Der Bodyguard und die Herzogin
Von Mollie Molay
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Über dieses E-Book
Dieser Auftrag ist der schwerste seiner ganzen Laufbahn: Commander Wade Stevens, Anwalt bei der Navy, muss die Herzogin Lorrania beschützen. Eine Frau mit so viel Power und erotischer Ausstrahlung hat er noch nie getroffen! Sie will Sex - ein verlockendes Angebot: Wie lange kann Wade ihr wiederstehen?
Mollie Molay
Nachdem sie einige Jahre in einem Logistikzentrum eines Lufttransportunternehmens gearbeitet hatte, entdeckte Mollie Molay, dass ihr das Schreiben von Liebesromanen, was sie nebenbei verfolgte, viel mehr Freude bereitete als ihre bisherige Tätigkeit. Also versuchte sie, ihr Hobby zu ihrem Beruf zu machen.
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Buchvorschau
Der Bodyguard und die Herzogin - Mollie Molay
IMPRESSUM
Der Bodyguard und die Herzogin erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2002 by Mollie Molé
Originaltitel: „The Duchess & Her Bodyguard"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 200 - 2003 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Heike Warth
Umschlagsmotive: GettyImages_AnnaPoguliaeva, titoOnz
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733754556
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Wade Stevens spürte Blicke in seinem Rücken. Das war an sich nichts Neues für ihn, denn als Anwalt war er daran gewöhnt, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Aber dieses Mal war das Gefühl anders als sonst, irgendwie intensiver. Außerdem stand er nicht vor Gericht, sondern vertrat in offizieller Mission die Marinejustiz bei einem Diplomatenempfang. In seiner weißen Ausgehuniform fiel er unter den vielen anderen uniformierten Gästen sicher nicht besonders auf, trotzdem interessierte jemand sich offenbar ausgerechnet für ihn. Das weckte natürlich seine Neugier, und er drehte sich unauffällig um.
Der Festsaal von Blair House, gegenüber dem Weißen Haus gelegen und derzeit die Residenz von Fürst Alexis von Baronovia und seiner Tochter, der Herzogin Mary Louise, zu deren Ehren der Empfang gegeben wurde, war hell erleuchtet. Das Stimmengewirr der zahlreichen Gäste drohte die Klänge der Marinekapelle zu übertönen. Personal, tadellos gekleidet mit weißen Handschuhen, bot prickelnden Champagner und appetitliche Häppchen an. Hochrangige Diplomaten aus ganz Europa waren unter den Gästen, leicht erkennbar an ihren farbenfrohen Ordensbändern an der Brust, während amerikanische Würdenträger den konservativen Smoking als festlichen Anzug vorzogen. Zwischen ihnen versuchten Sicherheitsbeamte, sich mehr oder weniger unsichtbar zu machen – mit geringem Erfolg.
Die Damen hatten sich in der Mehrzahl für das übliche „kleine Schwarze" entschieden, nur wenige zeigten Mut zur Farbe oder Lust auf Ausgefallenes. Die meisten trugen ein Vermögen an Schmuck um den Hals und an den Händen. Mit einer Ausnahme.
Die Frau zog Wades Blick wie magisch an.
Sie trug ein hochgeschlossenes Kleid aus fließendem weißen Chiffon, der mehr enthüllend als verdeckend ihren Busen umschmeichelte. Wade drohte sich in diesem angenehmen Anblick zu verlieren, rief sich jedoch sofort energisch zur Ordnung und nahm auch den Rest der Dame in Augenschein. Ihr Rock endete kurz über dem Knie und zeigte formvollendete Beine, die sich anmutig auf etwa zehn Zentimeter hohen Absätzen bewegten. Sie war die attraktivste Frau, die ihm seit sehr langer Zeit über den Weg gelaufen war.
Ihr dickes haselnussbraunes Haar hatte sie zu einem Knoten geschlungen, ein paar vorwitzige Strähnen hingen ihr in die hohe Stirn. Um den schlanken Hals trug sie eine schlichte Smaragdkette, die genau zur Farbe ihrer Augen passte. Ihre Haut hatte einen wunderschönen seidigen Schimmer.
Ihre Blicke trafen sich, und Wade wurde heiß, als sie ihr Champagnerglas grüßend in seine Richtung hob. Sie lächelte, und er ahnte, dass sie sehr genaue Vorstellungen davon hatte, was in ihm vorging. Ihre Augen blitzten auf, als erwiderte sie sein Interesse.
