Skandalöse Affäre mit dem Milliardär
Von Angela Bissell
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Über dieses E-Book
Sie sah, was sich in seinen Augen widerspiegelte. Hunger. Verlangen Der spanische Milliardär Xavier de la Vega ist skeptisch: Die Fremde behauptet, sie hätte für ihn einen Brief von seiner leiblichen Mutter. Bisher wusste er nur, dass er adoptiert wurde - seine Herkunft war ein Geheimnis. Lügt diese Jordan? Um das herauszufinden, lädt Xavier sie auf sein herrliches Anwesen am Meer ein, wo etwas Ungeahntes passiert: Zwischen ihnen funkt es heiß, und eine lustvolle Affäre beginnt. Doch das bleibt nicht unbemerkt. Ein Skandal entbrennt um Xavier, seine schöne Geliebte und die Vergangenheit, die er für immer vergessen wollte …
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Buchvorschau
Skandalöse Affäre mit dem Milliardär - Angela Bissell
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2018 by Angela Bissell
Originaltitel: „A Mistress, A Scandal, A Ring"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2371 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Natasha Klug
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733711931
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Sie müssen jetzt gehen, Señorita."
Jordan Walsh legte den Kopf in den Nacken, bis sie dem uniformierten Sicherheitsmann in die Augen sehen konnte. „Das werde ich nicht tun", erklärte sie ihm und machte keinerlei Anstalten, von dem Stuhl aufzustehen, auf dem sie nun schon seit über zwei Stunden saß.
Der große Mann runzelte die Stirn. „Sie müssen gehen. Das Gebäude schließt jetzt."
Das Gebäude – damit war nichts anderes als der Vega Tower gemeint. Ein riesiger Monolith aus Glas und Stahl, der im Herzen des Geschäftsdistrikts von Barcelona stand und alles um ihn herum in den Schatten stellte. Er hatte beinahe zweieinhalb Milliarden Dollar gekostet und erstreckte sich vom Fundament bis zur Spitze über vierundvierzig Stockwerke. Das alles wusste Jordan deshalb so genau, weil sie genug Zeit gehabt hatte, die Hochglanzbroschüre mit dem Titel Die Vega Unternehmensgruppe – Sechzig Jahre Erfolg durchzulesen, die neben ihr auf dem niedrigen Beistelltisch im Warteraum lag.
Zwei Mal, um genau zu sein.
„Ohne einen Termin bei Mr. de la Vega werde ich dieses Gebäude nicht verlassen", stellte sie entschieden klar.
Das war keine wirkliche Neuigkeit für den Sicherheitsmann. Dieselbe Forderung hatte sie auch gestellt, als sie vor zwei Stunden eingetroffen war. Und noch einmal eine Stunde später, als deutlich geworden war, dass seine Nachfrage bei der Assistentin des Geschäftsführers nicht zum gewünschten Ergebnis führen würde.
„Er ist nicht verfügbar."
„Weshalb ich auch nicht um ein sofortiges Treffen, sondern lediglich um einen Termin gebeten habe", entgegnete sie mit engelsgleicher Geduld.
„Das ist leider nicht möglich." Er umfasste ihren Oberarm mit seiner riesigen Pranke und zog sie auf die Füße.
Jordan atmete scharf ein. „Warten Sie! Sie stemmte ihre Fußsohlen gegen den weißen Marmorfußboden. „Sie wollen mich doch nicht ernsthaft aus dem Gebäude schleifen, oder?
„Es tut mir wirklich sehr leid", sagte er, doch sein Blick wirkte weniger entschuldigend als vielmehr mitleidig. Und das war etwas, das Jordan überhaupt nicht leiden konnte.
Es war nicht schwer, sich auszurechnen, was er und seine Kollegen über sie dachten. Ein Mann, so wohlhabend und mächtig wie ihr Boss, musste eine Vielzahl von weiblichen Bewunderern haben. Und als seine Angestellten hatten sie diesbezüglich sicher genaue Anweisungen.
