Traumreise nach Paris
Von Carole Mortimer
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Über dieses E-Book
Jacks Rache ist süß! Dass die hübsche Floristin Mattie absichtlich die Blumensendungen samt Karten vertauscht, die er vier Frauen schicken wollte, geht ihm entschieden zu weit. Okay, dann muss Mattie ihn eben auf seinem traumhaften Trip nach Paris begleiten …
Carole Mortimer
Carole Mortimer was born in England, the youngest of three children. She began writing in 1978, and has now written over one hundred and seventy books for Harlequin Mills and Boon®. Carole has six sons, Matthew, Joshua, Timothy, Michael, David and Peter. She says, ‘I’m happily married to Peter senior; we’re best friends as well as lovers, which is probably the best recipe for a successful relationship. We live in a lovely part of England.’
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Buchvorschau
Traumreise nach Paris - Carole Mortimer
IMPRESSUM
Traumreise nach Paris erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2003 by Carole Mortimer
Originaltitel: „In Separate Bedrooms"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA
Band 1541 - 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Elke Schuller
Umschlagsmotive: javi_indy / Getty Images
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733745035
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Aber dieser Mann ist ein unverbesserlicher Frauenheld, Mom!", rief Mattie aufgebracht. Ihre dunklen blauen Augen blitzten, und ihr zartes Gesicht schien zu glühen. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Haar knistern und im nächsten Moment anfangen, Funken zu sprühen, so empört war sie.
„Urteilst du da nicht etwas vorschnell?, erwiderte ihre Mutter. „Wir wissen doch beide, wie oft du dich schon in einem Menschen getäuscht hast.
Dann wurde ihre Stimme sanft. „Oder reagierst du etwa so heftig, weil du diese Geschichte mit Richard noch nicht überwunden hast?"
Aber Mattie wollte jetzt nicht daran denken, wie sehr sie von Richard gedemütigt worden war. Drei Monate nachdem sie sich kennengelernt hatten, hatte er ihr plötzlich eines Tages gesagt, sie könnten sich nicht mehr sehen, weil er verlobt sei und in einigen Tagen heiraten würde.
„Obwohl er nach allem, was du mir über ihn erzählt hast, mit seinen Gefühlen tatsächlich etwas freigebig umzugehen scheint", gab ihre Mutter zu.
„Etwas, Mom? Er hat vier Freundinnen gleichzeitig. Vier!, wiederholte Mattie angewidert. „Und drei von ihnen sind offensichtlich sogar verheiratet.
„Dann sollten sie es besser wissen und sich mehr ihren Ehemännern widmen, bemerkte ihre Mutter kritisch. „Alleinstehende Männer denken oft, sie seien umso sicherer, je mehr Beziehungen sie haben.
„Sicher wovor, Mom?"
„Vor dem Heiraten."
„Welche Frau, die halbwegs bei Verstand ist, würde denn einen solchen Mann heiraten wollen? Er ist ein … ein unersättlicher Schürzenjäger."
„Wenn es nach mir ginge, sollte man ihn an den Pranger stellen und öffentlich auspeitschen", erklang plötzlich eine amüsierte, unverkennbar männliche Stimme von der offenen Tür her.
Mattie errötete verlegen und wagte nicht, sich umzudrehen. Aber wie hätte sie denn auch ahnen können, dass jemand ihnen zuhörte? Und dann auch noch ein Mann! Sie war ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie am Sonntag im Büro ihrer Mutter ungestört sein würden.
Ihre Mutter hingegen schien überhaupt nicht verlegen. Sie stand von ihrem Schreibtisch auf und schenkte dem Besucher ein charmantes Lächeln. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?"
„Mrs. Crawford? Ich bin Jack Beauchamp, stellte der Mann sich vor. „Ich hatte gestern angerufen und mich erkundigt, ob Sie meinen Hund nächstes Wochenende beherbergen können. Sie meinten, ich solle vorbeikommen und mich erst mal bei Ihnen umsehen. Hier bin ich.
Mattie wurde blass. Der unerwartete Besucher war also ein Kunde, der seinen Hund in der Hundepension ihrer Mutter unterbringen wollte.
„Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen, fügte er hinzu. „Sie sagten, ich könne heute Nachmittag vorbeikommen, trotz des Sonntags.
Mattie schluckte trocken. Sie hatte sich noch nie so unbehaglich gefühlt.
„Ja, sicher, Mr. Beauchamp, erwiderte ihre Mutter freundlich. „Ich führe Sie gern herum und zeige Ihnen, wie gut die Tiere bei uns versorgt sind. Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie einen Bearded Collie?
Typisch Mom, dachte Mattie. Hunde gingen ihr nie aus dem Kopf, doch ihre Besitzer interessierten sie nicht.
„Er heißt Harry, bestätigte Jack Beauchamp. „Aber wenn Sie gerade beschäftigt sind, kann mir gerne auch Ihre Mitarbeiterin alles zeigen.