Wade fuhr mit dem Finger unter seinen Hemdkragen. Er kämpfte mit sich. Sollte er zu ihr gehen und sich mit ihr bekannt machen? Aber da wandte sie sich schon einem anderen Gast zu.
Wade ergab sich in sein Schicksal. Er hätte ja doch keine Chance bei ihr gehabt. Eine so schöne Frau war mit Sicherheit bereits vergeben. Schade. Denn er war davon überzeugt, dass er sich ihr Interesse nicht nur eingebildet hatte.
Eine Stunde später, als er gerade mit der Gattin eines Staatssekretärs tanzte, sah er die Frau in Weiß wieder. Sie blickte mit diesen unerhört grünen Augen zu ihm herüber, und wieder lächelte sie ihn an. Sein Herz setzte einen Schlag aus. Und dann war sie plötzlich verschwunden.
Aber er hatte das sichere Gefühl, dass das noch nicht alles gewesen war.
1. KAPITEL
„Das ist ein Scherz."
Der Unterstaatssekretär, der Wade gerade in die Bibliothek von Blair House gebeten hatte, runzelte kaum merklich die Stirn. Wade straffte die Schultern und fügte hinzu: „Sir."
Peter Logan nickte knapp. „Ich versichere Ihnen, Commander, dass ich niemals scherze. Sie werden Herzogin Mary Louise für die Dauer ihres Aufenthalts in Washington als Begleiter zur Verfügung stehen."
„Und warum ausgerechnet ich?" wollte Wade wissen. Er hatte die Militärakademie besucht und die Grundausbildung absolviert und dann Jura studiert. Jetzt war er Anwalt, und zu seinen Pflichten gehörte es seiner Ansicht nach keineswegs, irgendwelche Herzoginnen zu eskortieren, ganz gleich, woher sie kamen.
„Soweit ich mich erinnere, haben Sie eine Ausbildung als Leibwächter und diese Funktion auch schon ausgeübt."
Wade räusperte sich. Sein kurzer Einsatz als Leibwächter hatte ihm mit Sicherheit zehn Jahre seines Lebens geraubt, und er war nicht sehr erpicht darauf, die Erfahrung zu wiederholen. „Damals sollte ich eine Zeugin in einem Gerichtsverfahren schützen. Und wie Sie sich vielleicht erinnern, Sir, hat meine Aktion die arme Frau fast das Leben gekostet."
„Ich erinnere mich. Logans Miene ließ Wade jegliche Hoffnung auf Verschonung aufgeben. „Aber ich bin davon überzeugt, Commander, dass diese Erfahrung Sie gelehrt hat, Ihren Schützling keinen Moment aus den Augen zu lassen.
Wade hatte das unbestimmte Gefühl, als hätte er noch nicht alles erfahren. Hinter der Geschichte steckte mehr. „Wollen Sie mir nicht mehr über die Herzogin erzählen?"
Logan lächelte und hätte Wade fast zugezwinkert. „Das Mädchen ist die Tochter von Fürst Alexis."
Wade kniff die Augen zusammen. Er war mit drei kleineren Brüdern aufgewachsen und verstand absolut nichts von Mädchen, schon gar nicht wusste er, wie man sie bei Laune hielt. Abgesehen vom Kindermuseum, dem Zoo und dem Spielzeug- und Puppenmuseum fiel ihm nichts ein, was man mit Mädchen unternehmen konnte. Die Aussicht, mit der kleinen Herzogin durch Washington ziehen zu müssen, war Grauen erregend. Seine Kollegen würden sich ohne Ende lustig über ihn machen.
„Ich fürchte, Sie haben sich den Falschen für diese Aufgabe ausgesucht, Sir. Vielleicht sollten Sie sich eher nach einem Kindermädchen umschauen."
Logan bekam einen Hustenanfall. Endlich hatte er sich wieder im Griff. Tränen standen in seinen Augen. „Ich glaube, ich sollte Sie ein wenig aufklären, bevor ich Sie mit der Herzogin bekannt mache. Er wies auf einen weinfarbenen Ledersessel. „Bitte setzen Sie sich.
Schicksalsergeben gehorchte Wade. Logan nahm ebenfalls Platz.
