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Mollys Entführung: Die dunklen Bedürfnisse, #1
Mollys Entführung: Die dunklen Bedürfnisse, #1
Mollys Entführung: Die dunklen Bedürfnisse, #1
eBook455 Seiten12 Stunden

Mollys Entführung: Die dunklen Bedürfnisse, #1

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Über dieses E-Book

Ein besessener Fan. Eine fesselnde Autorin.

 

Molly Clary, die sich auf den Straßen einer fremden Stadt verlaufen hat, wird nach einer Signierstunde angegriffen. Ein unbekannter Held springt ein, um sie zu beschützen, aber ihre Erleichterung schlägt in Entsetzen um, als sie die wahren Absichten ihres Retters erkennt.

 

Connor Reilly will sie nicht einfach nur retten. Er will sie für sich.

 

Jetzt kämpft Molly, nicht nur um ihr Leben, sondern auch um den Kern ihres Wesens. Wenn sie in Connors dunkler neuer Welt überleben will, muss sie lernen, seine Spiele zu spielen. Aber wenn Molly mitspielt, was wird es sie kosten? Kann ein Monster jemals wirklich lernen zu lieben, oder wird sein Bedürfnis nach Herrschaft sie beide zerstören?

 

Wenn Sie die ausschweifende Lust der Twist Me-Serie genossen haben, dann werden Sie Felicity Brandons prickelnde neue Trilogie verschlingen.

 

Kaufen Sie Mollys Entführung, um in diese prickelnde und spannende Reihe einzutauchen.

 

Mollys Entführung ist eine spannende, rasante, dunkle Romanze und das erste Buch der Trilogie Die dunklen Bedürfnisse. Die Geschichte von Molly und Connor geht in Mollys Zähmung weiter und endet mit Mollys Verstrickung. In den Vorgeschichten zu Die dunklen Bedürfnisse erfahren Sie alles über den Ursprung der Dunkelheit.

 

Dieses Buch enthält dunkle und perverse Szenen. Sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt

...

 

SpracheDeutsch
HerausgeberMidnight Romance
Erscheinungsdatum28. Apr. 2021
ISBN9798201037222
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    Buchvorschau

    Mollys Entführung - Felicity Brandon

    Kapitel 1

    „H aben Sie noch Zeit für eins mehr?"

    Die Frage kam von einer tiefen Männerstimme. Molly, die gerade in einem Karton unter dem Schreibtisch herumkramte, zuckte zusammen. Sie blickte müde auf, vorbereitet auf den, der auch immer sie gerade bei ihrer Tätigkeit unterbrochen hatte, aber mit diesem Anblick hatte sie wirklich nicht gerechnet. Das Gesicht, in das sie jetzt blinzelte, war schlank und gutaussehend. Es war mit den markantesten grünen Augen geschmückt, die sie je gesehen hatte, und mit Wangenknochen, auf die jedes Model neidisch gewesen wäre.

    „Oh, natürlich", murmelte sie und griff nach dem Stift, der zwischen ihnen auf dem Schreibtisch lag. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wurde sie nervös, als sie zu dem Mann hochblickte, der sich über sie beugte.

    Er drückte ihr das Taschenbuch in die Hand. „Es tut mir leid, antwortete er, und der Ton seiner Stimme ließ sie erschauern. Sie hatte den ganzen Tag schon britische Akzente gehört, aber keiner von ihnen klang so wie dieser. „Ich weiß, dass Sie gerade zusammenpacken, aber ich hatte gehofft, dass Sie das hier für mich signieren würden.

    Sie lächelte, nahm ihm das Buch ab und betrachtete prüfend seine Wahl. Amelies Entführung war einer ihrer Bestseller, wohl das Buch, das ihr wirklich eine realistische Möglichkeit eröffnet hatte, mit dem Schreiben ihren Lebensunterhalt zu verdienen. „Natürlich, strahlte sie ihn an. „Auf welchen Namen soll ich das Buch signieren?

    Der Fremde hielt inne und verlagerte sein Gewicht, während sich diese hypnotisierenden Augen in sie bohrten. „Der Name ist Connor Reilly, erwiderte er. „Und ich danke Ihnen. Er trat näher an den Schreibtisch heran, während sie die erste Seite des Buches aufschlug und den Einband glattstrich. „Ich bin so etwas wie ein Superfan, Miss Clary. Er lächelte schüchtern. „Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie sich die Zeit dafür nehmen.

    Ihr Stift schwebte zögerlich über dem Papier und sie hob den Kopf, um ihn anzusehen, als sie antwortete. „Es ist mir ein Vergnügen, erklärte sie und versuchte, sich ihre Müdigkeit nicht anmerken zu lassen. „Meine Fans sind alles für mich. Ich liebe es, sie zu treffen.

    Sie klang wie ein Werbespot im Kabelfernsehen, aber bei ihren Worten verzogen sich seine Lippen zu einem breiten Lächeln.

    „Das ist wirklich gut zu wissen", erwiderte er und beobachtete sie, wie sie zum gefühlt tausendsten Mal heute ihren Namen auf die Seite kritzelte.

