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Romantic Thriller Doppelband 12 - Juni 2019
Romantic Thriller Doppelband 12 - Juni 2019
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eBook244 Seiten3 Stunden

Romantic Thriller Doppelband 12 - Juni 2019

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Über dieses E-Book

Der Band enthält folgende Geschichten:

Frank Rehfeld: Wenn der Todeswalzer erklingt

Alfred Bekker: Vampirblut

Vampire im schottischen Hochland. Aus einer zunächst unglaublichen Meldung wird für Patricia Vanhelsing rasch Gewissheit. Ausgerechnet ihre Tante hat sich auf den Weg dorthin aufgemacht, um einem alten Freund zur Seite zu stehen. Patti und Tom Hamilton machen sich ebenfalls auf den Weg, doch schon auf der Anreise wird der Zug von den Vampiren überfallen. Nur mit Hilfe einer alten Beschwörung entgehen sie einem grausigen Schicksal. Aber wo ist Tante Lizzy, und weshalb benehmen sich die Leute hier so seltsam? Als Patricia gebissen wird, erkennt sie die Hintergründe, doch sie verwandelt sich gerade selbst in einen Vampir, ohne Hoffnung auf Erlösung.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum17. Juni 2019
ISBN9783745209174
Romantic Thriller Doppelband 12 - Juni 2019
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Romantic Thriller Doppelband 12 - Juni 2019 - Alfred Bekker

    Alfred Bekker, Frank Rehfeld

    Romantic Thriller Doppelband 12 - Juni 2019

    UUID: d311df58-9107-11e9-b742-bb9721ed696d

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (http://write.streetlib.com) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Romantic Thriller Doppelband 12 - Juni 2019

    Copyright

    Wenn der Todeswalzer erklingt

    Vampirblut

    Romantic Thriller Doppelband 12 - Juni 2019

    Alfred Bekker, Frank Rehfeld

    Der Band enthält folgende Geschichten:

    Frank Rehfeld: Wenn der Todeswalzer erklingt

    Alfred Bekker: Vampirblut

    Vampire im schottischen Hochland. Aus einer zunächst unglaublichen Meldung wird für Patricia Vanhelsing rasch Gewissheit. Ausgerechnet ihre Tante hat sich auf den Weg dorthin aufgemacht, um einem alten Freund zur Seite zu stehen. Patti und Tom Hamilton machen sich ebenfalls auf den Weg, doch schon auf der Anreise wird der Zug von den Vampiren überfallen. Nur mit Hilfe einer alten Beschwörung entgehen sie einem grausigen Schicksal. Aber wo ist Tante Lizzy, und weshalb benehmen sich die Leute hier so seltsam? Als Patricia gebissen wird, erkennt sie die Hintergründe, doch sie verwandelt sich gerade selbst in einen Vampir, ohne Hoffnung auf Erlösung.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Zum Blog des Verlags geht es hier:

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    Wenn der Todeswalzer erklingt

    Romantic Thriller von Frank Rehfeld

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 117 Taschenbuchseiten.

    Beverly hat eine scheußliche Ehescheidung hinter sich und ist nun erleichtert, wieder in ihren alten Heimatort, in das Haus ihrer Eltern, zurückgekehrt zu sein; obwohl auch dort einige Schatten der Vergangenheit lauern. Zunächst lebt sie sich mit ihrem Hund Rex gut ein und lernt den attraktiven Michael Clanton kennen. Dann jedoch häufen sich unheimliche Ereignisse. Ist sie etwa mit den Nerven am Ende und bildet sich nur ein, dass jemand sie verfolgt? Oder steckt ihr rachsüchtiger Exmann George dahinter? Als Beverly erkennt, dass alles ganz anders ist als gedacht, scheint es zu spät zu sein …

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Die Scheidung war fast ebenso schlimm gewesen wie die letzten Jahre ihrer Ehe, aber beides lag jetzt hinter ihr, und Beverly Sherman hatte das Gefühl, eine zentnerschwere Last wäre von ihr genommen worden.