Aber Jordan war keine beleidigte Verflossene oder Möchtegerngeliebte.
„Bitte, wiederholte sie und verabscheute den flehentlichen Klang ihrer Stimme. „Können Sie nicht einfach noch mal in seinem Büro anrufen?
Irgendjemand musste doch noch da sein. Sicher, es war fast halb sieben. Aber sie hatte erst gestern in einem Online-Artikel über ihn gelesen, dass er oft bis spät in die Nacht arbeitete und das auch von seinen Mitarbeitern erwartete.
Doch der Sicherheitsbeamte schüttelte den Kopf. „Rufen Sie morgen wieder an."
Frustriert kniff Jordan die Augen zusammen. Sie hatte schon am Tag zuvor angerufen. Und dem davor. Und jedes Mal war sie an der hochnäsigen Assistentin des Geschäftsführers gescheitert. Deshalb hatte sie sich an diesem drückend heißen Augustnachmittag auf den Weg gemacht, ihrem Anliegen persönlich Nachdruck zu verleihen.
Sie gab sich alle Mühe, sich zu wehren, und machte sich so schwer wie möglich, aber der Sicherheitsmann war einfach viel zu stark für sie. Und als er sich in Bewegung setzte, blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm hinterherzustolpern. Sie waren schon fast beim Ausgang angelangt. Nur noch ein paar Schritte, und sie würde sich draußen auf dem Gehweg wiederfinden.
Die Glastüren öffneten sich und ließen einen Schwall heißer Luft herein. Jordan dachte an den Umschlag in ihrer Tasche – den Brief, den sie um den ganzen Globus getragen hatte – und verspürte das überwältigende Gefühl, versagt zu haben.
Und das alles, weil sie es einfach nicht schaffte, zu diesem einen Mann vorgelassen zu werden.
Bei dem Gedanken mobilisierte sie noch einmal all ihre Kräfte. „Ich bin Mr. de la Vegas Stiefschwester!", rief sie aus, und der Sicherheitsmann blieb stehen. Sein Griff um ihren Arm lockerte sich für einen Moment – genug Zeit für sie, um sich von ihm loszumachen.
Es schien, als würde mit einem Mal alles in dem weitläufigen Foyer zum Stillstand kommen. Die anderen Sicherheitsbeamten und die Büroangestellten, die sich gerade auf dem Weg nach Hause befanden, starrten sie an.
Hitze brachte ihre Wangen zum Glühen. Sie schluckte hart und versuchte, die aufdringlichen Blicke zu ignorieren. „Ich bin sicher, dass Sie ihm nicht erklären möchten, warum Sie mich abgewiesen haben."
Der Mann runzelte die Stirn, dann sagte er: „Warten Sie bitte."
Er trat wieder an den Empfangstresen und führte ein kurzes Telefongespräch. Keine zwei Minuten später trat eine große, elegante Frau in einem blauen Businesskostüm aus dem Fahrstuhl.
Jordan spürte ihren prüfenden Blick auf sich, während die Frau auf sie zukam. „Miss Walsh. Ihre Stimme klang kühl. „Mr. de la Vega ist sehr beschäftigt, aber er hat sich bereit erklärt, Ihnen zehn Minuten seiner Zeit zu schenken.
Sie sprach mit Akzent, aber Jordan hätte die Stimme auch so erkannt. Es war die Assistentin, die ihre Anrufe entgegengenommen und sich geweigert hatte, ihr einen Termin zu geben.
Jordan zwang ein Lächeln auf ihre Lippen und widerstand der Versuchung zu fragen, ob Mr. de la Vega wirklich sicher war, dass er zehn Minuten für sie erübrigen konnte. „Vielen Dank", sagte sie, doch die Frau hatte bereits auf dem Absatz kehrtgemacht und überzeugte sich nicht einmal davon, dass Jordan ihr folgte.
