Dr. Valentinos dunkles Geheimnis
Von Amy Ruttan
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Über dieses E-Book
Sie kennt sein dunkles Geheimnis! Dr. Alejandro Valentino ist entsetzt, als er die neue Ärztin trifft: Kiri ist Teil einer Vergangenheit, die er vergessen will. Warum muss er mit ihr arbeiten? Mit der Frau, die seine Karriere beenden könnte. Und der er vor Jahren verfallen ist …
Amy Ruttan
Amy Ruttan ist am Stadtrand von Toronto in Kanada aufgewachsen. Sich in einen Jungen vom Land zu verlieben, war für sie aber Grund genug, der großen Stadt den Rücken zu kehren. Sie heiratete ihn und gemeinsam gründeten die beiden eine Familie, inzwischen haben sie drei wundervolle Kinder. Trotzdem hat Amy es nach der Geburt ihres zweiten Kindes geschafft, sich Zeit zu nehmen, um sich ihren langjährigen Traum zu erfüllen: Sie schrieb ihren ersten Liebesroman! Davon hatte sie geträumt, seit sie zum ersten Mal ein solches Buch von ihrer Oma geschenkt bekommen hatte und von der romantischen Geschichte und dem gutaussehenden Helden verzaubert worden war. Heute vermag sie es selbst, ihre Leser mit magischen Worten zu verzaubern – und das, obwohl ihre Kinder die Autorin auch oft als persönliche Taxifahrerin und Köchin beanspruchen.
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Buchvorschau
Dr. Valentinos dunkles Geheimnis - Amy Ruttan
IMPRESSUM
Dr. Valentinos dunkles Geheimnis erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Amy Ruttan
Originaltitel: „Alejandro’s Sexy Secret"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 113 - 2018 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Karin Klaas
Umschlagsmotive: Volodymyr TVERDOKHLIB / Shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733719944
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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PROLOG
Las Vegas, Nevada
Kiri trat auf die Terrasse der Privatvilla, die ihre Freundinnen in einem der luxuriösesten Fünf-Sterne-Resorts von Las Vegas gemietet hatten. Drinnen wurde es immer verrückter. Der Alkohol floss, und ein sehr versauter Kuchen wurde aufgetischt, der ihrer naanii die Röte ins Gesicht getrieben hätte. Und nicht nur ihr.
Sie hörte ihre Freundinnen kreischen, als die Braut ein weiteres fragwürdiges Geschenk öffnete. Kiri lachte und rief durch das offene Fenster: „Ihr seid Ärztinnen, ihr habt das doch alles schon mal gesehen!"
Ihre Freundinnen kicherten. Kiri ließ sich seufzend auf einer der Liegen nieder, die neben dem Pool standen. Der Garten war durch eine Mauer vor Blicken geschützt. Sandy, die Braut, war von allen die Verrückteste und hatte Kiri bereits beschuldigt, die Spielverderberin auf diesem Junggesellinnenabschied zu sein. Aber sie musste schließlich auch an ihre letzte Prüfung denken, mit der sie ihr praktisches Jahr abschließen würde.
Außerdem war sie ein klitzekleines bisschen neidisch. Sandy hatte alles, was man sich nur wünschen konnte. Sie heiratete, sie machte Karriere, und Kiri wusste, dass Sandy und Tony sofort versuchen würden, Kinder zu bekommen.
Kiri gelang es nicht einmal, den Richtigen zu finden.
Stattdessen kniete sie sich in ihre Arbeit. Wenn sie schon keinen Mann und keine Kinder haben konnte, hatte sie zumindest ihre Karriere.
„Du bist meine Brautjungfer, Kiri. Du kommst mit nach Vegas, ob du willst oder nicht."
„Professor Vaughan ist superstreng, Sandy. Er sucht sich nur die Allerbesten aus. Ich wünsche euch viel Spaß, aber ich muss lernen."
„Ohne dich fahren wir nicht. Es ist schlimm genug, dass du die letzten drei Männer, mit denen du aus warst, abserviert hast, weil du angeblich lernen musstest. Du brauchst von uns allen am meisten Erholung."
Also war Kiri mit nach Vegas gefahren. Aber sie hatte ihre Bücher eingepackt. Wie Schmuggelware hatte sie sie tief unten in den Koffer gelegt. Sie zog ein Notizbuch hervor und blätterte zu der Stelle, an der sie aufgehört hatte zu lernen. Mit der Taschenlampen-App ihres Smartphones beleuchtete sie den Text und versuchte, sich weiteres Wissen ins Hirn zu stopfen.
Nur dass die Musik im Hintergrund störte. Sie steckte sich die Finger in die Ohren und hielt die Seiten mit den Ellbogen geöffnet. Die Brille rutschte ihr von der Nase.
So konnte sie nicht lernen!
