Ein verführerischer Plan
Von Julia James
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Über dieses E-Book
Fast spürt Rachel noch seine zärtlichen Berührungen auf ihrer Haut - da verkündet Vito Farneste öffentlich, dass er nur mit ihr gespielt hat. Für immer will sie den Millionär aus ihrem Herzen verbannen - bis ein tragisches Ereignis sie zwingt, wieder auf ihn zuzugehen
Julia James
Julia James lebt in England. Als Teenager las sie die Bücher von Mills & Boon und kam zum ersten Mal in Berührung mit Georgette Heyer und Daphne du Maurier. Seitdem ist sie ihnen verfallen. Sie liebt die englische Countryside mit ihren Cottages und altehrwürdigen Schlössern aus den unterschiedlichsten historischen Perioden (jede mit ihrem eigenen Glanz und ihrer eigenen Faszination). Und ebenso wie die englische schätzt James ihre europäische Herkunft. Ihre Lieblingslandschaft ist die Mittelmeerregion – „die Wiege der europäischen Zivilisation“. Es macht ihr immer wieder Freude, dort antike Städte zu erkunden, archäologische Denkmäler zu besuchen und durch wunderschöne Landschaften zu wandern. Wenn sie gerade nicht schreibt, verbringt sie sehr viel Zeit mit ihrer Familie, stickt gerne oder wühlt in ihrem Garten. Sie bezeichnet sich selbst als „hoffnungslosen Koch“ und backt mit Vorliebe sehr klebrige Kuchen, die sie („unglücklicherweise“) auch noch gern isst. Über ihren Beruf als Liebesromanautorin sagt Julia James: „Romantische Romane zu schreiben, macht Spaß, ist genussvoll und bestätigt die wichtigste Wahrheit des Lebens, dass die Liebe es erst lebenswert macht. Sie macht uns Menschen aus und ist das größte Geschenk von allen!“
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Ein verführerischer Plan - Julia James
IMPRESSUM
Ein verführerischer Plan erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2005 by Julia James
Originaltitel: „His Wedding Ring of Revenge"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 1702 - 2006 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Karin Weiss
Umschlagsmotive: conrado / Shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733749088
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Das kristallklare Wasser des Springbrunnens mitten auf dem riesigen Vorplatz schoss in hohen Fontänen nach oben und verteilte sich dann auf dem glatt polierten Granit. In der leichten Brise, die zwischen den hohen Gebäuden hindurchwehte, wurden die winzigen Tropfen des in die Höhe spritzenden Wassers wie ein leichter Sprühnebel in Rachels Richtung geweht, als sie daran vorbeiging.
Er fühlte sich auf ihrer Haut kühl an.
Und genau das musste sie sein. Kühl, ruhig und beherrscht. Sie durfte keinerlei Gefühle zeigen. Sie war hier, um etwas Geschäftliches zu erledigen. Nicht mehr und nicht weniger.
Denn wenn sie ihr Vorhaben in einem anderen Licht sah, dann …
Nein! Denk nicht daran. Hab keine Gefühle. Nur so kannst du das hinter dich bringen.
Und vor allem, erinnere dich nicht …
Wieder legte sich ein feiner Sprühnebel auf ihr Gesicht.
Sie blieb stehen und genoss einen Moment die beruhigende Stille des geschickt konstruierten Brunnens am Eingang des glänzenden neuen Bürogebäudes. Es gehörte der englischen Niederlassung von Farneste Industriale, einem riesigen internationalen Konzern, und lag in dem neuen Industriepark am Rande von Chiswick, einem der ältesten Vororte Londons, in der Nähe des Autobahnzubringers und des Flughafens Heathrow.
Rachel ging weiter. Sie sah in dem teuren Kostüm und den hochhackigen Schuhen sehr elegant aus. Beim Gehen wiegte sie sich verführerisch in den Hüften. Zwei Stunden hatte sie gebraucht, bis sie mit ihrem Aussehen zufrieden gewesen war. Das lange Haar hatte sie gewaschen und geföhnt, sie hatte Make-up aufgetragen und die Fingernägel lackiert. Zu dem kurzen engen Rock und der eleganten Jacke trug sie ein Seidentop. Das perfekt sitzende Designerkostüm betonte ihre vollen Brüste und den flachen Bauch.
