Feurige Küsse zum Fest der Liebe
Von Joanna Fulford
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Über dieses E-Book
Aufgeregt nimmt Vivian die Einladung nach Oakhurst Manor an. Dass auch der attraktive Max dort ist, verdirbt ihr jedoch die Festtagsstimmung. Der unwiderstehliche Charmeur hat sie einst bitter enttäuscht - und jetzt will er sie doch tatsächlich unterm Mistelzweig küssen!
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Buchvorschau
Feurige Küsse zum Fest der Liebe - Joanna Fulford
IMPRESSUM
Feurige Küsse zum Fest der Liebe erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2012 by Jane Croft
Originaltitel: „Christmas At Oakhurst Manor"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL SAISON
Band 19 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Corinna Wieja
Umschlagsmotive: Alex_Bond/GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733745318
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Vivien Hastings betrachtete ihr Äußeres kritisch im Spiegel. Trotz des züchtigen Dekolletés und des schlichten Schnitts schmeichelte das fliederfarbene Kleid zumindest ihrer Figur und ihrem Teint. In ihre blonden Locken war ein farblich passendes Band eingeflochten und abgesehen von einer goldenen Kette mit Medaillon trug sie keinen Schmuck. Ihre Erscheinung wirkte sittsam und elegant, also ausgesprochen passend für eine seit achtzehn Monaten verwitwete Frau. Sie seufzte. Eine mittellose Witwe mit zwei Kindern und unbestimmter Zukunft.
Bald schon würde ihr Leben noch komplizierter werden, und zwar durch einen Umstand, der ihr nicht bekannt gewesen war, als sie Eleanors Einladung, Weihnachten in Oakhurst zu verbringen, angenommen hatte. Tags zuvor, als sie den Tee im Privatsalon ihrer Freundin genommen hatten, war das Gespräch auf das bevorstehende Fest gekommen und dadurch natürlich auch auf die Gästeliste. Vivien kannte den Großteil der Familie Dawlish bereits und freute sich schon darauf, die Bekanntschaft zu erneuern.
„Und das Schönste ist, dass Andrew uns ebenfalls Gesellschaft leisten wird, meinte Eleanor. „Ich habe dir doch schon von ihm erzählt. Er ist Charles’ jüngster Bruder.
„Ah, ja. Der Bruder, der in Indien gewesen ist, wenn ich mich recht entsinne."
„Genau. Neun Jahre war er fort. Erst kürzlich ist er zurückgekehrt."
„Sicherlich freut sich deine Familie schon sehr auf das Wiedersehen", sagte Vivien.
„In der Tat. Eleanor lächelte. „Und nicht nur das, er bringt auch einen weiteren Gast mit. Einen Freund aus Indien. Sie sind auf demselben Schiff zurückgereist. Ich habe ihn zwar noch nicht kennengelernt, aber wenn er ein Freund von Andrew ist, kann er gewiss nur ein angenehmer, sympathischer Mensch sein.
„Ganz ohne Frage."
„Sein Name lautet Max Calderwood."
Plötzlich war Vivien zumute, als hätte man ihr alle Luft aus den Lungen gepresst. In stummer Fassungslosigkeit blickte sie ihre Freundin an. Max kam nach Oakhurst? Das durfte nicht wahr sein. Sicherlich handelte es sich um ein Missverständnis. Vielleicht war es ein anderer Max Calderwood … nicht derjenige, den sie einst gekannt hatte.
„Geht es dir nicht gut, Liebes?"
„Oh, doch, alles bestens", log sie.
„Du siehst mit einem Mal sehr bleich aus."
„Es ist nichts, wirklich nicht."
In diesem Moment hatte Vivien ihrer Freundin nicht erklären können, was sie bewegte. Sie war sich ihrer Empfindungen ja selbst nicht sicher. Sie war entsetzt, bestürzt und aufgewühlt. Aber da war auch noch ein anderes Gefühl, zu vage, als dass sie es hätte benennen können. Allmählich fühlte sie jedoch ein wenig Erleichterung: Immerhin war sie vorgewarnt worden. So war ihr zumindest noch Zeit geblieben, um sich auf die Begegnung vorzubereiten.
Bedauerlicherweise hatte dies allerdings auch nichts genutzt, denn inzwischen war sie noch aufgeregter als zuvor …
Ein leises Klopfen riss Vivien aus ihren Überlegungen. Gleich darauf öffnete sich die Tür und eine ältere Dame erschien auf der Schwelle. Sie trug eine hellgrüne Robe und hatte sich ein wunderschönes Norwich-Tuch um die Schultern gelegt. Ergrauendes mausbraunes Haar umrahmte ihr nicht besonders attraktives Gesicht, und in ihren Augen stand ein unsicherer, besorgter Blick.
