Sündige Versuchung in Texas
Von Jules Bennett
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Über dieses E-Book
"Was machen Sie hier?" Erschrocken dreht Alexa sich um und steht unvermittelt einem Traummann gegenüber. Das Klügste wäre, Hayes Elliotts Ranch so schnell wie möglich zu verlassen. Im Leben der alleinerziehenden Mutter ist kein Platz für Leidenschaft. Aber das Schicksal hat andere Pläne: Während eines Sturms sind Alexa und Hayes zusammen eingeschlossen. Und plötzlich ist das Verlangen stärker als jede Vernunft …
Jules Bennett
Jules Bennett, die ihren Jugendfreund geheiratet hat, ist Mutter von zwei Mädchen – und, natürlich, Autorin. Voller Tatkraft managt sie ihr Leben. Wenn sie sich erst einmal ein Ziel gesetzt hat, hält nichts sie davon ab, es zu erreichen. Davon kann ihr Mann ein Lied singen. Jules Bennet lebt im Mittleren Westen. Selbstverständlich steht ihre Familie im Mittelpunkt – und das Schreiben. Aber sie versteht sich auch als Expertin für Schuhe, Hüte und Handtaschen. Und sie ist fest überzeugt, dass ihr diese Modekenntnisse in ihren Romanen zu Gute kommen.
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Sündige Versuchung in Texas - Jules Bennett
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2018 by Jules Bennett
Originaltitel: „Taming the Texan"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2034 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Victoria Werner
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733721985
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Was machen Sie hier?"
Alexa Rodriguez fuhr herum und presste sich eine Hand auf das Herz. Die tiefe, raue Stimme hatte sie erschreckt, mehr noch aber der Anblick des Mannes, der auf sie zukam.
Er hatte den Gang eines Cowboys und hinkte dabei kaum merklich, während sein dunkler Blick sie im Bann hielt.
Als sie das beeindruckende Stallgebäude der Pebblebrook Ranch betrat, hatte sie keine Menschenseele gesehen. Und nun stand dieser Cowboy nur wenige Meter von ihr entfernt und musterte sie durchdringend. Unter der breiten Krempe seines schwarzen Stetsons konnte sie seine Augen gerade so erkennen.
Ihr Herz hätte nicht so rasen sollen, aber es ließ sich nun einmal nicht leugnen: Er war wirklich sexy.
Hatte sie etwas missverstanden? Die Betreiberin des Bed & Breakfast nebenan hatte ihr gesagt, dass die Ställe der Ranch für die Gäste offen standen, aber dieser Mann schien alles andere als begeistert davon zu sein, eine Fremde anzutreffen.
„Ich übernachte im Bed & Breakfast, erklärte sie und versuchte, dabei cool zu wirken. „Mir wurde gesagt, ich könnte herkommen, um zu reiten. Es sei jemand da, der mir hilft.
Der Mann stieß etwas Unverständliches hervor, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Eine wirklich unangenehme Situation!
Das Wochenende fing ja gut an! Ihre beste Freundin – sie mischte sich permanent in alles ein, meinte es dabei aber gut – hatte ihr einen dreitägigen Aufenthalt im B&B verordnet. Sie fand, dass Alexa überarbeitet war. Genauer gesagt: eine überarbeitete, alleinerziehende Mom, die einmal etwas Zeit für sich brauchte.
Alexa war gerade erst eingetroffen und hatte ihre Sachen auf das Zimmer gebracht. Der Wetterbericht hatte ein Unwetter vorhergesagt, daher beschloss sie, sich vorher noch auf der Ranch umzusehen. Seit sie fünf war, hatte sie nicht mehr auf einem Pferd gesessen. Überhaupt befand sie sich hier so weit außerhalb ihrer gewohnten Liga, dass ihr alles wie ein großes Abenteuer erschien.