Der Sicherheitsmann hatte die Fahrstuhlkabine aufgehalten und stieg mit ihnen ein. Jordan hämmerte das Herz bis zum Hals, als sie ins vierundvierzigste Stockwerk hinaufbefördert wurden. Sie hatte sich lange auf diesen Moment vorbereitet und sich genau überlegt, was sie sagen würde. Doch sie hatte nicht erwartet, dass sie so nervös sein würde.
Wobei – es war nicht gerade eine Kleinigkeit, die ihr da bevorstand. Sie hatte keine Ahnung, wie Xavier de la Vega sie empfing. Wie er reagieren würde. Sie wusste nicht einmal genau, wie sie in seiner Situation reagieren würde.
Aufgeregt musterte sie sich in der verspiegelten Kabinenwand. Sie trug eine ärmellose weiße Bluse und kakifarbene Caprihosen, kombiniert mit bequemen Schuhen. Sie wirkte schlicht und unauffällig neben der hochgewachsenen Spanierin. Das Einzige, was an ihr hervorstach, war ihr langes kupferfarbenes Haar.
Die Aufzugtüren öffneten sich, und jeder Gedanke an ihr Outfit war vergessen, als sie der anderen Frau durch einen breiten Korridor folgte. Der Teppich war so dick, dass er ihre Schritte zu verschlucken schien, und an den Wänden hingen Kunstwerke, die ein Vermögen gekostet haben mussten.
Schließlich betraten sie ein riesiges Büro, und ihre gesamte Aufmerksamkeit richtete sich sofort auf den Mann, der hinter dem gewaltigen Eichenschreibtisch saß.
Jordan hatte Fotos von ihm online gesehen. Nicht viele, nein. Anders als sein jüngerer Bruder, der sich bei praktisch jeder Gelegenheit fotografieren zu lassen schien, schätzte Xavier de la Vega seine Privatsphäre.
Doch die Schnappschüsse im Internet hatten sie in keiner Weise darauf vorbereitet, dem Mann in Fleisch und Blut gegenüberzutreten.
Er war unglaublich attraktiv. Und diese Augen. Grau … Wie die von Camila.
Ihre Kehle war mit einem Mal wie zugeschnürt. Jordan blinzelte, um sich wieder in die Gegenwart zurückzubringen.
Er stand auf, und seine schiere Größe traf sie wie ein kleiner Schock. Mindestens eins neunzig, dachte sie überrascht. Ihre Stiefmutter war klein und zierlich gewesen. Schon mit sechzehn hatte Jordan sie weit überragt.
Er trat um den Schreibtisch herum, und sie nahm seine gesamte Erscheinung in sich auf, von seinem kurzen schwarzen Haar über seinen maßgeschneiderten grauen Anzug bis hin zu den teuer aussehenden Lederschuhen. Alles war perfekt und makellos. Sogar der Windsor-Knoten seiner Krawatte war absolut ohne Tadel.
Eine Aura von Kompetenz und Autorität umgab ihn – und noch etwas, das Jordan nicht ganz identifizieren konnte.
Arroganz?
Ungeduld?
Sie ließ den Blick über sein Gesicht wandern – das markante Kinn, die hohe Stirn und die tiefschwarzen Brauen – und kam zu dem Schluss, dass dieser Mann definitiv keine Toleranz für Schwäche besaß.
Die Stille, die über dem Raum hing, wurde ihr bewusst. Er lächelte nicht. Er trat nicht einmal vor, um ihr die Hand zu reichen, wofür sie vermutlich dankbar sein sollte. Ihre Handinnenflächen waren nämlich schweißnass.
Seine Aufmerksamkeit wanderte zu seiner Assistentin. „Gracias, Lucia, sagte er – seine Stimme war tief und unglaublich maskulin. „Lassen Sie uns bitte allein.
Er schaute den Sicherheitsmann an und sagte etwas auf Spanisch – oder Katalan?, denn sie hatte gelesen, dass er beide Sprachen fließend sprach, ebenso wie Englisch und Französisch –, und ihre Knie wurden dabei ganz weich.
Sie liebte romanische Sprachen, und trotz seines unfreundlichen Benehmens war es unbestreitbar sexy, ihn seine Muttersprache sprechen zu hören.
Der Sicherheitsmann antwortete, dann verließen Lucia und er den Raum.
Seine Augen – sie waren ein oder zwei Schattierungen dunkler als Camilas, wie sie jetzt bemerkte – ruhten wieder auf ihr.
„Meine Angestellten sind um meine Sicherheit besorgt."
Es waren nicht unbedingt die ersten Worte, die sie von ihm erwartet hatte. Sie blinzelte verwirrt. „Warum?"
„Sie glauben, dass Sie eine Bedrohung darstellen könnten, führte er aus. „Tun Sie das, Miss Walsh?
Sie riss die Augen auf. „Eine körperliche Bedrohung, meinen Sie? Der Gedanke war so absurd, dass sie ein Lachen nicht unterdrücken konnte. „Wohl kaum.
„Das sehe ich genauso. Er neigte den Kopf zur Seite. „Sind Sie Reporterin?
„Nein, antwortete sie stirnrunzelnd. „Wie kommen Sie darauf?
„Reporter haben die Angewohnheit, bei ihren Bemühungen, mit mir in Kontakt zu treten, sehr kreativ zu werden."
„Ich fürchte, ich kann nicht ganz folgen."
„Ihre Behauptung, meine Stiefschwester zu sein."
„Ah … Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. „Das kann ich erklären …
„Können Sie das, Miss Walsh? Seine Stimme klang barsch. „Denn als ich das letzte Mal mit ihnen sprach, waren meine Eltern nach wie vor glücklich verheiratet – miteinander. Meines Wissens hat keiner von ihnen irgendwelche geheimen Ehepartner oder Stiefkinder.
Sie hatte ja durchaus erwartet, dass es nicht leicht werden würde. Genau deshalb hatte sie ja solche Sorgfalt darauf verwendet, ihre erste Begegnung penibel zu planen. Doch jetzt, wo sie ihm gegenüberstand, konnte sie sich plötzlich an gar nichts mehr erinnern.
Sie schluckte hart. „Ähm … Vielleicht sollten wir uns setzen?"
Erst stand er einfach nur da und schaute sie an, die Augen zu Schlitzen verengt, so als würde er überlegen, ob er sie nicht doch vor die Tür setzen sollte. Schließlich deutete er auf den Stuhl, der vor dem Tisch stand.
Sie lächelte erleichtert. „Vielen Dank", sagte sie und bemerkte, dass er wartete, bis sie saß, ehe er auf seinem eigenen Stuhl Platz nahm. Es war eine einfache, altmodische Geste, die sie ihm gegenüber für einen Moment milder stimmte – zumindest, bis er den Mund öffnete.
„Reden Sie schon, Miss Walsh. Ich habe nicht den ganzen Abend Zeit."
Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht. Um Himmels willen, war er immer so brüsk? Oder wurde diese spezielle Behandlung nur Fremden zuteil, die um eine Audienz bei ihm ersuchten?
Sie setzte sich gerade auf und sagte. „Jordan."
„Wie bitte?"
„Mein Vorname ist Jordan."
Er trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte, ehe er abrupt aufhörte und die Hand zur Faust ballte. „Ihr Akzent – sind Sie Australierin?"
„Ja, ich komme aus Melbourne. Sie hielt inne, atmete tief durch und öffnete ihre Tasche, um das rote, ledergebundene Tagebuch hervorzuholen. Sie öffnete den Verschluss, schlug es auf – und da waren sie: der versiegelte Umschlag und die beiden Fotos, wegen denen sie hergekommen war. „Bis vor Kurzem habe ich dort mit meiner Stiefmutter gelebt.
Sie nahm