Ihre Freundinnen waren mit ihren Prüfungen schon längst durch und wussten, wo sie in Zukunft als Chirurginnen arbeiten würden. Die Prüfungen für die Kinderchirurgie waren aber erst nächste Woche. Kiri hätte in New York bleiben und lernen sollen. Natürlich hatte sie als Brautjungfer Sandy gegenüber Verpflichtungen, aber glücklicherweise hatte Sandys Schwester einige ihrer Aufgaben übernommen und zum Beispiel dieses Wochenende organisiert.
Verdammte Sandy und ihr Tony, warum mussten sie so kurz vor den Prüfungen heiraten? Wer tat denn so was?
Tony war ebenfalls Chirurg und genoss das Wochenende in Florida beim Golfen. Dort war es bestimmt wärmer als hier. Sie schloss das Buch. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
„Ich dachte, in Vegas wäre es heiß", murmelte sie und trank einen Schluck von ihrem Bellini. Nicht die beste Wahl, wenn ihr ohnehin schon kalt war.
„Wir sind in der Wüste. Da wird es nachts ziemlich kalt."
Kiri wirbelte herum, um herauszufinden, wer da so einen schweren spanischen Akzent hatte, der ihr eine ganz andere Art von Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Ihr blieb der Mund offen stehen. Dort lehnte ganz lässig ein großer, muskulöser, lateinamerikanischer Gott an der Terrassentür. Als er sie angrinste, sah sie ein Grübchen in seiner Wange und perfekte weiße Zähne. Seine dunklen Augen funkelten im Licht, das aus dem Haus nach außen drang, und versprachen sündige Versuchungen.
„W…was?", fragte Kiri und schob ihre Brille mit dem dunklen Gestell nach oben. Sie war schon wieder heruntergerutscht und begann zu beschlagen. Kiri fluchte innerlich, dass sie ihre Kontaktlinsen in New York vergessen hatte.
„Wir sind in der Wüste. Am Tag ist es heiß, aber nachts ist es muy frio. Sehr kalt."
„Wer bist du denn?"
Er grinste entspannt. „Deine Freundinnen haben mich zu dir geschickt, um dich aufzuheitern. Sie meinen, du bist eine Spaßbremse und musst lockerer werden."
Oh Gott.
Sie warf einen Blick über die Schulter und sah, dass ein Dutzend solcher bronzefarbener, muskulöser Götter zur Musik tanzten, während die Frauen sie anfeuerten. Das war also die „Unterhaltung", von der Sandy gesprochen hatte. Männliche Stripper der exotischen Art.
Sie fühlte, wie sie rot anlief, als er einen Schritt auf sie zu kam. Er nahm ihre Hand und führte sie in das Zimmer, setzte sie auf die Couch.
„Lehn dich einfach zurück, mi tesoro, flüsterte er ihr mit dieser honigsanften Stimme ins Ohr und ließ sie vergessen, dass sie sich Männern gegenüber immer ein wenig tollpatschig vorkam. „Ich kümmere mich um dich.
„Ähm …" Ihr schossen eine Million Gedanken durch den Kopf, aber als er sie in die Kissen drückte, schien auch ihr Hirn von Honig durchtränkt zu werden und zu verkleben.
Aus den Lautsprechern kam ein Song, den sie in ihrer Jugend unzählige Male gehört haben musste, einer dieser Songs, zu denen sie und ihre Highschool-Freundinnen gekichert hatten, die aber niemals bei schulischen Tanzveranstaltungen gespielt wurden.
Sandy und ihre Freundinnen kreischten auf, als die Tänzer ihren einstudierten Tanz begannen. Und sobald dieser Latino-Gott sich mit ausladenden Hüftbewegungen zur Musik bewegte, verstand sie plötzlich, warum der Song auf Schulveranstaltungen nicht gespielt wurde. Warum ihre Eltern ihn so gehasst hatten. Nun saß sie hier auf der Couch, die anderen Frauen schrien vor Vergnügen, und dieses Prachtexemplar von Mann blickte sie mit seinen dunklen Augen an und grinste, als ob er wüsste, wie sehr er sie erregte.
Er zog sein Shirt aus, unter dem auf einer muskulösen Brust ein Tattoo zum Vorschein kam. Schlagartig verstand sie, was ihr gefehlt hatte. Wann war sie eigentlich das letzte Mal mit einem Mann zusammen gewesen?
Kiris Beine hüpften unruhig auf und ab, wie sie es schon früher getan hatten, als Kiri die pummelige Streberin gewesen war, der niemand Beachtung schenkte.
Er kam auf sie zu und legte ihr eine starke Hand auf ein Bein, sodass es innehielt. Seine Berührung durchfuhr sie wie Feuer, und ihr Körper reagierte instinktiv auf den Sexappeal, den er ausströmte.
Aus irgendeinem Grund achtete er nur auf sie.
Doch dafür wurde er schließlich bezahlt. So versuchte sie sich jedenfalls zu beruhigen, als er noch näher kam und sie erneut in die Kissen drückte. Er tanzte nur für sie. Er nahm ihre Hände und legte sie sich auf die schmalen Hüften, bewegte sich über ihr.
