eBook185 Seiten13 Stunden
Heißes Verlangen nach dem arroganten Tycoon
Von Michelle Douglas
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Über dieses E-Book
London, Genf, Griechenland – quer durch Europa folgt die schöne Hotelerbin Marjorie dem arroganten Immobilientycoon Nikos Constantinos! Gemeinsam müssen sie ihre Geschwister finden, die miteinander durchgebrannt sind. Denn zwischen ihren Familien tobt seit Jahrzehnten eine erbitterte Fehde: Eine Liebesverbindung ist absolut unmöglich. Doch mit jeder Meile, die sie hinter sich lassen, wächst das Verlangen zwischen ihnen! Als Nikos sie heiß unter der Sonne des Südens küsst, weiß Marjorie, dass auch sie sich hoffnungslos in den Feind verliebt hat …
Autor
Michelle Douglas
Das Erfinden von Geschichten war schon immer eine Leidenschaft von Michelle Douglas. Obwohl sie in ihrer Heimat Australien bereits mit acht Jahren das erste Mal die Enttäuschung eines abgelehnten Manuskripts verkraften musste, hörte sie nie auf, daran zu arbeiten, Schriftstellerin zu werden. Ihr Literaturstudium war der erste Schritt dahin, der zweite, ihr Entschluss, ein eigenes Abenteuer zu wagen und gemeinsam mit ihrem zukünftigen Ehemann nach England zu gehen. Damit ein weiterer Kleinmädchentraum wahr werden konnte, ernährten sich die Verlobten zwei Wochen nur von Dosensuppen, um sich für ihre Hochzeitsnacht eine Suite in einem Luxushotel leisten zu können. Seine Flitterwochen verbrachte das junge Paar in der Stadt der Liebe: Paris! Dieses Erlebnis weckte in Michelle den Wunsch, auch andere ein solches Glück erleben zu lassen. So war ihr eigenes romantisches Abenteuer für sie der Auslöser, romantische Geschichten auf Papier zu bannen und ihre Leser für eine kurze Zeit in eine rosarote Welt zu entführen. Heute ist sie am glücklichsten, wenn sie sich in ihre Fantasie vertiefen und mit einem Stift in der Hand ihre modernen Heldinnen und humorvollen Helden zum Leben erwecken und ihnen Happy Ends schenken kann.
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Buchvorschau
Heißes Verlangen nach dem arroganten Tycoon - Michelle Douglas
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2022 by Michelle Douglas
Originaltitel: „Escape with Her Greek Tycoon"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2577 12/2022
Übersetzung: Eva Ritter
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751510172
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
MJ ließ den Blick über die Fassade des Anwesens der Constantinos schweifen und seufzte tief. Grosvenor Square in Mayfair, darunter taten sie es nicht. Als ob sie zum vornehmen Landadel gehörten.
„Da wären wir, Miss", verkündete der Taxifahrer und riss sie aus ihren Gedanken.
Sie zuckte zusammen, dann drückte sie ihm mit einem flüchtigen Lächeln sein Geld in die Hand und stieg aus. Die Constantinos’ gehörten zwar nicht zum Landadel und waren erst in der zweiten Generation britische Staatsbürger. Das hielt ihren Vater allerdings nicht davon ab, sich über die exklusive Adresse seines Erzfeinds zu ärgern. MJ schüttelte den Kopf. Als ob das irgendeinen Unterschied machte.
Die Mabels konnten ihren Stammbaum bis zur Stewart-Restauration zurückverfolgen. Solche Dinge bedeuteten ihrem Vater viel. Ständig predigte er Siena und ihr, wie stolz sie auf dieses Erbe sein konnten. Zwar würde er das Familienanwesen in Knightsbridge für kein Geld der Welt verkaufen, trotzdem wurmte es ihn, dass die Constantinos’ am prestigeträchtigen Grosvenor Square residierten.
MJ war das alles zwar herzlich egal, doch sie vermutete, dass Nikos Constantinos ähnliche Abneigungen hegte wie ihr Vater. Was sie zum letzten Menschen auf der Welt machte, dem er würde behilflich sein wollen.
„Na, das wird ein Spaß", meinte sie leise seufzend, als sie die Stufen zur imposanten Eingangstür hinaufstieg und den schweren Messingtürklopfer betätigte.
