Was nach Mitternacht geschah
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Über dieses E-Book
"Was willst du im neuen Jahr ausprobieren?" Bei Carters provokanter Silvesterfrage spürt Lindsey ein aufregendes Prickeln. Denn es gibt nur eine ehrliche Antwort, die sie dem sexy Snowboarder geben kann: Dich will ich! Und in wenigen Minuten beginnt das neue Jahr …
Katherine Garbera
USA-Today-Bestsellerautorin Katherine Garbera hat schon mehr als neunzig Romane geschrieben. Von Büchern bekommt sie einfach nicht genug: ihre zweitliebste Tätigkeit nach dem Schreiben ist das Lesen. Katherine lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem verwöhnten Dackel in England.
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Buchvorschau
Was nach Mitternacht geschah - Katherine Garbera
IMPRESSUM
Was nach Mitternacht geschah erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Katherine Garbera
Originaltitel: „After Midnight"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY HOT & SEXY
Band 51 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Renate Moreira
Umschlagsmotive: nd3000 /GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751505208
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Hallo, meine Hübsche."
Carter Shaw.
Bad Boy, Snowboarder und Lindsey Collins’ schlimmster Albtraum. Carter war alles, was sie nicht war, und wenn sie ganz ehrlich zu sich war, alles, was sie je hätte sein wollen.
„Hallo, Nervensäge."
Er lachte dieses tiefe Lachen, das so typisch für ihn war.
Sie versuchte, die Tatsache zu ignorieren, dass seine Augen dieses Graublau besaßen, das sie an den frühen Morgen auf der Piste erinnerte, wenn die Sonne gerade aufging. Sein dichtes, leicht gelocktes Haar trug er im Moment kurz geschnitten. Er hatte es schon viel länger getragen, aber dieser sportliche Schnitt zog noch mehr Aufmerksamkeit auf sein markantes Gesicht. Seinen sexy Bartansatz hätte sie nur zu gerne berührt. Gut aussehend, sportlich und gelassen wie er war, wirkte er auf sie immer so, als wäre er in Kalifornien aufgewachsen und gehörte auf ein Surfbrett statt auf ein Snowboard.
„Nettes Event, meinte er, „vorausgesetzt, man mag so viel Glamour.
Sie schaute sich rasch um und musste gegen ihren Willen lächeln. Der Club im Lars Usten Resort und Spa feierte Silvester im großen Stil. Viele Leute. Viel Champagner. Lustige Hüte und Tröten für jeden. Es gab eine große Tanzfläche und ein üppiges Buffet.
„Genau der richtige Rahmen für mich", erwiderte sie.
„Das stimmt", sagte er mit einer Bewegung seiner Hand.
„Du widersprichst mir nicht? Was ist los? Machst du mich etwa an?, fragte sie. „Du wolltest mich zwar häufig küssen, hast aber auch jedes Mal behauptet, dass du letztendlich ein Snowboard einer Super-G-Skifahrerin vorziehen würdest.
„Nun, im Moment siehst du sehr viel besser aus als mein Snowboard."
Lindsey schüttelte bei seinen Worten den Kopf. Etwas war in dieser Nacht bei ihm anders. Er wirkte nicht so arrogant wie sonst. Beide waren an diesem Abend zu der Hochzeit ihrer gemeinsamen Freunde, Elizabeth und Bradley, gekommen. Das frisch verheiratete Paar hatte sich längst zurückgezogen, aber Lindsey wäre sich wie Bridget Jones vorgekommen, wenn sie am Silvesterabend allein in ihrer noch spärlich möblierten Wohnung sitzen würde.
Bis jetzt war Lindsey nie gerne an Silvester bis Mitternacht aufgeblieben. Warum auch? Ihr ganzes Leben war darauf ausgerichtet gewesen, internationale Goldmedaillen zu gewinnen – und jemanden um Mitternacht zu küssen war ihr im Vergleich zu ihren Zielen immer etwas langweilig vorgekommen. Zumindest war das bisher so gewesen. Aber heute Nacht fühlte sie sich anders. Ein wenig außer Kontrolle geraten. Und wenn sie ganz ehrlich war, wünschte sie sich, etwas tun zu können, was sie noch nie getan hatte. Das letzte Jahr hätte ihr Jahr werden sollen, aber es war alles anders gekommen. Sie hatte einen demütigenden Sturz bei den Winterspielen in Sotschi erlitten, der ihre Karriere beendet und ihr Leben verändert hatte. Und statt die Veränderungen hinzunehmen, hatte sie sich hier in Park City, Utah im Lars Usten Resort, zurückgezogen.
