eBook181 Seiten2 Stunden
Zehn Tage und neun Nächte
Von Louise Fuller
Bewertung: 0 von 5 Sternen
()
Über dieses E-Book
Endlich kann er es Nia heimzahlen! Seit seine große Liebe ihn eiskalt abserviert hat, sinnt der berühmte Filmregisseur Farlan Wilder nach Rache. Jetzt ist der Moment gekommen: In den zehn Tagen, die er auf dem herrschaftlichen Landsitz ihrer verarmten Familie zu Besuch ist, will er Nia verführen – und dann fallen lassen! Aber anders als geplant, verspürt er nach der ersten Nacht der Lust jähe Zweifel: Ist Nia etwa doch nicht die berechnende Betrügerin, für die er sie bislang hielt? Oder begeht er gerade den gleichen Fehler zum zweiten Mal?
Autor
Louise Fuller
Louise Fuller war als Kind ein echter Wildfang. Rosa konnte sie nicht ausstehen, und sie kletterte lieber auf Bäume als Prinzessin zu spielen. Heutzutage besitzen die Heldinnen ihrer Romane nicht nur ein hübsches Gesicht, sondern auch einen starken Willen und Persönlichkeit. Bevor sie anfing, Liebesromane zu schreiben, studierte Louise Literatur und Philosophie. Später arbeitete sie dann als Journalistin für die Lokalzeitung von Turnbridge Wells im Südosten Englands, wo sie noch heute mit ihrem Ehemann und ihren sechs Kindern lebt.
Mehr von Louise Fuller lesen
Ähnlich wie Zehn Tage und neun Nächte
Titel in dieser Serie (100)
Liebesnacht auf Kefalonia Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheime Romanze in Dubai Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Liebe an Bord! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMan nehme: Eine Extraportion Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDein Herz und meine Krone Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTausendundeine Wüstennacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerrückt vor Lust und Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer süße Geschmack der Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Affäre in der Toskana Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will dich für immer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchnellkurs in Sachen Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei wie Feuer und Eis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Märchen nur für eine Nacht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSanft wie der Abendwind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht mit Verspätung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zauber dieser einen Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrau dich - küss mich! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht mit einem Fremden? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüße Küsse am Valentinstag? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführen erlaubt – verlieben verboten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeiner flirtet so wie du Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSag nur einmal "Ti amo" Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Heißer Urlaubsflirt mit Folgen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen(K)ein Mann für die Ewigkeit? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFahr mich ins Glück, Gondoliere! Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Im Bett mit dem Ex? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchlaflos in Chicago Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerbotene Nächte in deinen Armen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie süßeste Versuchung, seit es Männer gibt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Ein Meer von Sinnlichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Gold Band 102: Sinnliche Maskerade der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBianca Gold Band 28 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine erste große Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraummänner & Traumziele: Florenz: eBundle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStürmische Nächte in Florenz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Sehnsucht des Kronprinzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStürmische Liebesnächte in Rom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Nächte, funkelnde Diamanten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWen liebst du wirklich? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Liebesnächte in New York Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpielerisch wie der Wind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntscheidung für das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrische Herzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis der italienischen Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHoneymoon auf den Seychellen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie süße Rache des stolzen Spaniers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeuerprobe der Versuchung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Lord für Miss Lily Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzklopfen in der Karibik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Band der Seelen - Schicksalswege Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCinderella und der Playboy-Prinz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEmily – so schön und so geheimnisvoll Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüss mich, Cowgirl! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeidenschaft in deinem Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas kostbarste Geschenk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Ring zum Fest der Liebe? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Weihnachtsengel für den Lord Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerz in Fesseln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHappy End im Traumpalast? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Verführung wie in 1001 Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProfessor Platonisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEkstase inklusive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 4 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlitzhochzeit mit dem arroganten Griechen? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenQuartet: Eine Milliardär-Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 2 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Geliebter, mein Wüstenprinz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Zehn Tage und neun Nächte
Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Zehn Tage und neun Nächte - Louise Fuller
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2021 by Louise Fuller
Originaltitel: „The Man She Should Have Married"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2510 09/2021
Übersetzung: Elisabeth Hartmann
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733719005
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de
Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.
1. KAPITEL
Nia Elgin strich sich das lange dunkelblonde Haar aus der Stirn, atmete tief durch und folgte dem Butler durch den holzgetäfelten Flur ihres Elternhauses Lamington Hall.
Das schöne georgianische Herrenhaus war zurzeit nicht ihr Wohnsitz, sodass sie mindestens ein Jahr lang im Gärtnerhäuschen an der Zufahrt wohnen würde.
Lamington war an das amerikanische Ehepaar Tom und Diane Drummond vermietet worden, das ein Jahr in Schottland verbrachte, um Toms Stammbaum zu erforschen.
An diesem Abend besuchte sie das Haus zum ersten Mal, seit die Drummonds vor einer Woche eingezogen waren, und es war für sie ein merkwürdiges Gefühl, als Besucherin an den Familienporträts und Rüstungen vorbeizugehen.
Doch das war nicht der Grund dafür, dass ihr das Herz bis zum Hals schlug.
Als Stephen die Hand auf den Türknauf legte, atmete Nia noch einmal tief durch, zwang sich zur Ruhe und versuchte, sich gegen das zu wappnen, was sie auf der anderen Seite der Tür erwartete.
Nein, nicht was, sondern wer: Farlan Wilder.
Bei dem Gedanken an ihn hatte sie das Gefühl, dass ihr Herz aus dem Takt geriet. Selbst jetzt noch hatte sie ihre erste Begegnung deutlich vor Augen.
Er war damals zweiundzwanzig, drei Jahre älter als sie. Seine Augen waren so grün wie Farn im Sommer, und sein Lächeln machte sie unglaublich nervös.
Es war sofort Liebe auf den ersten Blick gewesen. Und er hatte ihre Gefühle ebenfalls auf Anhieb erwidert, wie die Helden in ihren Lieblingsromanen.
In jenem Jahr, dem Sommer ihrer Liebe, verging die Zeit langsamer, waren die Tage länger, und die anhaltende Hitze hatte sich über September hinaus bis Anfang Oktober fortgesetzt.
Sechs Monate und zwei Tage nach ihrem Kennenlernen hatte Farlan ihr einen Heiratsantrag gemacht. Sie hatte ihn angenommen, doch zuvor wollten sie auf Reisen gehen.
Und dann war es vorbei.
Sie hatte es beendet.
Und Farlan war auf und davon und verließ das kalte, unwirtliche Schottland für ein neues Leben in einem anderen Land.
Nia schauderte jetzt.
Allein schon die Tatsache, dass Farlan jetzt wieder in Schottland war, weckte den Drang in ihr, Halt suchend den Türgriff zu umklammern.
Am grausamsten aber war, dass Farlan auf Lamington war.
Ihr wurde flau im Magen vor Verzweiflung und Panik, wie so oft, seit Tom und Diane sie zur Burns-Nacht zum Abendessen eingeladen hatten. Dummerweise hatte sie zugesagt.
Ob es ihr etwas ausmache, wenn noch ein Gast zum Essen kam, hatte Tom sie gefragt, und natürlich hatte sie, ohne lange zu überlegen, Nein gesagt.
„Es bedeutet uns sehr viel, dass er kommt. Eigentlich sollte er erst nächste Woche eintreffen, erklärte Tom. „Weißt du, er hasst die Burns-Nacht.
Nia hatte zu der Zeit nicht gewusst, wer „er" war, und es war ihr auch egal gewesen.
Tom hatte den Kopf geschüttelt, als könnte er selbst nicht glauben, was er sagte. „Vermutlich hat es mit einer Frau zu tun. Doch ich habe ihm gesagt, Junge, du kannst die Burns-Nacht doch nicht hassen, wenn du Schotte bist."
Seine empörte Miene hatte sie zum Lachen gebracht. „Warum hat er es sich dann anders überlegt?", fragte sie.
Er grinste. „Weil ich mein Ass ausgespielt habe."
„Und was war das?"
„Du. Wieder lächelte Tom vergnügt. „Er ließ sich sehr schnell umstimmen, als ich ihm sagte, dass Lady Antonia Elgin hier sein würde. Anscheinend haben sich eure Wege vor ein paar Jahren schon einmal gekreuzt. Du musst ihn mächtig beeindruckt haben.
Er zwinkerte ihr zu. „Ich muss sagen, ich war überrascht. Ich hatte bis dahin nie erlebt, dass etwas oder jemand Farlans Meinung ändern konnte, und das ist wirklich so."
Er sprach weiter, doch was er sagte, drang nicht mehr zu Nia durch. Seine Worte gingen im Hämmern ihres Herzens unter.
Jetzt blickte sie starr auf Stephens Rücken, und ihr Magen krampfte sich zusammen. Was hätte sie darum gegeben, auf dem Absatz kehrtmachen und weglaufen zu können und sich in der Schutzhütte auf dem Gut zu verstecken, wo sie als Kind so oft Zuflucht gesucht hatte, um den ständigen Forderungen ihrer Eltern zu entkommen.
Der Butler öffnete in diesem Moment die Tür, und als Nia ihm ins Zimmer folgte und sich umschaute, schien für einige qualvolle Sekundenbruchteile ihr Herzschlag auszusetzen.
Tom und Diane wandten sich ihr zu und lächelten. Als Tom sie mit ausgebreiteten Armen willkommen hieß, zwang sie sich, auf ihn zuzugehen.
„Guten Abend, Lady Antonia! Oder sollte ich sagen: fáilte?"
Sie lächelte. Ganz gleich, was für Gefühle das Wiedersehen mit Farlan in ihr wachrufen würde, Tom und Diane sollten nichts davon mitbekommen. Zumal sie ganz offensichtlich nichts über ihre damalige Beziehung wussten.
Doch wie stand es mit Farlan?
Wie würde er reagieren?
„Farlan dürfte jeden Moment herunterkommen, meinte Diane, und ihre Züge wurden weich. „Er ist erst gegen Mittag in Schottland eingetroffen.
„Er hat einen eigenen Hubschrauber, Tom lachte, „und ist damit hierher geflogen und direkt hinterm Haus gelandet.
Irgendwie gelang es Nia, weiterhin zu lächeln. „Tatsächlich? Das ist ja erstaunlich."
Tom reichte ihr ein Glas Champagner. „Auf eine unvergessliche Burns-Nacht. Slàinte mhath."
Automatisch hob sie ihr Glas und trank einen großen Schluck. Nia konnte einfach nicht glauben, was hier geschah. Sie hätte schwören mögen, dass dieses Haus der letzte Ort auf Erden war, den Farlan noch einmal aufsuchen würde. Und das war eigentlich unumstößlich, weil er es gesagt hatte.
Schweren Herzens dachte sie an jenes letzte schrecklich steife Telefongespräch mit ihm.
Ein „Gespräch", ein Austausch von Gedanken und Ansichten, war es jedoch nicht gewesen, denn nur sie hatte geredet. Sie hatte ihn um Entschuldigung bitten und sein Verständnis gewinnen wollen.
Er hatte erst ganz am Ende gesprochen und ihr gesagt, dass sie eine Betrügerin, ein Feigling und Snob sei und ihm absolut nichts mehr bedeute.
Sein unterdrückter Zorn hatte ihr wehgetan, sein eisiger Ton noch mehr.
Mit einiger Anstrengung fand sie jetzt zurück in die Gegenwart. „Slàinte mhath", wiederholte sie.
Tom lächelte jungenhaft. „Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, Lady Antonia, diese Worte endlich im Land meiner Vorfahren und in Ihrem wunderschönen Haus aussprechen zu dürfen."
„Heute Abend ist es Ihr wunderschönes Haus, widersprach Nia. „Und bitte sagen Sie Nia und Du. Wenn man mich Lady Antonia nennt, komme ich mir vor, als sollte ich eine Wohltätigkeitsveranstaltung eröffnen.
Er lachte laut. „Na dann, Nia. Er warf einen Blick auf ihr Glas. „Komm, ich schenke nach. Wir haben etwas zu feiern.
Panik kündigte sich bei ihr an.
Ihr war nicht nach Feiern zumute.
Doch sie war Gast und meinte, die kultivierte Stimme ihrer Mutter zu hören, die sie ermahnte, dass ein Gast immer „freundlich und entgegenkommend" zu sein habe. Sie hielt Tom ihr Glas entgegen, damit er es wieder mit Champagner füllte. Seine unverhohlene Freude ließ sie angemessen lächeln.
„Tom, du siehst prachtvoll aus. Weißt du, ich als eine Elgin sollte es eigentlich nicht zugeben, aber der Tartan der Drummonds war schon immer einer meiner Lieblingsmuster."
Das entsprach der Wahrheit. Das Karo in Rot und Grün war so herausfordernd und lebhaft und versinnbildlichte so trotzig und unnachgiebig den Stolz auf die Wurzeln des Clans.
Der Tartan der Elgins dagegen war braun und cremefarben und wirkte verklemmt, wenn nicht gar verhuscht.
Unübersehbar erfreut, verneigte sich Tom. „Der Tartan ist wirklich toll und kleidet meine schöne Frau ganz besonders gut."
Tom zog Diane an sich und küsste sie auf den Mund.
