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Kannst du mir je verzeihen?
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Kannst du mir je verzeihen?
eBook173 Seiten2 Stunden

Kannst du mir je verzeihen?

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Über dieses E-Book

Bess‘ Herz rast wie verrückt: Zach ist wieder in der Stadt! Und genau wie damals weckt er in ihr Lust und Leidenschaft. Doch wird Zach ihr jemals verzeihen können, dass sie geschwiegen hat, als man ihn verdächtigte, schwere Schuld auf sich geladen zu haben?

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum11. Aug. 2018
ISBN9783733759049
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    Buchvorschau

    Kannst du mir je verzeihen? - Nancy Gideon

    IMPRESSUM

    Kannst du mir je verzeihen? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © 1998 by Nancy Gideon

    Originaltitel: „Let Me Call You Sweetheart"

    erschienen bei: Silhouette Books, Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA

    Band 216 - 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Übersetzung: Rita Hummel

    Umschlagsmotive: GettyImages_angel_nt_

    Veröffentlicht im ePub Format in 08/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733759049

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    1. KAPITEL

    Nichts bringt mehr Leben in eine Kleinstadt als Skandalgeschichten.

    Noch vor Mittag waren mindestens zwei Dutzend ehrenwerter Bürger von Sweetheart in Bess Carreys Antiquariat aufgetaucht, um die Neuigkeit loszuwerden. Aber bei Bess rannten sie gegen eine Wand.

    Dank Alice Barbor, der stadtbekannten Klatschtante, hatte sich das Gerücht wie ein Lauffeuer verbreitet. Kaum hatte Bess am Morgen ihre Buchhandlung aufgemacht, kam sie völlig aufgelöst hereingeplatzt.

    „Hast du schon gehört?"

    „Was denn, Alice?", fragte Bess ungerührt.

    „Na, dass der nichtsnutzige Crandall-Spross zurückgekommen ist."

    Bess brach der kalte Schweiß aus, und sie musste sich an der Tischkante festhalten.

    „Welcher denn, Fletch, Ross oder Jordie?", fragte sie mit versagender Stimme, obwohl ihr ein ganz anderer Name im Kopf hämmerte.

    „Ich meine natürlich Zach. Du warst doch mit ihm auf der Schule."

    Als ob sie das vergessen hätte. Eine Gänsehaut überlief sie. Zach Crandall mit den eisblauen Augen, die einen mit unglaublicher Intensität ansehen konnten. Zach Crandall, zynisch lächelnd, die Zigarette im Mundwinkel. Vor siebzehn Jahren war er mit seinem Motorrad abgedüst und hatte nichts hinterlassen als eine Abgaswolke und jede Menge Gerüchte.

    Er war der Letzte, den die Leute wieder in der Stadt haben wollten, aber für Bess war er der Einzige, der ihre Augen zum Leuchten brachte.

    „Zach? Das gibt’s doch nicht." Sie ließ sich auf die erstbeste Sitzgelegenheit fallen, einen Karton mit Shakespeare-Sonetten, den sie noch auspacken musste. Alice plapperte aufgeregt weiter, während ihre Zuhörerin immer blasser wurde.

    „Ich konnte es zuerst auch nicht glauben. Der hat vielleicht Nerven!"

    „Warum ist er zurückgekommen?" Bess sprach mehr zu sich selbst. Aber es spielte keine Rolle, warum er zurückgekommen war. Hauptsache, er war wieder da.

    „Seine Mutter soll nächste Woche rauskommen. Siebzehn Jahre. Eigentlich hätte sie eher eine Medaille verdient. Falls sie’s überhaupt gewesen ist."

    Bess erholte sich langsam. „Ich muss wieder an die Arbeit, Alice."

    Alice nickte nur geistesabwesend, als überlege sie bereits, wen sie als Nächstes mit ihrer Neuigkeit beglücken könnte. „Falls ich noch was höre, sag ich dir Bescheid."

    Bess konnte sich unmöglich auf ihre Arbeit konzentrieren. Das Herz klopfte ihr wie damals mit siebzehn, als sie sich unsterblich in den ersten und einzigen Jungen verliebt hatte, der ihr schöne Augen machte.

    Schon immer war sie ernst und verschlossen gewesen. Nicht gerade der Typ, der romantische Gefühle weckte. Mit ihren selbst genähten, unförmigen Kleidern, den zu einem strengen Pferdeschwanz zurückgekämmten Haaren und dem ungeschminkten Gesicht hatte sie damals ziemlich hausbacken gewirkt.

    Zach war der einzige Lichtblick in ihrem düsteren Leben gewesen, wie ein feuriger Komet, der über ihren Horizont geschossen war und einen flirrenden Schweif von bittersüßen Erinnerungen hinterlassen hatte.

    Ob er sich überhaupt noch an sie erinnerte?

