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Die Chroniken der Seelenwächter - Band 37: Erde
Die Chroniken der Seelenwächter - Band 37: Erde
Die Chroniken der Seelenwächter - Band 37: Erde
eBook209 Seiten2 Stunden

Die Chroniken der Seelenwächter - Band 37: Erde

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Über dieses E-Book

"Heute vor drei Wochen haben wir Jaydee verloren", sagte ich und blickte hinaus aufs Tal.
"Wir haben ihn nicht verloren", antwortete Akil, der neben mir saß und mir mit seiner angenehmen Wärme Halt und Trost spendete. "Das klingt, als wäre er tot."
"An den meisten Tagen fühlt es sich genauso an."
"Ach, Hase." Sein Arm legte sich um meine Schulter und drückte mich sachte an sich. Ich lehnte mich gegen Akil, atmete tief den Duft nach Erde und frischem Gras ein, schloss die Augen und bemühte mich, nicht loszuheulen. Diese wenigen kostbaren Momente waren die einzigen, um durchzuatmen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung.
Mit Akil an meiner Seite konnte ich mir vorgaukeln, als wäre unser Leben nicht in Chaos ertrunken, als wären wir nicht in der Mitte entzweit worden.
Als hätten sich nicht Seelenwächter gegen Seelenwächter gestellt.

Dies ist der 37. Roman aus der Reihe "Die Chroniken der Seelenwächter".

Empfohlene Lesereihenfolge:

Bände 1-12 (Staffel 1)
Die Archive der Seelenwächter 1 (Spin-Off)
Bände 13-24 (Staffel 2)
Die Archive der Seelenwächter 2 (Spin-Off)
Bände 25-36 (Staffel 3)
Bände 37-40 (Staffel 4)

Das schwarze Element (die neue Reihe im Seelenwächteruniversum)
Bände 1-7
SpracheDeutsch
HerausgeberArkani Verlag
Erscheinungsdatum1. Juni 2023
ISBN9783910712690
Die Chroniken der Seelenwächter - Band 37: Erde

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    Buchvorschau

    Die Chroniken der Seelenwächter - Band 37 - Nicole Böhm

    1. Kapitel

    Jessamine

    »Calliope?«

    »Komm rein, ich bin gleich soweit«, antwortete ich aus dem Bad und kämmte mir die Haare fertig, die noch feucht von der Dusche waren. Ich hörte die Tür klicken und meine Mutter eintreten, was vor ein paar Wochen für mich noch undenkbar gewesen wäre, denn ich wäre sofort in eine Vision gestürzt. Aber seit Lilija frei war, hatten weder meine Mutter noch ich eine gehabt. Wir konnten uns endlich wieder einander annähern, ohne dass ich fiel. Es war ein Segen und ich freute mich täglich darüber. Noch mehr freute es mich, Mums Wandlung mitzuerleben. Sie trainierte mit Akil, Ikarius, Zac oder mir, lernte schießen und wie sie ein Messer zu führen hatte. Jeden Morgen liefen wir gemeinsam im Wald und verausgabten uns bis zur Erschöpfung.

    Ich schnappte mir die Bluse, die ich zurechtgelegt hatte, zog sie über und verließ das Bad.

    »Wow.« Ich stockte, als ich meine Mutter sah.

    Sie lächelte sanft, strich sich über den Nacken und drehte sich einmal um ihre Achse, um mir ihren neuen Kurzhaarschnitt zu präsentieren. »Gefällt es dir? Christin hat sie mir geschnitten.«

    »Aber du hast stets gesagt, wie wichtig sie dir waren. Die Knoten, die du dir eingeflochten hast, waren doch deine Erinnerungen!«

    »Ja, aber nun habe ich neue Erinnerungen, und ich möchte nicht mehr an das denken, was hinter mir liegt. Die Knoten waren meine Gedankenstütze in Ud-dáva, doch ich lebe nicht länger dort, genauso wenig wie ich in Visionen lebe. Mein Geist ist so klar geworden, ich brauchte Platz auf meinem Kopf. Abgesehen davon hatte ich das Gefühl, etwas Altes von mir abzustreifen. Ich war lange nur das Opfer. Wäre ich im Ratstempel nicht so schwach gewesen, wären wir womöglich rausgekommen. Niemand hätte mich als Druckmittel einsetzen können.«