    Sie war seit sieben Uhr heute Morgen hier, um ihren Stand für die Signierstunde vorzubereiten. Es war nicht ihre erste, aber sie war so introvertiert, dass sie sich bei solchen Veranstaltungen stets nervös und unbehaglich fühlte. Sie konnte es kaum erwarten, hier rauszukommen, zurück ins Hotel zu fahren und in einem entspannenden, heißen Schaumbad zu versinken.

    „Das wär’s schon", sagte sie, klappte den vorderen Einband zu und fuhr mit der Hand über die glänzende Oberfläche. Sie warf einen flüchtigen Blick auf das Bild und erinnerte sich kurz an die unzähligen Stunden, die sie damit verbracht hatte, sich für die Amaryllis zu entscheiden, die den Einband zierte.

    Connors große Hand erschien in ihrem Blickfeld, seine Finger schlossen sich um den Buchdeckel. „Danke, Miss Clary, antwortete er. „Ich habe dieses Buch wirklich geliebt.

    Sie ließ den Stift auf den Schreibtisch fallen und erhob sich von ihrem Platz, um die Hand zu schütteln, die Connor ihr entgegenstreckte. „Das freut mich, erwiderte sie. „Es ist auch eines meiner Lieblingsbücher.

    Ihre Blicke trafen sich einen Moment lang und Molly betrachtete flüchtig die dunklen Stoppeln auf seinem kräftigen Kiefer. Er war wirklich eine Augenweide und sie war froh, dass er sich die Zeit genommen hatte, an ihrem Stand vorbeizuschauen. Vielleicht könnte sein Gesichtsausdruck genau die Inspiration sein, die sie für ihre nächste Geschichte brauchte. Er wirkte so düster und nachdenklich, wie er da über ihr türmte.

    „Nun, es hat mich gefreut, Sie kennenzulernen. Seine Stimme brach die Stille zwischen ihnen, als er ihre schmale Hand losließ. „Nochmals danke.

    Sie sah zu, wie er von ihrem Stand davonschlenderte, sein Hintern sah unnötig provokant aus, als er um die Ecke bog und aus ihrem Blickfeld verschwand. Seufzend ließ sie sich auf ihren Platz zurücksinken und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Karton. Was würde sie nicht alles für eine Nacht mit einem solchen Hintern geben. Es war schon lange her, dass sie das letzte Mal eine anständige sexuelle Begegnung gehabt hatte. Ihre derzeitige Beziehung hatte sie sexuell nicht gerade vom Hocker gehauen, aber das Bild von Connor Reilly war eines, das ihr wohl noch eine ganze Weile im Gedächtnis bleiben würde. Warum hatte sie ihn nicht um ein Date gebeten? Mit Steve war es schließlich nicht so ernst, aber was hätte das für einen Sinn gehabt? In weniger als zwei Tagen würde sie London verlassen und wieder nach Hause fahren; sie würden also kaum Gelegenheit haben, sich näher kennenzulernen.

    Während sie ihre letzten Sachen zusammenpackte, hielt sie inne und sah sich um. Fast alle ihre Autorenfreunde waren schon abgereist und dummerweise hatte sie auch Hannah, ihre wunderbare Assistentin, schon in den Feierabend geschickt. Es nützte nichts, sie würde den Karton selbst tragen müssen. Also warf sie ihre Handtasche über die Schulter und hob ihn mit einem weiteren, langen Seufzer vom Boden auf. Ihre Absätze klackerten auf dem harten Boden, während sie sich mühsam den Weg aus dem Konferenzzentrum bahnte. Es waren drei Straßen bis zu der Stelle, an der sie ihren Mietwagen geparkt hatte, und dann noch ein ziemlich weiter Weg zurück zu ihrer Unterkunft. Das heiße Bad würde also vorerst noch warten müssen.

    Kapitel 2

    Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war, als sie sich im Regen die Straße hinaufquälte. Ihr dunkles Haar, das sie heute Morgen so mühevoll sorgfältig frisiert hatte, klebte ihr im Gesicht, und ihr wurde immer mulmiger zumute. Sie hatte sich verlaufen, oder zumindest glaubte sie das, aber alle verdammten Straßen in dieser Stadt sahen gleich aus und der nasse Sommerabend machte es ihr nicht gerade leichter, herauszufinden, wo genau sie sich befand.

    Molly blickte sich um. Sie hatte ihren Mietwagen in einer Straße geparkt, die genauso aussah wie diese, aber jetzt war er nirgends zu sehen. Die englischen Autoren, mit denen sie vorhin geplaudert hatte, hatten ihr erklärt, dass es sich hier um klassische britische Vorstadtstraßen handelte, aber für Molly war das alles einfach fremd, so anders als zu Hause in Pennsylvania. Die Straßen hier verliefen zwischen endlosen Reihen grauer Reihenhäuser, und ihr Weg wurde von uralten Bäumen mit schweren, nassen Ästen unterbrochen. Sie starrte angestrengt auf die Reihen parkender Fahrzeuge, aber immer noch keine Spur von ihrem Mietwagen. Offensichtlich war dies nicht dieselbe Straße, in der sie ihn abgestellt hatte. Frustration über ihre eigene Dummheit überkam sie. Nur sie konnte so dumm sein, sich nach einem so langen und anstrengenden Tag zu verlaufen …

    „Na, haben wir uns etwa verlaufen?"