    Sie nahm die Bücher aus der Kiste, zählte sie und stellte sie ins Regal. Dann zerriss sie vehement den Karton. Wo hatte er eigentlich die ganze Zeit gesteckt? All die Jahre hatte er nichts von sich hören lassen, nicht einmal seine Familie wusste, wo er sich aufhielt. Und ihretwegen war er ganz bestimmt nicht zurückgekommen, sonst hätte er sich schon gemeldet. Schließlich wusste er, wo er sie suchen musste.

    Sie lebte immer noch im Haus ihrer Mutter und arbeitete in deren Buchhandlung. Nichts hatte sich geändert, außer dass sie ihr feines Haar statt mit einem Gummiband mit einer Spange zurücksteckte.

    Ob er sich verändert hatte?

    Versonnen presste sie die Shakespeare-Bände an die Brust und versuchte sich vorzustellen, wie er jetzt aussah. Gewiss nicht so wie andere aus ihrer Klasse, die ihre Bierbäuche vor sich hertrugen und ihr schütteres Haar unter Baseballmützen versteckten. Er war keiner von der sesshaften Sorte. Ob er überhaupt geheiratet hatte?

    Ihr Herz krampfte sich zusammen. Falls er sein Glück gefunden hatte, so wäre es unfair von ihr, es ihm zu missgönnen. Sie konnte wohl schlecht erwarten, dass er die ganze Zeit so einsiedlerisch gelebt hatte wie sie.

    Seufzend klopfte sie sich den Staub vom Rock. Sie war schon fast so vertrocknet und langweilig wie ihre Bücher. Wer las schon noch die angestaubten Klassiker, die in ihren Regalen vor sich hin dämmerten? Heute wollten die Leute spannende Actionromane.

    Die Ladentür bimmelte. Sicher wieder einer, der über Zach herziehen wollte.

    Doch dann erstarrte sie.

    Im Türrahmen stand, genau wie damals, der Mann, der sie vor siebzehn Jahren verlassen hatte. Ihr war plötzlich, als sei die Zeit stehen geblieben.

    Doch dann merkte sie die kleinen Veränderungen. Er trug immer noch ausgebleichte Jeans und eine schwarze Lederjacke, war aber viel muskulöser. Und er sah nicht mehr wie ein junger Rebell aus, sondern wirkte aufregend reif und männlich. Aber in seiner Erscheinung lag immer noch etwas Gefährliches.

    Früher hatte er weiche Gesichtszüge und eine verwegene Frisur gehabt. Jetzt war sein Gesicht markant, seine schwarzen Haare kurz geschnitten. Um seine eisblauen Augen hatten sich Fältchen gebildet, aber sein Blick war noch genauso intensiv. Er blieb ernst, aber sie wusste, wenn er lächelte, lagen ihm alle Frauen zu Füßen. Er sah einfach unwiderstehlich aus.

    „Hallo, Bess."

    „Zach", stieß sie atemlos hervor, während sein durchdringender Blick ihr das Blut in die Wangen trieb.

    „Gut siehst du aus", sagte er. Es war eine simple Feststellung, kein Kompliment. So war er immer gewesen. Wenn er etwas sagte, meinte er es auch so. Sie mochte diese Offenheit, die ihn bei andern oft in Schwierigkeiten gebracht hatte.

    „Ich … ich habe schon gehört, dass du … zurückgekommen bist." Sie wollte sagen nach Hause, aber nach dem, was man ihm angetan hatte, würde er diese Stadt wohl kaum noch als sein Zuhause bezeichnen. Nach dem, was sie ihm angetan hatte! Das Schuldgefühl krampfte ihr den Magen zusammen. „Es ist lange her."

    „Hier hat sich jedenfalls nichts verändert."

    Wie recht er hatte. In Sweetheart schien die Zeit stillzustehen. Tage, Monate, Jahre verflossen in monotoner Vorhersehbarkeit. Sie hätte sagen können, dass die Bank jetzt immerhin automatische Türen hatte und ihre Buchhandlung Internetanschluss, aber das waren nur äußerliche Veränderungen. Der Geist der Kleinstadt war noch derselbe, und Leute wie Zach störten hier nur.

    Langsam kam er näher. Sein animalischer Gang hatte sie schon immer fasziniert. Er ging wie ein Tier, das sich auf seine Beute zubewegt. Die meisten hatten ihm früher erschrocken Platz gemacht. Aber die schüchterne kleine Elizabeth Carrey hatte hinter die Fassade geblickt. Sie war ihm nicht ausgewichen. Im Gegenteil, sie hatte sich ihm mit Haut und Haar ergeben.

    Diesmal würde sie vorsichtiger sein. Sein verächtlicher Blick glitt über die Buchreihen. „Immer noch in dieser Gruft begraben. Und dann fragte er direkt: „Wo ist deine Mutter?

    Bess zuckte zusammen. „Sie ist … tot. Es ist fast drei Jahre her."

    „Oh. Keine Beileidsbekundung. Sie wusste, dass es ihm nicht leidtat. „Und du bist immer noch hier.