„Ähm …" Sie war wie in Trance. Natürlich wusste sie, dass er nur schauspielerte, aber trotzdem sah sie nur noch diesen Mann und seine dunklen Augen. Irgendetwas an ihm zog sie magisch an.
Als der Song endete, drehte er ihr den Rücken zu. Sie war wie gelähmt. In ihrem Bellini, den er ihr abgenommen und auf den Tisch gestellt hatte, war das Eis komplett geschmolzen. Ihr Herz raste.
Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal so von einem Mann gefesselt gewesen war. Sie konnte sich nicht einmal erinnern, wann sie zum letzten Mal Sex gehabt hatte. Während ihres Praktikums mit Chad wahrscheinlich, aber das hatte sie wirklich schon fast vergessen. Sie sah nur noch diesen wunderbaren Mann vor sich.
Die letzten Jahre hatte sie sich darauf konzentriert, Kinderchirurgin zu werden und als Beste ihres Jahrgangs abzuschließen, damit Dr. Vaughan sich zu ihrem Mentor erklären würde. Dabei hatte sie komplett vergessen, wie sehr es ihr fehlte, mit einem Mann zusammen zu sein.
Berührt zu werden.
Geküsst zu werden.
Und mehr.
Die Tänzer standen nun alle um Sandy herum. Gut so. Kiri ließ ihr lauwarmes Glas Bellini auf dem Tisch stehen und schlich aus dem Haus, um sich möglichst schnell von diesem Junggesellinnenabschied zu entfernen. Bevor sie etwas tat, das sie später nur bereuen würde.
„Gute Show, oder, Alejandro?"
„Was?", fragte Alejandro. Er hatte Fernando, einem der Tänzer aus der Truppe, nicht richtig zugehört. Sie saßen in der Lounge des Hotels und unterhielten noch immer die Frauen vom Junggesellinnenabschied. Er dachte nur an diese eine, wunderschöne Frau, für die er zu Beginn privat getanzt hatte. Als er ihr kurz den Rücken zugedreht hatte, war sie wieder nach draußen verschwunden.
Nun saß sie allein an der Bar und umklammerte ein Glas Wein. Alejandro konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Sie hatte Kurven an genau den richtigen Stellen, und obwohl sie klein war, hatte sie lange Beine, die sie gerade elegant übereinandergeschlagen hatte. Ihr Fuß wippte.
Vielleicht war es das enge schwarze Kleid oder die Stilettos … Jedenfalls konnte er nicht anders, als ihr auf die Beine zu starren.
„Yo, Alejandro. Aufwachen!" Fernando fuchtelte mit einer Hand von seinem Gesicht herum.
„Was?", fragte Alejandro erneut.
„Ich hab dich gefragt, ob du auch mit unserer Show zufrieden warst. Ich war ja schon überrascht, dass Ricky uns von Miami nach Las Vegas geflogen hat. Aber jetzt noch das Geld von der Party und die geilen Zimmer – da werde ich seine Entscheidungen bestimmt nicht mehr anzweifeln."
„Klar. Alejandro stand auf. „Ich glaube, ich geh heut nicht mehr aus, ich bleibe lieber im Hotel.
„Bist du sicher, Alter?", fragte einer der anderen Tänzer.
Alejandro nickte. „Ich bin müde."
Er wollte seinen wirklich beträchtlichen Anteil des frisch verdienten Geldes nicht gleich wieder für Glücksspiele und Alkohol ausgeben. Es war gerade genug, um endlich seinen Studienkredit ganz abzubezahlen. Endlich würde er nicht mehr als Tänzer arbeiten müssen.
Er hatte das ganze Medizinstudium hinter sich gebracht, ohne dass seine Brüder herausgefunden hatten, was er tat. Er erinnerte sich noch an ihr Angebot, ihn finanziell zu unterstützen, aber sie hatten schon so viel für ihn geopfert, dass ihm nur die Ausrede eingefallen war, er arbeite unten am Hafen und nehme Fische aus. Sie mussten nicht wissen, dass er zuerst als Tänzer in einer schäbigen Samba-Bar getanzt hatte, bis Ricky ihn entdeckt und in seine eigene Bar geholt hatte. Nächste Woche würde er mit seinem Praktikum in der Transplantationschirurgie in Miami beginnen – in der Pädiatrieabteilung des Buena Vista Hospital. Und mit dem Tanzen war es endgültig vorbei.
Allerdings störte ihn, dass gerade bei seinem letzten Tanz die Frau vor ihm geflüchtet war. Das war ihm noch nie passiert.
Als seine Freunde die Bar verließen, um sich ins Nachtleben zu stürzen, nahm Alejandro allen Mut zusammen, um zu ihr hinüberzugehen. Hoffentlich würde er sie nicht verärgern.
Er war genervt gewesen, als sie ihn geschickt hatten, das Mauerblümchen von der