    »Ach, Mum.« Ihre Worte stachen mir ins Herz. Meine Mutter konnte genauso wenig etwas für die Ereignisse wie wir alle. »Bitte mach dir keine Vorwürfe, wir waren völlig unterlegen. Hättest du gekämpft, wärst du höchstwahrscheinlich nicht mehr hier. Nicht mal Jaydee hat sich befreien können.«

    Sie seufzte leise und nickte traurig. »Ich weiß, ich kann dennoch nicht aufhören, darüber nachzudenken.«

    »Geht mir auch so.« Es war so unglaublich schwer, das alles zu akzeptieren, aber letztlich blieb uns keine Wahl, wenn wir weitermachen wollten. Das Schlimmste war es, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken.

    Mum lächelte milde und strich sich noch mal über den Nacken. »Ich hoffe, du kannst dich daran gewöhnen.«

    »Ich finde es großartig. Du siehst jung aus und frisch und … und verwegen.«

    »Verwegen?«

    »Ja, schon irgendwie.«

    »Verwegen gefällt mir.« Sie wuschelte in ihrer Frisur herum und deutete zur Tür. »Bist du bereit? Ikarius wartet.«

    »Ja.« Ich zog mir noch eine Sweatjacke an und folgte Mum nach draußen auf die Straße. Wir hatten uns auf die leer stehenden Häuser im Dorf verteilt. Mum, Zac und ich wohnten in einem. Ikarius mit Christin, Haley und Emma in einem anderen. Joanne und Ben hielten sich weiter abseits am Ende des Dorfes auf und Akil pendelte hin und her und übernachtete entweder bei uns oder bei Ikarius. Er schien sich nicht festlegen zu wollen, aber ich freute mich jedes Mal, wenn ich wusste, dass er bei uns war. Irgendwie beruhigte es mich.

    Ich folgte meiner Mutter zu Ikarius‘ Haus und zog gerade den Reißverschluss meiner Jacke zu, als ich eine Bewegung aus meinem Augenwinkel bemerkte.

    Joanne.

    Sie lief die Straße entlang, wie sie es manchmal tat, um sich die Beine zu vertreten, und funkelte mich an. Meine Hand wanderte sofort an den kleinen Dolch, den ich immer am Gürtel trug. Akil hatte uns allen eingebläut, dass wir ständig eine Waffe bei uns hielten, für den Fall, dass Ben doch mal ausflippen könnte oder wir angegriffen würden.

    »Na, Mensch?«, fragte Joanne und steuerte auf einmal in unsere Richtung. »Wohin des Weges?«

    »Wir haben ein paar Dinge zu erledigen.«

    Meine Mum hielt ebenfalls inne. Auch ihre Finger legten sich um ihren Dolch.

    »Das sehe ich«, sagte Joanne und blickte von Mum zu mir. »Hoffentlich beinhalten diese Dinge einen Weg, wie ihr Jaydee um die Ecke bringt.«

    »Wir werden ihn nicht einfach so töten, nicht, wenn wir ihm helfen können. Abgesehen davon wirst du …«

    Auf einmal sprang sie nach vorne und stürzte sich auf mich. Es ging so schnell, dass ich erst nur einen Schatten huschen sah. Joanne drückte mich an einen alten Laternenpfosten und pinnte mich mit dem Arm quer über der Brust fest. Mum reagierte und zog ihre Waffe, doch ich wiegelte ab.

    Joannes warmer Atem streifte meine Haut und trug den Gestank nach Verwesung zu mir, er war viel stärker geworden seit dem letzten Mal, als ich sie gesehen hatte. Sie hatte generell ziemlich abgebaut, obwohl sie regelmäßig Nahrung zu sich nahm. Ihre Haut war grau und dünn geworden, ihre Augen matt. Ihre Haare wirkten stumpf und brüchig. Joanne zerfiel mit jeder Woche ein Stück mehr. Wenn wir nicht bald ein Mittel dagegen fanden, würde sie sterben, ehe Jaydee zuschlagen

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