Skandalöser Deal mit dem Milliardär-Boss
Von Maya Blake
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Über dieses E-Book
Eine heiße Nacht in Marokko richtet ein verhängnisvolles Chaos in Saffrons Herzen an. Sie hat sich in ihren Boss, den attraktiven Multimilliardär Joao Oliviera, verliebt, und das könnte ihr Untergang sein! Denn sie weiß: Joao glaubt an Macht, an Einfluss, aber bestimmt nicht an romantische Liebe. Genau danach sehnt sich Saffie. Also kündigt sie! Doch sie hätte es wissen müssen: Diesen feurigen Brasilianer, der sich die halbe Welt kaufen könnte, verlässt man nicht so einfach. Joao schlägt ihr einen ebenso verlockenden wie skandalösen Deal vor …
Maya Blake
Mit dreizehn Jahren, lieh sich Maya Blake zum ersten Mal heimlich einen Liebesroman von ihrer Schwester und sofort war sie in den Bann gezogen, verlor sich in den wunderbaren Liebesgeschichten und begab sich auf romantische Reisen in die Welt der Romanhelden. Schon bald träumte sie davon, ihre eigenen Charaktere zum Leben zu erwecken und ihnen Happy Ends zu schenken. Als es ihr gelang, einen Verlag von einer ihrer Geschichten zu überzeugen, wurde ihr Traum endlich Wirklichkeit. Heute lebt Maya Blake gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Südosten Englands ein Leben zwischen Büchern. Wenn sie sich nicht gerade in eines davon vergräbt, genießt sie es, Zeit mit ihrer wunderbaren Familie zu verbringen, schwimmen zu gehen und durch die Welt zu reisen.
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Buchvorschau
Skandalöser Deal mit dem Milliardär-Boss - Maya Blake
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2019 by Maya Blake
Originaltitel: „An Heir for the World’s Richest Man"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2428 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Helga Meckes-Sayeban
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733713959
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Seufzend betrachtete Saffron Everhart das sündhaft teure Blumenarrangement auf ihrem Schreibtisch. Die Sache ließ sich sehr viel schwieriger an, als sie gedacht hatte.
Im Laufe der Jahre hatte sie gelernt, die teuflischen Abstufungen der Geschenke einzuschätzen, die täglich auf ihrem Schreibtisch landeten. Blumen und ein einwöchiger Urlaub in einer exklusiven Schweizer Wellnessoase bedeuteten, dass sie einen Koffer packen und sich nach jemandem umsehen musste, der ihre Pflanzen goss.
Die neueste Höllenserie waren Blumen und Schmuck. Sie besaß bereits drei Diamantarmbänder, passende Ohrringe und eine diamantbesetzte Saphirbrosche − die sie hasste, weil sie für sie mit Blut, Schweiß und Tränen verbunden war.
Somit war der atemberaubende Blumenstrauß fast ein Segen, weil er kommentarlos abgegeben worden war.
Saffron schob die Kristallvase in die Schreibtischecke und widerstand dem Impuls, die zarten Treibhauslilien zu berühren, die von einem exklusiven Blumengeschäft mit High-Society-Kundschaft kamen. Sie erlag auch nicht der Versuchung, an den betäubend duftenden Kelchen zu schnuppern oder zu bedenken, dass die dreißig langstieligen Lilien in der kostbaren Vase über tausend Pfund gekostet haben dürften.
Resigniert stand sie auf, ignorierte den sensationellen Blick über das sonnenüberflutete London und ging zur Doppeltür des Chefbüros.
Atmete tief durch, um für die Welt die elegante Supersekretärin zu sein.
Diese Doppeltür kam ihr mehr und mehr wie der Gipfel des Mount Everest vor − voller Gefahren, die sie warnten, endlich zu verschwinden.
Aber das konnte sie nicht. Noch nicht.
Seit zwei Monaten zögerte sie den entscheidenden Moment hinaus … obwohl es Zeit wurde, den Schlussstrich zu ziehen.
Zeit, diese eine Nacht abzuhaken, in der sie sich auf ein Abenteuer eingelassen hatte, das ihr jetzt noch Herzjagen verursachte.
Es war höchste Zeit, dass sie ihr Leben wieder selbst in die Hand nahm − ehe es zu spät war.
Ehe sie die Tür erreichte, klopfte es an ihrer eigenen Bürotür. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als auf dem Absatz kehrtzumachen und sie zu öffnen. Beim Anblick des eleganten Besuchers, der zögernd eintrat, ahnte sie etwas. Boten durften bestenfalls bis zum fünfzehnten Stockwerk heraufkommen, und ihr Büro lag im fünfzigsten, direkt neben dem streng abgeschirmten Allerheiligsten des reichsten Mannes der Welt.
Der Kurier trat näher, in der Hand ein schwarzes Samtkästchen mit dem stolz prangenden Firmenlogo des königlichen Juweliers.
„Nein." Abwehrend hob Saffron die Hände. Diese Lieferung führte auf ein völlig neues Spielfeld. Wenn sie jetzt nicht handelte, musste sie sich von ihrem Seelenfrieden verabschieden, sich auf feuchte Hände, Atemnot und mehr gefasst machen.
„Nein … nein, nein!"
Der Kurier blieb auf halbem Weg zum Schreibtisch stehen. „Pardon, Miss, bin ich auf der falschen Etage? Ich soll das für Miss Everhart abgeben. Wo finde ich sie? Ich benötige ihre Unterschrift."
Verzweifelt schüttelte Saffron den Kopf. „Nein … das heißt … Sie sind hier richtig. Aber die Unterschrift bekommen Sie nicht. Weil ich das Geschenk nicht annehme", setzte sie fast hysterisch hinzu.
Der Mann wurde nervös. „Bedaure, aber das ist unmöglich. Das Geschenk kann nicht zurückgegeben werden."
„Oh doch!, widersprach Saffron. „Ich bin Miss Everhart und hatte schon mit Ihrer Firma zu tun. Natürlich kann ich es zurückgeben.
Der Kurier kam ins Schwitzen. Fast tat er Saffron leid. „Ja, sicher … Miss … meistens schon. Aber das hier nicht."
„Und warum nicht?" Eigentlich kannte sie die Antwort.
„Es wurde mit der Bedingung in Auftrag gegeben, dass es nicht zurückgegeben werden darf. Der Kunde hat ausdrücklich darauf bestanden."
Am liebsten wäre sie aufgebraust. Natürlich … Der Mann wusste alles im Voraus, konnte Dutzende Schachzüge in den verzwicktesten Varianten mit geschlossenen Augen lässig im Schreibtischsessel vorwegnehmen. Lachhaft, dass sie an diese Möglichkeit nicht gedacht hatte.
Leider war Saffron nicht zum Lachen zumute.
Ihr Blick fiel auf die Kristallvase, und alles in ihr wehrte sich gegen den Überrumpelungsversuch. Wenn sie ein Nest tödlicher Skorpione beherbergen müsste: Es wäre ihr beinahe lieber als das hier.
Der Juwelierkurier räusperte sich. „Darf ich mir erlauben, Sie darauf hinzuweisen, dass dies kein gewöhnliches Stück ist. Für die Nacharbeitung des Colliers mussten wir die Genehmigung der Königin einholen. Dieser Schmuck gehört zu den außergewöhnlichsten Arbeiten, die unsere Firma erschaffen durfte", setzte er hinzu.
Das bezweifelte Saffron keine Sekunde. Dennoch traf dieser Besuch sie wie ein Donnerschlag, der alles ausblendete − bis auf eine Tatsache: Wenn sie dieses Geschenk jetzt nicht erbarmungslos zurückschickte und ihren Ausstieg wieder hinauszögerte, verspielte als sie letzte Möglichkeit, ihr Leben endlich wieder selbst in die Hand zu nehmen. Vier Jahre hatte sie vertan, am Klippenrand ihrer Gefühle verharrt. Jetzt durfte sie den Absprung keinen Tag, keine Minute mehr hinauszögern.