Mitarbeiterin? Ja, so sehe ich wahrscheinlich aus, gestand sich Mattie ein. Sie trug ausgeblichene Jeans und ein altes T-Shirt, genau die richtige Kleidung, um in den Zwingern zu arbeiten – was sie an den Sonntagen häufig tat, wenn sie sich nicht um ihren Laden zu kümmern brauchte.
Sie atmete tief durch, bevor sie sich umdrehte – und den attraktivsten Mann vor sich stehen sah, der ihr jemals begegnet war. Er war Anfang dreißig, groß, schlank, und hatte kurzes dunkles Haar und Lachfältchen um die auffallend dunklen braunen Augen. Eine Farbe wie geschmolzene Schokolade, musste sie unwillkürlich denken. Sein Blick schien unergründlich – und war zugleich so sanft wie eine zarte Liebkosung.
Sein markantes Gesicht war ausdrucksvoll und sonnengebräunt. Die festen Lippen machten den Eindruck, als würde er viel lachen, und seine Nase sah aus, als wäre sie schon einmal gebrochen gewesen. Das Kinn allerdings wirkte, wie man so sagt, energisch. Er trug dunkelblaue Jeans und ein einfaches schwarzes T-Shirt. Alles in allem sah er beeindruckend aus, entspannt und lebenslustig.
„Selbstverständlich zeige ich Ihnen gern alles, bestätigte Mattie schließlich. Ihre Stimme klang kühl. „Sie haben ganz richtig bemerkt, dass meine Mutter im Moment sehr beschäftigt ist.
„Verstehe." Jack Beauchamps Augen funkelten belustigt.
Anscheinend amüsierte ihn ihr dezenter Hinweis, dass sie nicht einfach eine Mitarbeiterin war. Ob er sich für seinen Irrtum entschuldigen würde? Nein, und er machte nicht einmal eine höfliche Bemerkung in der Art, dass ihm die ausgeprägte Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrer Mutter hätte auffallen müssen. Er stand nur da und sah aus, als fände er die ganze Situation komisch.
„Aber Mattie, ich …"
„Nein, mach du ruhig mit deiner Arbeit weiter, unterbrach Mattie ihre Mutter, bevor sie ausreden konnte. „Ich bin sicher, Mr. Beauchamp und ich kommen gut allein zurecht.
Ihre Mutter sah sie fragend und zugleich etwas besorgt an. Ja, ich bin in genau der richtigen Stimmung, einem so selbstherrlichen Mann wie Jack Beauchamp einen kleinen Dämpfer zu verpassen, gestand sich Mattie ein. Ihre Mutter schien das bemerkt zu haben und befürchtete nun wohl, Mattie könnte ihren Kunden vergraulen.
Mattie verstand ihre Sorge. Ihre Hundepension hatte im vergangenen Jahr schwierige Zeiten durchgemacht, weil sich immer mehr Leute privat als „Hundesitter" anboten. Leute, die keine Vorstellung davon hatte, dass dieser Job harte Arbeit bedeutete und man rund um die Uhr für seine Schützlinge da sein musste.
Das „Waudorf-Astoria" – der Name war eine Anspielung auf das berühmte Luxushotel Waldorf-Astoria in New York – sollte etwas ganz Besonderes sein und alle anderen Hundepensionen übertreffen. Dass ihrer Mutter das gelungen war, würde sie Jack Beauchamp jetzt demonstrieren. Ja, ich werde mein Bestes tun, um ihn für Mom als Kunden zu gewinnen, nahm sich Mattie vor.
„Wenn Sie mir folgen wollen, Mr. Beauchamp, dann zeige ich Ihnen, wie unsere vierbeinigen Gäste untergebracht sind", forderte sie ihn auf und bemerkte, wie ungewohnt gestelzt sie klang. Wahrscheinlich lag es daran, dass ihr die Situation noch immer peinlich war.
„Sie brauchen nur zu pfeifen, Miss Crawford, und ich folge Ihnen überallhin."
„Wie bitte?", fragte sie fassungslos. Hatte er wirklich gesagt, was sie zu hören gemeint hatte? Er hatte so leise gesprochen, dass ihre Mutter nicht einmal etwas bemerkt zu haben schien.
„Ich sagte, dass das Wetter sehr angenehm ist, seit der Wind zu pfeifen aufgehört hat", antwortete Jack Beauchamp, und wieder funkelten seine dunklen Augen belustigt.
Tatsächlich schien er sich vom ersten Moment an insgeheim über sie zu amüsieren. Und dass er nun behauptete, nur etwas über das Wetter gesagt zu haben, machte sie sprachlos.
„Nach Ihnen, Mr. Beauchamp", sagte Mattie kühl, als er ihr die Tür aufhielt.
„Ladies first", widersprach er und verbeugte sich gespielt förmlich.
„Danke, aber bei uns ist der Kunde König und hat den Vortritt."
„Das mag ja sein, Miss Crawford, aber meine Erziehung gebietet mir, niemals vor der Dame durch eine Tür zu gehen."