    Sie hatte George geliebt, früher, vor sechs Jahren, als sie ihn kennengelernt und – gerade erst neunzehnjährig – bereits nach vier Monaten geheiratet hatte. Viel zu früh, wie sie bald schon hatte feststellen müssen. Rasch war der Rausch der Liebe dem nüchternen Alltag gewichen. Die gesellschaftlichen Vergnügungen, Empfänge und Feste, deren fremde Glitzerwelt Beverly anfangs so fasziniert hatte, hatten bald schon ihren Glanz für sie verloren. Sie hatte sich immer einsamer gefühlt, während Georges beruflicher Aufstieg mit kometenhafter Geschwindigkeit erfolgt war.

    Er war Ingenieur, und die Großaufträge aus aller Welt häuften sich, so dass er oft unterwegs war.

    Aber der Erfolg hatte ihn auch charakterlich verändert, hatte Arroganz und Überheblichkeit in ihm erweckt. Er war zu einem machtbesessenen, herrschsüchtigen Snob geworden, an dessen Seite das Leben für Beverly immer unerträglicher geworden war. Manchmal schlug und beschimpfte er sie, aber viel schlimmer waren die ständigen Demütigungen, denen er sie aussetzte. Er hasste sie nicht, nicht einmal so viel war sie ihm wert. Er ließ keine Gelegenheit aus, ihr zu zeigen, dass er der Herr war, und sie nicht viel mehr als ein Stück Besitz, eine Dienerin, die sich glücklich schätzen durfte, dass ein wenig von seinem Glanz auch auf sie fiel.

    Sie verblasste neben ihm, dabei war sie eine hübsche junge Frau. Ihr Gesicht trug edle Züge; höchstens die Nase war für ihren Geschmack ein wenig zu klein geraten, aber das ließ sich durch geschicktes Schminken ausgleichen. Das starke gelockte, blonde Haar trug sie modisch kurzgeschnitten, und sie verstand es, sich elegant und modebewusst zu kleiden.

    Dennoch verblasste sie neben George zu einem konturlosen Schatten, aber so ging es vielen Leuten, die sich in seiner Gegenwart aufhielten. Er war eine ungeheuer dominante Persönlichkeit.

    Obwohl sie sich unglücklich fühlte, hatte sie nie den Mut zu einer Trennung aufgebracht. Erst als sie erfuhr, dass er sie jahrelang mit anderen Frauen betrog, brachte das Fass zum Überlaufen.

    Er hatte getobt, sie beschimpft und ihr gedroht, doch sie hatte ihre Angst überwunden und war standhaft geblieben. George hatte einen der besten Anwälte engagiert, einen Winkeladvokaten, der versucht hatte, sie nach allen Regeln der Kunst übers Ohr zu hauen. Zum Teil war es ihm gelungen, wie sie sich eingestehen musste, aber die Abfindung, die sie erhalten hatte, reichte aus, die ersten Schritte in ein neues Leben zu wagen.

    Beverly verdrängte diese Gedanken. Das war Vergangenheit. Sie hatte einen endgültigen Schlussstrich daruntergezogen. Alles, was jetzt noch zählte, waren Gegenwart und die Zukunft.

    Sie konzentrierte sich wieder auf die Straße. Räumfahrzeuge hatten den Schnee des Vortages zu zwei Wällen rechts und links entlang der Straße aufgetürmt. Ihr Wagen war mit Winterreifen ausgerüstet, dennoch erforderte das Fahren höchste Konzentration.

    Schnee lag wie Zuckerwatte auf den Bäumen und Büschen am Straßenrand, bedeckte die Felder der englischen Grafschaft Norfolk wie eine weiße Decke, die einen Eindruck von Unschuld und Unberührtheit vermittelte.

    Vergnügt pfiff Beverly einen Schlager aus dem Radio mit. Im Inneren des Wagens war es behaglich warm. Solange die Straßen schneefrei waren, machte das Fahren durch die winterliche Landschaft Spaß. Jede Meile, die sie sich von London entfernte, war auch eine Meile fort von George, hinein in eine neue Freiheit. Als wüsste er genau, an was sie gerade dachte, hob Rex auf dem Rücksitz den Kopf und knurrte leise.

    Er war eine unmögliche Promenadenmischung mit hellem, seidig glänzendem Fell. Am ähnlichsten sah er einem Windhund, doch mussten sich in seiner Ahnenreihe noch ein gutes Dutzend anderer Hunderassen befinden.

