Kann ich dich je vergessen?
Von Stephanie Howard
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Über dieses E-Book
Charlotte ist überglücklich: Der attraktive Gutsbesitzer Jett Ashton lädt sie ein, auf seinem Anwesen in aller Ruhe an ihrem Kinderbuch zu arbeiten. Und dazu ist er auch noch so charmant und entgegenkommend, dass sie sich glatt in ihn verlieben könnte! Nach einem zärtlichen Kuss weiß Charlotte mit Gewissheit, dass sie ihr Herz an ihn verloren hat. Doch dann geschieht etwas, das sie an Jetts Aufrichtigkeit zweifeln lässt. Enttäuscht geht sie zurück nach London, um ihn für immer zu vergessen …
Stephanie Howard
Stephanie Howard studierte Sozialwissenschaft an der Harding University im Bundesstaat Arkansas. Außerdem ist sie ein Tausendsassa: Sie ist nicht nur Autorin, sondern auch Fitnesstrainerin, Raumausstatterin und viel beschäftigte Mutter von zwei Kindern. Engagiert setzt sie sich für Frauen ein. Stephanie Howard schreibt in ihren Romanen gern über emanzipierte Frauen, die Familie, Freunde und Arbeit unter einen Hut bekommen.
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Buchvorschau
Kann ich dich je vergessen? - Stephanie Howard
IMPRESSUM
Kann ich dich je vergessen? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1994 by Stephanie Howard
Originaltitel: „Lord of the Manor"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA
Band 1540 - 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Charlotte Braun
Umschlagsmotive: GettyImages_sakkmesterke, Yulia Gusterina
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733758998
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
Es war die Tageszeit, die Charlotte am liebsten mochte.
Vom Wohnzimmer aus betrat sie den Wintergarten, in dem es von der Tageshitze noch herrlich warm war, und ging hinüber zu dem Rattantisch, auf dem ihre Malutensilien lagen. Sie liebte es, das große Herrenhaus ganz für sich allein zu haben. In den wunderschönen, ihr vertrauten Räumen fühlte sie sich heimelig und behaglich, und die Stille tat ihrer Konzentration gut.
Charlotte lächelte zufrieden, als sie sich an den Tisch setzte und ihre Pinsel und Farbtuben ordentlich zurechtlegte. „Bist du sicher, dass du dich im Herrenhaus nicht einsam fühlen wirst, so ganz allein?", hatte Ellen sie erst an diesem Abend gefragt.
Und Charlotte hatte den Kopf geschüttelt und geantwortet: „Nein, es ist genau das Richtige für mich. Ich könnte nicht glücklicher sein über die Lösung."
„Na gut. Wenn es dir langweilig wird, denk daran, dass wir gleich am Ende der Auffahrt wohnen. Schau einfach vorbei, wann immer du willst", hatte Ellen in ihrer fürsorglichen Art angeboten.
Und der kleine Lucas hatte sie zum Lachen gebracht mit seiner Bemerkung: „Wenn du dich nachts fürchtest, kannst du kommen und in meinem Bett schlafen."
Charlotte hatte sich hinabgebeugt und Ellens aufgewecktem Dreieinhalbjährigen einen Kuss auf die Stirn gehaucht. „Das ist ganz lieb von dir, hatte sie sich bedankt. „Aber glaubst du, dass neben deinem Kuscheltier Bertie Rabbit noch genügend Platz für mich ist?
„Na klar, hatte Lucas ihr ernsthaft versichert. „Bertie Rabbit und ich machen uns ganz klein.
Da saß sie nun am Tisch in dem riesigen Wintergarten mit Blick auf den weitläufigen Park von Penforth Manor inmitten des grünen Suffolk und griff nach den Entwürfen, an denen sie am Vorabend gearbeitet hatte. Kritisch begutachtete sie ihre Werke.
Sie waren nicht schlecht, fand sie, und auch Lucas hatten sie gefallen. Ja, er war sogar vor lauter Begeisterung auf und ab gesprungen. „Das ist Bertie Rabbit!, hatte er freudig ausgerufen. „Du hast Bertie Rabbit gemalt!
