Ein Date, ein Kuss, ein Heiratsantrag
Von Lucy Monroe
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Über dieses E-Book
Chanel seufzt lustvoll. Demyan ist so sündhaft sexy, dass sie machtlos ist gegen den himmlischen Zauber seiner Zärtlichkeiten. Warum bloß plagt sie trotzdem das Gefühl, er wäre nicht ganz aufrichtig? Er hat ihr doch sogar einen Heiratsantrag gemacht – nach nur drei Dates!
Lucy Monroe
Die preisgekrönte Bestsellerautorin Lucy Monroe lebt mit unzähligen Haustieren und Kindern (ihren eigenen, denen der Nachbarn und denen ihrer Schwester) an der wundervollen Pazifikküste Nordamerikas. Inspiration für ihre Geschichten bekommt sie von überall, da sie gerne Menschen beobachtet. Das führte sogar so weit, dass sie ihren späteren Ehemann bei ihrem ersten Treffen auf einer Tanzveranstaltung so aus der Fassung brachte, dass er glaubte, sie sei an ihm nicht interessiert, da sie ständig die anderen Paare beobachtete, anstatt ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Was für ein Irrtum! Natürlich war sie interessiert. Sie glaubt, dass es keine stärkere Kraft als die Liebe gibt, mit deren Hilfe man auch tiefen Schmerz überwinden und trotz der harten Herausforderung des Lebens sein Glück finden kann. Liebesromane können ihrer Meinung nach die intensiven Gefühle der Liebe freisetzen. Für sie sind leidenschaftliche und sinnliche Liebesromane ein wunderschöner Ausdruck für die Wahrhaftigkeit der Liebe, verpackt in einer fantasievollen Geschichte, die man als Leser auf dem Sofa genießen kann. Wenn sie nicht schreibt, liest Lucy gerne – welche Überraschung. Sie kennt sich nicht mit aktuellen TV-Shows aus, mag aber romantische und abenteuerliche Filme und geht gern ins Theater. Die Familie ist für sie das Größte. Seit ihrer ersten Veröffentlichung bei Harlequin im Jahr 2002 wurden mehr als 30 ihrer Bücher herausgebracht, und sie hat nicht vor, ihr Arbeitspensum in der Zukunft zu drosseln.
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Buchvorschau
Ein Date, ein Kuss, ein Heiratsantrag - Lucy Monroe
IMPRESSUM
Ein Date, ein Kuss, ein Heiratsantrag erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2013 by Lucy Monroe
Originaltitel: „Prince of Secrets"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 383 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Irmgard Sander
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2022.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514705
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
„Wer ist diese Person?" Demyan sah seinen Onkel, den König von Volyarus, fragend an.
Auf dem riesigen antiken Schreibtisch lag eine Serie von Fotos, die allesamt ein und dieselbe junge Frau zeigten. Auf den ersten Blick war nichts Außergewöhnliches an ihr zu entdecken. Auffallend waren lediglich ihre unbändige rote Lockenmähne sowie die ausdrucksvollen grauen Augen, deren Farbe an Sturmwolken erinnerte. Augen, die auf jedem einzelnen Foto mehr an Gefühlsregung verrieten, als Demyan in einem ganzen Jahr zeigte.
König Fedir betrachtete die Fotos einen Moment lang schweigend, bevor er aufblickte. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern war so groß, dass man sie für Vater uns Sohn hätte halten können. Dennoch war Demyan nur der Neffe des Königs, und obwohl er als „Ersatzthronerbe" wie ein angenommener Sohn im Palast aufgewachsen war, war er sich des Unterschieds stets bewusst.
„Das ist Chanel Tanner", beantwortete Fedir seine Frage sichtlich widerstrebend.
„Tanner?", wiederholte Demyan aufhorchend.
„Ja."
Zwar war der Name in den Vereinigten Staaten sicher so weit verbreitet, dass es für Demyan keinen Grund gab, sofort eine Verwandtschaft zu Bartholomew Tanner zu vermuten, einem der Gründungspartner von Yurkovich Tanner. Wenn nicht das Porträt des texanischen Ölpioniers, das in der Westhalle des Palasts hing, der Frau auf den Fotos so bemerkenswert ähnlich gewesen wäre: die gleichen roten Locken, die hohe Stirn, das energische Kinn und nicht zuletzt die ungewöhnlichen grauen Augen. Aber während sie bei Bartholomew vor Übermut sprühten, war der Blick der jungen Frau meist auffallend ernst.
Bartholomew Tanner hatte den internationalen Konzern mit ins Leben gerufen, auf dessen Erfolg sich der gegenwärtige Wohlstand des Staates Volyarus gründete – und der Wohlstand der Familie Yurkovich. Zu früheren Zeiten hatte Bartholomew Tanner selbst einen beachtlichen Anteil an diesem Konzern besessen.