    Schon gut, wir sind ja bald da, murmelte sie, löste eine Hand vom Lenkrad und strich Rex kurz über das Fell. Der Hund mochte Autofahrten und hatte sich bislang während der ganzen Reise still verhalten. Sie schaute wieder nach vorne.

    Schließlich entdeckte sie ein Verkehrsschild, auf dem das Ziel ihrer Reise erstmals genannt wurde. Hallerforth zehn Meilen, stand darauf, und ein Pfeil wies nach links.

    Als Beverly die Straßenkreuzung mit dem Schild passierte, stieß sie einen leisen Jubelschrei aus. Die Gegend wurde ihr nun immer vertrauter. Hier war sie aufgewachsen, bis sie im Alter von dreizehn Jahren in ein Internat gekommen war. Ihr Gesicht verdüsterte sich ein wenig, als sie an die Vorfälle zurückdachte, die ihre Eltern damals gezwungen hatten, so zu handeln, wollten sie nicht selbst mit ihr aus Hallerforth fortziehen.

    Es lag drei Jahre zurück, dass sie zuletzt in ihrem Heimatort gewesen war. Damals hatte sie der Tod ihrer Eltern hergeführt. Sie hatte sich nie überwinden können, das ererbte Elternhaus zu verkaufen. Auch wenn sie nach dem traurigen Ereignis nie dazu gekommen war, es zu besuchen, erfüllte der alleinige Gedanke daran, dass sie es besaß und jederzeit hinfahren konnte, mit einem warmen Gefühl der Vertrautheit. Vielleicht hatte sie das Haus gegen Georges Willen auch nur behalten, weil sie damals schon erkannt hatte, dass ihre Ehe nur noch auf dem Papier bestand und irgendwann vollends zerbrechen würde. Sie hatte gewusst, dass sie dann nach Hallerforth zurückkehren und das Haus ihr Schutz und Geborgenheit vermitteln würde.

    Jetzt dachte sie schon wieder an George, stellte sie ärgerlich fest und verdrängte diese Gedanken erneut.

    Die ersten Häuser von Hallerforth tauchten vor ihr auf. Als sie an dem Ortsschild vorbeifuhr, jubelte sie noch einmal überschwänglich.

    Sie überlegte, ob sie irgendwo anhalten und mit ein paar Leuten sprechen sollte, die sie noch von früher kannte, entschied sich aber dagegen. Als erstes wollte sie sich ausruhen. Die Straßen waren nicht überall so schneefrei wie auf den letzten Meilen gewesen, und die Fahrt hatte sie erschöpft. Sie wollte unbedingt ihr Elternhaus wiedersehen, alles andere hatte Zeit bis später. Es war ja erst früher Nachmittag.

    Das Haus lag ein wenig außerhalb, etwa eine Meile vom Ort entfernt hinter einigen Hügeln. Zwischen den Hügeln führte eine Zufahrt an das Gebäude heran, aber da dort seit Jahren schon niemand mehr wohnte, war die Straße nicht von Schnee geräumt worden. Beverly konnte nur im Schritttempo fahren, und es dauerte eine Weile, bis sie ihr Ziel erreichte.

    Es handelte sich um ein altes, im viktorianischen Stil erbautes Herrenhaus mit Erkern und Balkonen, einem weitgeschwungenen Dach und hohen Fenstern. Zu dem Haus gehörte ein großer Garten, der jetzt ebenso wie die umliegende Landschaft unter einer Schneedecke begraben lag.

    Beverly parkte den Wagen und stieg aus. Nach der stundenlangen Fahrt mit eingeschalteter Heizung schlug ihr die Kälte wie eine eisige Faust entgegen. Sie versank bis zu den Waden im Schnee und stapfte mühsam vorwärts. Rex sprang hinter ihr aus dem Wagen. Ihm machte der Schnee nichts aus. Übermütig tollte er umher, um sich nach der langen Zeit stillen Sitzens etwas auszutoben. Sie pfiff nach ihm, stieg die drei breiten Stufen vor dem Eingang hinauf und schloss das Portal auf.

    Als sie in die Eingangshalle trat, hatte sie das Gefühl, nach vielen Jahren endlich wieder zuhause zu sein.