    Alarmiert durch die unerwartete Stimme drehte sie sich auf dem Absatz um und blickte in drei grinsende Männergesichter. Derjenige, der gesprochen hatte, kam einen Schritt näher, sein Gesicht verzerrte sich zu einem spöttischen Lächeln, während sie sie alle musterte. Sie waren jung, wahrscheinlich im späten Teenageralter, aber sie führten eindeutig nichts Gutes im Schilde. Wer trieb sich schon bei diesem Wetter auf der Straße herum?

    „Nein, alles okay", erwiderte sie und warf ihnen einen bösen Blick zu, bevor sie sich umdrehte, über die lächerlich unebenen Pflastersteine stolperte und davon stakste.

    „Bist du sicher? Ein weiteres Gesicht blitzte zu ihrer Linken auf, sein jugendlicher Besitzer schnitt ihr den Weg ab. „Ist das ein amerikanischer Akzent? Du wirkst ein bisschen fehl am Platz, Süße.

    Sie schluckte bei seinem Anblick. Er war größer als der erste und sah viel kräftiger aus. „Mir geht es gut, danke", antwortete sie und drückte den nassen Karton an ihre Brust.

    Das Gesicht des jungen Mannes verzog sich zu spöttischen Ausdruck. „Ja, du bist in Ordnung. Ein bisschen älter als mein üblicher Typ vielleicht, aber trotzdem …" Sein düsterer Blick schien sie zu verschlingen, während er sie von Kopf bis Fuß musterte.

    „Klar, die passt zu dir", sagte eine andere Stimme hinter ihr.

    Sie keuchte und drehte sich um, dabei sah sie, wie die anderen beiden näher kamen.

    Scheiße, dachte sie, Panik stieg in ihr auf und peitschte Adrenalin durch ihren Körper. „Lasst mich in Ruhe!"

    Ihre Stimme war lauter, als sie es beabsichtigt hatte, und irgendwie fühlte sie sich dadurch bestärkt. Sie hatte vor ein paar Jahren einen Grundkurs in Selbstverteidigung belegt. Wenn sie nur einen kühlen Kopf bewahren konnte, wusste sie, dass sie es schaffen würde, ihnen zu entkommen.

    „Besser nicht, Liebes, sagte derjenige, der direkt vor ihr stand. „Du siehst aus, als könntest du Hilfe gebrauchen. Jemanden, der auf dich aufpasst. Lachend kam er einen Schritt näher und griff mit einem bösartigen Grinsen nach ihrer linken Brust.

    Sie kreischte, sprang zurück, um seinem Griff auszuweichen, und ließ den Karton auf die nasse Straße fallen. „Fick dich!"

    Sie schrie auf, während er immer näher kam. Dann blickte Molly in sein überhebliches Gesicht und tat das Einzige, was sie gelernt hatte. Sie hob ihr rechtes Knie so hart und schnell sie konnte und rammte es in seinen Unterleib, bevor er überhaupt reagieren konnte.

    Sein Gesichtsausdruck war unbezahlbar, als ihm die Tränen in die Augen stiegen und er sich vor ihr krümmte, aber der Moment war nur von kurzer Dauer. „Schnappt sie euch, wies er die anderen knurrend an. „Wir werden ihr eine verdammte Lektion erteilen.

    Zwei starke Händepaare packten sie an den Schultern, noch bevor sie überhaupt daran denken konnte, sich zu wehren. Sie wand sich, schrie und versuchte, die Angreifer abzuschütteln, doch sie konnten sie mühelos überwältigen.

    „Nehmt eure Hände von mir!" Molly kreischte, kratzte und krallte sich an ihren Angreifern fest.

    „Halt's Maul, verdammt!"

    Die wütende Stimme dröhnte direkt über ihre Schulter.

    „Bringt sie ins Auto, befahl der, der vor ihr kniete. „Die Schlampe macht viel zu viel Lärm.

    An diesem Punkt schienen sich die Dinge im Zeitraffer abzuspielen. Es war, als hätte jemand die Schnellvorlauftaste für ihr Leben gedrückt, und sie hatte keinerlei Kontrolle über das Geschehen. Das hämmernde Herz in ihrer Brust schien alles andere zu verdrängen, und sie bemerkte schockiert, wie ein vierter Mann hinter einer alten Eiche auftauchte. Dieser war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet, sein Gesicht von einer dunklen Skimaske verdeckt, während seine langen Beine in Sekundenschnelle zu dem Mann aufschlossen, der vor ihr kniete. Er packte den Jugendlichen an seinen kurzen dunklen Haaren und stieß ihn nach vorne, wobei sein Gesicht auf den Asphalt neben ihren Füßen knallte.

    Molly keuchte und beäugte das Blut, das jetzt die nassen Pflastersteine befleckte.

    „Was zum Teufel?" Die Stimme eines der Männer hinter ihr flog an ihrem Ohr vorbei, und instinktiv ließ einer von ihnen sie los, während er rannte, um seinen Freund zu beschützen.

    Der neue Angreifer drehte sich zu ihm um und bewegte sich mit überraschender Wendigkeit. Sie war sich nicht sicher, wer den ersten Schlag ausgeführt hatte, aber schon bald flogen die Fäuste in alle Richtungen, und das tiefe, feuchte Aufschlagen der Knöchel auf der Haut hallte um sie herum wider. Sie versuchte, sich zu befreien, aber der andere Kerl hatte sie fest im Griff, sein Arm wanderte zu ihrem Hals, um sie festzuhalten.