„Miss Mabel. Ich möchte Mr. Nikos Constantinos sprechen." Mit diesen Worten schob sie sich selbstbewusst am Butler vorbei in das noble Foyer, als hätte sie jedes Recht dazu – ja, als wäre sie die Queen höchstpersönlich. Sie hatte nicht die Absicht, dem Mann Gelegenheit zu geben, ihr die Tür vor der Nase zuzuschlagen oder sie auf der Türschwelle schmoren zu lassen.
„Erwartet Mr. Constantinos Sie, Miss Mabel?"
„Nein. Richten Sie ihm aus, dass er aber auf jeden Fall hören möchte, was ich ihm zu sagen habe."
Sie pflanzte sich auf einen Stuhl in der Halle und schaute den Butler gelangweilt an, um sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Es hatte sie einige Mühe gekostet, diese anmaßende Haltung zu perfektionieren. Das machte die Leute nervös und brachte sie innerlich zum Kochen. MJ setzte diesen Trick nicht allzu oft ein, weil sie ihn ziemlich unfair fand. Doch heute würde sie sämtliche Register ziehen, um ihr Ziel zu erreichen.
Einen Moment lang glaubte sie schon, der Butler würde die Beherrschung verlieren, doch dazu war er viel zu sehr Profi.
„Sehr wohl, Miss." Sein kaum merkliches Schnauben bedeutete ihr, dass er ihre Gegenwart in diesen ehrenwerten Hallen als böses Omen betrachtete. Sie sah ihm nach, wie er sich steif entfernte, zweifellos in Richtung Nikos’ Büro.
Stumm zählte sie bis zwanzig, dann stand sie auf und folgte ihm. Normalerweise würde sie sich niemals so unverschämt aufführen, aber Not macht erfinderisch. Und sie würde nicht von hier verschwinden, bevor sie nicht mit Nikos gesprochen hätte. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Sie durfte nicht versagen, es stand einfach zu viel auf dem Spiel.
Du hast Zeit. Es ist immer noch Zeit.
Klar doch, nur dass die Zeit die dumme Angewohnheit hatte, immer viel zu schnell zu vergehen.
„Wenn sie mich sprechen möchte, soll sie einen Termin ausmachen."
Die dunkle Stimme, die durch die offene Tür gegenüber drang, gehörte zweifellos zu Nikos Constantinos: eine faszinierende Mischung aus Samt und Stahl, die MJ schon immer ziemlich attraktiv gefunden hatte.
Was sie natürlich niemals laut zugeben würde.
Mit demonstrativ zur Schau gestelltem Selbstbewusstsein marschierte sie in sein Büro. In ihrem Innern sah es zwar ganz anders aus, aber jetzt durfte sie keine Schwäche zeigen. „Wie ungalant von Ihnen, Nikos. Keine Sorge, ich werde Ihre kostbare Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass es auch in Ihrem Interesse liegt, was ich Ihnen zu sagen habe."
Ein harter Zug erschien um seine Mundwinkel. „MJ, nehme ich an?"
Er war einer der wenigen Menschen, der sie und Siena auseinanderhalten konnte.
Mit einer knappen Handbewegung entließ er den Butler, der sich leise entfernte und die Tür hinter sich schloss.
„Hm. Sie haben sich wie Ihre Schwester gekleidet. Daher frage ich mich, ob Sie mich an der Nase herumführen wollten."
„Sobald Sie gehört haben, weshalb ich hier bin, werden Sie sofort begreifen, dass Sie sich irren."
Ihre blassrosa Caprihosen und die Flamingo-Bluse waren ein Geschenk ihrer Schwester gewesen. Aus diesem Grund hatte sie die Sachen heute gewählt. Sie wollte – musste – sich ihrer Zwillingsschwester nahe fühlen.
Seine Miene verdüsterte sich noch mehr. Er war nicht aufgestanden, als sie den Raum betreten hatte, was kaum verwunderte, denn er wollte sie absolut nicht hierhaben. Achselzuckend setzte sie sich auf den Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch, ohne auf eine Einladung zu warten. Sie hatte nicht die Absicht, wie ein ungezogenes Kind vor ihm stehen zu bleiben.
