Goldrote Finsternis
Von Mika Krüger
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Über dieses E-Book
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In Flußwalde ereignet sich Seltsames. Ein Erdbeben schüttelt das Dorf, ein Großbrand zerstört ein Mietshaus und ein Dieb treibt sein Unwesen. Zur gleichen Zeit findet Lois ihren Schützling Ilyan im nahegelegenen Wald, wo er völlig aufgelöst von einer bevorstehenden Katastrophe spricht. Sie ahnt, dass alles irgendwie zusammenhängt und folgt Ilyans Spur aus Rätseln, bis sich ihr Weg in ein schauriges Märchen verwandelt. Kann sie ihrem Verstand noch trauen?
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Buchvorschau
Goldrote Finsternis - Mika Krüger
Inhalt
Goldrote Finsternis
Inhalt
Kristallglas
Birkenholz
Blattgold
Danksagung
Impressum
Kristallglas
Die Finsternis birgt viele Formen.
Kapitel 1
Unter Lois’ Füßen knirschte das gefrorene Herbstlaub. Das letzte Licht der Abenddämmerung stahl sich durch die Baumkronen und seichter Nebel hing in der Luft. Es war zu kalt für eine Suche im Wald und trotzdem war sie hier. Weil sie Ilyan finden musste, bevor er sich etwas antat.
»Ilyan?«, rief sie und leuchtete mit ihrer Taschenlampe in die Umgebung. Nichts. Nur Bäume, Blätter und Sträucher. Wo konnte er sein?
Sie lief tiefer in den Wald hinein, entdeckte im Gestrüpp immer wieder menschliche Formen, doch egal wie oft sie seinen Namen rief, er antwortete nicht. Da waren Fußspuren von Tieren im Erdreich, etwas scharrte im Boden und das Rufen einer Taube drang an ihr Ohr. Krähen flogen krächzend über ihren Kopf.
Hinter ihr knackte es und sie drehte sich abrupt um. Ihr Herz hämmerte unruhig in der Brust. Es blieb dabei, niemand war hier. Sie war allein.
Wenn sie Ilyan in die Finger bekam, würde sie ihm noch einmal erklären müssen, wie sehr sie sich sorgte. Dass er nicht einfach einen Zettel mit den Worten »Ich kann nicht mehr« auf dem Küchentisch drapieren und dann in den Wald flüchten konnte, als wäre er ein kleiner Junge. Dazu dieses seltsame Glaskästchen mit dem bestickten Stoff. Das ging so nicht weiter. Entweder er besann sich und wurde vernünftig oder …
Lois presste die Zähne aufeinander und dachte an die guten Tage, an denen er mit einem Graphitstift in der Hand am Holzsekretär saß und auf seinem Skizzenblock zeichnete. Sein zufriedener Blick, die sanfte Miene und seine ruhige Art, mit der er den ganzen Raum erfüllte.
Er war nicht tot, es ging ihm gut, er brauchte nur etwas Zeit für sich. Jeder brauchte das mal.
Eine Windböe zerrte an Lois’ Kleidung und schüttelte Kälte in ihre Glieder. Sie zog den Schal dichter um den Hals und die Mütze tiefer ins Gesicht.
Vor einem umgestürzten Baum blieb sie stehen, weil sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrgenommen hatte. Als sie jetzt genauer hinsah, erkannte sie ein kohleschwarzes Eichhörnchen mit schneeweißem Bauch. Es setzte sich in der Mitte hin und putzte sein Fell. Dabei befeuchtete es seine Pfötchen und rieb sie sich über Kopf und Ohren. Es nahm keine Notiz von Lois und scheute sich nicht vor dem Taschenlampenlicht.