Ihr Problem war nicht der Juwelier, sondern der Mann auf seinem thronartigen Sessel jenseits der grauen Stahltüren, knapp zehn Meter von ihr entfernt.
Kurz entschlossen zeichnete Saffron die Empfangsbestätigung ab und nahm das Päckchen entgegen.
Ein Riesenfehler. Und sie wusste es.
Nachdem die Bürotür hinter dem Kurier zugefallen war, blieb Saffron wie starr stehen. Das Samtetui schien mit jeder Sekunde schwerer in ihrer Hand zu werden. Schließlich ging sie zum Schreibtisch, setzte sich und öffnete es.
Das mit Rubinen besetzte Diamantcollier war von makelloser Schönheit.
Atemberaubend und unübertrefflich − klarer Bestechungsversuch eines eiskalten, rücksichtslosen Mannes. Immerhin war es kein Choker, kein eng anliegendes Halsband. Das wäre zu viel Erstickungssymbolik.
Ein herrliches Schmuckstück wie dieses war ihr noch nie untergekommen. Fast hätte Saffron hysterisch gelacht. Mit leiser Ehrfurcht betrachtete sie das unbezahlbare Meisterwerk, hätte die edlen Steine am liebsten berührt, um ihre strahlende Schönheit zu fühlen.
Um jeder Versuchung zu widerstehen, ließ Saffron das Samtetui zuschnappen und schob die Lilienvase weiter von sich.
Er konnte sie nicht kaufen.
Viel zu lange hatte sie sich von dem charismatischen Mann faszinieren und in Versuchung bringen lassen, der sie an den Rand des Wahnsinns zu bringen drohte.
Das durfte ihr nie mehr passieren!
Saffron fühlte sich wieder so elektrisiert wie in der schicksalhaften Nacht in Marokko. Hilflos überflog sie ihr Kündigungsschreiben, das sie Dutzende Male umformuliert hatte, und druckte es aus.
Surrend spuckte der Drucker die Seite aus, die es in sich hatte. Damit tat sie den endgültigen Schritt. Bald würde ihr Leben ihr wieder selbst gehören. Doch vorher musste sie die letzte, monumentale Hürde nehmen.
Es würde ein gewaltiger Kampf werden, das wusste Saffron.
Entschlossen nahm sie das Papier, faltete es und ging zielstrebig auf die Doppeltür zu.
Sie klopfte kurz an und betrat die Höhle des Löwen − gerade in dem Moment, als das den VIP-Klienten vorbehaltene Telefon klingelte.
Resigniert blieb sie an der Tür stehen und hielt den Atem an. Wartete, bis der „Löwe" den silbernen Hörer aufnahm.
Joao Oliviera.
Ihr Chef.
Der reichste Mann der Welt, dessen umwerfendes Aussehen seinen Ehrfurcht einflößenden Titel noch übertraf.
Und obwohl Saffron die Kommandozentrale seines Imperiums unzählige Male betreten hatte, konnte sie sich seiner Ausstrahlung auch jetzt nicht entziehen. Doch sie hatte gelernt, Regungen zu überspielen, die vielschichtigen Ebenen seiner Machtfelder, die atemberaubende Dynamik des Einen-Meter-neunzig-Riesen weitgehend aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen, dessen angeborenes Herrschertum, seine strotzende Elektrizität selbst einflussreichste Männer um Worte verlegen machte.
Keine Selbstdisziplin oder Widerstandskraft konnte Joao Oliviera standhalten. Mit seinem unanständigen Reichtum, der unwiderstehlichen Erscheinung entfaltete er die Power eines Midas, Krösus und Ares in einer Person.
Er trug das dichte dunkle Haar, das die hereinfallende Maisonne mit einem leichten Goldschimmer überzog, etwas länger als üblich … und war eine bemerkenswerte Erscheinung: markante gebräunte Züge, wie gemeißelt wirkende Wangenknochen, trotzig geschwungene Unterlippe und ein kantiges Kinn, das keine Rasur lange glätten konnte. Am eindrucksvollsten waren seine an goldenen Whisky erinnernden Augen, die von langen dunklen Wimpern gerahmt wurden.
