ da, neben Anja, der beobachtet uns schon die ganze Zeit. Immer wenn ich hinsehe, schaut er weg. Mir scheint, der quatscht seit einer Ewigkeit mit ihr."
Unauffällig sah Alicia sich um. Tatsächlich stand da ein ca. 25-jähriger Mann mit dunklen Haaren.
Er sah sie an und lächelte, dann wandte er sich schnell wieder an Anja und schien intensiv mit ihr zu diskutieren.
Alicia runzelte die Stirn: „Den schaue ich mir mal näher an. Ich würde gerne wissen, was an uns so interessant ist."
„Keine Ahnung. Aber nun renne nicht gleich ..."
Zu spät, Alicia war schon auf dem Weg.
„Verflixt", fluchte Sabrina und folgte ihr.
Es könnte eine Falle sein. Hatte sie aus Denis denn nichts gelernt? Der hatte sich als Kinderhändler entpuppt und wollte ihr außerdem das Pentagramm abnehmen. Hoffentlich ging das jetzt gut, ansonsten würde sie Leo besser die nächsten Jahre aus dem Weg gehen. Bestimmt sah sie aber auch einfach nur zu Schwarz.
„Schwarz? Wie Leo Schwarz?", Sabrina lachte, das war ja im wahrsten Sinne des Wortes.
Nachdem sie Alicia eingeholt hatte, war diese bereits mit dem Mann in einem Gespräch verwickelt.
„Oh, da bist du ja. Das hier ist Nils. Anja hat ihn auf dem letzten Treckerrennen in Aurich kennengelernt."
Sabrina versuchte zu lächeln: „Hey, ich bin Sabrina."
Sie sah zu ihm hoch und schaute direkt in zwei wunderschöne himmelblaue Augen.
„Ich habe deine Tätowierung bewundert. So etwas habe ich ja noch nie gesehen, einen weißen Tiger, wow", bemerkte Nils leicht verlegen und ein warmes, freundliches Lächeln lag auf seinem Gesicht.
Sabrinas Alarmsirenen beruhigten sich ein wenig. Der Typ schien eher harmlos zu sein.
„Die Tätowierung habe ich schon seit meiner Kindheit", erzählte sie stolz.
Ein leises Knurren kam aus ihrem Magen: