Beziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten!: XXL-Leseprobe
Von Sookie Hell
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Über dieses E-Book
John O'Molloy schlägt sich als Einzelgänger durchs Leben. Der hochbegabte Maler hat sich längst damit abgefunden, dass er keinen wirklichen Kontakt zur Menschheit bekommt, er ist eben zu skurril und sprunghaft. An die Liebe glaubt John schon lange nicht mehr und seinen sinnlichen Hunger stillt er mit oberflächlichen Bettgeschichten.
Um niemanden zu verletzen, gibt er sich größte Mühe, seine Affären voreinander geheimzuhalten. Das würde sogar funktionieren, wenn er nicht immer die Namen verwechseln würde. Ausgebrannt kehrt John New York den Rücken und zieht im Garten einer ostfriesischen Künstler-WG in einen Bauwagen, um das einfache Leben zu suchen. Aber er findet Anna.
Die junge Autorin hat aus Berlin »rüberjemacht«, fragt sich, wieso Ostfriesland im Westen liegt und ist so rotzfrech und zart, dass sie garantiert von Elfen abstammt. Anna ist noch widersprüchlicher als er selbst und alle erprobten Mittel versagen. Weder Johns scheuer Verführerblick noch sein jungenhafter Charme verfangen bei dieser Frau und als er den Romantik-Joker ausspielt und sie malen möchte, lacht sie nur darüber.
Trotzdem spürt John, dass er eine tiefe, intuitive Verbindung zu Anna hat. Er will den Wildfang zähmen, liebevoll auf Händen tragen und leidenschaftlich unterwerfen. Völlig verwirrt von diesen widerstreitenden Gefühlen sieht John sich schon als Milliardär im Anzug die Peitsche schwingen, aber Anna lässt ihm keine Zeit, sich zu gruseln.
Denn sie stellt John vor ein ganz anderes Rätsel. Sie hat sich wirklich in ihn verliebt. Das allein ist unfassbar genug. Aber Anna ist polyamor und möchte zwei Männer lieben - ganz offen und am liebsten für den Rest ihres Lebens. Einen hat sie sogar schon.
Johns Weltbild zerbröselt wie ein trockener Keks. Er kocht vor Eifersucht auf diesen anderen Mann und beschließt, Anna aus diesem »Polyamorie« genannten Liebeschaos zu retten. Ausgerechnet der chronische Streuner will die wilde Elfe zur Monogamie bekehren ...
XXL-Leseprobe zu Band 1 der Beziehungsstatus-Reihe
Sookie Hell
Sookie Hell, die tippende Teetasse, ist die Beziehungsanarchistin unter den Liebesromanautoren. Als freie Künstlerin und Autorin lebt sie selbst in einer Künstler-WG und schreibt über Beziehungsvielfalt ohne Moralkeule, weil sie selbst solche Bücher als junge Frau ganz dringend gebraucht hätte!
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Buchvorschau
Beziehungsstatus 1 - Sookie Hell
Beziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten!
Beziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten!
Ein ganz normales polyamores Paar
John stolpert auf die Bühne
Drei Tassen sind Ostfrieserecht
Anna macht eine Weltreise nach Ostfriesland und entdeckt, dass Elvis lebt
Ärger im Zweitparadies
Steffi versucht, an gebrochenem Herzen zu sterben, zieht aber dann doch in Eugens WG
Hamburg, achter Stock
Glück auf, der Maler kommt!
Nachwort und Bücherliste
Impressum
Beziehungsstatus 1: Wer's zuletzt macht, macht's am besten!
Sookie Hell
XXL-Leseprobe
© Copyright 2017 Sookie Hell
Alle Rechte liegen bei der Autorin.
Diese Buchreihe ist allen Leserinnen und Lesern gewidmet, die sich immer schon gefragt haben, wieso ihr Leben nicht so funktioniert wie ein Liebesroman, die aber trotzdem über sich selbst lachen können.
Ein ganz normales polyamores Paar
Auf dem Weg zur Kaffeemaschine bewegte Anna sich wie eine Krabbe im Seitwärtsgang durch den Flur. Langsam wurde es eng in ihrer kleinen Wohnung. Die Bananenkartons mit Büchern stapelten sich bis unter die Decke, aber die Regale waren immer noch nicht alle ausgeräumt.
Der Umzug würde die Hölle werden, obwohl sie nur ihre Regale, Bücher und ein paar Lieblingsstücke mitnehmen würde. Mehr hatte sie sowieso nicht. Aber jeder Versuch, Bücher auszusortieren, war völlig aussichtslos. Selbst am letzten zerfledderten Taschenbuch hing eben eine Geschichte. Sie hatte es aus einem Altpapiercontainer gerettet, auf einem Flohmarkt darum gefeilscht oder Sven hatte es ihr mitgebracht, weil er wusste, dass sie es lieben würde.
Sven. Anna sah auf die Uhr, dann zuckte sie zusammen, obwohl sie auf die Klingel gewartet hatte.
Sie drückte den Türsummer, aber ein dumpfes Rumpeln verriet ihr, dass Sven schon vor der Wohnungstür stand. Anna öffnete und neigte den Kopf. Vor ihr stand ein mannshoher Turm aus weiteren Bananenkartons, unter dem nur die langen Beine des Wikingers hervorlugten. Sven maulte: »Kleene, jetzt mach voran, der Turm kippt gleich!«
Anna machte einen Satz und angelte die oberen Kartons aus Svens Arm, dann strahlte sie ihn an und flüsterte: »Hi, Großer!«
Sven seufzte tief und schüttelte den Kopf. »Ehrlich, Annika, das ist der allerletzte Stapel, den ich dir hier rauf schleppe! Ich fühl mich wie dieser bucklige Ketzer in ›Der Name der Rose‹, der pustet, damit sein eigener Scheiterhaufen besser brennt!«
Anna wich verlegen Svens vorwurfsvollem Blick aus und murmelte: »Du hast versprochen, mir kein schlechtes Gewissen mehr zu machen!«
Sven quetschte sich durch die Tür, sah sich kurz um und stellte die Kartons ab, dann breitete er die Arme aus. »Hast ja recht. Komm her, Kleene!«
Anna atmete auf, dann schlang sie die Arme um den riesigen blonden Kerl und drückte ihn mit einem wohligen Summen an sich. Sven fühlte sich einfach so unglaublich gut an. So vertraut. So breitschultrig und stark und genau so, wie ein Sven in der Brandung sich anfühlen muss. Anna lachte, als Sven sie sanft hin und her schaukelte. Er flüsterte: »Guck mich mal an, Kleene!«
Anna sah zu ihm auf. Für einen Moment versank sie in seinen warmen, goldbraunen Augen. An dem Tag, als sie ihn kennengelernt hatte, hatte sie gedacht, dass niemand sonst solche Augen haben könnte. Zu dem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass Sven aus einer Großfamilie kam. Er hatte sechs ältere Brüder, die alle aussahen wie er – nur eben in verschiedenen Größen.
Damals war Anna sechs Jahre alt gewesen und hatte eine Schultüte im Arm gehalten, die viel zu groß für sie war. Und ihre Mutter hatte sie in ein scheußliches rosa Kleidchen gesteckt. Und ihre damals schon hüftlangen zimtbraunen Locken waren in so rattenschwanzmäßige Zöpfe gezwängt. Trotzdem hatte Sven sich durchgeboxt, um ihre Hand zu nehmen und mit ihr in die Klasse zu gehen. Seitdem hatten sie einander nie wieder losgelassen. Bis auf diesen einen kleinen Moment vor ein paar Wochen.
Anna holte gefühlvoll tief Luft, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um Sven zu küssen. Für einen Moment vergaßen sie Bananenkartons, Bücher und Beziehungschaos. Sie küssten sich sanft und verspielt, gaben sich kleine Nasenstüber, lachten leise und schnupperten verliebt aneinander. Dann brummte Sven: »Kaffee.«
»Kekse! Wir haben auch noch Kekse!« Anna hielt sich noch für einen Moment an Svens Kapuzenjacke fest und sah ihm noch einmal tief in die Augen, dann huschte sie in die Küche. »Sollen wir uns schon ein Essen kochen oder musst du noch mal los?«
Sven lehnte sich in den Türrahmen und beobachtete, wie Anna in ihrer winzigen Küche herumwerkelte. Selbst hier standen offene Bücherkartons im Weg. »Darüber wollte ich gerade mit dir sprechen.«
Anna ließ die Kaffeedose sinken. »Nee, nä? Du verbringst meine letzte Nacht in Berlin aber nicht bei Katja!«
Sven schüttelte den Kopf und sah Anna bittend an. »Kleene, ich weiß einfach nur nicht, ob ich das schaffe. Lange Abschiede und so. Wir machen es sonst auch immer kurz und schmerzlos.«
Anna sah Sven entsetzt an. »Ich dachte, wir machen es morgen früh kurz und schmerzlos! Wenn der Möbelwagen kommt!«
Sven rieb sich die Stirn und brummte erschöpft. »Ich brauche einfach ein bisschen Zeit, um das alles zu sortieren. Im Moment fühlt es sich an, als würdest du in diese komische Künstler-WG ziehen, um mich zu verlassen.«
Anna knallte die Kaffeedose auf die Arbeitsplatte und machte einen großen Schritt auf Sven zu. »Digger, wir haben das tausendmal besprochen! Ich geh nicht nach Ostfriesland, um dich zu verletzen, sondern, weil ich frischen Wind um die Nase brauche! Ich muss einfach mal hier raus, in Ruhe arbeiten, ein bisschen Abstand zu allem kriegen!«
Sven holte ruckartig tief Luft und Anna spürte, dass er zögerte, um keinen Streit anzufangen. Langsam sagte er: »Im Kopf verstehe ich das alles! Die Sache mit Katja und dir und mir, das ist einfach scheiße gelaufen, aber mit meinen anderen Frauen gab es auch immer mal wieder Chaos, da hast du auch nie so einen drastischen Cut gemacht!«
Anna stampfte mit dem Fuß auf. »Ich mache keinen Cut! Ich verlasse dich nicht! Du bist doch sowieso die Hälfte