    Molly, die immer weniger Luft bekam, stemmte sich gegen seine Hand. „Bitte!, keuchte sie und versuchte, ihn mit dem Ellbogen wegzustoßen. „Ich kann nicht atmen!

    „Noch ein verdammtes Wort, und du wirst nie wieder atmen."

    Molly geriet in Panik. „Lasst mich einfach in …"

    Sie beendete ihren Satz nicht. Das Geräusch eines schweren Gewichts, das auf dem Asphalt aufschlug, lenkte sie beide ab, und ihr Blick flog zu den beiden anderen Männern. Der in Schwarz schwebte über ihr, der andere lag wie ein Bündel auf dem Boden.

    „Willst du auch mitspielen?" Er brüllte die Frage in ihre Richtung und kam auf sie zu, während sie gegen den Arm an ihrer Kehle kämpfte.

    „Fick dich, Mann!, brüllte der Kerl, der sie festhielt, direkt hinter ihrem rechten Ohr. „Ich habe ein Messer in der Tasche. Du solltest dich nicht mit mir anlegen.

    „Weg von ihr, Arschloch, knurrte der Angreifer in Schwarz. „Verschwinde jetzt mit deinen kleinen Freunden und wir werden nie wieder ein Wort darüber verlieren.

    Es gab einen Moment der Anspannung, als nichts geschah. Angst schoss durch ihren Körper. Hatte er nicht gesagt, er hätte ein Messer? Sie wollte nicht sterben. Nicht so. Nicht in einer nassen, grauen Stadt wie London! Der Regen, jetzt der reinste Wolkenbruch, prasselte auf sie ein, während der Schwarzgekleidete näher an sie herantrat. Gefangen in der Armbeuge des anderen Mannes kämpfte sie weiter und krallte sich an seiner Jacke fest.

    „Letzte Chance", knurrte der Mann in Schwarz drohend. Neben ihm stöhnte der erste Kerl und versuchte, sich aufzurichten, aber ein schneller Tritt gegen den Kopf schien dieses kleine Problem zu lösen.

    Molly drückte kurz die Augen zu, ein Teil von ihr gruselte sich vor der Gewalt, während ein größerer Teil in ihrem Kopf den Mann in Schwarz anfeuerte.

    „Kommt gar nicht infrage!, schrie der Typ, der sie immer noch festhielt. „Diese Schlampe gehört mir – geh und such dir deine eigene!

    Die Faust kam so schnell, dass sie kaum sah, wie sie sich bewegte, aber sie hörte den Moment, in dem sie das Gesicht rechts von ihr traf. Im Bruchteil einer Sekunde fiel der Mann und ließ sie aus seinem Griff los, während er rückwärts stolperte. Sie keuchte, verlor das Gleichgewicht und begann, in die gleiche Richtung zu fallen, bis ein langer Arm nach vorne griff und ihr linkes Handgelenk packte. Dort im Regen hängend nahm Molly das Aussehen ihres Retters zum ersten Mal richtig wahr. Sein Gesicht war verdeckt und er war so verdammt groß. Die Hand an ihrem Arm zog sie zu ihm, und sie wehrte sich nicht dagegen, dass ihr Körper jetzt in seine Richtung taumelte. Sie prallte unsanft gegen ihn und er legte schnell den Arm um ihre Taille, um einen Sturz zu verhindern.

    Er starrte auf sie herab wie ein schwarzer Geist, nur seine grünen Augen waren zu sehen. Wortlos schob er sie um seine rechte Hüfte nach hinten und stellte seinen Körper zwischen sie und die drei Angreifer, die hilflos auf dem Weg verstreut lagen.

    „Hat einer von euch Lust auf mehr?", fragte er in unheilverkündendem Ton.

    Die drei blinzelten zu ihm auf, der Schock stand deutlich in ihre Gesichter geschrieben.

    „Nimm sie, Mann, rief der Erste, den er zu Fall gebracht hatte. Molly drehte sich um und sah ihn an. Dort, wo er auf dem harten Asphalt aufgeschlagen war, war sein Gesicht blutverschmiert. Sein zuvor arroganter Ausdruck war völlig verschwunden. „Nimm sie einfach, verdammt!

    Kapitel 3

    Sie zitterte, als er sie vom Ort des Geschehens wegführte, und ihre Gedanken überschlugen sich förmlich, während er durch die Pfützen watete. Sie hatte versucht, tapfer zu sein, aber wie weit war sie damit gekommen? Die drei hätten alles Mögliche mit ihr anstellen können, und sie hätten es sicher auch getan – wenn dieser Fremde nicht dazwischen gekommen wäre.

    „Steig in den Wagen." Seine Stimme schnitt durch ihre Gedanken und sie blinzelte zu ihm auf.

    „Was?" Ihre Antwort klang dünn, verschluckt vom Lärm des sintflutartigen Regengusses.

    „Du stehst unter Schock. Seine Stimme klang hart, aber die Worte schienen einen Sinn zu ergeben. „Steig ins Auto, raus aus dem Regen, und nimm dir einen Moment Zeit.