Schwarze Eichhörnchen waren so besonders wie Albinos und lebten vor allem in Wäldern im Süden. Sie waren nicht zu verwechseln mit dem unbeliebten Grauhörnchen. Das hatte ihr Ilyan vor ein paar Wochen erklärt. An jenem Tag, an dem er ihr auch unterbreitet hatte, er könnte nicht mehr zur Arbeit gehen. Ja stimmt, er hatte von einem schwarzen Eichhörnchen erzählt, das merkwürdig zahm gewesen war und ihn durch den Wald geführt hatte – bis zu einem Pfad zwischen Birken.
Das Eichhörnchen sprang mit einem Satz vom Stamm herunter, huschte über das Laub und verschwand aus Lois’ Blickfeld.
Also hatte er das Tier wirklich gesehen und es war keine seiner erfundenen Geschichten? Er redete von so vielen zusammenhangslosen Dingen, dass sie nicht mehr wusste, was sie glauben konnte und was nicht. Dämonen, Finsternis, schwarze Eichhörnchen. Das machte für ihn keinen Unterschied. Er bog sich die Realität so wie sie ihm passte. Künstlermentalität nannte sie das, seine Fantasie ging manchmal mit ihm durch.
Aber jetzt hatte sie einen Anhaltspunkt. Wenn sie sich nur genauer daran erinnern würde, wo ihn das Tier aus seiner Geschichte hingeführt hatte.
Lois atmete tief durch und vergegenwärtigte sich die Situation:
Sein Gesicht war aschfahl gewesen, unter dem Tisch hatte er nervös die Finger geknetet. »Es hat mich zu ihr geführt, Lois. Sie ist im Birkenhain.« Seine Stimme zitterte vor Furcht. »Hinter der Lichtung. Da ist sie. Du weißt schon, bei dem Pfad. Wir haben uns als Kinder nie dorthin getraut. Wenn man ihm folgt, dann findet man einen Gedenkstein, und auf dem steht …« Sie erinnerte sich noch daran, wie er einen Zettel aus seiner Hosentasche gezogen und laut vorgelesen hatte: »In der Erde ruht die Kraft. Traure nicht um Vergangenes, denn es ist vergessen. Bedaure nicht den Verrat, denn er ist bedeutungslos. Weine nicht um die Toten, denn sie sind gegangen.« Danach hatte er ihr in die Augen gesehen. »Es ist eine Warnung, Lois. Niemand erinnert sich mehr daran, was da unten liegt, aber es ist eine Warnung. Sie wird uns töten, wenn wir nichts tun. Sie wird Flußwalde brechen.«
Kapitel 2
Um zum Birkenhain zu gelangen, verließ sie den Wald und umrandete auf einem schmalen Feldweg das nördliche Flußwalde. In der Ferne leuchtete im Nebel das orangefarbene Licht der Straßenlampen. Von hier wäre es ein Katzensprung bis nach Hause, wo ein gefüllter Kühlschrank und eine weiche Couch auf sie warteten. Seit Mittag nur trockenes Brötchen und etwas Kartoffelsalat, ihre Kraftreserven waren allmählich verbraucht.
Sie zog ihr Smartphone aus der Tasche und entsperrte das Display. 18:32 Uhr, kein entgangener Anruf, keine Nachricht. Zum wiederholten Mal wählte sie Ilyans Namen aus der Anrufhistorie und hielt sich den Hörer ans Ohr. Die Verbindung wurde hergestellt, das Freizeichen ertönte, nach etwa dreißig Sekunden wurde der Anrufbeantworter eingeschaltet. Keine Chance, sie wusste nicht einmal, ob er sein Handy überhaupt mitgenommen hatte. Sie steckte das Smartphone weg und folgte dem Weg bis hinunter zum Kiessee. Dort wandte sie sich in Richtung Westen, ging das Ufer entlang und betrat erneut den Wald über einen Trampelpfad.
