Höchstgebot: Liebe
Von Christyne Butler
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Über dieses E-Book
Hundedame Daisy duldet keine Frau in der Nähe ihres Herrchens - außer Priscilla Lennox. Dabei passt der lässige Dean gar nicht zu der Hollywood-Schönheit, die im verschlafenen Destiny eine Junggesellen-Versteigerung für den guten Zweck organisiert. Aber Daisy weiß es instinktiv besser …
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Buchvorschau
Höchstgebot - Christyne Butler
IMPRESSUM
Höchstgebot: Liebe erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2014 by Christyne Butilier
Originaltitel: „Destiny’s Last Bachelor"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 18 - 2015 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Stephanie Thoma-Kellner
Umschlagsmotive: nameinfame, wisanuboonrawd / GettyImages; Syda Production / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733779740
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Du kennst doch das Sprichwort ‚Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr‘? Also, das sollte man erweitern. Priscilla Lennox musste lauter ins Headset sprechen, um noch gehört zu werden. Aber dafür konnte sie das Dach ihres Mercedes Cabrio offen lassen. „Wer so eine Familie hat, braucht gar nichts mehr.
„Nimm nur kein Blatt vor den Mund, Süße. Lisas warmer Stimme war immer noch der Charme von Savannah anzuhören, obwohl sie schon seit Jahren in Kalifornien lebte. „Obwohl du dir eine Erklärung für Jacquelines neueste Eskapade echt sparen kannst.
Nein, Priscilla musste sich wirklich nicht mit den Details aufhalten. Ihre beste Freundin hatte im Lauf der Jahre schon genug Geschichten über Priscillas jüngere Schwester gehört. Und dass am Ende immer Priscilla alles ausbügeln durfte, bevor die Presse davon Wind bekam.
Oder schlimmer, ihr Vater.
„Den Leitartikel in der Entertainment World hast du vermutlich noch nicht gesehen", fügte Lisa hinzu.
Priscilla hatte die Medien mit Absicht ignoriert, als sie weggefahren war.
„Nein, aber lies ihn mir einfach vor." Sie hoffte, dass sie sich gelassen anhörte, und lockerte den Griff ums Lenkrad. Ihre Hand fühlte sich leichter an. Der Ring, den sie die letzten sechs Monate getragen hatte, war mit dem Rest ihres Schmucks im Koffer.
„Schluss mit brav: Millionär serviert Freundin für die wilde Schwester ab."
Okay, das versetzte Priscilla einen Stich ins Herz. Aber dann legte sich der Schmerz. Müsste sie nicht eigentlich tief erschüttert sein? Vielleicht stand sie noch unter Schock? Schließlich erwischte man nicht jeden Tag seinen Freund mit seiner Schwester.
„Die haben auch Fotos von euch gedruckt. Ich muss sagen, du hast fabelhaft ausgesehen in diesem original Lisa-Ashland-Abendkleid."
Na toll. Ihr Vater würde begeistert sein. Beide Töchter auf der Titelseite eines Klatschmagazins. Und natürlich würde er ihr die Schuld dafür geben. Die süße Jacqueline konnte nie an irgendwas schuld sein. Doch nicht die süße Kleine. Priscilla seufzte.
„Also, warum fährst du jetzt nach Wyoming?", unterbrach Lisa ihre Grübeleien.
Dankbar für den Themenwechsel, ging Priscilla gerne auf die Frage ein. „Ich habe doch letzte Woche erwähnt, dass ich mich mit Bobby Winslow unterhalten habe, weißt du noch?"
„Der ehemalige Rennfahrer?"
„Genau. Also Bobby kommt aus Destiny in Wyoming. Und da hat er ein Sommerferienlager für Kinder gegründet."
„Und er hat dich um Hilfe gebeten?"
„Eigentlich nicht. Ein unwesentliches Detail, von dem sich Priscilla bisher noch nie hatte aufhalten lassen. „Aber wir haben uns darüber unterhalten, wie man dafür Spenden sammeln könnte. Und ich wollte den Rest des Sommers sowieso nutzen, um meine beruflichen Möglichkeiten zu überdenken.