Die eleganten italienischen Schuhe und die Lederhandtasche waren farblich auf das Kostüm abgestimmt. Auf der Suche nach dieser Tasche war sie in jedem Kaufhaus und in jeder Boutique gewesen, von Chelsea bis Knightsbridge, von der Bond Street bis Kensington. Und am Ende war die Suche erfolgreich gewesen.
Immerhin stellte der Mann, den sie beeindrucken wollte, außergewöhnlich hohe Ansprüche. Das wusste sie aus Erfahrung. Einmal war sie seinen Ansprüchen nicht gerecht geworden. Doch daran erinnerte sie sich nur ungern. Es war zu demütigend und bedrückend gewesen und durfte sich nicht wiederholen.
Rachel nahm sich fest vor, kühl aufzutreten und sich nicht beirren oder verunsichern zu lassen. Das war sie sich schuldig. Sie sah gut aus, war groß, schlank und hatte langes blondes Haar. Insgesamt wirkte sie ausgesprochen gepflegt, wie ihre Mutter es ausgedrückt hätte.
Bei dem Gedanken an ihre Mutter wurde Rachel von Rührung übermannt. Doch sie verdrängte diese Regung rasch, denn Gefühle waren bei dem, was sie vorhatte, fehl am Platz. Wenn sie etwas erreichen wollte, musste sie ruhig und gefasst auftreten. Es ging um ein Geschäft. Und um nichts anderes.
Während sie die breite Treppe hinaufging, öffnete sich automatisch die riesige Doppeltür. Sie betrat die überaus großzügig gestaltete Eingangshalle, in der es angenehm kühl war und in der jedes Geräusch widerhallte, und hörte, wie sich die Tür hinter ihr leise schloss. Als wäre ich eine Gefangene, überlegte sie und schauderte bei dieser Vorstellung. Natürlich war sie keine Gefangene. Nicht einmal eine Geisel. Sie war hier, um jemandem ein Geschäft vorzuschlagen.
Wichtig war, dass sie nicht lange darum herumredete, sondern gleich zur Sache kam. Sie durfte sich nicht ablenken und nicht irritieren lassen.
Entschlossen ging sie über den Marmorfußboden auf den halbkreisförmigen Empfangsbereich zu, der sich in der Mitte der Eingangshalle befand.
„Ich möchte zu Mr. Farneste", erklärte sie ruhig.
„Wie ist Ihr Name?", fragte die elegant gekleidete Empfangsdame höflich und blätterte in dem Terminkalender.
„Rachel Vaile", erwiderte sie mit fester Stimme.
Die Rezeptionistin runzelte die Stirn. „Es tut mir leid, Miss Vaile. Es ist kein Termin für Sie eingetragen."
Rachel ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Rufen Sie ihn bitte an, und sagen Sie ihm, wer ihn sprechen will. Er wird Zeit für mich haben", versicherte sie der Frau, die ihr einen skeptischen Blick zuwarf.
Sie hält mich für eine seiner Geliebten und weiß nicht, wie sie sich verhalten soll, überlegte Rachel und konnte sich ein ironisches Lächeln nicht verkneifen.
„Einen Moment, bitte." Die Empfangsdame griff nach dem Telefon. Als zuverlässige Mitarbeiterin musste sie natürlich das tun, was man von ihr erwartete, und mit der Sekretärin sprechen. Das war Rachel klar.
„Mrs. Walters? Hier am Empfang ist eine Miss Rachel Vaile. Im Terminkalender ist sie nicht eingetragen. Sie schwieg und hörte zu, was ihre Gesprächspartnerin antwortete. „Gut. Vielen Dank, Mrs. Walters.
Nach ihrer Miene zu urteilen, hatte man ihr aufgetragen, Rachel wegzuschicken.