    Er führte sie die Straße hinunter, seine Hand beharrlich an ihrem unteren Rücken, bis sie zu einer großen schwarzen Limousine am Ende der Straße kamen. Es regnete mittlerweile in Strömen, der Sommerschauer hatte sich in eine Art Monsun verwandelt. Als sie zu ihm aufblickte, konnte sie in der unendlich großen Menge grauen Wassers kaum noch seine Augen erkennen. Das Auto öffnete sich mit einem Klick des Schlüssels in seiner Hand, und er hielt ihr die Tür auf. Sie warf einen letzten Blick auf die feuchte Londoner Straße, bevor sie auf den großen Rücksitz kletterte, wenig später gesellte sich ihr unbekannter Retter dazu.

    Das Geräusch der zuschlagenden Tür lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. „Danke", murmelte sie und umklammerte die Handtasche, die immer noch über ihrer rechten Schulter hing. Sie dachte kurz an den Karton, den sie bei sich getragen hatte, aber das schien nach all dem, was sie gerade erlebt hatte, keine Rolle mehr zu spielen. Sie zitterte, als die Wellen des Schocks über ihren kleinen Körper rollten, und der eisige britische Regen trug zu ihrem Elend bei.

    Er bewegte sich nicht und musterte sie schweigend, und die Wirkung, die er auf sie hatte, ließ sie schlucken. Es war alles plötzlich so unheimlich. Eben noch war er der Held gewesen, und jetzt? Wer war er jetzt? Das war dumm – sie war dumm gewesen. Sie hatte zugelassen, dass seine Taten ihr Urteilsvermögen vernebelten, und sie war bereitwillig in das Auto eines Fremden gestiegen.

    Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

    „Danke für deine Hilfe vorhin, sagte sie und legte eine vorgetäuschte Fröhlichkeit in ihre Stimme. „Aber ich muss jetzt los, ich …

    Sie beendete diesen Satz nie. Sein rechter Arm bewegte sich schneller, als sie es für möglich gehalten hatte, und einer seiner großen Finger drückte gegen ihre offenen Lippen.

    „Pssst." Es war ein Befehl, sein tiefes britisches Timbre vibrierte durch die Luft um sie herum.

    „Was?" Sie blinzelte ihn an, ihre Lippen spannten sich um den Finger in ihrem Gesicht.

    „Ich sagte, du sollst still sein." Seine Stimme war streng und etwas an ihrem Klang ließ ihr den Atem stocken.

    Sie hatte dieses flaue Gefühl in der Magengrube, ein Grauen, das die Luft um sie herum wie ein Gestank erfüllte. Ihre Augen tasteten die Dunkelheit ab, suchten nach einem Türgriff. Es musste doch einen Ausweg geben.

    „Das würde ich an deiner Stelle bleiben lassen. Der Klang seiner Stimme ließ ihren Körper erstarren, abgesehen von ihrem Herzen, das unkontrolliert pochte. „Die Türen sind mit dem Schlüsselanhänger in meiner Tasche verschlossen. Er klang amüsiert über die Enthüllung und ein Aufflackern von Empörung regte sich in ihr, als sie inmitten der immer größer werdenden Angst nach Luft rang. „Die Dinge werden für dich viel besser laufen, wenn du dich benimmst, Molly."

    Damit hatte er sofort ihre Aufmerksamkeit. Molly? Woher kannte dieser Mistkerl ihren Namen?

    „Wer bist du?", fragte sie mit heiserer Stimme. Die Angst, die in ihrer Kehle immer höher stieg, konnte sie unmöglich hinunterschlucken.

    Seine Lippen kräuselten sich unter der schwarzen Sturmhaube, die sein Gesicht bedeckte, als er antwortete. „Du erkennst mich also nicht?" Er nahm die Hand von ihrem Gesicht und stützte sie leicht auf sein rechtes Knie.

    Molly verkrampfte sich. Selbst inmitten der Panik, die in ihr aufstieg, fiel ihr auf, dass das eine merkwürdige Reaktion zu sein schien. „Kenne ich dich?", fragte sie und neigte den Kopf, um zu versuchen, den Mann anzuschauen. Ja, er war groß und stark, aber das Problem war, dass das Innere des Wagens schwarz war, und seine Kleidung war ebenfalls schwarz. Es war fast unmöglich, ihn überhaupt zu erkennen.

    Mit einem Schwung fuhr die Hand von seinem Knie zu seinem Gesicht und zog die Skimaske nach oben und über seinen Kopf. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie realisierte, wessen Gesicht sie da anlächelte, und dann – als die Erkenntnis sie traf – war sie noch verwirrter als zuvor.

    „Du bist das!, keuchte sie. „Von der Signierstunde? Connor, stimmt’s?

    Sein hübsches Gesicht strahlte sie an. „Sie erinnert sich an mich, sinnierte er. „Ich bin gerührt.

    Molly starrte ihn an und versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, jetzt, wo sie ihn endlich sehen konnte. „Also, was soll das Ganze hier, Connor?"

    Sie hörte das Zittern in ihrer Stimme, als sie ihm die Frage stellte, und zuckte zusammen. Sie hasste es, wie verletzlich sie sich fühlte, und sie nahm es diesem Fremden zutiefst übel, dass er die Fähigkeit besaß, ihr dieses Gefühl zu vermitteln.