„Okay, also ich verstehe ja, dass du die Urlaubspläne mit diesem Idioten über den Haufen wirfst. Aber stattdessen allein durch den Wilden Westen zu gondeln?"
Allein? Priscilla warf einen Blick auf den Beifahrersitz, wo ihr Passagier auf einem flauschigen Kissen schlummerte. „Wer sagt, dass ich allein bin?"
„Oh, bitte sag jetzt nicht, dass du Jacquelines hässliche Promenadenmisch…"
„Sebastian Niles Königliche Eleganz ist nicht hässlich. Er ist ein reinrassiger, glatthaariger Chihuahua."
„Süße, wiederholte Lisa, „bist du dir wirklich sicher, was diese Sache angeht?
„Dass ich Abstand brauche? Absolut. Ich besuche Bobby und seine Frau für ein paar Tage. Keine Ahnung, was ich danach unternehme."
„Also, ganz egal, wo du landest, bitte denk dran, dich bei mir zu melden. Ich stecke zwar bis zu meinen falschen Wimpern in der Arbeit für die nächste Frühjahrskollektion, aber das heißt noch lange nicht, dass ich nichts von deinen Abenteuern hören will."
Priscilla schnaubte. „Ich glaube, da denkst du an die falsche Schwester."
„Oh nein. Du musst einfach mal locker werden. Und zwar angefangen mit deiner Frisur."
Priscilla berührte ihr Haar. „Der Wind würde mein Haar total durcheinanderbringen."
„Das ist doch gerade der Sinn und Zweck von einem Cabrio."
Priscilla trug ihr Haar jetzt schon so lang in einem strengen Knoten, dass sie es im Schlaf hochstecken konnte. Das war die Frisur, die ihre Mutter getragen hatte. Ihre Mutter war seit vierzehn Jahren tot.
Sollte sie es wagen? Eine Handbewegung, und der Sommerwind verfing sich in ihren langen Locken und wirbelte sie nach hinten. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte ihr, wie anders sie aussah.
„Das fühlt sich doch gut an, oder?"
Priscilla musste zugeben, dass ihre Freundin recht hatte. „Woher hast du gewusst, dass ich es tatsächlich getan habe?"
„Ich habe dich seufzen gehört."
„Es sind nur Haare, Lisa."
„Es ist ein Anfang. Wart’s nur ab!"
Die Überzeugung in der Stimme ihrer Freundin brachte sie zum Lachen. Sie bedankte sich bei Lisa und beendete den Anruf.
Um fünf Uhr Nachmittag war Priscilla erschöpft. Außerdem war ihr Begleiter inzwischen hellwach und zappelig.
Das Navi ihres Autos zeigte an, dass Destiny noch immer zwanzig Meilen entfernt war. Aber ihr vierbeiniger Freund sah nicht so aus, als ob er bis zu ihrer Ankunft warten konnte, um seine Geschäfte zu erledigen. Hinter einem Firmengelände mit Werbeschildern für Blockhäuser entdeckte sie eine Nebenstraße, die zu einer Wiese am Ufer des Flusses führte. Dort hielt sie im Schatten einer Baumgruppe an.
„Verlauf dich nicht", rief sie, als der Hund geradewegs auf die Bäume zulief.
In ihren hohen Absätzen war es schwierig, ans Ufer vorzustoßen. Aber sobald sie einen Stein fand, auf dem sie sitzen konnte, zog Priscilla ihre Schuhe aus und tauchte ihre schmerzenden Zehen in das klare Wasser.
Weil sie nicht widerstehen konnte, watete sie in den Fluss hinein. Das kalte Wasser umströmte ihre Unterschenkel und eine leichte Brise liebkoste ihre nackten Arme. Priscilla genoss es, allein zu sein. Sie hatte das Gefühl, als ob sie zum ersten Mal seit Monaten durchatmen konnte.
Keine klingelnden Telefone, keine kritischen Väter, keine weinerlichen Ausreden ihrer Schwester, keine nervigen Paparazzi …
Einfach nur Ruhe und Frieden.
„Liebling, ich bin nun mal ein Mann, der die Gesellschaft von Frauen braucht." Dean Zippenella hatte normalerweise keine Probleme damit, Damen zu bezirzen. Aber dieses weibliche Wesen saß stumm und stur auf dem Beifahrersitz von seinem Truck.