Nach einiger Zeit erreichte sie die Lichtung. Als Kind war sie oft hier gewesen. Mit Ilyan und Rayl. Zusammen hatten sie auf der Holzbank gespielt. Piraten waren sie gewesen, Räuber oder Magier. Die Bank ein Schiff, ein Schloss oder eine Festung. Ihr Vater hatte ihr deshalb Predigten gehalten. »Du kannst nicht mit diesen Jungs spielen, Lois. Du bist ein Mädchen, du solltest ruhiger sein.« Ruhiger war sein Ausdruck für »gehorsam« und »demütig«. Ihm war nie aufgefallen, dass sie zu dritt das loyalste Gespann in Flußwalde gewesen waren. Lois und die beiden Kubiak Brüder. Ilyan das Nesthäkchen. Rayl der Denker. Lois die Entdeckerin. Wie die Zeiten sich änderten und Manches gleich blieb.
Hinter der Bank entdeckte sie den zugewachsenen Pfad. Sie zwängte sich durch das Geäst und beleuchtete den Boden. Zwischen Laub und Moos waren Fußspuren zu sehen, die tiefer in den Birkenhain führten. Füße von durchschnittlicher Größe und wenn sie es richtig sah, das Profil von Sportschuhen besaßen.
Sie würde darauf wetten, dass es Ilyans Spuren waren. Wer sonst würde sich hier rumtreiben? Jugendliche? Vielleicht, aber nicht um die Jahreszeit.
Nach einem Marsch von wenigen Minuten ertönte hinter ihr ein Scharren. Es klang dumpf und hektisch, wie ein Tier, das in der Erde wühlte. Lois hielt den Atem an und lief vorsichtiger, darauf bedacht, kein unnötiges Geräusch zu machen. Doch mit jedem Schritt wurde das Scharren lauter. Das ergab keinen Sinn, denn sie hätte sich davon entfernen müssen. Sie lief schneller, doch egal wie weit sie lief, es kam immer näher. Ein schweres Schnaufen gesellte sich dazu, das nur von einem Keiler stammen konnte. Vor ihrem geistigen Auge tauchten seine spitzen Hauer auf, die haarige Nase, der wilde Blick.
Verdammt, sie musste weg. Sie rannte an den Birken vorbei, Äste peitschten ihr ins Gesicht, sie stolperte, behielt gerade so das Gleichgewicht. Als das Scharren und Schnaufen so dicht bei ihr war, dass sie fest mit einem Angriff rechnete, erblickte sie zwischen zwei Birken den Umriss eines Menschen, und es wurde schlagartig still.
»Hallo?«, fragte Lois unsicher. Sie richtete das Taschenlampenlicht auf die Person. Dunkelgrüne Daunenjacke mit einem gelben Streifen an der Seite. Eine ausgeblichene Jeans. Auf dem Kopf eine Fließmütze, unter der rote Haarsträhnen hervorschauten. Zusammengekauert saß sie auf den Unterschenkeln da, hatte den Rücken zu einem Buckel geformt und die Hände geöffnet vor den Knien abgelegt. Es war eine Geste, die Lois an einen Betenden erinnerte.
»Ilyan, was machst du hier?«, fragte sie und packte die Taschenlampe so auf den Boden, dass die Umgebung gut beleuchtet war. Dann ging sie zu ihm, hockte sich hin, umfasste seine Schultern und sah ihm ins Gesicht. Seine Wangen waren aschgrau und es klebte getrocknetes Blut daran. Eine Platzwunde bedeckte die Schläfe und seine Augen blinzelten fortwährend. War er in Trance?
»Hörst du mich?«, fragte Lois und seine Lippen begannen, sich kaum merklich zu bewegen. Sie beugte sich vor, um etwas zu verstehen, doch es drangen nur schwache Atemstöße aus seinem Mund.
»Ilyan, wach auf!«, wiederholte sie und krallte sich in seine Schultern.
Plötzlich brach hinter ihnen etwas entzwei. Ein kehliges Fauchen erklang und erstarb kurz darauf in der Dunkelheit. Mit einem Mal sackte Ilyans Körper in sich zusammen und fiel in Lois’ Arme.
»Lois?«, murmelte er kaum hörbar.