    Er funkelte sie an, und die Intensität in seinem Blick machte sie unruhig. Connor Reilly war entweder der schärfste Kerl, den sie je getroffen hatte, oder der unheimlichste. Noch schlimmer war der Gedanke, dass möglicherweise beides zutraf.

    „Das hier, Molly, begann er und kam etwas näher, „ist der Anfang deiner neuen Geschichte.

    Sie schluckte und blinzelte ihn an. Sie wollte eigentlich nicht fragen, doch sie musste es wissen. „Eine neue Geschichte?, erwiderte sie. „Was meinst du damit? Was willst du von mir?

    Connor rutschte auf seinem Sitz herum und ließ sie dabei nicht aus den Augen. „Entspann dich, beruhigte er sie. „Ich will nur, dass du das tust, was du sowieso liebst.

    Molly schluckte. „Was weißt du denn davon?", fragte sie bissig, die Worte, die aus ihrem Mund schossen, kaum mehr als ein Zischen.

    Connors Augen wurden schmal. „Achte auf deinen Ton, junge Dame, warnte er sie. „Respektlosigkeit werde ich nicht dulden.

    Mollys Trotz regte sich. „Was?, rief sie. „Für wen zum Teufel hältst du dich? Ich meine, ich bin dir dankbar, dass du mich vor diesen Schlägern vorhin gerettet hast und so, aber du kannst mich nicht hier festhalten und du kannst mir nicht sagen, was ich zu tun habe.

    Er bewegte sich wie eine Schlange, seine Handlungen waren so schnell, dass Molly kaum Zeit hatte, zu Atem zu kommen. Connor glitt wortlos gegen das schwarze Leder, packte ihren Körper und drückte sie mit dem Rücken gegen die Seite des Wagens. Sie keuchte und hob die Hände, um sich gegen ihn zu wehren, aber er erwischte ihre Handgelenke mit Leichtigkeit und hielt sie an Ort und Stelle fest, während er sich zu ihrem Gesicht beugte.

    „Aua!, jammerte sie und versuchte, sich aus seinem hartnäckigen Griff um ihre Handgelenke zu befreien. „Du tust mir weh. Bitte, lass mich los.

    Ihr Körper zitterte, als er sich gegen ihre nasse Kleidung drückte. „Lass uns ein paar Dinge klarstellen, Molly", knurrte er. „Ich habe hier das Sagen – nicht du. Ich habe dich eben gewarnt, nicht respektlos zu sein, und dann kommst du mir so frech … Nicht besonders schlau, würde ich sagen."

    Er war ihr jetzt so nahe, dass sie seinen warmen Atem an ihrem Gesicht spüren konnte. Der höchst merkwürdige Duft von Minze umwehte sie. Molly blickte ihn schluckend an, buchstäblich versteinert vor Angst.

    „Okay, es tut mir l-leid", stammelte sie.

    Er warf einen flüchtigen Blick auf ihr völlig verängstigtes Gesicht. „Es wird dir leidtun, Molly. Das wird es auf jeden Fall."

    „Bitte, wimmerte sie. „Tu mir nicht weh.

    Connor grinste sie an. „Das hier wird folgendermaßen laufen. Seine Stimme war ruhig, obwohl ein Hauch von Aufregung in seinem Ton lag, so als hätte er diesen Moment schon lange in seinem Kopf geplant. „Ich werde dich mitnehmen, Molly. Die Frage ist nur, wie du mitgenommen werden willst.

    Ihre Kehle schnürte sich bei seinen Worten zu, und es war auf einmal eine echte Anstrengung, die Luft in ihren Körper und wieder hinauszupressen. „Du nimmst mich mit?, wiederholte sie, ihren Körper immer noch unsanft an die Seite des Wagens gepresst. „Wo wirst du mich hinbringen?

    Connors musterte sie erneut prüfend. „Es spielt keine Rolle, wohin ich dich bringe, erwiderte er. „Das Einzige, worüber du dir Sorgen machen musst, ist, wie das Ganze ablaufen wird. Wirst du dich benehmen oder wirst du Widerstand leisten?

    Kapitel 4

    Widerstand leisten? Der Kerl musste verdammt noch mal Witze machen. Niemand würde sie irgendwohin mitnehmen. Sie war nicht gerade den Fängen dieser jungen Arschlöcher entkommen, nur um von einem anderen entführt zu werden. Und genau das war es – das meinte er, als er davon sprach, sie mitzunehmen. Er will mich gefangen nehmen , dachte sie, und ihre Gedanken überschlugen sich. Er will mich behalten.

    „Und?, fragte er fordernd und musterte sie eindringlich. „Wofür entscheidest du dich?

    Sie zögerte und versuchte, trotz des ohrenbetäubenden Geräuschs ihres Herzschlags nachzudenken. „Was willst du von mir hören?", fragte sie schließlich. „Denkst du, ich lasse mich einfach so von dir mitnehmen?"

    Connor gluckste und bewegte sich ein wenig von ihr weg. Es waren nur ein paar Zentimeter, aber es war alles, was sie hatte, und in diesem Moment ergriff Molly die Chance und stürzte auf ihn zu. Ihre Köpfe berührten sich und sie stieß ihn so hart, wie sie nur konnte. Der Aufprall tat höllisch weh und hallte in ihrem Kopf wider, während er sich zuckend zurückzog.