„Und meine gebietet mir … Ach, egal!" Um das sinnlose Hin und Her zu beenden, machte sie einen Schritt auf die Tür zu und wollte hinausgehen. Im selben Moment entschloss sich Jack Beauchamp, das Gleiche zu tun. Und so kam es, wie es kommen musste: Sie stießen zusammen. Unwillkürlich registrierte sie seinen festen, muskulösen Körper, dann war sie an ihm vorbei und stand in der Frühlingssonne.
„Tut mir leid", entschuldigte sich Mattie, nachdem er ihr ins Freie gefolgt war.
„Mir war es ein Vergnügen", erwiderte er mit einem entwaffnenden Lächeln.
Ein Vergnügen? Hatte er die Situation etwa absichtlich provoziert? Das würde sie ihm durchaus zutrauen. Aber sie musste auch zugeben, dass die Berührung keineswegs unangenehm gewesen war. Überrascht stellte sie fest, dass ihre Haut noch immer seltsam prickelte …
„Zum Glück ist hier draußen Platz genug, dass wir uns nicht gegenseitig auf die Füße treten müssen", hörte sie sich sagen und registrierte die Frostigkeit in ihrer Stimme.
„Ich werde besser aufpassen, versprach er mit einem schalkhaften Lächeln und folgte ihr den von wuchernden Blumenbeeten gesäumten Weg entlang, der zu dem Nebengebäude führte, in dem die Hunde untergebracht waren. „Sie kommen mir irgendwie bekannt vor, Miss Crawford. Kann es sein, dass wir uns schon mal begegnet sind?
Sie atmete tief durch. Wollte Jack Beauchamp mit ihr flirten, oder hatte er sie tatsächlich schon einmal gesehen? Wie auch immer, sie durfte sich nicht anmerken lassen, was sie von ihm hielt, sonst würde er seinen Hund bestimmt nicht im „Waudorf-Astoria" unterbringen. Und schließlich brauchte ihre Mutter jeden Kunden, den sie bekommen konnte.
„Dass wir uns in denselben gesellschaftlichen Kreisen bewegen, möchte ich bezweifeln", erwiderte Mattie ausweichend.
„Ich bewege mich nicht in den sogenannten Kreisen, konterte er. „Außerdem bin ich mir sicher, Ihnen auch nicht auf einer Party oder bei einem anderen gesellschaftlichen Ereignis begegnet zu sein.
Er betrachtete ihr zartes Gesicht, als würde er darin nach etwas suchen. „Sie kommen mit nur irgendwie vertraut vor", fügte er hinzu und zuckte dann die Schultern.
„Das muss ein Irrtum sein." Sie setzte ein gespieltes Lächeln auf und senkte dann den Blick, um sich ihre wahren Empfindungen nicht anmerken zu lassen. Jack Beauchamp konnte die Bemerkung interpretieren, wie er wollte. Entweder, dass sie sich noch nie begegnet waren, oder dass sie sich nicht an ihn erinnerte, weil er sie nicht beeindruckt hatte. Letzteres stimmte natürlich ganz und gar nicht. Er war mehr als beeindruckend, er war umwerfend.
Und sie wusste, wer er war.
„Hier entlang", sagte sie und schloss die Tür des Nebengebäudes auf. Sofort begannen die Hunde, aufgeregt zu bellen.
„Das Gebäude ist natürlich beheizt, und alle Räume sind mit pflegeleichtem Teppich ausgelegt, erklärte Mattie, während sie den Gang zwischen den Zwingern entlangging. Ab und zu blieb sie stehen und streichelte einen der Hunde durch den Maschendraht. „Für Hunde, die nicht gern auf dem Boden liegen, haben wir sogar Sessel. Die Schlafkörbe und Decken werden natürlich für jeden neuen Gast gereinigt und desinfiziert. Es ist uns aber auch durchaus recht, wenn Sie Korb und Decke Ihres Lieblings mitbringen wollen.
Da sie ihrer Mutter schon seit Jahren an den Wochenenden half, traf sie im Umgang mit Kunden mittlerweile mühelos den richtigen Ton. Die Unterbringung im „Waudorf-Astoria" war nicht billig, und Jack Beauchamp sollte wissen, was er für sein Geld bekommen würde.
„Für diejenigen unserer Gäste, die nicht auf ihre gewohnten Seifenopern verzichten wollen, stellen wir auch Fernseher bereit, scherzte sie. „Wie Sie sehen, Mr. Beauchamp, sind …
Doch dann bemerkte sie, dass er ihr nicht gefolgt war, sondern immer noch vor dem Zwinger am Eingang stand und die Labradorhündin darin musterte. Die wedelte begeistert mit dem Schwanz und hatte die Schnauze durch den Maschendraht geschoben, um sich streicheln zu lassen.
Mattie ging zurück und kraulte die Hündin liebevoll. „Das ist Sophie", erklärte sie Jack