Wenn zu den Pferden ein derart faszinierender Cowboy gehörte, konnte es nicht ganz falsch sein, einmal etwas Neues zu wagen. Ihre beste Freundin wäre mit Sicherheit begeistert, zu hören, dass Alexa erste Anzeichen von Lust verspürte.
Dieser Cowboy war von Kopf bis Fuß einfach nur sexy – angefangen von den verstaubten Stiefeln über die engen Jeans bis hin zum schwarzen Stetson. Und seine Stimme ließ sie erschauern.
Es war eindeutig zu lange her, dass sie mit jemandem außerhalb der Vorschule zu tun hatte. Mit jemandem außer ihrem vierzehn Monate alten Sohn.
„Sie sind schon mal geritten?", fragte er knapp.
„Ein Mal, bekannte sie und schob die Hände in die Taschen ihrer Jeans. „Ich war fünf. Es war auf der Geburtstagsfeier meines Cousins.
Er trat einen Schritt auf sie zu, und Alexa hatte plötzlich das Gefühl, als würde die Luft knapp. Wie konnte ein Mann sie derart beeindrucken? Diese durchdringenden Augen mit den langen dunklen Wimpern und dieser sexy Dreitagebart. Diese perfekt geformten Lippen. Und das war nur sein Gesicht!
Breite Schultern füllten das schwarze Hemd auf beeindruckende Weise aus. Sie konnte nur spekulieren, welche Muskeln sich unter dem Stoff verbargen. Und erst diese schmalen Hüften in den engen Jeans, die jede Frau zum Schwärmen bringen konnten – jede außer ihr. Schließlich hatte sie den Männern abgeschworen. Sie passten nicht in das Leben, das sie für sich und ihren Sohn geplant hatte.
Und dieser Mann? Er schien das personifizierte Problem. Die Art Problem, die eine Frau alles andere vergessen lassen konnte. Die Art, die sie zum Stöhnen brachte. Die Art …
Nein. Die Zeit des Flirtens oder Datens war vorbei. Zumindest so lange, bis ihr Sohn älter war und sie sich wieder auf ihr eigenes Leben konzentrieren konnte. Im Moment drehte sich alles um Mason. Nur er war wichtig.
Aber das hieß natürlich nicht, dass sie nicht einen Blick riskieren und genießen konnte – und bei diesem Cowboy gab es wirklich einiges zu genießen.
„Arbeiten Sie hier?" Davon musste sie ausgehen, aber es konnte natürlich sein, dass auch er ein Gast war.
Er reichte ihr die Hand. „Hayes Elliott."
Elliott. Vor ihr stand nicht einfach nur ein Cowboy oder ein anderer Gast. Hayes war der mysteriöse Bruder der Elliotts. Ein Kriegsveteran. Sie hatte Gerüchte in der Stadt gehört. Gerüchte, dass er kaum jemals die Ranch verließ. Wenn von ihm die Rede war, fiel auch schnell der Begriff einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Man erzählte sich, er habe irgendwo im Ausland bei einem Einsatz mehrere Kinder in einem Dorf gerettet und sei dann verletzt zurückgeblieben. Einige seiner Freunde waren bei diesem Kampf gefallen.
Das allein schon würde in einer kleinen Stadt wie Stone River für Aufsehen sorgen, aber in Verbindung damit, dass Hayes zur angesehenen Familie der Elliotts gehörte – da war es schwer, Gerede zu vermeiden.
Wo waren seine Mitarbeiter? Eine so große Ranch wie diese hatte doch sicher genügend Helfer, die dafür sorgten, dass die Besitzer keinen Finger krümmen mussten. Wieso war niemand weiter hier als der Elliott-Bruder, den sonst kaum jemand zu Gesicht bekam, seit er nach Hause zurückgekehrt war?
„Alexa Rodriguez."