    2

    Beverly blieb auf der Schwelle stehen und schaute sich um, während Rex alles neugierig beschnupperte. Wie oft war sie als Kind wohl durch dieses Portal gegangen?

    Die Teppiche in der Halle waren wie im ganzen Haus zusammengerollt, die Möbel mit alten Bettlaken oder Plastikfolie abgedeckt worden. Beverly nahm es kaum wahr. Die Erinnerungen schossen wie eine Stichflamme in ihr hoch und überfluteten ihren Geist. Sie sah das Haus nicht so, wie es jetzt war, sondern wie es früher einmal gewesen war. Hier hatte sie eine weitgehend glückliche Kindheit verbracht. Sie glaubte, wieder elf oder zwölf Jahre alt zu sein. Gleich würde die Tür aufgehen, und ihr Vater oder ihre Mutter würden sie begrüßen.

    Die Kälte riss sie aus ihren Tagträumen. Der Wind wirbelte einige Schneeflocken durch das geöffnete Portal herein. Sie schloss es rasch und massierte fröstelnd ihre Arme. Die Heizung war ausgeschaltet, und im Haus war es ebenso kalt wie draußen.

    Beverly holte eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach ihres Wagens und stieg über eine Treppe in den Keller hinunter, während Rex in der Hall zurückblieb. Schon als Kind hatte sie immer Angst vor dem Keller gehabt. Es roch muffig und ein wenig faul dort unten, als würde etwas in der Dunkelheit lauern und auf kleine Mädchen warten, die die Treppe herunterkamen.

    Jetzt war sie kein kleines Mädchen mehr, sondern eine erwachsene Frau, aber die Gefühle von damals waren wieder da, wenn auch in abgeschwächter Form. Heute wusste sie, dass es keine Ungeheuer gab, die in dunklen Kellern hausten und sie packen würden, sobald sie die Tür öffnete und den Fuß auf die erste Stufe setzte, aber dennoch ...

    Unbehaglich ließ sie den Strahl der Taschenlampe in die Tiefe wandern, dann gab sie sich einen Ruck und stieg mit entschlossenen Schritten die Treppe hinab. Als erstes trat sie an den Sicherungskasten und schraubte die Sicherung ein. Eine altersschwache Glühbirne, die an einem Kabel nackt von der Decke baumelte, flammte auf und verbreitete trübes Licht. Beverly schaltete die Taschenlampe aus. Jetzt fühlte sie sich schon etwas wohler.

    Sie nahm den Geruch des Lehmbodens wahr, der noch genau wie früher war, aber der im ganzen Keller vorherrschende Geruch hatte sich verändert.

    Ihm fehlte etwas, das sich ebenso banal anhörte, wie es der Wahrheit entsprach, und das sich nicht wirklich beschrieben ließ: der Geruch des Lebendigen.

    Die Regale, die ihr Vater einst selbst gezimmert hatte, standen noch an den Wänden, aber es stand nichts mehr darauf, keine Einmachgläser mit Gemüse und Obst, keine Konservendosen, nichts von all den Lebensmitteln und tausend anderen Dingen.

    Auch die Kartoffelkiste war leer. Beverly erinnerte sich, dass ihr immer der stärkste Geruch entströmt war. Der Keller war völlig kahl. Keineswegs sauber, aber auf todesähnliche Weise steril. Hier unten lebte nichts, nicht einmal Ungeziefer, und selbst das Ungeheuer, vor dem sie als Kind Angst gehabt hatte, hätte längst die Flucht ergriffen, wenn es jemals existiert hätte. Der Keller war wie eine Gruft.

    An einem Handrad drehte Beverly das Wasser an und kümmerte sich anschließend um die Heizung. Mit dumpfem Brummen erwachte die Pumpe zum ersten Mal nach vielen Jahren zu neuem Leben.

    Dann ging Beverly, von Rex begleitet, durch das ganze Haus. Sie trat in jedes Zimmer. Auf ihren Anruf hin hatte jemand vor einigen Tagen gründlich saubergemacht, die Möbel aber wieder zugedeckt. Der Geruch von Putzmitteln hing noch schwach in der Luft. Sie hatte Bürgermeister McLasky, einem Freund ihres Vaters, einen Zweitschlüssel ausgehändigt, damit er gelegentlich nach dem Rechten sehen konnte, und er hatte auch der Reinmachfrau die Tür aufgeschlossen.