Ehe die Frau den Hörer auflegen konnte, hatte Rachel ihn ihr ruhig aus der Hand genommen, ohne auf ihren Protest zu achten. „Mrs. Walters? Hier spricht Rachel Vaile. Teilen Sie Mr. Farneste bitte mit, dass ich am Empfang bin und ihm etwas anbieten möchte, das für ihn einen besonderen Wert hat. Vielen Dank. Ach so, Mrs. Walters, informieren Sie ihn bitte sofort, denn wenn er in drei Minuten nicht hier ist, verlasse ich das Gebäude und ziehe das Angebot zurück. Guten Tag." Sie reichte der Empfangsdame, die sie sprachlos ansah, den Hörer.
„Ich warte da drüben", erklärte Rachel kühl, während sie auf die Uhr blickte. Dann durchquerte sie die Eingangshalle in Richtung der Sitzgruppe aus weißem Leder und setzte sich auf das Sofa. Sie nahm eine Ausgabe der Times in die Hand, die auf dem Tisch lag, und fing an, die Titelseite zu lesen.
Nach genau zwei Minuten und fünfzig Sekunden läutete das Telefon am Empfang. Rachel blätterte um und las weiter.
Als wenig später die Empfangsdame neben ihr stand, legte sie die Zeitung weg.
„Mrs. Walters erwartet Sie auf der Direktionsetage, Miss Vaile", verkündete die Frau mit einer Stimme, die ihr Erstaunen verriet.
Der Lift brachte Rachel nach oben. Sie betrachtete sich in den bronzegetönten Spiegeln. Als der Aufzug stehen blieb und die Türen sich öffneten, kam ihr eine freundliche Frau mittleren Alters entgegen.
„Miss Vaile?, fragte sie. Rachel nickte mit undurchdringlicher Miene, und die Frau fügte hinzu: „Würden Sie bitte mitkommen?
Sie führte sie über einen breiten, langen Flur, auf dem in unregelmäßigen Abständen Furcht einflößende Statuen standen.
Am Ende des Flurs befand sich ein weiterer Empfangsbereich, wo zwei hübsche junge Frauen beschäftigt waren. Rachel spürte ihre neugierigen Blicke, doch sie folgte Mrs. Walters mit regloser Miene in deren Büro. Schließlich klopfte die Sekretärin an die Verbindungstür aus massivem Holz, ehe sie sie öffnete.
„Mr. Farneste, Miss Vaile ist da", verkündete sie.
Äußerlich ruhig und gelassen, betrat Rachel den Raum.
Vito Farneste hatte sich in den sieben Jahren nicht verändert und war immer noch der attraktivste Mann, den Rachel jemals kennengelernt hatte.
Obwohl man Männer im Allgemeinen nicht als schön bezeichnen konnte, traf diese Beschreibung auf Vito zu. Unwillkürlich verglich Rachel ihn mit einem Engel. Er war jedoch kein Engel des Lichts, sondern höchstens ein Engel der Finsternis und die personifizierte Versuchung.
Schweigend lehnte er sich in dem schwarzen Ledersessel zurück und legte die Hand auf den schwarzen Schreibtisch. Das weiße Hemd und die goldene Armbanduhr betonten seine gebräunte Haut. Offenbar hielt er es nicht für nötig, aufzustehen.
Mrs. Walters schloss die Tür hinter Rachel, während Vito sie ruhig und mit undurchdringlicher Miene betrachtete.
In dem Schweigen, das zwischen ihnen herrschte, fühlte Rachel sich zurückversetzt in die Zeit, als sie ihn kennengelernt hatte. Sie erinnerte sich an die ersten Worte, die er vor elf Jahren an sie gerichtet hatte.
Rachel war gerade vierzehn Jahre alt gewesen, ein hoch aufgeschossener und etwas linkischer Teenager. Eigentlich hatte sie die ersten zwei Ferienwochen bei einer Schulfreundin verbringen wollen, doch am letzten Schultag war Jenny krank geworden, und ihre Eltern hatten die Einladung zurückgezogen. Die Internatsleitung hatte Rachels Mutter informiert, die ihr sogleich das Flugticket hatte zustellen lassen.
