Die süße Rache des stolzen Spaniers
Von Kate Walker
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Über dieses E-Book
Atemlos sieht Rose, wer ihre Designer-Boutique betreten hat: Nairo Moreno – genau so sexy wie damals. Ist er etwa gekommen ist, um eine alte Schuld zu begleichen? Sie ahnt nicht, was der stolze Spanier Ungeheuerliches von ihr verlangen wird …
Kate Walker
Kate Walker wurde zwar in Nottinghamshire in England geboren, aber ihre Familie zog nach Yorkshire, als sie 18 Monate alt war, und deshalb sah sie Yorkshire immer als ihre Heimat an. In ihrer Familie waren Bücher immer sehr wichtig, und so lasen sie und ihre vier Schwestern schon als Kind alles, was sie in die Finger bekamen. Schon bevor sie schreiben konnte, dachte sie sich Geschichten aus, und sie schrieb ihr erstes "Buch" im zarten Alter von 11 Jahren. Jeder sagte ihr, sie könne nie vom Bücher schreiben leben, und so suchte sie sich einen Beruf, bei dem sie wenigstens mit Büchern zu tun hatte: Sie wurde Bibliothekarin. Nach der Schule studierte sie in Wales Englisch und Bibliothekswissenschaften. Dort lernte sie ihren zukünftigen Mann kennen, der ebenfalls dort studierte. Nach ihrer Heirat zogen sie nach Lincolnshire, wo sie als Bibliothekarin arbeitete, bis ihr Sohn auf die Welt kam.
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Buchvorschau
Die süße Rache des stolzen Spaniers - Kate Walker
IMPRESSUM
Die süße Rache des stolzen Spaniers erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2016 by Kate Walker
Originaltitel: „Indebted to Moreno"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA, Band 437
Übersetzung: Irmgard Sander
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A., Poike, Photo2008 / GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751515269
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Hoch am schwarzen Nachthimmel schien der fast volle Mond silberhell und kalt, als Rose sich hinausschlich und die Tür vorsichtig hinter sich schloss. Das Quietschen der ramponierten Holztür in den rostigen Angeln klang unnatürlich laut in der Stille der Nacht. Rose erstarrte panikerfüllt und lauschte, ob jemand aufgewacht war und ihr folgen würde, wie es ihr Stiefvater in jener Nacht vor drei Monaten getan hatte. Aber im Haus blieb alles ruhig. Es wirkte still und verlassen, obwohl sie wusste, dass sich hinter den verdreckten, zerbrochenen Fenstern in den Obergeschossen ungefähr ein halbes Dutzend Personen verbarg.
Vor ihr lag der unkrautüberwucherte Weg zur Straße, übersät mit Bierdosen und Müllbeuteln, doch dank des Mondlichts stolperte sie nicht. Es fiel ihr schwer, ihre Panik im Zaum zu halten. Jeden Moment erwartete sie, den Warnruf hinter sich zu hören, der die übrigen Schlafenden in dem besetzten Haus wecken würde.
Darunter eine ganz besonders gefährliche Person.
Roses Herz krampfte sich zusammen, als sie versuchte, jeden Gedanken an den Mann, den sie hinter sich ließ, zu verdrängen. Der Mann, in dem sie ursprünglich ihren Retter gesehen hatte, der ihr zu Hilfe gekommen war, als sie es am nötigsten brauchte. Der Mann, den sie jetzt verlassen musste, wenn sie sich nicht für immer ganz und gar verlieren wollte.
Es war bittere Ironie, dass diese einst elegante, heruntergekommene und dann irgendwann besetzte Stadtvilla für sie Zuflucht gewesen war, als sie vor den Übergriffen ihres verhassten Stiefvaters flüchtete … nur um festzustellen, dass sie im wahrsten Sinn des Wortes vom Regen in die Traufe geraten war.
„O Jett."
Ohne es zu wollen, sprach sie den Namen laut aus, was sofort verführerische Bilder vor ihrem geistigen Auge heraufbeschwor. Sein athletischer Körper, ausgestreckt auf der Matratze auf dem staubigen Boden in dem Schlafzimmer, das sie als ihres beansprucht hatten. Die lange, dichte pechschwarze Haarmähne fiel über die gebräunten muskulösen Arme, auf denen sein Gesicht ruhte. So schlief er immer, auch wenn sie sich zuvor leidenschaftlich geliebt hatten. Wie auf Knopfdruck konnte er scheinbar in tiefsten Schlaf sinken, aber Rose hatte erlebt, dass die winzigste Bewegung, das kleinste Geräusch genügten, um ihn im Bruchteil von Sekunden hellwach zu machen.