    Überall zog Beverly die Abdeckungen von den Möbeln und drehte die Heizungskörper an, um die klamme Kälte zu vertreiben. Wieder strömten lange verloren geglaubte Erinnerungen auf sie ein. Jeder Winkel hier im Haus hatte seine eigene Geschichte zu erzählen, und sie hörte willig zu, schwelgte in nostalgischer Vergangenheit.

    Sie hätte vor Glück weinen können. Das Haus war auch nach der langen Zeit auf Anhieb wieder zu ihrem Zuhause geworden, obwohl einige Erinnerungen, die ihre Eltern betrafen, schmerzhaft waren.

    In ihrem früheren Kinderzimmer hielt sie sich besonders lange auf. Sie sah sich wieder als Kind dort spielen. In den Schränken befand sich noch der größte Teil ihres Spielzeugs. Sie nahm viele Teile heraus und betrachtete sie, bevor sie sie mit einem wehmütigen Lächeln wieder an ihren Platz zurückstellte.

    Zuletzt ging sie ins Wohnzimmer und entfernte auch dort alle Abdeckungen. Es würde lange dauern, bis die Heizkörper richtig warm wurden und die Kälte aus den großen, hohen Räumen vertrieben, aber hier gab es auch einen offenen Kamin. Sie fand sogar etwas Brennholz daneben. Es dauerte nicht lange, bis sie ein Feuer entfacht hatte. Knisternd leckten die Flammen über die Scheite. Harztropfen und kleine Luftblasen zerplatzen in einer raschen Folge leiser Explosionen.

    Versonnen betrachtete sie das schwarze Klavier, das vor einem Fenster stand. Es war ein schönes altes Stück mit einem Spiegel hinter dem Notenständer. Ihr Vater hatte früher oft darauf gespielt. Er war sehr musikalisch gewesen, und Beverly hatte sein Talent geerbt. Sie spielte eine einfache Melodie. Einige Töne klangen nicht mehr ganz rein. Kein Wunder, da das Klavier jahrelang im ungeheizten Haus ungenutzt herumgestanden hatte. Sie würde es stimmen lassen müssen.

    Beverly schloss den Deckel wieder. Ihr wurde kalt. Sie rückte einen Ledersessel dicht an den Kamin und setzte sich hinein, nachdem sie eine Flasche Cognac aus dem Wagen geholt hatte. In einem Schrank fand sie Gläser und nahm eins heraus. Es war vom langen, unbenutzten Stehen blind geworden, und sie wischte es mit einem Papiertaschentuch gründlich aus, bevor sie einschenkte und einen Schluck trank. Heiß rann der Alkohol durch ihre Kehle und wärmte sie von innen her.

    Rex machte es sich neben ihrem Sessel auf dem Teppich gemütlich, legte den Kopf auf die Pfoten und schaute sie mit großen Augen an. Es waren diese Augen, die Beverly von Anfang an fasziniert hatten, seit sie ihn in einem Tierheim zum ersten Mal gesehen hatte. Sie konnten unglaublich treu und verständnisvoll blicken. Sie hatte vom ersten Moment an gewusst, dass sie diesen Hund haben musste. Das war vor einem halben Jahr gewesen.

    Als sie erfuhr, dass das Tier eingeschläfert werden sollte, weil es bereits alt war und nicht genügend Platz zur Verfügung stand, hatte sie es mitgenommen. George hatte sich ungeheuer über die in seinen Augen entsetzliche Promenadenmischung aufgeregt und gefordert, dass das Vieh sofort wieder aus dem Haus käme, aber zum ersten Mal war sie gegen eine seiner Forderungen standhaft geblieben. Da er sich den größten Teil der Zeit ohnehin nicht zu Hause aufhielt, hatte er schließlich nachgegeben. Rex war für sie zum größten Trost während der letzten höllischen Monate ihrer Ehe gewesen, auch wenn er alt und reichlich faul war.

    Entspannt lehnte sich Beverly zurück. Sie merkte nicht einmal, dass sie einschlief.

    3

    Verwirrt schreckte Beverly hoch, als Rex sie anstieß. Nach dem langen Sitzen im Auto war der

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