„Um gleich auf den Punkt zu kommen: Der Fürst von Baronovia ist auf Einladung des Außenministeriums hier. Offiziell wohnt er mit seiner Tochter und seinem ganzen Gefolge in Blair House, weil Baronovia in Washington keine eigene Botschaft unterhält. Der tatsächliche Grund ist delikaterer Natur und muss streng vertraulich bleiben."
Wade wurde ein wenig mulmig. Diese ganze Sache gefiel ihm ganz und gar nicht. „Und was ist das für ein Grund?"
„Im Augenblick kann ich Ihnen leider nicht mehr sagen, als dass dem Außenministerium daran gelegen ist, dass der Fürst und die Herzogin sich während ihres Aufenthalts sicher bewegen können und alles zu ihrer Zufriedenheit ausfällt. Als die Herzogin um Ihre Begleitung bat, war die einhellige Meinung, dass Sie die ideale Person dafür sind."
„Aber warum ich? Ich kenne sie ja nicht einmal."
„Weil wir wissen, dass sie bei Ihnen in Sicherheit ist."
In Sicherheit? Wade richtete sich auf. Wenn man von ihm erwartete, Teil eines offenbar gefährlichen Unternehmens zu sein, hätte er gern mehr darüber erfahren. „Warum interessiert das Außenministerium sich für Baronovia, wenn es ein so kleines Land ist?"
Logan sah sich um, als wollte er sich vergewissern, dass sie wirklich allein waren, und senkte dann die Stimme: „Bisher haben wir nur Handelsbeziehungen zu Baronovia unterhalten. Doch angesichts all dieser Unruhen jetzt ist das Außenministerium sehr daran interessiert, dort einen Marinestützpunkt zu errichten. Darüber soll in diesen Tagen verhandelt werden."
Wade runzelte die Stirn. „Und?"
Logan stand auf und fing an, in der Bibliothek auf- und abzugehen. „Dieser Marinestützpunkt soll eine Art Außenstelle unseres Landes werden, und dagegen wehren sich einige der kleineren Nachbarstaaten vehement. Unsere Anwesenheit stößt im Augenblick auf ziemlich große Ablehnung, und gewisse feindliche Elemente könnten versuchen, unsere Pläne zunichte zu machen und den Besuch des Fürsten zu stören. Ich gehe natürlich davon aus, dass diese Mitteilung unter uns bleibt", schloss er.
Wade ließ sich zurücksinken. Das Letzte, was er im Moment brauchen konnte, war ein Kind, dessen Leben möglicherweise in Gefahr war. „Und wie stehen die Aussichten, die Herzogin aus Schwierigkeiten herauszuhalten?"
„Das liegt ganz bei Ihnen, Commander. Natürlich bekommen Sie Unterstützung vom Geheimdienst, aber die Verantwortung liegt im Wesentlichen bei Ihnen. Nach außen hin sind Sie allerdings einfach nur der Begleiter der Herzogin, der die Aufgabe hat, sie bei Laune zu halten. Ich erwarte von Ihnen vollen Einsatz. Verstehen wir uns?"
„Ja, Sir." Wade stand auf. Ihm war zwar noch immer nicht klar, warum ein Rechtsanwalt den Leibwächter einer herzoglichen Göre spielen sollte, aber es würde schon einen Sinn haben.
Logan gestattete sich ein verschwörerisches Lächeln. „Dann kommen Sie mit mir, Commander, damit ich Sie mit Ihrem Schützling bekannt machen kann."
Die hohe Standuhr in der Ecke schlug elfmal. „Sollte die Kleine nicht längst im Bett sein?"
Logan hätte fast gelacht. „Ich muss Sie warnen. Ich glaube, auf Sie wartet eine Überraschung."
Die prophezeite Überraschung erwies sich als Untertreibung des Jahres. Denn nicht ein Kind sollte er betreuen, sondern die junge Dame mit den aufregenden grünen Augen.
Logan ignorierte Wades verblüfften Blick. „Euer Gnaden, darf ich Ihnen Commander Wade Stevens vorstellen? Wie gewünscht, wird er Sie während Ihres Aufenthaltes in Washington begleiten. Commander, darf ich Sie mit Herzogin Mary Louise bekannt machen?"
Wie gewünscht? Von wem? Von der Dame selbst? Wade hatte sie vor dem heutigen Abend noch nie gesehen.
„Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Commander Stevens", sagte die Herzogin mit einem