„Bist du fertig, meine Liebe?"
„Ja, Tante Winifred. Ich denke, das bin ich."
Zwar fühlte sie sich ganz und gar nicht bereit, aber im Moment blieb ihr nichts anderes übrig, als eine unbekümmerte Miene aufzusetzen und sich der Situation zu stellen.
„Ich möchte unsere Gastgeberin nicht warten lassen", fuhr ihre Tante fort.
„Natürlich nicht."
„Sollen wir also nach unten gehen?"
Wenig später betrat Vivien mit ihrer Tante den Salon. Lady Dawlish bemerkte ihr Kommen, löste sich aus der Gruppe ihrer Gäste und kam herüber, um sie zu begrüßen.
Eleanor Dawlish war eine hübsche Frau mit brünettem Haar, die gerne lachte und ein lebhaftes Temperament besaß, was sie viel jünger wirken ließ als die dreißig Jahre, die sie zählte. Sie lebte nicht nur in Viviens Nachbarschaft, sondern war auch eng mit ihr befreundet. Deshalb hatte sie förmlich darauf bestanden, dass Vivien Weihnachten in Oakhurst verbrachte. „Charles und ich würden uns riesig über deinen Besuch freuen. Bring die Kinder mit. Es wird euch allen gut tun, mal eine Weile etwas anderes zu sehen", hatte sie gemeint. Anfänglich war Vivien derselben Meinung gewesen. Nun hingegen war sie sich dessen überhaupt nicht mehr sicher.
„Vivien, du siehst wie immer sehr elegant aus. Miss Pritchard, Ihr Tuch ist wunderhübsch."
Tante Winifred lächelte schüchtern. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Lady Dawlish. Das Tuch hat Vivien mir geschenkt. Sie ist sehr gut zu mir."
„Ganz gewiss ist sie das. Eleanor erwiderte das Lächeln. „Kommen Sie, ich möchte Ihnen und Vivien gern meinen kürzlich zurückgekehrten Schwager und seinen Freund vorstellen.
Vivien nickte ergeben. Sie wusste, dass ihr ohnehin keine andere Wahl blieb. Also folgte sie Tante Winifred und Eleanor, die bei Peter und Jason Dawlish kurz stehenblieb, um ihren Schwager und deren Gattinnen Annabel und Mary zu begrüßen. Ganz in der Nähe unterhielten sich Sir Digby Feversham und seine Schwester mit dem örtlichen Friedensrichter Sir Arthur Hurst und seiner Gemahlin.
Nachdem sie allen einen guten Abend gewünscht hatten, erreichten sie schließlich die kleine Gruppe auf der anderen Seite des Raumes. Eleanors Gatte hieß sie mit einem Lächeln willkommen, das Vivien gerne erwiderte. Charles hatte sich ihr gegenüber immer sehr freundlich und hilfsbereit gezeigt, insbesondere nach dem Tod ihres Gatten. Dafür war sie ihm ebenso dankbar wie für die innige Freundschaft seiner Gattin.
„Sie kommen gerade zum rechten Zeitpunkt, sagte er. „Mein Bruder kann es kaum erwarten, Ihre Bekanntschaft zu machen.
Er wandte sich an den Mann neben ihm. „Andrew, ich möchte dich gern Lady Vivien Hastings und ihrer Tante Miss Pritchard vorstellen."
Major Andrew Dawlish war von mittlerer Größe und hatte, wie seine Geschwister, braunes Haar und blaue Augen. Außerdem besaß auch er tadellose Manieren. Höflich verbeugte er sich und schenkte beiden Damen ein charmantes Lächeln. „Sehr erfreut."
„Wie ich hörte, sind Sie erst kürzlich aus Indien zurückgekehrt, Sir", sagte Vivien.
„Vor einer Woche, Madam. Und ich muss sagen, ich bin froh, wieder Zu Hause zu sein."
„Wir freuen uns auch, dich wieder Zu Hause zu haben, stimmte Charles zu. „Neun Jahre waren eine viel zu lange Zeit.
„Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise, Major", meinte Tante Winifred.
„Es war recht erträglich, danke der Nachfrage. Natürlich, weil ich das Glück hatte, mit einem alten Freund zu reisen."
„Das ist wirklich Glück, Sir."
„Noch besser ist allerdings, dass ich ihn überreden konnte, Weihnachten mit uns in Oakhurst zu verbringen." Major Dawlish berührte die Schulter eines großen Gentlemans in seiner Nähe. Als der Mann sich umdrehte,