„Unsere traute Zweisamkeit bedeutet mir wirklich viel. Aber ich würde gerne hin und wieder mal eine Freundin mit nach Hause bringen, ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass du irgendwas Verrücktes anstellst."
Er versuchte, Blickkontakt aufzunehmen. Aber sie starrte zum Fenster hinaus.
„Weißt du, es liegt nicht nur an deiner unfreundlichen Art. Dein undamenhaftes Benehmen bringt dich in die größten Schwierigkeiten."
Das brachte ihm eine Kopfbewegung ein, die beinahe herrisch wirkte.
„Muss ich erst alles aufzählen? Dean ließ eine Hand am Lenkrad und zählte mit der anderen ihre Schandtaten auf. „Ihre Schuhe verstecken und auf allem herumkauen, was du aus ihren Handtaschen ziehen kannst.
Daisy bellte kurz. Verdammt, sie verzog sogar die Lefzen, als ob sie frech grinste. Sie mochte Frauen nicht. Nicht einmal die Frauen, die Dean am meisten bedeuteten. Seine Großmutter, seine Mutter und seine drei Schwestern. Dabei hatten sie sich alle darum bemüht, Daisys Gunst zu erringen, als er nach seiner Zeit beim Militär wieder bei seiner Familie in New Jersey aufgetaucht war – die Reisetasche in der einen Hand, den Hund in der anderen.
Der Mischlingshund, den er im Mittleren Osten vor einem kläglichen Dasein gerettet hatte, war ihm treu ergeben. Mit Männern kam sie gut klar. Aber ihre Meinung, was die Damenwelt anging, hatte sie nie geändert.
Dean warf einen Blick auf die Uhr. Er hatte noch eine Stunde Zeit, bis er zu seinem letzten Patienten musste. Mit seiner Schicht im Veteranenzentrum in Cheyenne war er früher fertig gewesen als geplant. Also war er nach Hause gefahren, um Daisy zu holen. Sie begleitete ihn immer zur Physiotherapie mit seinem Lieblingspatienten.
Da bemerkte er ein rotes Cabrio, das in der Nähe des Flusses parkte. Er runzelte die Stirn und fragte sich, ob da jemand eine Panne hatte. Also hielt er auf der anderen Seite der Lichtung. Der Anblick einer blonden Schönheit, die gerade im Blue Creek River Abkühlung suchte, kam völlig überraschend.
Bellissima! Wo kommst du denn auf einmal her?
Er stieg aus, ließ aber die Klimaanlage an. Dann ging er zum Flussufer. Dabei genoss er den Anblick der Beine der schönen Fremden. Die war gerade dabei, ihren Rock höher über die Oberschenkel zu raffen, während sie tiefer ins Wasser watete. In Anbetracht der schicken Koffer auf dem Rücksitz ihres Autos und ihrer Kleidung stammte sie nicht aus der Gegend. Ihr Stil sah mehr nach City als nach Country aus …
Plötzlich raste ein goldbrauner Blitz an ihm vorbei.
„Was zur Hölle?" Dean hatte keine Ahnung, wie Daisy das geschafft hatte. Aber sie rannte geradewegs auf das Flussufer zu.
Und auf die nichts ahnende Frau.
„Daisy! Lieber Himmel. „Daisy, bei Fuß!
Sein Hund hörte nicht. Nein, Daisy rannte geradewegs auf die Wassernymphe zu.
Die Frau fuhr herum. Blondes Haar floss ihr in Wellen um die Schultern und eine dunkle Sonnenbrille verbarg ihre Augen. Ihr großzügiger Mund öffnete sich vor Überraschung.
Sie wich stolpernd ein paar Schritte zurück, als Daisy sie erreichte, sich mit einem Platsch vor ihr ins Wasser stürzte und dann vor ihr stehen blieb.
Und verdammt noch mal, jetzt fing Daisy doch tatsächlich an, unter Wasser mit dem Schwanz zu wedeln.
Die Frau lächelte und beugte sich vor. Sie streckte die Hand nach seinem Hund aus. Eine ganz normale Reaktion. Aber Daisy war kein normaler Hund.
„Stopp!, rief Dean. „Nicht anfassen.