„Sie sieht aus wie Baron Tanner", bemerkte Demyan. Für seine Verdienste beim Aufspüren von Ölvorkommen und anderen Bodenschätzen in Volyarus war Bartholomew Tanner von König Fedirs Großvater in den Adelsstand erhoben worden.
Fedir nickte. „Sie ist seine Ururenkelin und die Letzte seiner Linie."
Demyan lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah den König abwartend an. Sein Interesse war geweckt.
„Ihr Stiefvater, Perry Saltzman, hat sich wegen eines Jobs für seinen Sohn an unser Büro in Seattle gewandt. Offensichtlich steht der Junge kurz vor dem Abschluss seines Wirtschaftsstudiums."
„Und warum erzählst du das mir? Freundliches Händeschütteln fällt doch mehr in Maksims Ressort." Zudem war sein Cousin, Fedirs einziger Sohn, auch geübter, wenn es darum ging, Bittsteller diplomatisch abzuweisen. Demyan fehlte es an Geduld. Es hatte auch Vorteile, wenn man nicht als Kronprinz heranwuchs.
„Er ist noch in den Flitterwochen."
Was nicht erklärte, warum die Sache nicht warten konnte. „Nur noch wenige Wochen. Hat das nicht so lange Zeit?" Und wenn es nur um einen Job für den Sohn von Mr Saltzman ging, warum lagen dann die Fotos seiner Stieftochter auf dem Tisch?
„Maksim soll nichts davon erfahren. Er wäre nicht einverstanden mit dem, was getan werden muss. Fedir strich sich mit den Fingern durchs Haar, das noch genauso dicht und dunkel wie Demyans war, ohne eine Spur von Grau. „Du kennst meinen Sohn doch. Er kann unerwartet … widerspenstig sein.
„Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz." Nach Demyans Erfahrung gab es tatsächlich nur wenig, was Maksim nicht für sein Land getan hätte. Er war ja sogar bereit gewesen, die Frau, die er liebte, aufzugeben, weil das Risiko bestanden hatte, sie könnte nicht den gewünschten Thronerben liefern.
Fedir sammelte die Fotos wieder ein und stapelte sie so, dass zuoberst ein Schnappschuss lag, der ausnahmsweise eine unbeschwert lächelnde Chanel zeigte. „Als Bart Tanner 1952 einwilligte, meinem Großvater bei der Auffindung von Ölvorkommen auf den volyarischen Inseln zu helfen, erhielt er als Gegenwert für seine Bemühungen und seinen fachkundigen Rat sowie für die Bereitstellung von Fachleuten und Ausrüstung eine Beteiligung von zwanzig Prozent an der Firma."
„Das weiß ich." Für alle volyarischen Kinder war Landeskunde in der Schule Pflicht.
Hetman Maksim Ivan Yurkovich der Erste hatte seinen gesamten Reichtum in das Land investiert und sich schließlich zu seinem Monarchen aufgeschwungen. Spätestens mit der Krönung seines Sohnes zum König von Volyarus hatte sich die Monarchie des Hauses Yurkovich fest etabliert. In den folgenden Jahrzehnten war jedoch nicht alles zum Besten gelaufen für die Wirtschaft des kleinen Landes. Bis der abenteuerlustige Bartholomew Tanner nach Volyarus kam, um dort nach Öl zu suchen.
„Bei seinem Tod war er immer noch im Besitz dieser Anteile", fügte Fedir nun finster hinzu.
„Nein!", protestierte Demyan ehrlich geschockt.
„Leider doch. König Fedir stand auf und ging zu dem großen Fenster mit Blick über die Hauptstadt. „Ursprünglich geplant war, dass seine Tochter den jüngsten Sohn meines Großvaters heiraten sollte.
„Großonkel Chekov? Aber …" Demyan verstummte vielsagend. Herzog Chekov war Zeit seines Lebens Junggeselle geblieben, aber nicht, weil Tanners Tochter ihm das Herz gebrochen hätte, sondern weil er mehr Interesse an Männern zeigte als an Frauen. Tatsächlich galt es längst als offenes Geheimnis, dass sein persönlicher Kammerdiener weit mehr als nur ein Bediensteter gewesen war – in den 50er Jahren hätte sich der Herzog jedoch niemals zu seinem Geliebten bekennen können.
Die Zeiten hatten sich geändert, aber einige Dinge würden wohl immer beim Alten bleiben: Die Pflicht gegenüber Familie und Land galt damals wie heute gleichermaßen.
„Trotzdem war die Ehe beschlossen, meinte König Fedir deshalb lakonisch. „Es kam nur deshalb nicht zur Heirat, weil sie mit einem Ölarbeiter durchbrannte.
Was zur damaligen Zeit allerdings ein ziemlicher Skandal gewesen sein musste. „Aber ich dachte, Baron Tanner hätte seine Anteile dem volyarischen Volk vermacht", meinte Demyan.