    Diese simple Feststellung sprach Bände. Dass sie immer noch die abhängige Tochter war, die Angst vor der Veränderung hatte, Angst vor dem Leben. Sie wusste, dass er recht hatte, und fühlte sich in die Defensive gedrängt. Was bildete er sich eigentlich ein, nach all den Jahren ein Urteil über sie zu fällen?

    „Ich bin zufrieden damit."

    „Zufrieden, echote er. „Du vielleicht. Er wäre es bestimmt nicht. Er hatte nie die Sicherheit gesucht.

    „Wie lange bleibst du?"

    „Keine Ahnung. Ich muss einiges erledigen. Kommt drauf an, wie alles läuft." Das klang lässig, aber er sah ihr dabei fest in die Augen. Gehörte sie etwa auch zu den unerledigten Dingen? Bei Zach konnte man nie sicher sein.

    „Und was dann? Verschwindest du dann wieder wie damals, ohne ein Wort zu sagen?" Ihre Stimme zitterte vor Verletztheit und Empörung.

    „Vielleicht", erwiderte er kühl.

    Bess spürte, wie ihr die Tränen in den Augen brannten. Stolz hob sie den Kopf, um nicht zu zeigen, wie verwundbar sie war.

    „Dann sollten wir uns besser gleich wieder verabschieden. Sie wandte sich ab, aber er hielt sie am Arm fest. „Tut mir leid. Es klang ehrlich. „So schnell fahre ich nicht wieder."

    Als sie ihn versöhnlich anblickte, legte er die Arme um sie und zog sie an sich. Wie oft hatte sie in schlaflosen Nächten davon geträumt! Es kam ihr vor, als seien die vergangenen Jahre wie weggefegt.

    „Ich will dir nicht wehtun, Bess, sagte er leise. „Und ich muss dir so vieles sagen.

    Bess wusste, sie sollte sich von ihm losmachen, aber sie fühlte sich so wohl in seinen Armen. Tief sog sie seinen männlichen Duft ein. Sie hatte ihn immer geliebt und sehnte sich so sehr danach, es ihm zu sagen. Aber sie wagte es nicht. Zärtlich strich sie über seine Brust. Sie erinnerte sich, wie sie hinter ihm auf dem Motorrad gesessen hatte, die Knie an seine Schenkel gepresst und die Arme um seine Taille geschlungen, während der Wind ihr durchs Haar brauste. Ein derartiges Freiheitsgefühl hatte sie nie wieder erlebt.

    Sie schmiegte sich an ihn, ehe sie sich zögernd losmachte.

    „Schön, dich wiederzusehen, Zach. Ich habe dich vermisst."

    „Wirklich?" Er blickte sie zweifelnd an.

    Bevor sie antworten konnte, ging die Ladentür auf. Hastig trat sie einen Schritt zurück.

    „Störe ich?"

    Zach drehte sich um und erblickte ein hübsches Mädchen, das ihn herausfordernd ansah. Sie mochte fünfzehn oder sechzehn sein. Als sie lächelte, erschienen Grübchen in ihren Wangen, und ihre blauen Augen blitzten.

    „Wer ist das?" Sie schaute Bess fragend an.

    „Faith, das ist Zach Crandall. Faith ist Julies Tochter. In den Augen des Mädchens erschien ein wissender Ausdruck. „Sie sind das also.

    Lächelnd streckte Zach ihr die Hand hin. Faith war ganz offensichtlich von seinem Charme ebenso beeindruckt wie Bess. „Wer bin ich denn?"

    „Der Rebell von Sweetheart."

    „Faith!"

    Aber Zach grinste nur. „Stimmt."

    „Ich hätte nie geglaubt, Sie mal kennenzulernen." Faith merkte, dass sie noch immer seine Hand hielt, und wurde rot.

    „Ich bin bestimmt eine Weile hier, dann haben wir Gelegenheit genug, uns kennenzulernen. Ich habe deine Mutter sehr gemocht. Sie war die Rebellin von Sweetheart."

    „Zach!"

    Faith kicherte.

    „Wie geht es deiner Mutter?"

    „Sie ist auf Hochzeitsreise in Mexiko. Sie wurde ernst. „Mein Vater ist vor ein paar Jahren gestorben.

    „Das tut mir leid."

    „Aber Dave ist auch ganz in Ordnung. Er passt gut zu Mom."

    „Dann verbringst du also den Sommer hier?" Sie nickte.

    Bess legte lächelnd die Arme um das Mädchen, und sie hielten sich eine Weile eng umschlungen.

    Zach fand die Szene sehr anrührend.

    „Darf ich deine Tante morgen auf das Fest entführen?"

    Faith warf einen erstaunten Blick auf Bess. Dann grinste sie. „Klar!"

    „Es sei denn, sie will lieber nicht mit mir gesehen werden."

    Bess verspürte einen Stich. So war es vielleicht früher gewesen, aber diesmal würde es anders sein.

    „Ja, gern. Wann willst du mich abholen?"

    „Morgen früh gegen neun?"

    Bess nickte. „Okay."

    „War nett, dich zu treffen, Faith."

    Als er draußen war,

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