    „Verdammte Schlampe", brummte er und seine Hände wanderten zu der Stelle, an der ihre Stirn mit seiner zusammengeprallt war.

    Molly setzte sich in Bewegung, rutschte vom Sitz und landete auf dem Boden. Ihre Hände waren sofort an der Autotür und fummelten in der Dunkelheit am Schloss herum. Connor hatte gesagt, es gäbe keine Möglichkeit, aber da musste er sich doch irren? Alle Autos haben einen Türöffner, warum sollte dieses hier eine Ausnahme sein? Übelkeit und Panik rollten in Wellen über sie hinweg, während ihre Finger verzweifelt über die teure Innenausstattung kratzten. Wo war der verdammte Entriegelungsmechanismus? Es musste doch einen Ausweg geben.

    Als sie sich umschaute, wurde ihr schmerzlich bewusst, dass das Zeitfenster, das sie sich erkauft hatte, immer kleiner wurde. Connor rutschte auf dem Ledersitz hin und her und rieb sich immer noch den Kopf. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment, sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich beim Anblick ihrer angstgeweiteten Augen.

    „Sieht aus, als hättest du deine Wahl getroffen, Molly, stieß er wütend hervor. „Wieder ein dummer Zug von dir, aber hey – es war ja deine Entscheidung …

    Entsetzt wandte sich Molly wieder dem Glas zu, sie hob die Fäuste und hämmerte gegen das verdunkelte Fenster. „Hilfe!, kreischte sie und drückte sich gegen die Tür. „Bitte, kann mir irgendjemand helfen?!

    Sie hörte, wie er sich bewegte, aber es war zu spät. Im Handumdrehen wurde ihr ein Riemen über den Kopf gestülpt, und sie blinzelte, als der Knebel in Richtung ihres Mundes wanderte.

    „Auf keinen Fall", schrie sie und drehte den Kopf, um zu vermeiden, dass der Knebel ihren Mund erreichte.

    Ihre Hände hämmerten wieder gegen das Glas. Bestimmt würde irgendjemand da draußen am Auto vorbeikommen und sie hören?

    „Das reicht jetzt, säuselte er. Er war wieder direkt hinter ihr, sein Körper drückte sie gegen den Notausgang, den sie nie erreicht hatte. „Mach den Mund auf, Molly. Mach es mir dieses Mal leicht, dann muss ich dir nicht wehtun.

    Angesichts dieser versteckten Drohung wuchs ihre Anspannung und sie drehte sich um und sah ihn an. „Tu das nicht!, flehte sie. „Bitte, lass mich einfach gehen. Ich schwöre, ich werde niemandem etwas sagen, ich schwöre, ich …

    Mit einer blitzschnellen Bewegung schoben seine Hände den großen Plastikball direkt in ihren offenen Mund und zogen die Riemen dahinter fest zu. Sie schrie gegen den Ball an, ihre Lippen wurden im Bruchteil einer Sekunde auseinandergepresst. Connor befestigte die Riemen, schnallte sie an ihrem Hinterkopf fest, und instinktiv hob Molly die Hände, um sich das Ding aus dem Gesicht zu reißen.

    „Oh oh, böses Mädchen. Er lachte, packte ihre Hände und zog sie zu ihren Seiten hinunter. „Der Knebel bleibt an seinem Platz, bis du lernst, still zu sein.

    Sie kreischte gegen das Plastik, Schrecken breitete sich in ihr aus, als ihr klar wurde, in was für Schwierigkeiten sie steckte. Scheiße!, dachte sie und stemmte sich gegen seine starken Hände. Verdammt, nein!

    „Ich hatte gehofft, ich müsste nicht so aggressiv mit dir umgehen, knurrte er, riss ihre Arme nach hinten und zog ihren Körper hilflos gegen seinen. „Aber es scheint, Molly, dass du noch ein paar Lektionen über Gehorsam lernen musst.

    Sein Mund streifte plötzlich über ihren Hals und ihr Körper erstarrte. Sie war wie versteinert, geknebelt, und dieser völlig durchgeknallte Typ hielt sie hier fest, und doch –  trotz alledem – nahm das Gefühl seiner Lippen an ihrem Hals sie völlig gefangen. Es war sinnlich, beunruhigend und anders. Fast zärtlich. Zum ersten Mal, seit sie ihm einen Kopfstoß verpasst hatte, hörte sie bei dieser Berührung auf, gegen ihn anzukämpfen.

    „Ist schon okay, murmelte er und pflanzte weitere heiße Küsse auf ihre gefesselte Wange. „Ich bin genau der richtige Mann, um dir diese Lektionen beizubringen, Molly …

    Er bewegte sich hinter ihr, eine seiner Hände hielt ihre beiden Handgelenke an ihrem schmalen Rücken fest, während die andere nach etwas unter dem Vordersitz tastete. Molly wand sich frustriert. Es war mehr als irritierend, dass er sie so leicht mit nur einer Hand festhalten konnte, und der Ärger mischte sich mit ihrer wachsenden Angst. Auf einmal war seine Aufmerksamkeit wieder auf sie gerichtet, und als sie sich umdrehte, sah sie in seiner rechten Hand eine Art Tuch. Molly beäugte es ängstlich, ihr Herzschlag geriet völlig außer Kontrolle, als er wieder das Wort an sie richtete.