Sie schüttelte ihm die Hand. Es war ein abgedroschenes Klischee, aber sie spürte im wahrsten Sinne, wie es zwischen ihnen funkte. Etwas, das sie seit Langem nicht mehr wahrgenommen hatte – schon gar nicht bei einer solch flüchtigen Berührung. Wie konnte das sein?
„Wohnen Sie im Bed & Breakfast meiner Schwägerin?" Er ließ ihre Hand nicht los.
Alexa nickte, noch immer benommen davon, wie ihr ganzer Körper auf diesen Mann reagierte. „Ich bin heute Morgen eingetroffen und dachte, ich sehe mich noch um, bevor das Unwetter kommt."
Und weil sie Mason vermisste. Alexa hatte Sadie schon drei SMS geschickt und sie gebeten, ihr ein Foto von dem Kleinen zu schicken.
„Das B&B meiner Schwägerin ist das beste in ganz Texas."
Das Grübchen, das beim Sprechen erschien, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf seine Lippen. Sie sollte besser nicht hinsehen, aber zugegeben – der Rest von ihm war ebenso beeindruckend. Wohin sollte eine Frau blicken, wenn sie einem solch faszinierenden Mann gegenüberstand? Sogar seine staubigen Stiefel waren faszinierend. Augenblicklich weckten sie den Gedanken daran, wie er auf der Ranch arbeitete. Ohne Hemd, sodass die schweißglänzenden, gebräunten Muskeln zu sehen waren …
„Die Cowboys sind heute alle weg. Wie lange bleiben Sie im B&B?"
Die Frage riss sie aus ihrem rosaroten Tagtraum.
„Nur übers Wochenende, erklärte sie und spürte dabei wieder das Kribbeln im Bauch. „Ich … äh … ich wusste nicht, dass niemand da ist. Ich wollte mich hier nur ein bisschen umsehen. Tut mir leid, wenn ich Sie gestört habe.
Wie um zu protestieren, scharrte hinter ihr ein Pferd mit den Hufen. Am liebsten hätte sie es ihm gleichgetan. Sie hatte ausreiten wollen, obwohl sie sich bei dem Gedanken daran unwohl fühlte. Gern hätte sie etwas anderes gemacht, aber sie wollte kein schlechtes Gewissen gegenüber ihrer Freundin haben, die ihr dieses Wochenende geschenkt hatte.
Hayes fuhr fort, sie schweigend anzustarren. Sie hatte den Eindruck, dass ihm ebenso wenig wie ihr an einer Unterhaltung gelegen war. Ganz eindeutig hatte er nicht erwartet, hier im Stall jemanden anzutreffen.
Das unbehagliche Schweigen veranlasste sie, sich mit einem schwachen Lächeln abzuwenden. Wozu bleiben, wenn sie doch ganz offensichtlich unerwünscht war?
„Warten Sie. Hayes murmelte einen Fluch vor sich hin, der sie zusammenzucken ließ. „Ich reite mit Ihnen, wenn Sie möchten.
Alexa ballte die Hände zu Fäusten und atmete tief durch, während die Pferde nahezu bewegungslos in ihren Boxen standen. Es schien fast so, als warteten alle auf ihre Antwort.
„Hören Sie … Sie drehte sich um, erstarrte dann aber, als sie begriff, dass er ihr näher war als angenommen. „Ich möchte Ihnen keine Umstände machen.
Da war er wieder, dieser durchdringende Blick. Unwillkürlich fragte sie sich, was er denken mochte, denn die Art, wie er sie ansah, wirkte so, als ob er … Nein, das konnte nicht sein.
Wieso sollte ein Mann wie Hayes Elliott sie ansehen, als begehre er sie? Er war ein sexy Cowboy, ein Kriegsheld und ein reicher Rancher, während sie … na ja, sie war nichts weiter als eine alleinerziehende Mom und Vorschullehrerin.
„Ich bin hergekommen, weil ich ausreiten wollte, erklärte er knapp. „Dann kann ich Sie ja auch mitnehmen.