»Ja, ich bin’s, Lois.«
Sie strich über seinen Rücken und drückte ihn fest an sich. Wie gut es sich anfühlte, ihn bei sich zu haben. Wenn er doch nur ein wenig mehr auf sich achten würde. Seine Stirn lag auf ihrem Brustkorb. Er atmete schwerfällig und schüttelte sich jedes Mal, wenn er die Luft aus seiner Lunge presste.
»Es ist alles gut«, flüsterte sie ihm zu und umarmte ihn fester, damit er ihre Nähe spürte.
»Entschuldige«, flüsterte er.
»Ist schon okay. Ich bin froh, dass es dir gut geht. Zu Hause trinkst du einen Tee, isst etwas und legst dich hin. Dann ist es gleich besser.«
Doch anstatt sich an sie zu kuscheln, wie sie es erwartete, löste er sich aus ihrer Umarmung und drückte sich von ihr weg. Unverwandt musterte er sie, so als ob ihm etwas eingefallen war.
»Zu Hause«, sagte er, »da, wo die Finsternis wartet.«
Lois fixierte ihn. Er war verwirrt, stand unter Schock, was er sagte, konnte sie nicht ernst nehmen. Oder wenn sie es tat, dann musste sie es als Rätsel verstehen. Er dachte immer in Rätseln. Deshalb stand sie auf, griff ihm unter die Arme und zog ihn nach oben. Ohne Gegenwehr ließ er es geschehen und sie führte ihn den Pfad zurück durch den Wald. Sie war müde und erschöpft, spürte ihre Zehen nicht mehr und wünschte sich, bereits zu Hause zu sein.
Am Kiessee blieb Ilyan stehen. Der See lag im Dunkeln, doch sie hörten, wie die Wellen im Rhythmus des Windes ans Ufer schlugen.
Unweit entfernt stahl sich ein Licht in die Dunkelheit. Es glich dem schwachen Leuchten eines hinter Zirruswolken verborgenen Mondes. War dort wirklich jemand auf dem See oder bildete sie sich das Licht ein?
»Ich wollte ihn nicht verletzen«, sagte Ilyan und bevor sie fragen konnte, wen er meinte, fügte er hinzu: »Menschen sind wie Kristallglas. Sie gehen kaputt, wenn die Zeit gekommen ist.«
Ein Rucken fuhr von Lois’ Füßen hinauf in die Spitzen ihres Körpers. Es schüttelte sie so heftig, dass sie sich auf den Boden setzen musste. Zuerst dachte sie, es war sie selbst, dann jedoch verstand sie, dass die Erde bebte. Immer stärker vibrierte es, Ilyan sank mit ihr nach unten. Die Bäume schüttelten ihre Kronen. Ein lautes Krachen ertönte. Tiere liefen hastig an ihnen vorbei. Es dauerte eine Ewigkeit. Ilyan lag in Lois’ Armen, seine struppigen Haare kitzelten sie an der Wange. Sie hielten sich aneinander fest, so wie sie es seit Jahren taten.
Kapitel 3
Rayl lag rücklings im Fischerkahn und schaute hinauf in den nebelverhangenen Himmel. Auf seinen Wangen trockneten Tränen, der Wind streichelte seine Haut. Hier, in der Einsamkeit des Sees, vergaß er seine Verpflichtungen und konzentrierte sich nur auf sich. Er durfte alles sein, denn niemand verurteilte ihn dafür, bezeichnete ihn als schwach oder zu weich.
Grau war der Nebel, grau war der Herbst, grau war die Farbe von Flußwalde. So hatte es Lois einmal gesagt, als sie beide mit Alkohol im Blut am Sandstrand gesessen und die Sonne hinter den Wäldern hatten untergehen sehen. Ungewöhnlich, wie sein Gedächtnis funktionierte. An manchen Tagen wusste er nicht einmal mehr, wann er aufgestanden oder sich für die Arbeit fertig gemacht hatte, verlegte den Hausschlüssel und wichtige Unterlagen, aber Lois blieb immer da. Jedes Wort, jeder Augenblick. Als ob sie in einem separaten Teil seines Kopfes gespeichert war.