Auch diesmal hatte er sich geregt, als sie den Platz an seiner Seite verließ. Ihre leise Erklärung, dass sie nur kurz ins Bad müsse, hatte ihn so weit beruhigt, dass er den Kopf wieder auf die Arme sinken ließ.
„Bleib nicht zu lange", hatte er noch kurz gesagt.
„Ich bin gleich zurück", lautete ihre Antwort, wobei Rose in diesem Moment bewusst war, dass sie ihn für immer verlassen würde. Es war ihre einzige Chance, aus dem Haus wegzukommen, bevor dort die Hölle los sein würde.
Dennoch brach es ihr das Herz, als sie die Straße erreichte und losrannte. Sie wurde von einem Gefühl des Verlusts überwältigt, von einer schmerzlichen Sehnsucht nach allem, was sie sich mit diesem Mann erträumt und das sich nun als bittere Täuschung erwiesen hatte.
Wenn nur … nein, es gab weder Raum noch Zeit für irgendein „wenn nur". Sie hatte keine Zukunft mit ihm, mit dem Mann, in den sie sich törichterweise Hals über Kopf verliebt und dem sie sich mit Leib und Seele hingegeben hatte, bis ihr klar geworden war, was für ein Mensch er wirklich war.
Von Anfang an hätte sie wissen müssen, dass er kein edler Ritter auf weißem Ross war, als er sie buchstäblich auf der Straße aufgesammelt hatte. Aber verloren und allein, wäre sie für jede Hilfe dankbar gewesen, und er hatte sie von Anfang an in seinen dunklen Bann gezogen. Doch jetzt war sie an einem Punkt angekommen, da sie die Beweise, dass Jett in den verwerflichen Handel mit illegalen Drogen verwickelt war, nicht länger ignorieren konnte. Ein Umstand, der letztendlich für den Tod eines der jungen Hausbesetzer verantwortlich war. Allein bei dem Gedanken erschauderte Rose.
Sie hörte die Wagen auf der Straße und wusste, warum sie kamen. Die Polizei hatte auf ihren Tipp reagiert, und nun war es höchste Zeit für sie zu verschwinden. Mit raschen Schritten entfernte sich Rose von dem besetzten Haus. Keuchend bog sie um die Ecke, als die Einsatzfahrzeuge hinter ihr vor den Toren vorfuhren.
Es war vorbei. Doch in Wahrheit hatte es eigentlich nie richtig begonnen, nur dass sie in ihrer Naivität und Dummheit blind für die Realität gewesen war, bis es fast zu spät gewesen wäre.
1. KAPITEL
Nairo Roja Moreno kniff missmutig die Augen zusammen, als er aus seinem Privatjet trat und ihm der eisige Wind den Regen ins Gesicht trieb.
„Perdición!" Fluchend schlug er den Kragen seines Jacketts hoch. „Es regnet!"
Natürlich regnete es. Dies war England, und das Wetter schien sich gegen ihn verschworen zu haben, als wollte es ihn daran erinnern, warum er diesen Ort so verabscheute.
London, wo er einmal gehofft hatte, einen Neuanfang in seinem Leben starten zu können, und wo man ihm stattdessen das Herz geraubt und gedankenlos gebrochen hatte.
„No!"
Entschlossen stieg er die Stufen hinab. Die Erinnerungen, die ihn bestürmten, hatten nichts mit dem Wetter zu tun, vielleicht abgesehen davon, dass es in dem verdammten Haus immer kalt gewesen war. Kalt und elend, außer in den Zeiten, in denen Red mit ihm den Schlafsack geteilt hatte.
Sei ehrlich. Es war nicht das Wetter oder das Haus, das ihn fertiggemacht hatte, sondern die Kälte des Verrats. Die Kälte eines Herzens, das er für warm und freigiebig gehalten hatte. Bis sie ihn ohne eine Erklärung verlassen hatte, einfach im Dunkel der Nacht aus seinem Leben verschwunden war.
Ein Glück, dass er sie los war! Er schüttelte die ungebetenen Erinnerungen ab, als er in den bereitstehenden Wagen stieg. Damals hatte er keine Lust verspürt, sie zu suchen, und auch gar keine Zeit dafür gehabt. Seine Bemühungen, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und sich mit seiner Familie auszusöhnen, was sie durch ihr Handeln fast zerstört hätte, hatten ihn ganz in Anspruch genommen. Er hatte eine zweite Chance erhalten und nicht vor, sie sich zu vermasseln. Diese Reise nach London war der letzte Teil der Aufgabe, die er sich auferlegt hatte.