    „Das wird nicht wehtun, erklärte er und bewegte dabei das Tuch nach oben und vor ihr Gesicht. „Du wirst einfach nur schlafen, während ich dich dorthin bringe, wo ich dich haben will.

    Neeeeein! Es war ihre Seele, die aus Leibeskräften schrie, obwohl Molly durch das ängstliche Stöhnen durch die Plastikkugel in ihrem Mund das Echo dazu lieferte. Sie musste um jeden Preis gegen das ankämpfen, was auch immer auf diesem Tuch war. Wenn sie das Bewusstsein verlor, war alles verloren. Er würde sie haben, und sie hätte keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten. Noch während ihr diese Gedanken durch den Kopf schossen, kam das Tuch auf sie zu und zeigte ihr, was sie bereits hätte wissen müssen: Es war zu spät. Connor presste es über ihren geknebelten Mund und ließ ihrer Nase Platz, um das einzuatmen, womit er den Stoff getränkt hatte. Panisch holte Molly tief Luft und atmete die giftige Chemikalie ein, mit deren Hilfe er sie entführen wollte. Die Wirkung traf sie wie eine Wand aus Schmerz, ihr Kopf pochte, als ihr unausweichliches Schicksal immer näher kam. Sie zappelte um das Plastik herum und versuchte, ihr Gesicht von dem Tuch wegzudrehen, aber Connor war stärker und hatte die Kontrolle, offensichtlich war er zu allem entschlossen.

    „Hör auf, dich zu wehren, Molly", sagte er beschwichtigend, seinen Körper eng an ihren geschmiegt.

    Seine Worte regten sie nur noch mehr auf. Sie kämpfte mit aller Kraft, die Finger ihrer gefesselten Hände krallten sich an seinem Körper hinter ihr fest. Aber es war zu spät, und schon spürte sie, wie die Welt um sie herum neblig wurde. Molly blinzelte in die Dunkelheit, ihre Reaktionen waren taumelig, als hätte sie ein Glas Wein zu viel getrunken. Ihr Kopf fiel nach vorne, sein Gewicht zog sie nach Süden trotz Connors Hand, die immer noch an ihrem Mund lag. Er ließ das Tuch langsam los und instinktiv versuchte sie, hinter dem Knebel hervor zu husten. Sie war sich vage bewusst, wie er das Tuch auf den Boden schleuderte und seine Finger ihren Kopf sanft gegen seine Brust drückten. Ihre Augenlider schlossen sich flatternd, aber ihre Atmung war jetzt ruhiger und sie sträubte sich nicht mehr gegen das Plastik in ihrem Mund.

    Bevor sie durch die Wirkung der Chemikalie in einen chemisch bedingten Dämmerschlaf hinüberglitt, war das Letzte, was sie hörte, seine leise, verführerische Stimme über ihr: „Du bist verdammt nochmal perfekt."

    Kapitel 5

    Das Erste, was sie hörte, war der Lärm. Sie war sich der Geräusche um sie herum bewusst, kleine Geräusche wie Menschen, die sich bewegten, der Widerhall schlurfender Füße auf dem Boden. Sie war völlig ruhig, weil sie sich nicht erinnern konnte, warum sie hätte beunruhigt sein sollen. Und dann, ganz plötzlich, erinnerte sie sich doch. Der Schrecken der Erinnerung traf sie wie ein schweres Gewicht, und die Wucht des Aufpralls ließ ihre Augen aufklappen. Oder zumindest hätte es so sein sollen. Ihr Gehirn befahl ihren Augenlidern ganz eindeutig, sich zu öffnen, aber die wollten einen endlos langen Augenblick lang einfach nicht gehorchen.

    Erneut geriet sie in Panik. War sie blind? Vielleicht war das der Grund, und sie würde nie wieder etwas sehen können. Vielleicht war sie gestorben, und die Dunkelheit war alles, was übrig war. Sie öffnete den Mund zu einem schmerzhaften Atemzug. In diesem Moment bemerkte sie, dass der schreckliche Knebel entfernt worden war, eine Feststellung, die sie absurderweise dankbar machte. Ihr Mund fühlte sich jedoch schrecklich an. Er war trocken, und jedes Mal, wenn sie schluckte, hatte sie diesen merkwürdigen Geschmack im Mund, vielleicht eine Nebenwirkung von dem, was sie eingeatmet hatte.

    „Molly."

    Beim Klang ihres Namens verkrampfte sich ihr Körper. Sie bewegte den Kopf leicht in die Richtung, aus der seine Stimme kam. Schon bei der kleinsten Bewegung wurde ihr übel, und sie stöhnte, als sie ihn wieder erkannte.

    „Alles okay, sagte er, seine Stimme schien von weit weg zu kommen. „Dir geht es gut. Das sind nur die Nachwirkungen des Chloroforms.

    Chloroform? Sie stöhnte wieder auf, als sie das Wort irgendwo in ihrem Kopf registrierte. Das war es also, was er sie hatte einatmen lassen? Oh, Scheiße …

    „Es erfordert

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