Um seine Mundwinkel zuckte es. „Bitte, nehmen Sie Platz."
„Wie nett von Ihnen." Einen Moment musste sie gegen den Drang ankämpfen, laut herauszulachen. Die Situation war einfach zu absurd.
Nikos beugte sich zu ihr vor. In dem Moment wurde ihr seine kräftige Statur in dem makellos sitzenden Businessanzug erst richtig bewusst. Nicht, dass sie Angst hatte, er würde ihr wehtun. „Was wollen Sie hier, Marjorie?"
Bis jetzt hatten Nikos und sie kaum ein Wort miteinander gewechselt, obwohl sie in denselben Kreisen verkehrten, dieselben Partys besuchten. Doch dort waren sie immer von vielen anderen Leuten umringt gewesen, niemals alleine.
Na ja, bis auf das eine Mal … damals war sie sechszehn gewesen. Doch das zählte nicht, weil er kein Wort gesagt hatte. Oh, und das eine Mal in diesem lauten Nachtclub, als sie gerade neunzehn geworden war. Aber alleine waren sie dort auch nicht gewesen. Sie schluckte und schob diese ganz besondere Erinnerung schnell beiseite.
MJ hatte sich oft gefragt, wie sie einander in einem Vieraugengespräch ansprechen würden. Die meisten Leute nannten sie MJ, eine Abkürzung für Marjorie Joan. Ihre Schwester nannte sie Jojo. Niemand redete sie mit Marjorie an. Wollte er sie ärgern, indem er es tat? Dann musste sie ihn enttäuschen, denn die Anrede gefiel ihr. Jedenfalls, wenn sie über seine Lippen kam.
Plötzlich ertappte sie sich dabei, dass sie sich vorstellte, sie wären keine Feinde. Sie und Nikos kannten einander ja nicht mal. Man sollte einen Menschen, den man nicht kannte, nicht hassen.
Sie schob das Kinn vor. Tja, sie hatte ihr Bestes versucht, die alte Familienfehde zu begraben. Doch aus diesem Grund war sie heute nicht hier. Sie wünschte, sie brächte ein Lächeln zustande, wünschte sich Zuversicht und Lockerheit.
„Warum ich hier bin und was ich möchte?, meinte sie gedehnt. „Nun, Nikos, ich brauche Ihre Hilfe.
Sie rechnete schon mit einem höhnischen Lachen, aber das blieb aus. Kaum merklich hob er die Brauen und lehnte sich zurück. „Na, da bin ich aber gespannt, wie ich Ihnen helfen soll."
Zumindest war das keine klare Abfuhr. Hm, wahrscheinlich spielte er mit verdeckten Karten wie ihre beiden Väter. Sie unterdrückte ein Seufzen. Nur weil sie beschlossen hatte, mit diesen Spielchen aufzuhören, hieß das noch lange nicht, dass Nikos es auch so sah. Das durfte sie nicht vergessen. Seine Fragen dienten nur dazu, eine verborgene Schwachstelle aufzudecken, um dann umso härter zuzuschlagen.
So hart, dass er ihre Familie ruinieren konnte.
„Meine Schwester wird vermisst. Ich möchte, dass Sie mir helfen, sie zu finden."
Er blinzelte, kaschierte dann rasch seinen überraschten Blick. Sie nickte langsam. Er wusste es also nicht.
„Wie kommen Sie auf die Idee, ich wüsste, wo Siena ist? Und selbst wenn ich es wüsste, warum sollte ich Ihnen helfen?"
Weil sie etwas hatte, was er verzweifelt wollte.
„Ich glaube nicht, dass Sie es wissen, aber Christian weiß es. Und ich hoffe, dass Sie wissen, wo Ihr kleiner Bruder steckt."
Obwohl er sich nicht gerührt hatte, spürte sie seine Anspannung. Mit seinem schwarzen Haar, den funkelnden dunklen Augen und dem olivfarbenen Teint sah er aus wie der Fürst der Finsternis höchstpersönlich.
Bis auf die etwas zu groß geratene Nase vielleicht. Eine Nase, die seinem Gesicht Charakter verlieh. Perfektion langweilte MJ. Und sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass Nikos sie niemals langweilen würde.