Aber der eigentliche Test, den die Zeichnungen noch bestehen mussten, war die Einreichung im Londoner Buchverlag. Erst wenn die Lektorin, mit der sie in Kontakt stand, ihr Okay zu den Zeichnungen gab, würde Charlotte wissen, ob sie von nun an eine neue Karriere verfolgen konnte.
Für einen Moment ließ sie den Blick nach draußen in den Garten gleiten. Eine freudige Aufgeregtheit hatte sie bei dem Gedanken an die Zukunft erfasst und ließ ihr hübsches Gesicht mit den grauen Augen, der Stupsnase und dem sinnlichen Mund strahlen. Seit Jahren hatte sie davon geträumt, und nun stand sie kurz davor, Kinderbuchautorin und Illustratorin zu werden.
Kopfschüttelnd riss sie sich in die Wirklichkeit zurück. „Man kann seine Träume nicht verwirklichen, indem man Löcher in die Luft guckt, ermahnte sie sich. „Das erreicht man nur mit viel Engagement und harter Arbeit.
Sie schob die Ärmel ihrer Ginghambluse zurück und griff nach einem Pinsel. Verschwende deine Zeit nicht, sagte sie sich. Du wirst nicht ewig hier im Herrenhaus leben. Und nicht immer hast du so viel Freizeit und einen so idealen Arbeitsplatz. Also mach das Beste daraus!
Zwei Stunden später war Charlotte gerade damit beschäftigt, eine ihrer Skizzen sorgfältig zu kolorieren, als sie glaubte, ein Geräusch zu hören.
Sie setzte sich aufrecht hin, neigte den Kopf zur Seite und lauschte. Alles war still in dem riesigen Haus. Ich bilde mir das nur ein, beruhigte sie sich und arbeitete weiter.
Doch wenige Minuten später hörte sie wieder etwas, ein Geräusch, das sie sich bestimmt nicht einbildete und das aus einem der hinteren Räume zu kommen schien.
Besorgnis befiel sie. Denn plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie sich ganz allein in diesem großen, leeren Haus aufhielt und während ihrer Arbeit die Nacht hereingebrochen war und die Umgebung in Dunkelheit getaucht hatte. Sie umklammerte ihren Pinsel fester.
Da war es schon wieder – dieses Geräusch. Sie hielt den Atem an und lauschte. Es hörte sich an wie das das Knarren einer Diele oder das Quietschen einer schlecht geölten Türangel. Es war noch jemand im Haus.
Panik erfasste sie. Ein Fremder musste eingedrungen sein. Wäre es Ellen oder ihr Mann Ted gewesen, hätten sie sich gemeldet. Charlotte schluckte mühsam, wandte sich um und blickte ängstlich auf die offene Tür, die vom Wintergarten ins Wohnzimmer führte. Die einzigen Lichter, die sie angeknipst hatte, waren die im Wintergarten. Nur wenn der Eindringling die sah, würde er wissen, dass sie hier war.
Steif erhob sie sich von ihrem Stuhl, der Mund war ihr wie ausgetrocknet, und sie schluckte hart. Wenn sie die Tür vorsichtig schloss, die Lichter ausknipste, blieb, wo sie war, und sich still verhielt, würde der Einbrecher sie vielleicht nicht bemerken, erledigen, weshalb er gekommen war, und wieder verschwinden. Das war zwar kein heldenhaftes Vorgehen, aber vielleicht war es mehr als nur ein Einbrecher, und sie könnten bewaffnet sein.
Charlottes Herz hämmerte wild, während sie sich leise zur Tür schlich und vorsichtig nach dem Lichtschalter an der Wand daneben griff. Dann hatte sie mit einem Seufzer der Erleichterung die Lichter gelöscht und streckte die Hand nach der Klinke aus, um die Tür zuzuschieben.
Zu spät. Die Tür wurde weit aufgestoßen. In unkontrollierter Panik stieß Charlotte einen Schrei aus, als in der pechschwarzen Dunkelheit, die sie plötzlich umgab, ein Mann durch die Tür hereinschoss, mit ihr zusammenstieß und sie am Arm packte.
Charlotte glaubte, ohnmächtig zu werden. Sie spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. Dann aber wehrte sie sich instinktiv gegen den Fremden.
„Lassen Sie mich los! Ich habe bereits die Polizei angerufen! Sie werden jeden Augenblick hier sein!", schrie sie verzweifelt und doch ziemlich stolz auf ihren Einfallsreichtum. Schließlich gab es gar kein Telefon im Wintergarten.
