eBook171 Seiten2 Stunden
Meine erste große Liebe
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Über dieses E-Book
Von wegen Dolce Vita! Als Matteo plötzlich auf Ischia auftaucht, versucht Stephanie mit aller Kraft, kühl zu bleiben. Denn sie fürchtet, dass sich ihre feine Familie wieder zwischen sie und den Mann stellen wird, in dessen Nähe sie noch immer weiche Knie bekommt …
Autor
Catherine Spencer
Zum Schreiben kam Catherine Spencer durch einen glücklichen Zufall. Der Wunsch nach Veränderungen weckte in ihr das Verlangen, einen Roman zu verfassen. Als sie zufällig erfuhr, dass Mills & Boon Autorinnen sucht, kam sie zu dem Schluss, diese Möglichkeit sei zu verlockend, um sie verstreichen zu lassen. Sie wagte den Sprung ins kalte Wasser, kündigte ihre sichere Stelle als Highschool-Englischlehrerin und schickte ihren ersten Entwurf an den englischen Verlag Mills & Boon. Ihre ersten beiden Romankonzepte wurden abgelehnt. Doch schon mit dem dritten Versuch schaffte sie es, zu überzeugen. Seitdem veröffentlichte sie mehr als 25 Bücher, die in 17 Sprachen übersetzt wurden und in 30 Ländern erschienen sind. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, einen Roman fristgerecht fertigzustellen, gibt sie Schreibkurse am College oder in Workshops der RWA (Romance Writers of America) in St. Louis und New York. Catherine ist verheiratet und lebt mit ihrem Ehemann in White Rock, einem Städtchen an der Pazifikküste südlich von Vancouver. Sie hat vier erwachsene Kinder, fünf Enkel, zwei Hunde und eine Katze. In ihrer begrenzten Freizeit genießt sie es, zu schwimmen, zu wandern, zu lesen, Klavier zu spielen, tropische Pflanzen zu züchten und Antiquitäten zu sammeln. Einmal fuhr sie sogar bis nach North Dakota, um eine Woche lang auf der Suche nach Antiquitäten für ihr gemütliches Heim durch Kleinstadtauktionen zu ziehen.
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Buchvorschau
Meine erste große Liebe - Catherine Spencer
IMPRESSUM
Meine erste große Liebe erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2004 by Spencer Books Limited
Originaltitel: „The Italian’s Secret Child"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA
Band 1566 - 2005 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Tina Beckmann
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733749132
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Der Mann trat plötzlich aus der Baumgruppe heraus, die sich etwa zwanzig Meter weiter an der Weggabelung befand. Von dort aus gelangte man in der einen Richtung zur Nachbarvilla, in der anderen zum Strand. Trotz der Entfernung und obwohl die Nachmittagssonne sie blendete, wirkte er so vertraut, dass Stephanie einen erschrockenen Laut ausstieß. Vielleicht waren es die stolze Kopfhaltung oder seine kraftvollen, geschmeidigen Bewegungen. Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund und versteckte sich schnell hinter einem großen Strauch, von wo aus sie mit klopfendem Herzen durch das dichte Blattwerk spähte.
Er konnte es nicht sein!
Bestimmt spielte ihre Fantasie verrückt, weil sie sich in Italien befand. In seinem Land mit seiner Sprache und seiner Kultur. Denn nüchtern betrachtet, war der Gedanke absurd. Er lebte in einem kleinen Nest in der Toskana und verbrachte seine Tage in den Steinbrüchen von Carrara, wo der weltberühmte Marmor abgebaut wurde. Ein einfacher Arbeiter, der in Kanada selbst während seines kurzen Aufenthalts im Sommer immer nur in staubigen Jeans und verschwitzten T-Shirts herumgelaufen war.
Sie hingegen hielt sich mehrere Hundert Meilen weiter südlich auf der Insel Ischia auf, und der Mann in der beigefarbenen Leinenhose und dem weißen Hemd, der gerade den Blick über das azurblaue Meer schweifen ließ, sah nicht im Entferntesten wie ein Arbeiter aus. Er wirkte eher wie einer jener reichen Italiener, die das von Touristen überfüllte Capri mieden und den Sommer lieber auf dieser kleinen, aber wunderschönen Insel verbrachten.
Was ihn jedoch noch lange nicht berechtigte, das von ihren Großeltern gemietete Privatgrundstück zu betreten! Warum also versteckte sie sich dann vor ihm wie eine Diebin, anstatt ihm offen gegenüberzutreten und eine Erklärung für seine Anwesenheit zu verlangen?
Sie tat es, weil sein Anblick eine Flut von Erinnerungen in ihr geweckt hatte. Erinnerungen, die sie jäh in jenen heißen Sommer in Ontario zurückversetzten …
Es war das Jahr, in dem sie neunzehn geworden war. Wie immer verbrachte sie ihre Sommerferien im Haus ihrer Großeltern in Bramley-On-The-Lake. Täglich war die Quecksilbersäule des Thermometers höher geklettert, und die Nächte waren so schwül gewesen, dass niemand Schlaf finden konnte.