Es war so einfach gewesen. Das Resort war eine ideale Mischung aus rustikaler Gemütlichkeit und Luxus, ihre Schüler waren so nett und angenehm. In den letzten sechs Monaten hatte sie hier die Gelegenheit gehabt, sich von mehreren Knieoperationen zu erholen.
Aber in diesem Jahr … nun, in diesem Jahr wurden die Würfel neu gemischt. Und sie würde genau hier und in diesem Moment damit beginnen, das Glück auf die Probe zu stellen. Die Band spielte einen Hit von Van Morrison, und sie warf Carter einen neckischen Blick zu. „Das ist mein Song."
„Dein Song?"
Sie wies auf ihre Augen. Ach du meine Güte, stimmt. „Das Mädchen mit den braunen Augen."
Der Song passte tatsächlich zu ihr.
„Dann lass uns tanzen", meinte er, ergriff ihr Handgelenk und führte sie auf die Tanzfläche. Er zog sie zu sich. Sie ließ es geschehen und gab vor, nichts von all den Dingen, die sie über Carter gehört hatte, zu wissen.
Dass er einen lockeren Lebenswandel führte und mit dem Leben und den Frauen spielte. Dass er hohe Risiken einging und mehr als nur einen Unfall auf den Pisten verursacht hatte. Dass er charmant war und fast jede Frau in seinen Bann zog. Sie schluckte nervös, als sie spürte, dass er seine Hand jetzt auf ihre Hüfte gelegt hatte und sie beim Tanzen noch näher an sich heranzog. Sie konnte die Frauen verstehen.
Und er duftete gut. Es war ein frischer, würziger Duft, der sie an die Natur und an die Pisten erinnerte.
Sie wandte leicht den Kopf ab.
Heute Nacht war sie nicht sie selbst. Sie sollte die Tanzfläche verlassen und zur Tür hinausgehen. Sie sollte nach Hause fahren und damit aufhören, etwas zu tun oder sein zu wollen, was sie nicht war.
Aber sie hatte sich irgendwie verloren und brauchte dringend etwas, durch das sie sich wieder lebendig fühlte. Etwas, das früher der Geschwindigkeitsrausch ausgelöst hatte, wenn sie die Piste hinuntergerast war.
„Hey, meine Hübsche. Ist alles in Ordnung?"
Nein. Es war definitiv nichts in Ordnung, aber das würde sie bestimmt nicht ausgerechnet Carter auf die Nase binden.
„Ich habe nur Durst."
„Dann komm, ich hole dir etwas zu trinken. Wir können uns einen Platz suchen und etwas plaudern."
„Worüber könnten wir schon reden?", fragte sie.
„Über die Wohltätigkeitsveranstaltung, damit Kinder Skifahren lernen können. Ich weiß, die findet erst nächsten November statt, aber wir beide sind Schlüsselfiguren darin. Seine Augen glitzerten humorvoll. „Oder vielleicht über die Tatsache, dass ich dich um Mitternacht küssen werde. Du kannst es dir aussuchen.
Plötzlich sprachlos geworden, ließ sie zu, wie er sich abwandte und sich langsam einen Weg durch die Menge bahnte. Er war beliebt, und jeder blieb stehen, um mit ihm zu sprechen oder ein Foto mit ihm zu machen. Er lächelte gelassen und wirkte so, als ob er es genießen würde.
Verflixt, wahrscheinlich genoss er es auch. Sie hatte ihren Trainer sagen gehört, dass er das Rampenlicht liebte und das Rampenlicht ihn. Und sie hatte nie erlebt, dass etwas dieser Aussage widersprochen hätte. Wie machte er das nur?