Eine derart unbeschwerte, freimütige Liebesbekundung war in diesem Hause selten. Nia konnte sich nicht einmal erinnern, wann jemand sie zuletzt an sich gedrückt und geküsst hatte.
Sie spürte, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg.
Das war gelogen.
Sie erinnerte sich sehr genau, wann jemand sie in den Arm genommen und so geküsst hatte. Wichtiger noch, sie wusste sehr wohl, wer es gewesen war, der sie an sich gedrückt und geküsst hatte.
Doch daran durfte sie jetzt nicht denken.
Es wäre zu schmerzlich, Vergangenheit und Gegenwart zu vermischen, deshalb verdrängte sie die Erinnerungen schnell und sagte rasch: „Das finde ich auch. Du siehst hinreißend aus, Diane."
Toms Frau lachte. „Ich komme mir geradezu majestätisch vor. Ihr Blick wurde sanft. „Aber du, meine Liebe, bist sehr, sehr hübsch.
Nia blickte an ihrem seidig glänzenden schwarzen Kleid herab, das eine Schulter freiließ, und spürte, dass ihr glühend heiß wurde.
Solche Komplimente waren rar in ihrem Alltagsleben.
Sie wusste, dass sie eine gute Chefin war und ihre Angestellten sie mochten, aber die Verteilung von Lob und Zuspruch war ihre Aufgabe, nicht die der anderen.
Wenn auch ihre Eltern sie liebten, neigten sie doch wie die meisten verwöhnten Reichen dazu, Perfektion zu erwarten und den kleinsten Makel streng ins Auge zu fassen.
Ohne Geschwister, die von ihr ablenkten, war es Privileg und Belastung zugleich, Lady Antonia Elgin zu sein. Es war schön gewesen, umgeben von alten Meistern aufzuwachsen und nach Belieben über den Besitz reiten zu können, doch dafür musste sie auch zahlreichen Erwartungen und Pflichten gerecht werden.
Ihr wurde die Kehle eng. Erst nachdem sie Farlan kennengelernt hatte, war auch die Bereitschaft zu Opfern hinzugekommen. Er war der einzige Mensch, der ihr das Gefühl gab, etwas Besonderes zu sein, und sie hatte ihn gehen lassen, hatte ihn vielmehr von sich gestoßen.
Das Glas wollte plötzlich ihrer Hand entgleiten, und sie umfasste es fester. „Danke. Ich hatte lange keinen Anlass für festliche Garderobe, deshalb ist es jetzt ein ganz besonderes Vergnügen."
„Dann hat sich die Wartezeit gelohnt, sagte Diane sanft. „Und diese wunderschöne Brosche!
Voller Bewunderung betrachtete sie das auffällige mit Diamanten und Amethysten besetzte Schmuckstück in Form einer Distel, die Nias Schärpe hielt. „Ist es ein Familienerbstück?"
Nia nickte. Die Brosche gehörte zu den wenigen Stücken, die sie nicht hatte verkaufen müssen.
„Sie hat meiner Urgroßmutter gehört. Meine Mutter hat sie mir zu meinem achtzehnten Geburtstag geschenkt."
Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte ihre Mutter sich über Nias Schönheit gefreut. Doch jetzt schienen die zarten Züge und sanften braunen Augen ihrer Tochter die Countess of Brechin lediglich daran zu erinnern, dass diese Tochter keinen passenden Mann fand.
Diane seufzte. „Sie ist vollkommen. Du bist vollkommen … In diesem Moment blickte sie über Nias Schulter hinweg, und ein Strahlen trat in ihre Augen. „Findest du nicht auch, Farlan?
Nia hatte das Gefühl, zur Salzsäule zu erstarren. Der altvertraute Salon drehte sich um sie, als befände sie sich auf einem Karussell.
Unfähig, sich zu rühren, sah sie Farlan Wilder den Raum durchqueren. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
Sieben Jahre waren vergangen, seit er Schottland verlassen hatte. Sieben Jahre voller Zweifel und Einsamkeit. Und Reue.
Sie hatte nicht erwartet, ihn jemals wiederzusehen.
Doch jetzt war er zurück, und wie sich alles verändert hatte!
Als sie sich beim Edinburgh-Festival vor einem Pub kennenlernten, war sie mit Freunden unterwegs. Sie hatte ein Sabbatjahr eingelegt, bevor sie in Oxford ihr Geschichtsstudium aufnahm.
Gleich diese erste Begegnung war atemberaubend gewesen. Er war cool, dreist, unverschämt
Gefällt Ihnen die Vorschau?
Seite 1 von 1