Wieder war Stephanie ängstlich und aufgeregt zugleich, wie jedes Mal, wenn sie sich nachts aus dem Haus gestohlen hatte und die Leiter zum Heuboden hinaufgeklettert war. Wie damals spürte sie die raue Pferdedecke unter ihrem nackten Rücken, während sie sich selbstvergessen einem Mann hingegeben hatte, der sechs Jahre älter und unendlich erfahrener war als sie.
Aus dem Nebel der Zeit tauchte der Klang einer sinnlichen Stimme mit einem fremden Akzent auf, und einen verrückten Moment lang empfand sie erneut die Lust, die sie in jenen gestohlenen Stunden der Leidenschaft mit ihm erlebt hatte. Die vibrierende Kraft seines Körpers. Die atemlose Erwartung.
Und bevor es ihr gelang, die Bilder zu verdrängen, packte sie erneut der Schmerz über seine Zurückweisung, und ihr Herz krampfte sich zusammen …
Stephanie zwang sich, tief durchzuatmen und wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Sie würde nicht zulassen, dass die schmerzlichste Zeit ihres Lebens sie nach so vielen Jahren einholte, und das nur, weil am Tag ihrer Ankunft in Italien zufällig ein Mann mit schwarzem Haar und breiten Schultern in ihr Blickfeld geraten war. Wenn sie sich schon von einem so unbedeutenden Zwischenfall derartig aus der Fassung bringen ließ, würde sie am Ende dieses Monats nur noch ein Nervenbündel sein. Und dafür war sie ganz bestimmt nicht mit ihrem Sohn von Kanada hierher geflogen.
Dies ist weniger eine Bitte als ein Befehl. Mit diesen ungewohnt drastischen Worten hatte Großmutter Leyland ihren Brief eröffnet. Am 12. Juli, so schrieb sie weiter, feiern Brandon und ich unseren fünfundsechzigsten Hochzeitstag, und Ihr werdet mir sicher zustimmen, dass dieses Ereignis besonders gewürdigt werden muss. Aus diesem Grund verzichten wir auf die üblichen Geschenke und wünschen uns stattdessen, dass die ganze Familie den Monat Juli mit uns in Italien verbringt. Wir sind der Ansicht, dass die diversen Differenzen zwischen unserem Sohn und unseren Enkeln schon viel zu lange bestehen und endlich beigelegt werden sollten. Um Brandons Gesundheit steht es leider sehr schlecht, und ich möchte, dass er noch miterlebt, wie Ihr zumindest einen ernsthaften Versöhnungsversuch unternehmt. Angesichts der bedingungslosen Liebe, die er Euch allen von Eurem ersten Atemzug an entgegengebracht hat, ist es nun, da er sich unaufhaltsam seinem letzten nähert, wohl das Mindeste, was Ihr tun könnt. Und sollte das nach Erpressung klingen, habe ich kein Problem damit. In meinem Alter kann ich es mir zum Glück leisten, zu machen, was ich für richtig halte, ohne mich dafür entschuldigen oder gar schämen zu müssen.
Besäße ich doch nur einen Bruchteil von Großmutters Mut, dachte Stephanie, als sie vorsichtig aus ihrem Versteck hervortrat. Sie ging zu der Stelle, an der sie den Fremden gesehen hatte, und warf einen Blick auf den Weg, der zum Nachbargrundstück führte. Nichts. Dann trat sie an den Rand der Klippe und sah nach unten, doch sowohl der gewundene Pfad als auch das Strandstück, zu dem dieser führte, waren menschenleer.
Offenbar war der Mann verschwunden. Dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie nicht allein war. Nervös wandte sie sich zur Villa um. Das Licht der untergehenden Sonne tauchte die stuckverzierte Fassade in ein sanftes Licht. Sie dachte an Simon, der von der langen Reise todmüde und zugleich völlig überdreht gewesen war und jetzt ein Nickerchen machte.
„Geh ein bisschen spazieren, Liebes, hatte ihre Großmutter sie ermuntert. „Ich werde solange ein Auge auf den Jungen haben.
Erleichtert, für eine Weile dem Schoß der Familie entfliehen zu können, hatte Stephanie das Angebot dankbar angenommen. Das hatte nichts mit ihren Großeltern oder mit ihrer Mutter zu tun. Auch nicht mit ihrem jüngeren Bruder Andrew, sondern vielmehr mit ihrem Vater und Victor, ihrem älteren Bruder. Fast sieben Jahre hatten sie sich nicht mehr gesehen, doch gleich nachdem sie die ersten Begrüßungsfloskeln ausgetauscht hatten, war sie bereits wieder ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.
„Wirklich tragisch, dass Charles so jung von uns gegangen ist, hatte ihr Vater zum fünf Jahre zurückliegenden Tod ihres Mannes bemerkt. „Aber immerhin ist insofern etwas Gutes dabei herausgekommen, als du jetzt zumindest den Anschein von Anständigkeit wahren kannst.