Sie wünschte sich, sie hätte selbst etwas von seiner unerschütterlichen Selbstsicherheit, die manchmal als Arroganz herüberkam. Aber sie war nun einmal anders, und sie würde sich kaum über Nacht verändern.
Ein Teil des Problems war, dass sie gerade an einer unglaublich romantischen Winterhochzeit teilgenommen hatte, die ihr vor Augen geführt hatte, wie allein sie im Grunde genommen war. Hinzu kam, dass Penny, eine der Brautjungfern, seit Kurzem mit Will zusammen war. Der gut aussehende Will war ihr Urlaubsabenteuer gewesen, aber mit Penny schien sich etwas Festeres zu entwickeln.
Und sie war allein.
Einsam.
Verzweifelt …
Nein. Nicht verzweifelt. Obwohl es sich so angefühlt hatte, bevor Carter mit einem Martini und einem Drink für sich zurückkehrte. Er nahm neben ihr auf dem Sitz Platz und legte seinen Arm auf die Rückenlehne.
Ach, zum Teufel, dachte sie, als er noch näher an sie heranrutschte. Sie würde kein weiteres Jahr wie all die anderen verbringen. Dieses Jahr würde anders werden, und Carter Shaw würde in dieser Nacht ihr gehören.
Carter hatte sich zu Lindsey hingezogen gefühlt, seit er sie das erste Mal gesehen hatte. Sie waren beide siebzehn Jahre alt gewesen, als sie für ESPN, den Sportkanal, interviewt wurden. Als sie ihn damals mit ihren hübschen schokoladebraunen Augen anschaute, hatte es wie ein Blitz bei ihm eingeschlagen.
Aber sie war immer die Eiskönigin gewesen, wie die Medien sie zu Recht nannten. Zu kühl für jemanden, der so wild und draufgängerisch war wie er. Allerdings kannte er sie jetzt besser. Mehr als zehn Jahre später begehrte er sie immer noch, aber er sah sie durch die Augen eines Mannes und nicht mehr durch die eines Jungen, dessen Hormone außer Rand und Band geraten waren.
Obwohl er zugeben musste, dass sie ihn immer noch total verrückt machte.
Und es war Silvester. Er hatte mehr Jahresübergänge, als er zugeben wollte, betrunken mit Menschen verbracht, an deren Namen er sich noch nicht einmal erinnerte.
Er war sich bewusst, dass er sich im Laufe des letzten Jahres verändert hatte. Die Winterspiele hatten ihm zwar noch einmal Platzierungen eingebracht, die noch auf seiner Erfolgsliste gefehlt hatten, aber er war erschüttert gewesen, als er seinen nordischen Engel stürzen gesehen hatte. Dadurch, dass ihre Karriere ein so unerwartetes Ende gefunden hatte, war ihm klar geworden, dass es an der Zeit war, sein eigenes Leben genauer anschauen zu müssen. Er würde nicht für immer in der obersten Liga der Snowboarder mitspielen können.
Also war er nach Park City gekommen. Okay, vor allem, weil Lindsey da war. Er wollte sehen, ob sie jetzt, da sie nicht mehr ständig trainierte, um an der Weltspitze zu bleiben, Interesse für ihn zeigte. Aber sie behandelte ihn immer noch so, als ob er irgendein Mann in diesem Saal war, dabei wünschte er sich so sehr, der Einzige zu sein.
Vor allem in dieser Nacht.
„Na, meine Hübsche, hast du über den Kuss nachgedacht?", fragte er leise.
Es war schwer, an etwas anderes zu denken, wenn er ihr so nahe war. Heute trug sie ihr langes hellblondes Haar aufgesteckt. Zarte Strähnen umrahmten ihr herzförmiges Gesicht und betonten ihren schmalen Nacken. Ihr Mund war voll und sinnlich. Sie hatte ein pinkfarbenes, glänzendes Lipgloss aufgetragen, und es war schwer, den Blick davon abzuwenden. Er lehnte sich vor und hätte sie fast geküsst, doch er zog sich wieder zurück.
Bis Mitternacht würde er warten.
Er würde nicht seinen niederen Trieben nachgeben. Nicht mehr. Er hatte sich jetzt unter Kontrolle.
„Es ist mir