„Dacre Street", wies er den Chauffeur an. Hoffentlich kannte der Mann sich aus, denn die Straße lag nicht in einer Gegend, die Nairo geläufig war.
Seufzend lehnte er sich zurück und strich sich das nasse schwarze Haar aus dem Gesicht. Er hatte keine andere Wahl gehabt, als nach London zurückzukehren, um das Versprechen zu halten, das er Esmeralda gegeben hatte. Wichtig war nur, dass es seine Schwester glücklich machen würde, denn er hatte bei ihr so viel wiedergutzumachen.
Es hätte kaum einen schlechteren Tag geben können, an dem Louise sich krankmeldete. Seufzend strich sich Rose eine rötlich schimmernde kastanienbraune Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem geflochtenen Zopf gelöst hatte. Der Unordnung im Empfangsbereich nach zu urteilen, hatte sich ihre normalerweise so gut organisierte und effiziente Assistentin schon tags zuvor ziemlich unwohl gefühlt. Sogar auf dem Terminkalender prangte ein großer Kaffeefleck, der Einzelheiten unleserlich machte.
Nicht, dass Rose eine Erinnerung gebraucht hätte. Der Termin war vor einer Woche vereinbart worden, von einer Frau, die mit starkem Akzent sprach und sich als die persönliche Assistentin von Nairo Roja Moreno vorstellte.
„Nairo Roja Moreno", sagte Rose nachdenklich, während ihr Blick auf dem verschmierten Eintrag in ihrem Terminkalender ruhte. Der Sohn einer spanischen Aristokratenfamilie, wie seine persönliche Assistentin nachdrücklich bemerkt hatte. Und der wollte mit ihr über ein Brautkleid sprechen?
Eigentlich hatte sich Rose gestern Abend im Internet über diesen Spanier informieren wollen, aber ihrer Mutter war es so schlecht gegangen, dass sie ihre ganze Fürsorge und Aufmerksamkeit beansprucht hatte.
Tatsächlich war Rose überglücklich gewesen, als sie die E-Mail mit der Bestätigung des Termins aus Spanien erhalten hatte. Es war ihr wie eine Rettung genau zum richtigen Zeitpunkt vorgekommen. Die Pflege ihrer Mutter, die an Krebs litt, hatte sie viel Kraft gekostet. Dazu hatte sie schon eine Ewigkeit keinen nennenswerten Auftrag mehr erhalten, dafür hatte der Skandal um ihre verpatzte Hochzeit gesorgt. Inzwischen war sie schon mit der Miete für die Boutique im Rückstand und konnte kaum noch die laufenden Kosten für ihre Wohnung aufbringen. Aber wenn dieser Nairo Moreno wirklich den Auftrag für das Brautkleid seiner Schwester in ihre Hände legen wollte – zusammen mit der Ausstattung der Brautjungfern und Dutzender Blumenmädchen und Pagen –, konnte sie das vor dem Untergang bewahren. Es konnte ihren Ruf wiederherstellen, sie finanziell sanieren und vielleicht sogar buchstäblich das Leben ihrer Mutter retten.
Joy hatte einen langen, aufzehrenden Kampf gegen den Krebs hinter sich. Sie war von der Operation und der Chemotherapie geschwächt und fing gerade erst an, sich etwas zu erholen. Jeder zusätzliche Stress konnte gefährlich für sie sein. Und nach allem, was es gekostet hatte, ihre ziemlich zerstörte Beziehung von vor zehn Jahren wieder aufzubauen, wollte Rose sich nicht vorstellen, dass das alles wieder kaputtgehen könnte.
Ihr aristokratischer Besuch musste jetzt jeden Moment eintreffen. Zerstreut klopfte Rose mit ihrem Kugelschreiber auf den Terminkalender, während sie durch das Fenster ihres Ateliers in den Regen blickte, der draußen niederprasselte. Nicht gerade der beste Tag, um sich eine Sommerhochzeit vorzustellen.
Jett hatte den Regen gehasst, besonders in dem unbeheizten besetzten Haus. Folglich hatten sie sich an vielen verregneten Tagen im Schlafsack zusammengekuschelt … Überrascht von ihren ungebetenen Erinnerungen, ließ Rose den Kugelschreiber fallen. Er rollte über die Tischplatte, fiel