Verständnislos sah Stephanie ihn an. „Würdest du mir bitte einmal erklären, inwiefern Charles’ Tod mich anständiger gemacht hat?"
„Indem du dich jetzt auf den Witwenstatus berufen kannst, belehrte Victor sie in seiner hochtrabenden Art. „In unserer Familie lässt man sich nämlich nicht scheiden, falls es dir entgangen sein sollte.
„Na, dann war es ja ausgesprochen rücksichtsvoll von Charles, rechtzeitig zu sterben, bevor dieses peinliche Ereignis an die Öffentlichkeit dringen konnte." Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Charles nicht Simons leiblicher Vater war, hatte sie im Stillen hinzugefügt. Sie hütete sich jedoch, es laut auszusprechen, denn sie war von klein auf dazu erzogen worden, unter keinen Umständen die Ehre der Familie Leyland zu beflecken.
Außerdem wollte sie Simon auch in Zukunft so etwas wie ein Familienleben erhalten, selbst wenn er seine Verwandten nur selten sah. Und eins war sicher: Hätte ihr Vater auch nur den geringsten Verdacht gehegt, dass sein einziger Enkel das Ergebnis einer flüchtigen Affäre war, hätte er ihn auf keinen Fall anerkannt. Nicht einmal ihre Mutter kannte die Wahrheit. Nicht, dass Vivienne kein Verständnis für sie gehabt hätte, aber auf Dauer hätte es sie zu sehr belastet, ihrem dominanten Ehemann ein derartiges Geheimnis verschweigen zu müssen.
Also hielt Stephanie es für die beste Lösung, bis auf Weiteres alles beim Alten zu lassen und zumindest nach außen hin die Rolle der gefügigen, respektvollen Tochter zu spielen. Ein weiterer Grund war, dass dieses Familientreffen ihren Großeltern sehr viel bedeutete, und sie wollte ihnen zuliebe nicht die Harmonie gefährden, die ohnehin schon bedroht war.
Als sie eine Steinbank entdeckte, die in einer mit Efeu überrankten Nische stand, wischte sie das trockene Laub darauf beiseite und setzte sich hin. Der Blick über die Bucht von St. Angelo war atemberaubend, und plötzlich war sie trotz aller Probleme froh, dass sie hierher gekommen war. Es war gut für Simon, die Welt kennenzulernen. Außerdem hatte sie sich schon seit Jahren nicht mehr einen ganzen Monat Urlaub gegönnt, um mit ihm zusammen zu sein. Letzte Woche war er neun Jahre alt geworden und zeigte bereits erste Anzeichen von Unabhängigkeit. Nicht mehr lange, und er würde nicht mehr so viel Zeit mit seiner Mutter verbringen wollen.
Aus den Augenwinkeln sah Stephanie, wie sich rechts von ihr etwas bewegte. Nervös wirbelte sie herum und atmete erleichtert auf, als sie feststellte, dass es nur ein Schmetterling war, der sich gerade auf einer süß duftenden gelben Blume niederließ. „Du hast mich erschreckt, sagte sie sanft. „Ich dachte, ich sei ganz allein.
In dem Moment fiel ein Schatten auf den Weg, und eine unvergessliche Stimme drang an ihr Ohr.
„Dann hättest du dich vorhin vergewissern sollen, anstatt anzunehmen, ich sei nicht da, nur weil du mich nicht sehen kannst. Wie geht es dir, Stephanie?"
Benommen blickte sie auf. Er war noch genauso schön, wie sie ihn in Erinnerung hatte.
Offenbar hatte der Schock darüber, ihm so unerwartet wieder zu begegnen, ihr Denkvermögen beeinträchtigt, denn das einzige Wort, das sie herausbrachte, war „Simon!".
„Dio, du verstehst es wirklich, dem Ego eines Mannes einen Dämpfer zu verpassen, stellte der Mann amüsiert fest. „Habe ich damals so wenig Eindruck auf dich gemacht, dass du dich nicht einmal an meinen Namen erinnerst?
Wäre es doch nur so gewesen!
„Matteo di Rossi, sagte Stephanie heiser. „Was, in aller Welt, tust du hier?
„Ich lebe hier – zumindest zeitweise."
„Aber …" Irritiert blickte sie in Richtung Villa.
„Ich wohne nebenan, klärte er sie auf. „Im Gärtnerhaus.
Wenigstens das ergab einen Sinn in einer Welt, die plötzlich verrückt zu spielen schien. „Du bist also nicht mehr im … Steinbruch?"
„Ich habe viele Interessen. Marmor ist nur eines davon. Wer ist Simon? Dein Mann?"
„Ich bin nicht verheiratet, erwiderte sie und vermied es, ihn anzusehen. „Das heißt, ich bin es nicht mehr.
„Ja, ich weiß. Deine Großmutter hat mir von deiner Scheidung erzählt. Wusstest du nicht, dass wir all die Jahre in Kontakt geblieben sind?"
Stephanie wurde heiß. Was, in aller Welt, mochte
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