Und wie er sie ansah, hätte Saffron fast aus der Fassung gebracht. Wie gewohnt, winkte er sie heran. Und wie stets, wenn er das Jackett ablegte, war nicht zu übersehen, dass sich unter dem blütenweißen Hemd ein durchtrainierter Körper verbarg.
An diesem Montagmorgen, kurz nach acht, hatte er seine Manschetten noch nicht aufgekrempelt, sodass Saffron der Anblick seiner muskulösen Unterarme erspart blieb − was sie in ihrem Dilemma als wohltuend empfand.
„Lavinia, ich habe auf Ihren Anruf gewartet!", begrüßte er die Anruferin charmant.
Was Saffron als schmerzlichen Peitschenhieb empfand, sie an die schillernden Facetten Joaos erinnerte, an seine beeindruckende Geistesgegenwart, die unerschöpfliche Energie und atemberaubende Rücksichtslosigkeit − und die eine heiße Nacht in Marokko.
Selbst jetzt schlug seine dunkle, sinnliche Stimme mit dem schwachen Akzent Saffron in ihren Bann. Wie flammende Lustpfeile verfolgte diese Stimme sie in wachen Stunden − in letzter Zeit sogar schamlos bis in die Träume … sodass sie davor zurückscheute, sein Büro zu betreten.
Das alles musste sie bald nicht mehr länger ertragen …
Geräuschlos schloss Saffron die Tür hinter sich und lauschte dem Telefonat. Das gehörte zu ihrem Job. An diesem Morgen − wie unzählige Male, ging es wieder einmal um Lavinia Archer.
Mit vierundsiebzig übte Lavinia als Hauptaktionärin der weltbekannten Archer Group − ein Firmenimperium, zu dem die Archer Hotels, Archer Brewery, Archer Cruise Liners, Archer Airliners und weitere Tochterunternehmen gehörten − seit über drei Jahrzehnten die Kontrolle aus.
Als Gerüchte laut wurden, Lavinia beabsichtige, ihre Anteile vor dem fünfundsiebzigsten Geburtstag an einen Interessenten zu verkaufen, war Saffron klar gewesen, dass das für ihren Chef ein Leckerbissen sein würde. Sie sollte recht behalten. Prompt bemühte Joao sich, das riesige Archer-Imperium im Wert von einunddreißig Milliarden Dollar seinem ohnehin schon atemberaubenden Portfolio einzuverleiben.
Seit drei Monaten verwob er Lavinia Archer in eine Charmeoffensive − eine Art Schach der Superhirne −, dem die alte Dame trotz anderer rühriger Interessenten nicht widerstehen konnte.
„Ich weiß, Sie genießen es, mich warten zu lassen, Lavinia", fuhr Joao aalglatt fort … in einem Ton so dunkel und kraftvoll wie der Spezialkaffee, den seine aficionados für ihn in der Heimat Brasilien anbauten. Mit jedem Wort verströmte er unwiderstehliches Charisma.
Er bedachte Saffron, die immer noch an der Tür verharrte, mit einem schmelzenden Blick. „Ich hoffe, Sie gestatten mir, Ihnen den Abschluss einzigartig zu versüßen … ihn reich zu vergolden, wenn Ihre Entscheidung gereift ist."
Saffron schwankte und fing sich gerade noch am Rand der Couchlandschaft, die das Büro beherrschte.
Geschmeicheltes Gelächter aus dem Telefon erreichte sie, und fast empfand Saffron so etwas wie Eifersucht.
Obwohl sie Joao vier Jahre ihres Lebens geschenkt hatte, durfte sie nichts von ihm erwarten. Er schätzte sie als belastbare, unerhört tüchtige persönliche Assistentin − doch letztlich war sie ihm gleichgültig.
Noch nie hatte er sich erkundigt, was sie in der Freizeit tat − obwohl ihr dafür kaum Zeit blieb. Ihre letzten beiden Geburtstage hatte Saffron in den Wind geschrieben, weil sie ständig damit