Wenn das nicht eine nette Einladung war! Voller Wärme und aufrichtiger Herzlichkeit! Ganz die südliche Gastfreundschaft!
„Nicht nötig, wehrte sie ab. „Es ist offensichtlich, dass Sie allein sein möchten.
Sie wollte gehen. Wozu einen mürrischen Cowboy herausfordern? Das Wochenende konnte nur besser werden.
„Verdammt. Bleiben Sie."
Wider Willen musste Alexa lachen. „Das ist schon in Ordnung. Wirklich."
„Nein. Ich bin es einfach nicht gewohnt, mit Gästen umzugehen. Es soll später regnen und dann zwei Tage lang so bleiben. Er vergrub die Hände in den Taschen seiner Jeans. „Nun sind Sie schon mal hier. Wieso also nicht?
Bringen wir es hinter uns.
Die Worte hingen unausgesprochen zwischen ihnen. Gut. Sie wollte ausreiten, und er konnte ihr helfen. Es war nicht ihre Schuld, dass er schlechte Laune hatte.
Der Cowboy fuhr fort, sie unter der Krempe seines Stetsons hervor anzustarren. Erneut verspürte sie so etwas wie Lust.
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Mann wie er ihr Herz wieder zum Leben erwecken würde? Emotional hatte sie sich sehr zurückgenommen, seit sie vor knapp zwei Jahren Witwe geworden war – kurz bevor sie entdeckt hatte, dass sie schwanger war. Trauer und Mutterschaft hatten sie gefühlsmäßig komplett beansprucht.
„Sie nehmen Jumper."
Hayes’ Worte holten sie abrupt in die Gegenwart zurück. Sofort wich Alexa einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände.
„Vielleicht haben Sie nicht gehört, dass ich seit meinem fünften Lebensjahr nicht mehr auf einem Pferd gesessen habe. Ein Pferd, das Springer heißt, ist eindeutig nicht das Richtige für mich. Mir wäre ein Gänseblümchen lieber oder eine Prinzessin."
Unbeeindruckt streckte Hayes die Hand nach dem Tier in der Box hinter ihr aus. Alexa erstarrte, als sein Arm ihre Schulter streifte. Sie versuchte, Ruhe zu bewahren, aber ihr stieg der herb-männliche Duft seines Aftershaves in die Nase. Für einen Moment sog sie ihn tief ein und verfluchte sich dabei gleichzeitig für die Schauer prickelnder Erregung, die sie erfassten.
„Jumper ist unser jüngster Neuzugang. Sie ist ein sehr ruhiges Tier, erklärte Hayes, dem Alexas Reaktion vollkommen zu entgehen schien. „Wir sind dabei, sie an lange Ausritte zu gewöhnen. Glauben Sie mir, sie ist perfekt für Sie. Lassen Sie sich von ihrem Namen nicht irreführen.
Alexa wich ein wenig beiseite, um Abstand zu ihm zu gewinnen, und betrachtete den Kopf einer schönen braunen Stute über der halben Boxentür. Sie hatte eine weiße Blesse auf der Stirn.
„Das ist meine Lieblingsstute. Er tätschelte den Hals des Tieres und murmelte etwas vor sich hin. „Ich habe sie speziell für Reitanfänger gekauft und für die Kinder auf der Ferienranch, weil sie so ein sanftes Gemüt hat.
„Aber Sie bleiben in der Nähe, oder?, erkundigte Alexa sich vorsichtig. „Ich meine, ich habe wirklich keine Erfahrung.
Hayes musterte sie. „Keine Erfahrung?"
Langsam ließ er den Blick über ihren Körper gleiten, was einer physischen Berührung gleichkam. Es war unglaublich: Sie kannte den Mann gerade erst seit fünf Minuten, und schon weckte er Gefühle in ihr, die seit zwei Jahren tief in ihr geschlummert hatten.
„Sie haben Glück." Er sah ihr in die Augen. „Ich habe umso