Da Rachel wusste, dass ihre Mutter Arlene sie nicht um sich haben wollte, flog sie mit gemischten Gefühlen nach Italien. Seit Arlene mit Enrico Farneste zusammen und seinetwegen nach Italien gezogen war, sah Rachel sie normalerweise jeweils nur für eine Woche in den Schulferien. Dann wohnten sie auf Enricos Kosten in einem Londoner Luxushotel. Arlene war immer froh, wenn die Zeit vorbei war und sie zu Enrico zurückfliegen konnte. Das spürte Rachel.
Aber dieses Mal hatte sie keine Wahl, sie musste die Ferien in Italien verbringen, in der wunderschönen Villa, in der Enrico Arlene untergebracht hatte. Sie lag an einem Hügel oberhalb eines Touristenorts an der ligurischen Küste, nicht weit von Turin entfernt, wo sich der Hauptsitz des Farneste-Konzerns befand. Nachdem ein Chauffeur Rachel am Nachmittag am Flughafen abgeholt und in die Villa gebracht hatte, zog sie sich rasch um und lief zu dem Swimmingpool auf der untersten Terrasse.
Außer der Haushälterin, die nur italienisch sprach, schien niemand zu Hause zu sein, obwohl ein roter Sportwagen in der Einfahrt stand. Meine Mutter und Enrico sind offenbar ausgegangen, überlegte Rachel, während sie glücklich im Wasser umherschwamm, das die Sonne, die vom klaren Himmel schien, gewärmt hatte.
Nach mehreren Bahnen machte sie eine Pause, legte die Hand auf den gefliesten Rand des Swimmingpools und atmete einige Male tief durch. Das lange Haar, das sie zusammengebunden hatte, fiel ihr über eine Schulter. Als sie sich umdrehte, merkte sie, dass sie nicht allein war.
Ein sehr schlanker, großer Italiener von ungefähr zwanzig Jahren stand auf der obersten Stufe der Steintreppe und rührte sich nicht.
Er trug eine perfekt sitzende, elegante helle Freizeithose, die seine schmalen Hüften und den flachen Bauch betonte. Die Ärmel des hellen Hemdes, dessen oberste Knöpfe geöffnet waren, hatte er hochgekrempelt. Als er schließlich die Treppe hinunterging, bewegte er sich so geschmeidig, dass es Rachel beinahe den Atem verschlug.
Sie konnte den Blick nicht abwenden. So einen schönen Mann hatte sie noch nie gesehen. Fasziniert betrachtete sie seine gebräunte Haut, das schwarze Haar, die wie gemeißelt wirkenden Gesichtszüge, die gerade Nase, die verführerischen Lippen. Er trug eine Sonnenbrille und wirkte ungemein kühl, selbstbewusst und weltgewandt. Er hätte ein Filmstar oder ein männliches Model sein können.
Rachel war sich seiner Gegenwart viel zu sehr bewusst. Sie wurde ganz nervös, kam sich dumm vor und fühlte sich wie betäubt.
Ungefähr zwei Meter vor dem Swimmingpool blieb er stehen und sah sie an. Seine Augen waren hinter den dunklen Gläsern der Sonnenbrille nicht zu erkennen. Doch Rachel hatte plötzlich das Gefühl, zu viel nackte Haut zu zeigen, obwohl sie einen sportlich geschnittenen Badeanzug trug.
Wusste er, dass ihre Mutter sie hatte kommen lassen?
Rachel hatte keine Ahnung, wer er war. Er sah nicht nur atemberaubend gut aus, sondern strahlte auch eine natürliche Arroganz aus. Vermutlich rissen sich die Frauen um ihn und versuchten mit allen möglichen Tricks, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
Rachel wurde ganz verlegen, als ihr bewusst wurde, dass sie momentan seine gesamte Aufmerksamkeit erregte. Es verunsicherte sie, dass er sie mit regloser Miene abschätzend musterte.
Die Abschiedsworte der Internatsleiterin hatte Rachel noch im Ohr. Die Frau hatte sie vor den italienischen Männern gewarnt, die angeblich eine Schwäche für blonde Frauen hatten. Wer auch immer er