„Ein hübsches Lügenmärchen, das sich mein Großvater erdacht hat."
Demyan überlegte laut. „Der Gewinn aus diesen zwanzig Prozent Anteilen wurde eingesetzt, um in Volyarus Straßen zu bauen, Schulen zu finanzieren … Verdammt!"
„Genau. Selbst in guten Zeiten würde es die wirtschaftliche Stabilität unseres Landes ernsthaft ins Wanken bringen, wenn wir gezwungen wären, Chanel Tanner den Gegenwert plus Zinsen auszuzahlen."
Geschweige denn in der gegenwärtig schwierigen Wirtschaftslage. „Sie ahnt nichts von dem ihr zustehenden Erbe, oder? Denn in dem Fall hätte Perry Saltzman sich bestimmt nicht um einen Job für seinen Sohn bemüht, sondern Volyarus längst auf Hunderte von Millionen verklagt. „Wie lautet der Plan?
„Heirat. In Bartholomews Testament gab es nämlich einen Vorbehalt. Sollte einer seiner direkten Nachfahren je in die königliche Familie von Volyarus einheiraten, würden seine zwanzig Prozent an das Volk zurückfallen, abzüglich eines angemessenen Unterhalts für den Erben."
„Das ergibt doch keinen Sinn."
„Doch, wenn du den Rest der Geschichte erfährst. Tanners Tochter wurde von ihrem Geliebten sitzen gelassen. Denn der war bereits verheiratet, wodurch ihre überstürzte Trauung null und nichtig wurde."
„Dann hätte sie Herzog Chekov also immer noch heiraten können."
„Er weigerte sich kategorisch, weil sie von dem anderen Mann schwanger war. Es war ein großer Skandal, der in der Öffentlichkeit ziemlich breitgetreten wurde. Tanner setzte seine Hoffnung darauf, ihr Sohn könnte eines Tages in unsere Familie einheiraten und auf diese Weise den Namen Tanner für alle Zeiten mit dem Königshaus Yurkovich verbinden."
„Aber geschäftlich gab es diese Verbindung doch längst!"
„Das genügte ihm nicht. König Fedir seufzte. „Er wollte eine familiäre Verknüpfung, in der, wenn möglich, sein Name weitergetragen würde. Familie bedeutete ihm viel. Zwar sprach er angeblich mit seiner Tochter nie wieder ein Wort, sorgte aber finanziell für sie. Unter einer Bedingung.
„Dass ihr Sohn den Namen Tanner beibehielt."
„Genau."
„Und dieser Sohn hatte dann vermutlich ebenfalls einen Sohn?"
„Ja, nur einen."
Demyan nickte. „Chanels Vater. Du hast aber gesagt, sie wäre die einzige lebende Tanner aus Bartholomews Linie?"
„Das stimmt. Sowohl ihr Großvater als auch ihr Vater starben bei einem schweren Laborunfall. Sie waren beide Chemiker wie Chanel, hatten allerdings ihr eigenes privates Labor, während sie Forschungsassistentin ist."
Die Frau mit der wilden roten Lockenmähne war ein Wissenschaftsfreak, ein Bücherwurm? „Und keiner in der Familie hat je etwas von ihrem Anspruch auf Tanners Firmenanteile gewusst?"
„Nein. Bartholomew hatte wirklich die feste Absicht, sie wieder dem Volk von Volyarus zu übereignen. Das hat er meinem Großvater gesagt. Aber er war Ölsucher, und das ist ein gefährlicher Beruf. Er starb, als sein Enkel noch ein kleiner Junge war. Mein Großvater traf dann Vorsorge für die finanzielle Absicherung der Ausbildung eines jeden Kindes aus Bartholomews Linie."
„Einschließlich Chanel?"
„Ja. Und ihr Vollstipendium hat dann offenbar Perry Saltzman auf die Idee gebracht, die alte Verbindung der Familie seiner Stieftochter zum Unternehmen Yurkovich Tanner auch für seinen Sohn zu nutzen."
„Was erwartest du jetzt von mir? Soll ich für sie einen volyarischen Ehemann finden?"
„Um den Bedingungen des Testaments zu genügen, muss er ein Yurkovich sein."
„Aber dein Sohn ist schon verheiratet."
„Du bist es noch nicht."
Genauso wenig wie Demyans jüngerer Bruder, doch der zählte für Fedir nicht. Denn nur Demyan war wie ein Sohn des Monarchen herangewachsen. „Du möchtest, dass ich sie heirate." Es war eine Feststellung, keine Frage.
„Zum Wohle von Volyarus, ja. Die Ehe muss ja nicht von Dauer sein. In dieser Hinsicht gibt es im Testament keine Auflagen. Denk in Ruhe