Aber so heftig sie sich auch wehrte, so viel sie auch protestierte, der Fremde hielt sie fest und umklammerte ihren Arm wie ein Stahlband.
„Ich denke, ich sollte derjenige sein, der die Polizei ruft. Während er sprach, schien er seinen Griff noch zu verstärken. „Wer, zum Teufel, sind Sie? Und was machen Sie hier?
„Was ich hier mache?"
Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Und in dem sanften Mondlicht, das durch die großen Glasfenster in den Raum hereinflutete, konnte sie gewisse Details an ihrem Angreifer erkennen.
Er war sehr groß – beängstigend groß, aus ihrer Sicht! – etwa Mitte dreißig, breitschultrig und muskulös. Aber eines war seltsam. Er sah nicht aus wie ein Einbrecher.
Er trug keine Maske, hatte sich keinen Strumpf über den Kopf gezogen, der sein Gesicht verdeckt hätte oder sein dichtes schwarzes Haar, das im Mondlicht wie poliertes Ebenholz glänzte. Ja, er hatte überhaupt nicht versucht, sich unkenntlich zu machen. Er trug einen ganz normalen dunklen Anzug.
„Genau das habe ich Sie gefragt. Was machen Sie hier?"
Während er seine Frage wiederholte, hatte er sich halb von ihr abgewandt, um rasch das Licht an dem Schalter hinter ihm einzuschalten. Und plötzlich war der Wintergarten lichtdurchflutet. Erleichterung machte sich in Charlotte breit, als sie mit einem Mal, wenn auch verspätet, erkannte, wen sie vor sich hatte.
„Sie sind Jett Ashton!" Und sie hatte gedacht, er sei in New York! Obwohl er nicht gerade jemand war, dessen Anblick sie normalerweise überglücklich machte, war sie es jetzt uneingeschränkt und vorbehaltlos.
Während sie ihm ins Gesicht sah, ließ sie erleichtert die Schultern sinken. „Dem Himmel sei Dank. Befreit atmete sie aus. „Ich dachte, Sie wären ein Einbrecher.
„Der Einbrecher sind Sie. Jett musterte sie streng, und nicht die Spur von Erkennen zeigte sich in seinem Ausdruck. Noch immer hielt er ihren Arm fest umklammert, als er, den Blick starr auf sie gerichtet, fragte: „Was tun Sie in meinem Haus?
„Aber Sie wissen doch bestimmt, wer ich bin und was ich hier tue! Charlotte sah ihn mit gerunzelter Stirn an und fühlte sich mit einem Mal ganz unbehaglich. „Ted hat es Ihnen doch gesagt! Und zwar schon vor Wochen. Haben Sie vergessen, dass ich mich hier aufhalten würde?
„Ted hat mir gar nichts gesagt!, fuhr er sie ungeduldig an. Dann schüttelte er sie heftig. „Ich verlange eine Erklärung.
Charlotte spürte, wie der Mut sie verließ. Nach allem, was sie von Jett Ashton wusste, hatte es sie ohnehin schon gewundert, dass ihr erlaubt worden war, hier im Herrenhaus zu wohnen. Es war zu schön, um wahr zu sein. Und als sie jetzt in sein dunkles Gesicht mit den strengen Zügen blickte, schienen sich ihre schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen.
Es war klar, dass der neue Eigentümer von Penforth Manor sie in seinem Haus nicht haben wollte.
„Sie wissen aber zumindest, wer ich bin, nicht wahr?, begann sie unsicher. „Wir haben uns zwar nur einmal gesehen, und da auch nur ganz kurz. Aber Sie kennen mich, oder? Ich war die Krankenschwester Ihres Onkels Oscar in den Monaten vor seinem Tod.
„Onkel Oscars Krankenschwester?" Mit zusammengekniffenen Augen sah er sie an. Es war schon fast beleidigend, dass nicht der Schimmer eines Erkennens in seinen Augen aufblitzte. Zumal wenn man bedenkt, überlegte Charlotte, dass ich ihn sofort wieder erkannt habe!
Aber wie hätte es auch anders sein sollen? dachte sie ironisch. Es gab nicht viele Männer, die