Nur dass sie das nie herausfinden würde. Sie vertraute ihm nicht. Dennoch konnte sie sich lebhaft vorstellen, mit ihm zusammen zu sein. Es wäre bestimmt wahnsinnig aufregend, aber auch sehr anstrengend. Sie müsste die ganze Zeit auf der Hut bleiben.
MJ riss sich zusammen. Wenn sie zuließ, dass er sie mit seinem Charme bezirzte, dann hatte sie verloren.
„Was bringt Sie auf den Gedanken, dass mein Bruder etwas über den Aufenthaltsort Ihrer Schwester weiß?"
Nun war es an ihr, die Augenbrauen hochzuziehen. „Offensichtlich arbeiten Sie zu hart. Man sagt, Sie sind ein Mann, dem nichts entgeht. Sie spitzte skeptisch die Lippen. „Vielleicht ist das ja nur ein Gerücht.
Seine dunklen Augen verengten sich. „Was für ein Spiel spielen Sie, MJ?"
Er wirkte nicht im Mindesten aufgebracht. Gut. Sie hatte auch nicht vor, ihn wütend zu machen, sie wollte nur, dass er handelte. „Anscheinend treffen sich unsere Geschwister seit ungefähr zwei Monaten heimlich, obwohl ich vermute, dass die Sache schon länger geht."
Ein Muskel in seiner Wange zuckte. „Haben Sie dafür Beweise?"
Nachdenklich zog sie die Unterlippe zwischen die Zähne und kaute darauf herum. Er starrte auf ihren Mund, und etwas flackerte in seinem Blick auf – etwas Warmes, Einladendes und sehr Faszinierendes. Fast hätte sie laut losgelacht. Bildete er sich etwa ein, sie wollte ihn verführen? Nur mühsam konnte sie sich beherrschen, doch sie musste. Niemand mochte es, wenn man sich über ihn lustig machte. So würde sie ihr Ziel nicht erreichen.
Konzentrier dich. Wie viel durfte sie ihm verraten? Wenn sie Siena finden wollte, musste sie bereit sein, das eine oder andere Risiko einzugehen. Kein Problem. Sie würde alles für ihre Zwillingsschwester riskieren.
MJ faltete die Hände in ihrem Schoß und beugte sich vor. „Vor zwei Wochen hatten Siena und mein Vater einen großen Streit. Und das meine ich wörtlich. Auf beiden Seiten sind ziemlich hässliche Worte gefallen."
Worte, die sich nicht zurücknehmen ließen. Nicht einmal MJ in ihrer Funktion als Schlichterin in der Familie hatte sie es geschafft, die Wogen zu glätten. Dabei verstand sie beide so gut – und liebte sie von ganzem Herzen. Wenn sie bloß nicht immer so stur wären!
„In der Hitze des Gefechts hat sie vor Ihrem Vater also damit aufgetrumpft, dass sie mit Christian zusammen ist, weil sie wusste, wie wütend ihn das machen würde."
Jetzt musste sie wirklich lachen. „Wenn das wirklich ihr Plan gewesen wäre, hätte sie ihm erzählt, dass sie mit Ihnen ausgeht. Immerhin sind Sie der CEO der Leto-Group, nicht Ihr Bruder."
Die Constantinos’ und die Mabels waren Eigentümer zweier rivalisierender Fünfsternehotelketten. Die Mabel-Group war für ihre Gediegenheit und die schlichte Eleganz bekannt, während die Leto-Group mit pompösem Glanz und Glamour auftrumpfte.
„Wie auch immer. Es war ziemlich hässlich. Natürlich habe ich versucht, schlichtend auf die beiden einzuwirken, aber das ging voll nach hinten los. Wie heißt es so schön? Keine gute Tat bleibt unbestraft. Das Resultat des Ganzen ist, dass Siena jetzt nicht mehr mit mir spricht."
„Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass mich Ihr kleines Familiendrama interessieren könnte, Miss Mabel?", fragte er kühl.
„Hey, jetzt haben wir alles durch, angefangen bei Marjorie über MJ bis hin zur Miss Mabel. Was kommt als Nächstes? Madam?"
Um seine Mundwinkel zuckte es
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