Wenn er ihr im Dorf begegnete, grüßte er jedes Mal. Sie grüßte nicht. Manchmal war Ilyan dabei, aber meistens war sie allein. Es hieß, mit einer Frau befreundet zu sein, wäre unmöglich. Letztlich lief es immer auf ein und dasselbe hinaus. Weil die Biologie das so vorgab.
Er schloss die Augen. Langsam atmete er ein, dann wieder aus. Mit jedem Atemzug wurde er ruhiger und seine Glieder entspannten sich. Der Boden unter ihm fühlte sich an wie Watte. Er spürte Wärme an seiner Wange. Lois sah ihn direkt an, gewinnend und selbstsicher, ihr Mund formte Worte, die er nicht verstand. Seine Finger strichen über ihre Arme, über ihre Schultern, wanderten unter den Stoff ihrer Fleecejacke. Es war so leicht, sich bei ihr fallen zu lassen. Automatisch öffnete er seine Hose. Seine Lippen zitterten, so real kam ihm das vor. Er wollte sie spüren, mit ihr eins werden und sie für einen kurzen Augenblick besitzen. Nur ein einziges, verdammtes Mal. Lois und er zusammen, alles auf null gesetzt. Sie berührte mit ihren Lippen seine Wange und hauchte ihm ins Ohr, wie sehr sie ihn genoss. Was für ein Traum, er würde alles dafür geben, seinen Verstand, seine Gesundheit, einfach alles. Diese Frau machte ihn wahnsinnig, sie hatte zu viel Macht über ihn. Zu viel Macht. Er bebte, hörte seinen Puls heftig gegen die Schläfe pochen.
Doch dann, aus dem Nichts, klatschte etwas auf die Wasseroberfläche. Eine hohe Welle erfasste den Kahn und Rayl wurde unsanft zur Seite geworfen. Sein Kopf prallte gegen die Kante. Ein blitzartiger Schmerz zuckte durch seine Glieder und es summte in seinen Ohren.
Der Kahn schwankte wie auf offener See. Welle um Welle schlug gegen das Metall. Wassertropfen stoben in die Luft, prasselten gegen Rayls Kleidung und peitschten in sein Gesicht. Wenn er nicht aufpasste, würde er kentern. Mit ganzer Kraft klammerte er sich fest und drückte sich dicht auf den Boden. Der Kahn wurde nach oben gerissen, glitt nach unten, wieder nach oben und strauchelte minutenlang über den See. Bis sich das Wasser beruhigte und wieder in Reglosigkeit erstarrte.
Über ihm war es still und grau. Rayls Körper jedoch schlotterte erbärmlich. Er hätte ins Wasser fallen und ertrinken können. Mitten auf dem See wäre niemandem sein Schreien aufgefallen. Nicht, dass irgendjemand seinen Tod bedauern würde, aber er war noch nicht bereit.
Mit einer raschen Bewegung zog Rayl die Hose hoch und schloss seinen Reißverschluss. Er hob das Ruder auf, setzte sich hin und begann, den Kahn in Richtung Steg zu lenken, wo er beim Aufbruch eine Laterne stehen gelassen hatte. Gerade als er sich in die Richtung drehte und die ersten Ruderstöße tat, entdeckte er etwas Ungewöhnliches auf dem Wasser. Die LED Leuchte, die an seiner Jacke festgemacht war, bestrahlte es schwach. Ein Stück Holz? Nein, es bewegte sich geschmeidig leicht auf der Wasseroberfläche und war einige Meter lang. Es sah mehr aus wie ein Schlangenkörper mit spitzem Kopf und Hörnern. Rayl kniff die Augen zusammen, um mehr zu erkennen. Was da vor ihm schwamm, hatte eine raue, schuppige Haut. Sie ähnelte Flechten, die auf Stein wuchsen und an denen Wasser abperlte. An einigen Stellen leuchtete sie wie